Briefspiel:Ritterturnier von Mortêc 1045 BF/Eröffnung

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Stadt Sewamund transparent.png Städteübergreifendes Briefspiel Haus Amarinto.png
Datiert auf: 14.-17. Peraine 1045 BF Schauplatz: Mortêc bei Sewamund Entstehungszeitraum: ab Sommer 2023
Protagonisten: Fahrende Ritter, aufstrebende Turnierstreiter und junge Cavallieri aus dem Horasreich, sowie dem nahen Ausland Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Cordur.png Coturnix, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras, Haus di Lionessa.png Dajin, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie della Carenio.png Carenio, Familie Solivino.png Bella, Familie A'Temelon.png Temelon, Haus Sirensteen.png Erlan, Haus Tribec.png Tribec, Familie Bolburri.png Philburri, Haus Legari.png Nebelzweig,

Familie van Kacheleen.png Kacheleen

Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Finalrunde im Tjost · Schildstechen · Buhurt · Bardenwettstreit · Brautschau wider Willen · Licht und Schatten · Überbringer vieler Grüße · Ein ungewöhnliches Anliegen · Ehre, wem Ehre gebührt · Ritterkorrespondenz · Festbankett zu Sewamund · Lilienhafter Besuch


Eröffnungsbankett

Wie üblich fand das Eröffnungsbankett des Mortêcer Ritterturniers in einem extra dafür aufgebauten Zelt statt. Eine Gruppe von talentierten Musikern aus Grangor hatte sich bereit gemacht, während die Gäste und Turnierstreiter sich auf ihren Plätzen eingefunden hatten. Die unzähligen, fleißigen, Hände der Dienerschaft hatten bereits eine große Auswahl an septimanischen und yaquirischen Spezialitäten, Bieren und Weinen aufgetragen. Allen Gästen wurde ein Glas Roter Linnrather eingeschenkt, als sich der Gastgeber Dareius Amarinto erhob. Er trug zu diesem besonderen Anlass die repräsentative Ordenstracht der Famerlorianer mit dem roten löwenhäuptigen Drachen auf schwarzem Grund.

An seiner Seite sassen die Ehrengäste, die Barone Merkan von Farsid und Filburn von Shumir, beide selbst erfahrene Turnierstreiter, sowie die beiden Hochgeweihten der Rondra und Rahja, Isora ter Bresefinck und Alriego Nirranor. Das Glas erhoben wandte sich der Gastgeber an die Gäste und Turnierteilnehmer: "Seid willkommen, hier im bescheidenen Mortêc, dem Ort an dem sich die zukünftigen grossen Helden der Turnierbahn messen, ihre Fähigkeiten schärfen, Freundschaften und Rivalitäten ihren Anfang nehmen." Er zwinkerte mit einem amüsierten Lächeln. "Vielleicht auch die ein oder andere rahjagefällige Verbindung ihren Anfang nimmt..." Ein von Vorfreude geprägtes Raunen und Murmeln erhob sich unter den Gästen, breites Grinsen und verschämtes Lächeln blitzte auf. Die Rahjahochgeweihte lächelte indes zufrieden. "...und der Herrin Travia gefällige Verbindungen, natürlich auch. Ebenso willkommen seien alle Jünger der rahjaischen Künste, alle Sänger, Dichter, Poeten und Musiker. Es wird uns allen eine Freude sein, eurem Wettstreit zu lauschen und euren Künsten beiwohnen zu dürfen. Daher wünsche ich euch allen Rondras und Rahjas Segen in den kommenden Tagen! Auf den rondragefälligen Wettstreit, auf die rahjaischen Künste, auf das Leben und die Liebe, auf Euch hochgeschätzte Gäste!" Jubel brandete auf, die Gäste erhoben ebenso ihre Gläser und tranken auf das kommende Turnier und das Festmahl nahm seinen Lauf.

