Archiv:Sewamunder Szenarien (BB 30)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 30, Seiten 10-11


Sewamunder Szenarien

Grundsätzliches

Im Vorfeld der Sewamunder Brautschau kommt es zu zahlreichen Verwicklungen rund um die Zwillinge Alissa und Orban und die drei Grafen Horasio, Rimon und Josmina. Die Helden können in verschiedenen Szenarien und Kurzabenteuern zahlreiche Intrigen und Hintergrundinformationen aufdecken. Im Folgenden werden einige Szenarien bereitgestellt, mit denen man die Sewamunder Brautschau an den Spieltisch holen und so ein vergnügliches Wochenende nacherleben kann. Neben den Szenarien benötigt der versierte Spielleiter zudem die Informationen aus den vorangegangenen Artikeln und der nachfolgenden Beschreibung von Sewamund.
Wo es plausibel ist, kann man gelegentlich auch den Hintergrund der anderen Szenarien ineinander einfließen lassen. Gerüchte über den Vatermord Orbans dürften so etwa auch den Verfolgern der falschen Arivorer Gesandtschaft irgendwann unterkommen.

Szenario 1: Vatermörder

Plot: Gerodan Vistelli möchte verhindern, dass Orban und Alissa Gatten finden. Zu diesem Zweck versucht er, sie so zu diskreditieren, dass sie als nicht heiratsfähig gelten. In diesem Abenteuer lässt er Gerüchte verbreiten, Orban habe seinen Vater Lorion ermordet. Als die Spieler diesen Gerüchten nachgehen, stoßen sie zunächst auf Hinweise, die die Anschuldigungen zu erhärten scheinen, entdecken aber bald danach, dass offensichtlich gefälschte Beweise in Umlauf gebracht werden sollen, um den unschuldigen Mann seiner Erbschaft zu berauben. Die Spieler spüren sodann den Boten der falschen Beweise auf und können ihn von der Überbringung derselben abhalten – wenn sie es denn wollen …
Beweise gegen Gerodan lassen sich dabei nur schwer finden oder sie wiegen nicht so schwer, dass er seines Amtes als Testamentsvollstrecker enthoben werden kann.

Einstieg: Hier bietet sich Gerodan vielleicht selbst als Auftraggeber an, der den Spielern besorgt von den ihm zu Ohren gekommenen Gerüchten berichtet, um sie auf die von ihm gelegte Spur zu bringen (und später Zweifel an seiner Urheberschaft hinter den Gerüchten zu zerstreuen). Die Spieler kommen allerdings einem Hinweis zuviel auf die Spur und damit der eigentlichen Intrige Gerodans …

Szenario 2: Erbverzicht

Handlung: In diesem Szenario versucht Gerodan Alissas Ansprüche auf das Erbe zu hintertreiben. Dabei bedient er sich einer Begebenheit aus ihrer Vergangenheit: Alissa hat in ihrer Jugend einmal die Weihe zur Tsageweihten angestrebt und sollte dafür beim örtlichen Tempel in der Erzherrschaft Arivor einen Verzicht auf ihr Erbe unterzeichnen (die Tsakirche hält es dort halt sehr stark mit den unterjochten Wanderarbeitern). Dies hat sie getan, die Weihe später aber doch nicht angetreten (unstetes Gemüt). Das Dokument ist Gerodan in die Hände gelangt, der es nun für sich zu nutzen gedenkt. Entkräften kann das Dokument eine alte, mittlerweile in Sewamund untergekommene Tsageweihte von damals, die Tsa-Verträgen ohnehin eher symbolischen als rechtswirksamen Charakter bescheinigt. (Siehe auch Merkwürdiges Treibgut, S. 8).

