Briefspiel:Ritterturnier von Mortêc 1045 BF/Gesandtschaft aus Unterfels

Aus Liebliches-Feld.net
Version vom 27. Mai 2024, 08:57 Uhr von Amarinto (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Halboffiziell}}{{:Briefspiel:Ritterturnier von Mortêc 1045 BF}} ==Gesandtschaft aus Unterfels== '''Autoren:''' Amarinto, Benutzer:Ph…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Auge-grau.png

Stadt Sewamund transparent.png Städteübergreifendes Briefspiel Haus Amarinto.png
Datiert auf: 14.-17. Peraine 1045 BF Schauplatz: Mortêc bei Sewamund Entstehungszeitraum: ab Sommer 2023
Protagonisten: Fahrende Ritter, aufstrebende Turnierstreiter und junge Cavallieri aus dem Horasreich, sowie dem nahen Ausland Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Cordur.png Coturnix, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras, Haus di Lionessa.png Dajin, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie della Carenio.png Carenio, Familie Solivino.png Bella, Familie A'Temelon.png Temelon, Haus Sirensteen.png Erlan, Haus Tribec.png Tribec, Familie Bolburri.png Philburri, Haus Legari.png Nebelzweig, Familie van Kacheleen.png Kacheleen
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Finalrunde im Tjost · Schildstechen · Buhurt · Bardenwettstreit · Brautschau wider Willen · Licht und Schatten · Überbringer vieler Grüße · Ein ungewöhnliches Anliegen · Ehre, wem Ehre gebührt · Ritterkorrespondenz · Festbankett zu Sewamund · Lilienhafter Besuch · Gesandtschaft aus Unterfels

Gesandtschaft aus Unterfels

Autoren: Amarinto, Philburri

Kurze Zeit nach der Ziehung der Tjoste sah Riccardo Bolburri einen günstigen Moment gekommen. Schweren Herzens löste er sich von der äußerst angenehmen Tischgemeinschaft mit Bellatrix Sirensteen, ging ein wenig unsicher zum Tisch des Gastgebers und wartete höflich, bis es eine Gelegenheit gab, das Wort an diesen richten zu können. Er musste recht laut sprechen, um die vielen Gespräche im Zelt zu übertönen. "Verzeiht, Signor Amarinto, dass ich Euch kurz von Euren Gästen abhalten muss. Mein Name ist Riccardo Bolburri und ich richte Euch herzliche Grüße von meinem Onkel Bassiano Bolburri aus Unterfels aus. Gerne würde ich Euch in den nächsten Tagen in einem persönlichen Moment sprechen, wenn dies möglich ist? Auch möchte ich Euch schon mal ein Schreiben meines Onkels anvertrauen."

Dareius Amarinto war in ein angeregtes Gespräch mit dem Baron von Shumir verwickelt gewesen, bis dieser sich anschickte, das Fest zu verlassen und sich in sein Zelt zurückzuziehen. Er erkannte den jungen Unterfelser, der höflich gewartet hatte, bis der Baron den Tisch verlassen hatte und dann an ihn herantrat. "Signor Bolburri, habt Dank für die Grüße Eures Onkels!" Er nahm den Brief entgegen, der das Siegel der Familie Bolburri trug. "Kommt morgen zur Rondrastunde in mein Zelt, ich habe sicher ein wenig Zeit bevor das nachmittägliche Programm beginnt." Er blickte fragend zu seinem Leibwächter Arion Amarinto, welcher regungslos hinter ihm verharrte und dessen eiskalter Blick sich in Riccardos Augen bohrte. Dieser nickte stumm und Dareius wandte sich wieder an Riccardo. "Dann ist es abgemacht Signor. Genießt den Abend, ihr habt Euch vortreffliche Gesellschaft ausgesucht." Dareius zwinkerte ihm zu und blickte kurz zu Bellatrix Sirensteen hinüber.

Während der Turnier-Pause am Nachmittag war deutlich mehr Leben im Lager. Viele Stimmen vermischten sich mit dem Schnauben der Pferde, dem Scheppern der Rüstungen und manch Wehklagen zu einer eindrücklichen Kulisse. Riccardo suchte sich den Weg zum großen Zelt des Gastgebers, in Begleitung seines Neffen Horathio. Beide wurden bei ihrer Ankunft von den Leibwächtern des Signors mit kühlem Blick abschätzend betrachtet, bevor ihnen das Zelt geöffnet wurde. Arion Amarinto war trotz seiner feinen Gesichtszüge eine furchteinflößende Person. Sein Blick vermittelte den Eindruck er würde vor allem nach der Stelle suchen, wo er ihnen das Messer in den Leib rammen könnte, sollten sie ihm Anlass dazu geben. Drinnen wurde ihnen von Dareius hünenhafter Knappin angeboten, sich schon einmal zu setzen. Nach wenigen Augenblicken kam der Gastgeber aus dem hinteren Teil des Zeltes.