Grangorion della Carenio hatte noch keine Gelegenheit gehabt mit seinem Schwertvater Merkan von Farsid zu sprechen. Seit fast einem Götterlauf hatten sie sich nicht mehr gesehen. Der junge Esquirio vermisste den Umgang mit den vielen Nieder- und Hochadeligen mit denen sich der Colonello der Phecadigarde umgab. Grangorion hoffte darauf später das Gespräch mit dem Baron führen zu können. Schließlich musste er an seine Karrierechancen denken. Vielleicht konnte er bei der Gelegenheit auch gleich den Auftrag seiner Mutter in die Tat umsetzen. Tsabella della Carenio hatte mehrfach betont, dass er die Familie nicht nur beim Turnier vertrat, sondern auch daran denken sollte, Melaîna in die gute Gesellschaft einzuführen. Was war naheliegender als ein Turnier in Verbindung mit einem Bardenwettstreit. 'Wo Rahja so trefflich gehuldigt wird, könnte ja die Vertraute des glücklichen Zufalls ihren Segen auch Melaîna schenken, oder?', hatte Tsabella mit einem eindeutigen Augenzwinkern gesagt. Und in der Tat zog die Zwanzigjährige einige neugierige Blicke auf sich. Angetan mit einem eigens für den Anlass geschneiderten Ballkleid, von dessen Unterkleid die weiten Ärmel aus fließender, beinahe durchsichtiger Gaze aus dem sonst festen, dunkelblauen Brokatstoff mit goldgewirkten Ornamenten hervorlugten, hielt sich Melaîna della Carenio,die Studiosa der Travia-Schule zu Methumis, schüchtern ein wenig hinter der breiten Schulter ihres älteren Bruders.

Lorion IV. Vistelli, in Begleitung seines stolzen Onkels Rondrian Vistelli, betrat das festlich geschmückte Zelt, in dem das Eröffnungsbankett des Mortêcer Ritterturniers stattfand. Der junge Lorion, der in ein paar Tagen 15 Jahre alt werden würde, fühlte sich ein wenig überwältigt von der Pracht und dem Trubel, der das Bankett umgab. Doch er wusste, dass er hier war, um an seinem ersten Turnier teilzunehmen, und das füllte ihn mit Aufregung und Entschlossenheit.
Lorion trug elegant geschneiderte Kleidung, die die Farben und das Wappen seiner Familie, des Hauses Vistelli, repräsentierte. Seine dunkelbraunen lockigen Haare waren sorgfältig gekämmt, und seine grünblauen Augen schimmerten vor Vorfreude. An seiner Seite führte er das Löwenschwert von Montarena, das eigentlich seinem Vater gehörte, ein Erbstück der Vistellis, mit großer Ehrfurcht.
Während die Gäste und Turnierstreiter ihre Plätze einnahmen und der Gastgeber Dareius Amarinto seine Eröffnungsrede hielt, hörte Lorion aufmerksam zu und ließ seinen Blick über die versammelte Gesellschaft schweifen. Er bewunderte die Eleganz der Damen in ihren festlichen Gewändern und die imposanten Rüstungen und Waffen der Ritter, die an diesem Turnier teilnehmen würden.
Als Dareius Amarinto seine Rede mit einem amüsierten Zwinkern und den Worten über mögliche rahjagefällige Verbindungen abschloss, konnte Lorion ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Er wusste, dass er in den kommenden Tagen nicht nur seine Fähigkeiten als Ritter unter Beweis stellen würde, sondern auch die Gelegenheit hatte, neue Freundschaften zu schließen und vielleicht sogar eine ganz besondere Verbindung zu knüpfen.
Lorion hob sein Glas Roter Linnrather, wie es die Tradition verlangte, und stieß mit seinem Onkel Rondrian an. Er war bereit, an seinem ersten Turnier teilzunehmen und seinen Platz in der Welt der Ritter zu finden.

