Briefspiel:Ritterturnier von Mortêc 1045 BF/Bardenwettstreit

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Stadt Sewamund transparent.png Städteübergreifendes Briefspiel Haus Amarinto.png
Datiert auf: 14.-17. Peraine 1045 BF Schauplatz: Mortêc bei Sewamund Entstehungszeitraum: ab Sommer 2023
Protagonisten: Fahrende Ritter, aufstrebende Turnierstreiter und junge Cavallieri aus dem Horasreich, sowie dem nahen Ausland Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Cordur.png Coturnix, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras, Haus di Lionessa.png Dajin, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie della Carenio.png Carenio, Familie Solivino.png Bella, Familie A'Temelon.png Temelon, Haus Sirensteen.png Erlan, Haus Tribec.png Tribec, Familie Bolburri.png Philburri, Haus Legari.png Nebelzweig,

Familie van Kacheleen.png Kacheleen

Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Finalrunde im Tjost · Schildstechen · Buhurt · Bardenwettstreit · Brautschau wider Willen · Licht und Schatten · Überbringer vieler Grüße · Ein ungewöhnliches Anliegen · Ehre, wem Ehre gebührt · Ritterkorrespondenz · Festbankett zu Sewamund · Lilienhafter Besuch

Bardenwettstreit

Bardenvereinigung Düsterwald

Strotzo Rubini klopfte an der Tür. Ein Husten erklang von innen, ein Humpeln, leichtes Poltern, dann stand er vor ihm. „Boron mit dir, Sal Esthenar,“ sprach Strotzo.

Sal erwiderte: „Tritt ein, bei Travia, es freut mich, dass Du gekommen bist.“ Sal führte Strotzo zu einem kleinen Tisch, der unter dem einzigen Fenster im kleinen Raum stand. Eine dicke Kerze schien gerade hell genug, dass Strotzo sehen konnte, wo er hintrat. Sie setzten sich und tauschten derbe, aber freundliche Höflichkeiten aus. Zumindest so lange, bis Sal eine schäbige Holzflöte auf den Tisch legte.

Nachdem Strotzo lange auf die Flöte gestarrt hatte, sagte er: „Du willst es also wirklich tun, nach einem viertel Jahrhundert?“ Er zögerte kurz: „Bist Du noch im Geschäft“?

„Natürlich, das Einzige, was ich gut kann und das Einzige, was mich zuverlässig satt macht. Ich könnte dich gut gebrauchen, Bezahlung wie immer.“ erwiderte Sal.

Wieder verging etwas Zeit. „Sal, die alten Geschäfte sind nichts mehr für mich, Praios sei mein Zeuge.“ Aber zur Freude Slas legte Strotzo ebenfalls eine abgenutzte Flöte auf den Tisch. Sal stieß einen kurzen Freudenschrei aus und sprach dann: „Weißt Du wie es um Gomo steht? Hat er es überstanden? Strotzo atmete tief ein: „Nein, hat er nicht und wird er auch nicht. Auch wenn er diesen einen Tag überlebt hat, so starb er doch. Er funktioniert seither, ja, zumindest meistens. Doch innerlich ist er zerbrochen und zerbricht jeden Tag ein bisschen mehr. Doch es wird Gomo guttun, wieder unterwegs zu sein. Wir sollten Morgen zu ihm gehen, er weiß bereits Bescheid.“

Am nächsten Tag standen Strotzo und Sal vor Gomo Zepoccis Haus. Der gestrige Abend wiederholte sich, solange, bis Sal und Strontzo ihre alten Flöten auf den Tisch legten. Wie am gestrigen Tag herrschte ein Zeit lang Stille, die von Gomo unterbrochen wurde. Doch was Gomo dann sagte war für Sal ein Ding der Unmöglichkeit. „Die Al'Anfaner? Niemals. Wir können nicht mit drei Al'Anfanern nach Sewamund reisen. Spätestens ab Arinken baumeln wir am Baum, und das zurecht“ sagte Sal.

Gomo lehnte sich auf seinem Stuhl zurück: „Es sind nur zwei Al‘Anfaner, nicht drei, und die Parole lautet: Die beiden Burschen kommen mit oder ich bin raus, hier und jetzt.“ Zu Sal gewandt: „Und deine Geschäfte, alter Verbrecher, ich bin wieder dabei. Ich brauche Dukaten.“ Es war Sal anzusehen, dass er nicht begeistert war, wieder mit Gomo zusammen zu arbeiten. Doch als Gomo seine Flöte holte, wischte Sal seinen Bedenken beiseite und blieb stumm. Gomo legte sein Musikinstrument zu den beiden anderen auf den Tisch.

So kam es, dass Anfang Peraine, 1045 BF die Bardenvereinigung Düsterwald in teilweise neuer Besetzung nach Mortêc zog.