Einstieg: Hier mag die Zofe Alissas über verschlungene Pfade davon erfahren haben, dass Gerodan den Vertrag im Besitz hat und nun (angeblich) unentschlossen ist, ob er ihn öffentlich machen soll. Die Zofe mutmaßt dabei, dass ein solch alter Vertrag doch unmöglich noch gültig sein könnte …

Szenario 3: Orbans Versprechen

Handlung: In seiner Heimat Montarena hat Orban bereits vor Jahren seiner Jugendliebe Preciosa d'Auspizzi geschworen, niemanden außer sie ehelichen zu wollen. Obwohl die Verehrte mittlerweile zwangsverheiratet wurde, sieht er diesen Schwur noch immer als gültig an. Nur gut, dass Preciosa gerade an der ruthorschen Küste weilt, um Orban auf Veranlassung der Spieler aus seinem Versprechen zu entbinden …

Einstieg: Die Spieler werden auf das zurückhaltende Betragen Orbans aufmerksam (gemacht) und erfahren bald darauf von Gerüchten um eine Jugendliebe des Vistelli-Sohns …

Szenario 4: Alissas Geliebter

Handlung: Auch Alissa ist in Sachen Liebe nicht unbelastet – sie unterhält seit langem eine geheim gehaltene Liebschaft zu einem einfachen Abenteurer, einem Gaukler aus dem Fahrenden Volk, der die Bedingungen der Brautschau (und vor allem des Gremiums) natürlich nicht erfüllt. Dennoch hat er sich mit falscher Identität (Signore von Harodrôl) beworben und versucht nun alles um zum Einen die sich diesem falschen Spiel noch nicht hingebende Alissa zu überzeugen und zum Anderen seine Maske aufrecht zu erhalten. Die Spieler kommen ihm in diesem Abenteuer aber auf die Spur.

Einstieg: Hier sind mehrere Varianten denkbar: Timors Gesandter Raphaelo di Walsinger kennt sich im Adel Drôls noch am Besten aus und hat Zweifel an der Echtheit des Signore von Harudrôl, weshalb er die Spieler auf ihn ansetzt. Oder die Spieler beobachten selbst eine Szene zwischen dem Hochstapler und Alissa, die auf ihre schon längere Bekanntschaft hindeutet, auch wenn sie dies zunächst leugnen …

Szenario 5: Grafenbefreiung

Handlung: In diesem Szenario kommen die Spieler dem Geheimnis Rimons auf die Spur, dass er seinen Rivalen Horasio (als er ihn im Kampf gegen Josmina brauchte) aus herzöglicher Haft befreite. Dabei bediente er sich eines Gefolgsmanns aus der Sewamunder Familie Streitebeck.

Einstieg: Auftraggeber mag hier wiederum Gerodan sein, der angesichts eines (nicht ausreichend) geheimen Treffens zwischen dem Gesandten Rimons und dem Gefolgsmann aus der Familie Streitebeck argwöhnt, dass der Heiratswettbewerb von diesen hintertrieben werden soll – und wenn er selbst an der Intrige nicht beteiligt ist, geht das natürlich gar nicht… – Oder die Helden argwöhnen selbst als zufällige Beobachter des Treffens.

Szenario 6: Grafenverrat

Handlung: Die vermeintliche Treue Josminas gegenüber Selindian Hal droht in Frage gestellt zu werden, als die Spieler ihrem Geheimnis auf die Spur kommen: Sie hatte Herzog Cusimo vor der Belagerung von Eslamsberge die Herausgabe der Festung angeboten, wenn er sie zur Gräfin Bomeds gemacht hätte. Der Herzog lehnte dies damals aus Rücksicht auf seine Bomeder Gefolgsleute ab.