Leonora Tribêc von Trebesco nahm ohne Begleitung am Eröffnungsbankett des Mortêcer Ritterturniers teil. Sie trug ein tiefblaues Gewand, das ihre adlige Herkunft betonte, aber dennoch praktisch genug war, um ihren Status als Ritterin zu unterstreichen. Ihre langen, blonden Haare waren zu einem lockeren Zopf gebunden, der über ihre Schulter fiel, und ihre blauen Augen strahlten Entschlossenheit aus. Während Dareius Amarinto seine Eröffnungsrede hielt und die Gäste auf das Turnier einstimmte, lauschte Leonora aufmerksam. Es war offensichtlich, dass sie die Gelegenheit nutzte, sich von ihren mühsamen Amtsgeschäften und ihrem alten Vater Pulpio in Trebesco zu erholen und in die aufregende Welt des Mortêcer Ritterturniers einzutauchen. Als die Gäste ihre Gläser hoben und auf das Turnier anstießen, zögerte Leonora nicht und tat es ihnen gleich. Ihr Blick schweifte über die Ritter und Turnierstreiter, die sich auf das Turnier vorbereiteten. Sie nahm sich vor, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und sogar ihren Ruf als Ritterin zu festigen. Während sie sich in der festlichen Atmosphäre des Eröffnungsbanketts befand, konnte sich Leonora von den Herausforderungen ihres Amtes und familiären Sorgen eine kurze Auszeit gönnen.

Am Abend des Eröffnungsbanketts des Ritterturniers von Mortêc betrat Fugate Caril den Raum. Ihr Auftritt war von anmutiger Zurückhaltung geprägt, ihr Blick, der die Menge sondierte, verriet innere Entschlossenheit. Ihre Kleidung, unverkennbar zyklopäischen Ursprungs, verlieh ihr Eleganz. Das Gewand war geschmackvoll, eine Kombination aus fließenden, blau-weißen Stoffen, die ihre athletische Figur betonten, und einem Hauch von Goldverzierungen, die bei jedem Schritt glänzten. Ihre dunklen Haare waren kunstvoll geflochten und trugen zur Anmut ihres Erscheinungsbildes bei. Während des Banketts nahm Rondinella an einem der prächtig geschmückten Tische Platz, ihre Bewegungen waren ruhig und bedacht. Sie ruhte in sich, als ob sie sich innerlich bereits auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitete. Ihre Konzentration lag keineswegs auf den kulinarischen Köstlichkeiten oder den festlichen Gesprächen um sie herum.

Inmitten der festlichen Atmosphäre des Eröffnungsbanketts des Mortêcer Ritterturniers war Aldric von Montal unauffällig anwesend. Seine Gedanken schwelten in ihm, während er versuchte, sich auf das gesellschaftliche Leben und die Freuden des Turniers zu konzentrieren, ohne erkannt zu werden. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Aldric, der seinen Blick über die festlich gekleideten Gäste wandern ließ, entdeckte Gerodan Vistelli, den alten Intriganten, in der Menge. Gerodan hatte Jahre zuvor eine Intrige gesponnen, die Aldric aus seinem angestammten Umfeld vertrieben hatte, wohinter Aldric erst einmal kommen musste. Aldric hatte Gerodans Rolle nie vergessen, und sein Herz begann schneller zu schlagen. Gerodan Vistelli, der sich seinerseits in fröhlicher Unterhaltung mit anderen Gästen befand, bemerkte Aldric nicht und war sich der Identität des Mannes hinter dem Pseudonym nicht bewusst. Aldric konnte seine Augen nicht von Gerodan abwenden. Er dachte an Rache, und er wusste, dass dies die Gelegenheit war, die er so lange ersehnt hatte. Er sehnte sich danach, Gerodan zur Rechenschaft zu ziehen. Aldric dachte nach, mit welchem Plan er seine Rache am besten finden konnte. Er wusste, dass er vorsichtig vorgehen musste, um nicht erkannt zu werden. Während das Eröffnungsbankett seinen Lauf nahm und die Gäste in fröhlicher Stimmung waren, reifte Aldrics Plan in ihm heran. Es war klar, dass sein Aufenthalt beim Mortêcer Ritterturnier nicht nur eine Gelegenheit zum gesellschaftlichen Leben war, sondern auch eine Chance, die Vergangenheit endlich zu bereinigen.

Unterfelser Usancen

Einige Minuten vorher - vor der offiziellen Eröffnung...

