Briefspiel:Fest der Freundschaft/Der Täter: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Täter
Autoren: Bella, Nebelzweig
Rahjalin Legari
"Nicht direkt“, antwortete Rahjalin Solivino "Ich habe den Strauß in eine Mauernische gelegt… damit ihn nicht jemand zufällig nimmt. Soll ich ihn holen?“
"Es schadet auf jedenfall nicht, Euer Gnaden“, meinte der Medicus "und mit etwas Glück kann ich das Gift identifizieren und eurem Freund helfen.“ Er ging zu einem der Regale und nahm ein Leinentuch heraus.,,Schlagt ihn hier mit ein, nicht das euch auch etwas passiert.“ Der Tempelvorsteher eilte hinaus. Rahjalin Legari wollte ihm folgen, der Medicus hielt ihn aber am Arm fest. ,,Sie sollten hier bleiben. Eine Frage, hat euer Freund den Strauß nur in der Hand gehalten oder hat er auch daran gerochen? Es ist wichtig, um die möglichen Gifte einschränken zu können.“ Es dauerte einen Moment bis die Nachricht zu Rahjalin durchdrang. ,,Ich hab fast nichts gesehen… da war dieses Paar, er und eine Frau, sie gab ihm den Strauß und dann ist er zusammengeklappt… Ich glaube er hat an dem Strauß gerochen, er lag mit dem Gesicht in den Blüten.“ Der dicke Medicus verzog den Mund. „Es könnte also sowohl ein Kontakt-, als auch ein Atemgift gewesen sein. Das schränkt die Sache leider nicht wirklich ein.“ Dann begann er sich wieder seinem Patienten zu widmen. Rahjalin stand hilflos daneben. Um nicht im Weg zu stehen, trat er, mit krampfhaft verschränkten Armen ans Fester. Es ging auf eine Gasse hinaus, auf der ein paar, mit außergewöhnlich schönen Blumen, gefüllte Kübel standen. Die Blüten leuchtet im Sonnenlicht, als hätte heute nicht heute eine Priesterin versucht, einen Mann zu vergiften, der offensichtlich in sie verschossen war. Aber er hatte schon früher die Erfahrung gemacht, dass sich die Welt einfach weiterdrehte, egal ob man sich mit seinem Bruder zerstritten hatte oder seinen besten Freund verlor, alles ging weiter wie bisher. Aber vielleicht waren die Blumen ein Zeichen dafür das die schöne Göttin sein und Rahjalin Solivinos Handeln gut hieß. Er entschied sich für diese Version, als ein hübscher, sommersprossiger Junge auf die Straße trat und ihm ein strahlendes Lächeln schenkte. Wobei Junge, er war fast schon ein junger Mann. Bevor er das Lächeln erwidern konnte, knurrte der Medicus hinter ihm: „Kommt bitte nicht auf dumme Ideen, mein Sohn ist ein anständiger Bursche.“ Tatsächlich sah der Junge dem Medicus ein bisschen ähnlich. Rahjalin Legari war immer noch damit beschäftigt, die Wörter Belhanka, Fest der Freude, junger Mann und anständig in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, als Rahjalin Solivino heftig atmend, mit dem eingewickelten Stauß, zurück kam. Zumindest hatte er durch diesen Zwischenfall einen Teil seiner Fassung wiedererlangt.
Als der Medicus den Strauß untersuchte, eine steile Falte zwischen seinen Augen. „Es ist noch schlimmer als ich befürchtet hatte. Es handelt sich um ein sehr exotisches und gefährliches Atemgift aus dem tiefen Süden. Euer Freund hatte Glück das er überhaupt noch lebt und es ist ein kleines Wunder, dass ihr jemanden gefunden habt der es kennt. Nur gibt es bedauerlicherweise kein Gegengift. Aber die Wirkung wird bald nachlassen und wenn er jetzt noch lebt wird er vermutlich das auch noch überstehen. Aber wenn ihr eine Garantie dafür wollt kann ich ihm einen magischen Heiltrank geben, das kostet aber extra, euer Gnaden “ Der Blick, den Rahjalin Solivino dem Medicus daraufhin als Antwort zuwarf, war vermutlich ein Extrakt aus, wütender Patriarch ruft die Familie zur Ordnung und Leute ruhigstellen, die bei der Predigt zappeln. Er hätte Steine schneiden können. Rahjalin Legari nahm sich vor diesen Tempel mal zu besuchen. Wenn man dort als Vorsteher solche Blicke trainierte musste es dort recht interessant zugehen. „Ja“,sagte er mit dem freundlichsten Lächeln, das er zustande bekam „wir hätten gerne die teurere Behandlung.“
Er warf noch einen Blick aus dem Fenster auf die Blumen, der Junge war verschwunden und dann viel ihm noch eine Bedeutung ein. Vergiftete Blumen. Auf einmal hatte er das Gefühl, ein Abgrund würde sich vor ihm auftun und ihm wurde übel. Was auch immer das für eine Sache war, in die er hinein geraten war, jemand war bereit gewesen dafür mindestens ein Leben zu beenden.