"Signori, welche Freude, Euch zu sehen. Ich hoffe, Ihr hattet gestern noch einen angenehmen Abend." Dareius zwinkerte Riccardo zu. "Willkommen auch Euch, Signor Horathio.” Der Angesprochene verbeugte sich und lächelte. Nachdem sie in erstaunlich bequemen Sesseln Platz genommen hatten, wandte Riccardo sich an Dareius. "Signor, Ihr werdet sicherlich schon das Schreiben meines Onkel gelesen haben. Trotzdem will ich Euch den Grund meines Besuches noch persönlich erklären. Meine Cousine Bellatrice - übrigens die Schwester des verehrten Horathio - hat sich wohl in Hesindiago aus Eurer Familie verliebt, und dies stößt auf Gegenliebe. Und bevor nun in Unterfels und bald im ganzen Yaquirbruch unschickliche Geschichten über die beiden erzählt werden, möchte mein Onkel mit Euch über einen Traviabund zwischen den beiden sprechen. Ich hoffe natürlich, Ihr seht einer Verbindung zur Familie Bolburri nicht skeptisch entgegen.” Fragend schaute er Dareius an.

Dareius runzelte die Stirn und lächelte dann. "Natürlich nicht Signor! Ein Traviabund mit der angesehenen Familie Bolburri wäre natürlich eine höchst ehrenhafte Verbindung." Er blickte nochmals auf den Brief, der geöffnet auf seinem Tischchen lag. "Ihr müsst mir nachsehen, dass ich nur sehr spärlichen Kontakt mit meinen Verwandten im Yaquirbruch habe und erst durch diesen Brief von dieser Angelegenheit erfahre. Ich hoffe mein Vetter Hesindiago hat der Familie Bolburri keinen Kummer bereitet. In dem Fall..." Ein Schnauben Horathios ließ ihn unterbrechen. Als dieser seine Unhöflichkeit bemerkte, nuschelte er ein "Verzeihung, Signori" und schaute schnell zu Boden. Dareius nickte ihm zu. "Nun bin ich aber gespannt, was Euren Unmut erzeugt hat, Signor Horathio." Der Angesprochene schaute erst zu seinem Vetter und sprach - nach dessen leichten Nicken - Dareius direkt an. "Hesindiago prahlt ein bisschen zu viel mit seiner neuen Liebschaft, sodass die wildesten Geschichten der beiden kursieren."

Dareius zog eine Augenbraue hoch, obwohl ihn diese Aussage über seinen Vetter keineswegs überraschte. "In dem Fall möchte ich mich natürlich für sein Verhalten aufrichtig entschuldigen. Grundsätzlich habe ich als Oberhaupt selbstverständlich keine Einwände gegen eine solche Verbindung, jedoch würde ich natürlich die Angelegenheit gerne noch mit den Eltern Hesindiagos besprechen." Seine Miene verzog sich kaum merklich, als er an Rumina von Calven, die Mutter Hesindiagos, dachte. Er hatte bisher erst wenige Male das zweifelhafte Vergnügen gehabt, sie persönlich zu treffen. Alle Zusammentreffen waren ihm gut in Erinnerung geblieben. Beileibe jedoch nicht im positiven Sinne. Er dachte kurz nach. "Wäre es Signor Bassiano möglich mich in etwa vier Wochen zu empfangen? In dem Fall würde ich die Angelegenheit mit den Eltern und natürlich meinem Vetter selbst besprechen und zu weiterführenden Verhandlungen nach Unterfels reisen."

Riccardo ergriff wieder das Wort. "Ich freue mich auf eine Verbindung der beiden Familien und auf Euren Besuch in Unterfels! Selbstverständlich seid Ihr zu jeder Zeit in Unterfels willkommen. Mein Onkel wird sich sehr freuen! Ich werde ihn umgehend informieren. Mein Vetter Sertorius hat, wenn ich richtig informiert wurde, schon den Kontakt zu Signora von Calven gesucht, aber wir wollten Euren Gesprächen damit natürlich in keinster Weise vorgreifen. Solltet Ihr es wünschen, wäre es uns eine große Ehre, Euch und Euer Gefolge im Palazzo Bolburri an der Grafenhöhe zu beherbergen.”

Dareius nickte ihm dankbar zu. "Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Ich werde Euch einen Brief für Signor Bassiano mitgeben, der mein Kommen auch formell ankündigt. Ebenso möchte ich Euch um einen Gefallen bitten, ich würde Euch gerne einen Brief für meine Schwester Leonora della Trezzi mitgeben, wenn es Euch keine Umstände bereitet."

"Sicher, ich werde den Brief persönlich an Signora della Trezzi überbringen. Und meinem Vater berichte ich von unserem Gespräch und Eurem Besuch." Riccardo verbeugte sich. "Dann lassen wir Euch noch die kurze Pause nutzen. Wir sehen uns dann sicherlich im Laufe des Turniers, spätestens beim Abschlussbankett. Übrigens..." Riccardo reichte Dareius die Hand. "...möchte ich Euch noch einmal in aller Form für dieses wahrhaft gelungene Turnier danken und beglückwünschen! Es ist uns eine große Freude, Eure Gäste sein zu können!"