Bellatrix Sirensteen beim Eröffnungsbankett

Bei Bellatrix Sirensteen herrschte noch eine gewisse Nervösität vor. Die Anzahl der Turniere, an denen sie teilgenommen hatte, waren ja auch eher an einer Hand abzuzählen. Als sie das Zelt, wo das Eröffnungsbankett stattfand, betrat, schaute sie sich um.

Sie kannte auf den ersten Blick niemanden, bis ihr plötzlich ein Gast auffiel, der anscheinend ein wenig Hunger hatte - auf dem Tisch vor ihm waren gleich vier Teller zu sehen! Den kannte sie! Das war doch niemand anderes als Alborn di Matienna von Arinken. Sie kannte ihn jetzt nicht persönlich direkt, aber er war ebenso wie sie Teilnehmer des Den hatte sie beim Königsturnier in Arivor damals auch gesehen. "Nun, wenigstens trägt er keinen Fellumhang mehr!" dachte sich Bellatrix belustigt.

Während sie noch im Eingangsbereich stand, merkte sie, dass jedem Gast ein Glas Roter Linnrather gebracht wurde - sicherlich ein Zeichen, dass es gleich offizieller wird. Sie suchte daher nach einem freien Platz.

Riccardo Bolburri saß an einem der Tische, gemeinsam mit seinem Cousin Horathio Seneb Bolburri und Larona ya Scarpone.Im Zelt war es laut, eng und schon nach wenigen Minuten recht stickig. Riccardo schaute dabei zu, wie die Gäste nach und nach ins Zelt kamen, Bekannte begrüßten und sich einen Platz suchten. Er hoffte, man würde ihm seine Aufregung nicht anmerken. Riccardo war froh, dass er sich für den Besuch des Turnieres entschieden hatte. Es tat ihm wirklich gut, die Unterfelser Schreibstube zu verlassen. Sein Blick fiel auf die Cavallerista der Familie, die ihm gegenüber saß. Larona war eine angenehme Begleitung und, so hatte er gehört, auch eine formidable Kämpferin. Er hoffte, sie würde hier einige ehrenvolle Siege erringen.

Larona ya Scarpone sah sich aufgeregt um. Jetzt, da sie ihren Kontrahenten und auch den vielen Gästen begegnete, wurde sie noch mehr nervös. Zumal sie die meisten Menschen nicht kannte. Sie erwiderte den Blick von Riccardo Bolburri und lächelte dabei zurück. Die Anreise mit ihm war recht angenehm gewesen, obwohl die Gespräche eher oberflächlich waren. Mit dem zweiten Bolburri, Horathio Seneb, hatte sie dagegen kaum ein Wort gesprochen. Der jüngere Studiosus war ziemlich kühl und wortkarg. Eigentlich schade, sie hätte gerne mehr über die Universität Methumis und die Ausbildung dort erfahren.

Eben sah sie ein bekanntes Gesicht im Zelt auftauchen. Bellatrix Sirensteen sah sich suchend nach einem freien Platz um und hatte wohl keine Begleitung dabei. Ehe sie darüber nachgedacht hatte, winkte Larona ihr zu und zeigte einladend auf den freien Platz neben ihr. Es wäre schön, wenn die Gesellschaft mit den beiden Männern etwas aufgelockert wird.

Bellatrix atmete innerlich zufrieden auf. Endlich jemand, den sie kannte, dachte sie sich. Also neben diesem Andergaster. Sie lächelte Larona an und nahm das Angebot, sich hierhin zu setzen, gerne an. Als sie sich setzte, stellte sie sich kurz und knapp den anderen Gästen an ihrem Tisch vor ("Bellatrix Sirensteen aus Unterfels") und lächelte ihre Sitznachbarin aber auch die Sitznachbarn freundlich an.

Offizielle Ouvertüre

Bevor noch jemand reagieren konnte, ergriff der Gastgeber Dareius Amarinto das Wort. Bellatrix bewunderte seine Gewandung mit dem roten löwenhäuptigen Drachen auf schwarzem Grund, als er schon anfing die Gäste anzusprechen: "Seid willkommen, hier im bescheidenen Mortêc [...]." [...] Jubel brandete auf, die Gäste erhoben ebenso ihre Gläser und tranken auf das kommende Turnier und das Festmahl nahm seinen Lauf.