Rahjalin Solivino
Rahjalin Solivino beruhigte bewusst seinen Atem. Sein Zorn auf die Rahjageweihte, die die Gebote ihrer Göttin mit Füßen trat und jemanden kaltblütig ermorden wollte, auf die ignoranten Leute vor der Praxis des Medicus, all das hatte sich langsam angestaut. Dabei hatte er doch eigentlich nur ein schönes Fest der Freuden genießen wollen! Die Worte des Medicus, dem Phex anscheinend heiliger als Peraine war, hatten das Fass dann zum Überlaufen gebracht und er hatte seinen Zorn auf den vergleichsweise unschuldigen Medicus losgelassen. Er erwog, sich zu entschuldigen, doch nein, wenn jemand die Nächstenliebe so wenig beachtete und stattdessen nur Geld sehen wollte, hatte er diesen Blick verdient. Stattdessen entschuldigte er sich stumm bei Rahja.
Es tut mir Leid, Herrin. Ich hätte die Kontrolle nicht verlieren dürfen.
Er nahm sich vor, wenn er wieder zu Hause war, in seinem Tempel während einer ausgiebigen Meditation seine Ausgeglichenheit wiederzufinden.
Als sich der Medicus wieder dem Patienten zuwandte, nahm er Rahjalin Legari beim Arm und ging ein paar Schritte mit ihm zur Seite.
„Mein Freund, hast du einen Rat, wie wir weiter vorgehen sollen? Vielleicht ist eine Rahjageweihte oder eine falsche, als Dienerin der Göttin verkleidete Frau, in den Vorfall verwickelt. Sollten wir nicht in beiden Fällen den nächsten Tempel benachrichtigen? Falls dort überhaupt jemand anwesend ist in diesen Tagen…“
Rahjalin Legari nickte. „Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wenn jemand so etwas Niederträchtiges tut, ist diejenige nicht mehr würdig, sich Rahjageweihte zu nennen. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es nur eine Verkleidung war und keine richtige Geweihte…“, er schwieg kurz und sah wieder aus dem Fenster. „Wo sind wir hier nur hineingeraten? Ich habe das Gefühl, dass hier etwas Wichtiges auf dem Spiel steht. Einen solchen Hinterhalt plant man nicht ohne Grund.“
Diesmal war es Rahjalin Solivino, der zustimmend nickte. „Egal, was hier gespielt wird, es ist etwas, was der Göttin zuwider ist. Allen Zwölfen. Wir müssen es aufklären.“ Er sah dem Freund eindringlich in die Augen. „Es wird gefährlich werden, dessen bin ich mir sicher.“
Rahjalin Legari blickte entschlossen zurück. „Das wird es.“
Da hörten sie auf einmal ein Stöhnen hinter sich. „Er wacht auf.“, meinte der Medicus, der einige Schritte zurückgetreten war. Tatsächlich regte sich der Mann wie im Halbschlaf und murmelte immer wieder Unverständliches. Die beiden Rahjageweihten traten vorsichtig näher. Da schreckte der Mann plötzlich hoch. Er atmete schnell und Schweiß stand ihm auf der Stirn, wie nach einem schlimmen Fieber. „Yandriga… Wo ist Yandriga?“ Gehetzt blickte er zwischen den Geweihten hin und her, die hilflos daneben standen. „Wir sind…“, begann Rahjalin Solivino, da sackte der Mann wieder genauso schnell in sich zusammen, wie er hochgeschreckt war. Während die zwei Freunde noch überrascht dastanden, drängte sich schon der Medicus zwischen ihnen hindurch und fühlte dem wieder bewusstlosen Patienten den Puls. „Sein Herzschlag ist regelmäßig. Wahrscheinlich braucht er einfach noch ein paar Stunden Erholung.“, sagte der Medicus.
Rahjalin Solivino nickte und holte seinen Geldbeutel hervor. Nachdem die Behandlung bezahlt war, einigten sie sich darauf, dass der Mann in der Praxis bleiben würde und die beiden Geweihten in vier Stunden wieder da sein würden.
Kurz darauf verließen sie die Praxis, liefen an den vielen Menschen vor der Tür vorbei, die sie alle fragend anstarrten und standen schließlich wieder auf der Straße.
„Und jetzt?“, fragte Rahjalin Legari.
„Wir wissen ihren Namen.“, antwortete Rahjalin Solivino. „Wir können uns nach einer Rahjageweihten namens Yandriga durchfragen.“