Fugate Caril

Am Vorabend des Bardenwettstreits beim Ritterturnier von Mortêc, als die Abenddämmerung langsam den Tag in Dunkelheit hüllte, zog sich Fugate Caril in ihre Unterkunft zurück. Der Raum war von einigen Kerzen erhellt. Fugate saß still auf einem Stuhl, die Hände im Schoß gefaltet, und schloss die Augen für einen Moment. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Konzentration und Vorfreude, während sie sich mental auf ihren bevorstehenden Auftritt vorbereitete. Der Tisch vor ihr war mit Notenblättern und Texten bedeckt, die in einer sorgfältigen Handschrift verfasst waren. Ihre musikalischen Begleiter, darunter ein Lautenspieler und ein Pfeifer, kamen hinzu und stimmten sich ein. Die Klänge der Instrumente füllten den Raum mit sanfter Musik, und Fugate hörte zu, was ihre Gedanken beruhigte. Dann erhob sich Fugate langsam von ihrem Stuhl und schaut hinaus. Die Sterne am nächtlichen Himmel glitzerten wie Diamanten, der Anblick inspirierte sie. Sie begann, leise vor sich hin zu summen, die Melodie, die sie für den Wettbewerb gewählt hatte. Ihre Stimme war warm und voluminös, sie sang die ersten Zeilen ihres Liedes. Während sie sang, schloss sie die Augen. Ihre Stimme wurde kräftiger.
Nach einer Weile unterbrach sie ihre Darbietung und öffnete die Augen. Ein Lächeln der Zufriedenheit lag auf ihren Lippen, ihre musikalischen Begleiter nickten ihr zustimmend zu, und gemeinsam gingen sie die letzten Feinheiten ihres Auftritts durch. Die Proben gingen bis spät in die Nacht hinein.

Travinus van Kacheleen

Noch eine Nacht und dann durfte er nach so langer Zeit wieder die "Bretter" betreten, die ihm einst auf der Stockvish-Bühne in Grangor so großen Erfolg einbrachte. Innerlich sog er jede Sequenz auf und verschloß dabei seine Augen. "Trav" hörte er eine seichte Stimme. "Trav" nun energischer. Er war raus aus dem süßen Gedanken und erblickte vor sich Tassania Kleeblatt. "Tassa, Du weißt doch genau..." setzte er an und wurde jäh unterbrochen "Trav, nicht jetzt. Die Musiker sind da. Sie wollen die letzte Feinabstimmungen mit Dir vornehmen." Direkt wie sie nunmal war und einer der Gründe warum Travinus Sie auch so schätzte. "Gut, gut, bitte die Herrschaften herein. Wir legen dann los." Innerlich war er ungewohnt nervös. Nach all den Jahren gleitete er in längst vergangene Zeiten ab. So fühlte es sich jedenfalls an. Wenn doch seine Bekannten davon wüßten ... "nein" murmelte er leise vor sich hin "...das wäre keine gute Idee."

Herein kamen Ildor an der Harfe, Ordon am Gong, Tiana an der Flöte, Drilb an der Trommel und Gisell an der Laute. "Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihr Kommen und wünsche uns viel Erfolg. Meine Secretaria Kleeblatt hat Ihnen die Rollen zugeteilt. Ihnen ist mein Text bekannt und nun proben wir Ihren exakten Einsatz." Tassania verneigte sich "In den Probenpausen warten Getränke und wenig süßes Gebäck gleich dort drüben am Tisch auf Sie." Die nächste Zeit wurde nun intensiv geprobt und geübt.

Saria Legari

Saria Legari schaute aus dem Fenster und war Gans kribbelig vor Aufregung, draußen vor dem Gasthaus eilten die bunt Gekleideten Tuniergäste hin und her. Ihre Schritte, Gespräche und Rufe mischten sich mit Gesang, Huf Geklapper und tausend anderen Geräuschen zu einem beständigen Brummen, emsig erwartungsvoll und fröhlich. Hier, jenseits der Zentralen Plätze, glich das ganze eher einem Jahrmarkt. Die junge Frau riss sich vom Anblick der wuselnden Menge los und wandte sich den Papieren vor ihr zu. Es waren mehrere Seiten beschrieben mit Gedichten, einige passten auch auf Volkslied Melodien konnten also auch gesungen werden, aber sie war noch nicht ganz zufrieden. In der letzten Zeit ein Dauerzustand, was die Zahlreichen Korrekturen zeigten. Teilweise waren sogar die Korrekturen korrigiert worden. Saria machte sich keine Hoffnungen auf den Sieg, aber darum ging es auch garnicht. Ihr ging es um das dabei sein, den Spaß und die Atmosphäre und darum einige berühmte Barden persönlich zu treffen. So wie bei den Heldenfestspielen in Shenilo, wobei sie hoffte, dass dieser Bardenwettstreit ruhiger verlaufen würde und man vor allem ihre Lieblingsheiligen in Ruhe ließ. Leise summte sie die Hymne der Horasgarde vor sich hin, als sie weiter an den Reimen fleite. Der tag des Wettstreits konnte kommen.