Feiern, Festmahl, Freundschaften

Nach dem offiziellen Teil begann das eigentliche Festmahl. Und während man bei den Worten des Turniergastgebers noch jedes leiseste Wort an einem der Tische hören konnte, wurde es jetzt immer lauter. Glas an Glas sowie Geschirr und Besteck klirrten immer wieder aufeinander und an jedem der Tische begannen auch Unterhaltungen. Diese wurden vor allem dann unterbrochen, wenn die Teller und auch Gläser leer waren und Nachschub geordert wurde.

Jetzt endlich war es Zeit sich auch mal persönlich zu unterhalten und Bellatrix wandte sich mit einer unverfänglichen Frage an ihre Sitznachbarin: "Ich weiß, ich habe Euch schon in Unterfels mal gesehen. Aber helft mir auf die Sprünge... und sagt, wie war Eure Anreise? Seid ihr auch über Bomed und Veliris gereist?" Larona erhob ihr Glas. "Condottiera Larona ya Scarpone. Es ist mir eine Freude, dass wir uns hier treffen, verehrte Signora. Und - so es Rondra will - auch auf dem Turnierplatz messen dürfen. Den Signori Riccardo und Horathio Seneb Bolburri" - sie wies freundlich zu den beiden Männern am Tisch - "aus Unterfels seid Ihr sicherlich schon begegnet." Riccardo Bolburri fand die neue Sitznachbarin auf Anhieb sympthatisch und wartete nur darauf, das Wort ergreifen zu können, ohne unhöflich sein zu müssen. "Leider war unsere Bekanntschaft bisher nur flüchtig und umso mehr freue ich mich, dass wir uns hier persönlich begegnen! Ich habe bisher nur gutes über Euch und Eure Tapferkeit gehört. Unsere Anreise war ganz gewöhnlich, wobei ich froh über die Begleitung unserer Cavallerista und ihrer Mercenarii war. Man weiß ja nie. Ich habe die Reise genutzt, um unterwegs auch ein paar familiäre Dinge zu erledigen. Nun freue ich mich aber auf das Turnier und ein paar Stunden ohne geschäftliche Verpflichtungen. Sagt, seid Ihr das erste Mal bei Signor Amarinto zu Gast?"

"Ja, tatsächlich. Es ergab sich bisher nie die Gelegenheit. Und wenn ich mich hier so umschaue", mit diesen Worten schaute sich Bellatrix in der Runde um und es schien so, als ob ihr Auge den sprichwörtlichen einen Augenblick länger bei einem der Tischnachbarn verharren würde, "dann bereue ich es tatsächlich, dass ich bisher keine Gelegenheit dazu hatte." Und mit den letzten Worten nahm sie ihr Glas, hielt es in die Mitte und reklamierte: "Auf Signor Amarinto und seine traviagefällige Gastfreundschaft!"

Bevor es zu weiteren Gesprächen oder gar Augenblicken kommen konnte, wurde ein weiterer Gang vom Festmahl serviert. Während zuvor die Geräuschkulisse recht laut war, wurde es nach dem Servieren einer sogenannten Speise nach dem eigentlichen Hauptmahl, eines daher folgerichtig Nachspeise genannten Gangs, ruhig. Denn alle kozentrierten sich auf das filigrane Meisterwerk, welches im Gaumen schon zu Schmelzen begann.

Nachdem jedoch angefangen wurde dies Teller abzuräumen, herrschte wieder ein Schnattern wie im belebtesten Traviatempel. Und das zuvor begonnene Gespräch ging weiter.