Einstieg: Die Spieler vernehmen im morgendlichen Sewamund zunächst das Gerede einiger Veteranen der Belagerung Eslamsberges über die umfangreiche Kommunikation, die zu Beginn der Belagerung zwischen Herzog und Burgherrin stattfand. Da ihr Vorgesetzter als Vertrauter Josminas viele der Botschaften empfangen hat, müssen sie es wissen. Nun scheint sich aber auch der Gesandte aus Almada (Escalio d'Artesa) plötzlich dafür zu interessieren (weil Teile des Schriftverkehrs noch heute von besagtem Vertrautem verwahrt werden und nun von Escalio aus der Welt geschafft werden sollen) …

Szenario 7: Sewamunder Intrigen

Handlung: Die Ablenkung durch den Erben- und Bewerberwettstreit versucht Gerodan auch dazu zu nutzen, um seiner Familie in ihrer neuen Heimat Sewamund (endlich) zu mehr Einfluss zu verhelfen. Bislang gelang es dem eher nach Bomed schielenden Lorion nicht, sich im Machtgefüge der mehr oder weniger einheimischen Häuser (Streitebeck, di Piastinza, ya Mornicala, Tribêc, Amarinto, Wiesen-Osthzweyg, dazu die di Punta) wirksam zu positionieren. Teilweise stieß der Neuankömmling gar auf offene Ablehnung. Daher hat Gerodan beschlossen, sich durch eine Intrige Zugang zu verschaffen: In den letzten Monaten und Wochen knüpfte er ein Netz aus echten und fingierten Hinweisen, die die etablierten Adelshäuser der Verschwörung zum Mord am Patriziersprecher Arion Cortesinio (Mitte Tsa 1028 BF) überführen sollen. Die Übergabe der ersten Beweise durch einen Mittelsmann Gerodans an den Gesandten Cusimos scheitert allerdings und lässt die fälschlich beschuldigten Familien auf die Intrige aufmerksam werden. Die (falschen) Hinweise können nach und nach aus der Welt geschafft werden, zur Anklage Gerodans reichen die Erkenntnisse der Sewamunder allerdings nicht.

Einstieg: Die erste Kontaktaufnahme von Gerodans Mittelsmann mit dem Gesandten des Herzogs scheitert zufällig aber gründlich, indem der Mittelsmann etwa von einer Kutsche überrollt wird und bewusstlos ins Siechenhaus von Sewamund eingeliefert wird. In der Hoffnung auf Hinweise auf die Identität des Patienten lässt der Medicus die für den Herzogsgesandten bestimmte Nachricht (ohne Adressat oder gar Siegel) öffnen. Deren Inhalt gelangt über Spitzel dann zu den Vertretern der anderen Sewamunder Familien, die sich zu einem schicksalhaften Zweckbündnis im Spital einfinden …

Szenario 8: Arivorer Abgaben

Handlung: Der Tod Lorions hat auch ganz gewöhnliche Betrüger auf den Plan gerufen: Eine Gruppe Kleinkrimineller versucht vor dem Hintergrund der umstrittenen Herkunft des Vistelli-Vermögens nun ihren eigenen Reibach zu machen, indem sie sich dreist als Gesandtschaft des Erzherrschers ausgibt, die die umgehende Nachzahlung angeblich zurückgehaltener Abgaben einfordert, im Gegenzug jedoch die Wiedereinsetzung der Vistellis als Herren in Montarena verspricht. Ausgestattet mit verblüffend echt wirkenden Siegeln und Dokumenten täuscht die Gruppe sogar den misstrauischen Gerodan, der die recht moderate geforderte Summe durchaus herzugeben bereit ist, wenn seine Familie in der Heimat dadurch quasi rehabilitiert und mit den alten Ländereien ausgestattet wird. Die Spieler bekommen allerdings Zweifel an der Echtheit der Gesandten und kommen dem Schwindel auf die Spur.

Einstieg: Die Spieler bekommen vom Auftritt der Arivorer Gesandtschaft als zunächst unbeteiligte Anwesende etwas mit, können wenig später die (sich gerade unbeobachtet wähnenden) Betrüger aber bei auffälligem Verhalten (unverhohlener Freude über die Leichtigkeit des Unternehmens, Ablegen der Maskerade o.ä.) beobachten.