Und das zuvor begonnene Gespräch ging weiter. Im weiteren Verlauf unterhielten sich die Unterfelser angeregt. Denn obwohl sie allesamt aus Unterfels stammten, hatten sie bisher keinen engeren Kontakt dort. Ja, man hatte sich schon gesehen - die Rede hier ist schließlich von Unterfels und nicht von Vinsalt - aber nicht viel Kontakt. Das holten sie jetzt aber quasi nach. An einer engagierten Diskussion zwischen Horathio und Larona über rondrianische Kampftechniken von Armeen beteiligten sich Riccardo und Bellatrix nur anfänglich, denn es ergab sich, dass die beiden für sich ein eigenes Thema aus Unterfels fanden, worüber sie sich angeregt unterhielten.

Ziehung der Gruppen im Tjost

Als das Bankett sich seinem Ende zuneigte, die Grangorer Barden hatten gerade ihr letztes Lied gespielt, erhob sich die Rahjahochgeweihte Isora ter Bresefinck und bedeutete den Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf sie zu richten. Ein Diener hatte einen Holzkasten, welcher mit schwarzem Tuch abgedeckt war, vor sie gestellt. Der Loskasten aus dem die Lose für die Paarungen des Turniers gezogen werden sollten, war bereits mit den Namen aller Teilnehmer befüllt worden. "Liebe Turnierstreiter, liebe Gäste, so fällt mir nun die Ehre zu die Gruppen für das Turnier zu ziehen. Möge die Herrin meine Hand führen und uns ein spannendes, aufregendes und in höchstem Masse unterhaltsames Turnier bescheren!" Sie griff durch einen Schlitz im schwarzen Tuch und zog ein kleines, zusammengerolltes Pergament hervor, entrollte es und verlas:

"In der Gruppe Thalionmel von Brelak treffen aufeinander Barabo Prasbert Torrem...Bellatrix Sirensteen...Haline Broccia...Gerodan von Helmrath...Liora Feuerschlei und Potulino von Urbet!"

"In der Gruppe Lutisana von Kullbach treffen aufeinander Rahjesco Solivino...Nandura Ollantur...Ranara ya Torrini...Sarpedon ya Pirras...Tira Luntfeld und Leonora Tribêc von Trebesco!"

"In der Gruppe Ascandear von Baburin treffen aufeinander Fevon vom Rauhen Berg...Toranyo ya Lionessa...Fugate Caril...Grangorion della Carenio...Larona ya Scarpone und Alborn di Matienna von Arinken!"

"In der Gruppe Dareius von Kuslik treffen aufeinander Eolan di Bellafoldi...Aldric von Montal...Tairena Carson...Saphirella ze Westherfolden...Salvelino Acosto und Ucurian Cordur!"

Unterfelser Unentschlossenheit

Bellatrix hatte versucht sich die Mitglieder ihrer Gruppe zu merken und zählte auf: “Torrem, Broccia, von Helmrath, Feuerschlei... hmm...“ Riccardo ergänzte für sie: “von Urbet habt ihr vergessen.“ Bellatrix bedankte sich bei ihm für die Ergänzung. Bellatrix schaute Larona an und sagte ihr: “Erst einmal bin ich froh, dass wir nicht schon jetzt aufeinandertreffen, denn ihr“ - und mit diesen Worten blickte sie kurz an um den Blick schweifen zu lassen - “alle seid mir doch recht sympathisch und ich wünsche uns allen ein möglichst gutes Turnier!“ Mit diesen Worten lächelte Bellatrix in die Runde, wobei Larona den Eindruck hatte, dass das Lächeln bei einer Person einen Tick länger hingenblieb.

Danach ergriff Larona das Wort: “Habt Dank - und das gebe ich gerne zurück. Wenn ich mir so meine Gruppe anschaue, dann weiß ich tatsächlich nicht, wer da favorisiert ist oder nicht.“‘‘

Riccardo murmelte etwas leise vor sich hin, was jedoch in dem allgemeinen Lärm verstand. Sein Cousin hatte nur einen Bruchteil gehört und hakte nach: “Was sagtest Du? Wer ist Deine Favoritin?“ War es so, dass Riccardo errötete? Das konnte man in dem inzwischen eher schummerigen Licht nicht genau sehen. Aber sein Räuspern und seine Replik waren gut erhöhbar: “Natürlich sind mir die Anwärterinnen auf den Turniersieg aus Unterfels meine Favoritinnen! Wer sonst?“

“Wohl gesprochen“, reklamierte Horathio und richtete sein Wort an Bellatrix: “Werte Dame, was für Chancen rechnet ihr Euch denn für dieses Turnier aus?“ Die so angesprochene zuckte ein wenig mit den Schultern: “Da bin ich noch unentschlossen. Ich rechne mir zwar sicherlich schon die eine oder andere Chance aus, aber welches Schicksal die Götter für uns am entscheidenden Tag vorgesehen haben, das wissen wir jetzt noch nicht. Ich denke“, und mit diesen Worten schaute sie Larona an, “ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, dass ich, dass wir das Beste geben werden - und den Rest entscheidet die Herrin Rondra.“ Mit einem kräftigen “Das wohl.“ bestätigte Larona die Aussage von Bellatrix.

Hätte man ein Stundenglas beobachtet, wäre nach der Verkündung der einzelnen Gruppen nicht ein ganzes Mal der Sand durch das Glas gerieselt, als sich langsam aber sicher das Festmahl auflöste. Das wunderte nicht, denn schließlich stand ja noch ein Turnier an und da sollte man sich genügend Schlaf gönnen. Draußen verabschiedeten sich die vier Unterfelser voneinander und eine jede Person ging zum jeweiligen Zelt um sich auf das was kommen sollte vorzubereiten.

Am Morgen vor dem Tjost

Der Schwarze Ritter erscheint beim Turnier

Als sich die Teilnehmer am Morgen des 15. Peraine voller Vorfreude und Anspannung zur Turnierbahn begaben sahen sie, dass sich die Wappenschilde, welche am Abend zuvor zur Repräsentation der Gruppen aufgehängt worden waren, verändert hatten. Das Biberwappen der di Matienna von Arinken war abgehängt worden, stattdessen befand sich dort nun ein vollständig schwarzer Schild. Der dazu passende Ritter war bereits in geschwärzter Plattenrüstung und mit geschlossenem Gestechhelm an der Turnierbahn erschienen. Ein ebenso vollständig in Schwarz gewandeter Knappe war mit der Vorbereitung seines ebenfalls schwarzen Schlachtrosses beschäftigt. Der Turnierherold informierte alle über die Änderung im Turnierablauf, welche der freiwillige Rücktritt von Alborn di Matienna von Arinken vom Tjost notwendig gemacht hatte. Er würde durch einen ebenso hohen Herren vertreten, der es derzeit vorziehe seine Identität nicht preiszugeben.

Siegerpreise

Das Zwergenschwert "Dorgax", einer der Hauptpreise des Turniers

Auf einem Tisch hinter dem Gastgeber und den Ehrengästen waren die Siegerpreise ausgestellt. Auf den Sieger des Tjosts warteten neben dem üblichen Geldpreis, ein hervorragendes von den Zwergen Schradoks gefertigtes Langschwert namens Dorgax sowie ein Streitross aus der Zucht des Hauses Amarinto, welches symbolisch durch eine Miniatur aus den Werkstätten der Sewamunder Thingatok-Sippe repräsentiert wurde. Zudem hatte sich Baron Filburn von Shumir bereit erklärt den Sieger zum Cavalliere zu erheben, so dieser nicht bereits den Titel tragen sollte (in dem Fall würde die Ehre auf den Zweit- oder Drittplatzierten übergehen). Den Zweitplatzierten erwartete ein kostbares zwergisches Langschwert namens "Glamril", sowie ein Goldring verziert mit einem Smaragd, dem heiligen Stein Rondras. Der Drittplatzierte hingegen konnte sich auf eine goldene Halskette, verziert mit einem Amethyst, dem heiligen Stein der Rahja, freuen. Alle Gegenstände hatten den Segen Rondras und Rahjas erhalten.

Für den Sieger oder die Siegerin des Schildstechens war dagegen, das ebenso aus den zwergischen Schmieden Gergaltôrs stammende, anderthalbhändige Schwert "Carn" vorgesehen.

Der Anderthalbhänder "Carn", der Preis für den Sieger des Schildstechens