Briefspiel:Im Land der echten Liebe/Phecadifälle

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Romantischer Ort.png Städteübergreifendes Briefspiel Romantischer Ort.png
Datiert auf: ab Ende Rahja 1045 BF Schauplatz: verschiedene Orte im Lieblichen Feld Entstehungszeitraum: ab September 2024
Protagonisten: das Paar Tariano Amado Al'Morsqueta und Usanza da Selaque von Culming, weitere entlang des Weges Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Tuachall.png Aurelion, Wappen fehlt.png BBB, Familie Solivino.png Bella, Reichswappen.png Dajin, Wappen fehlt.png Eliane, Haus Sirensteen.png Erlan, Familie di Asuriol.png Ernie, Haus re Kust.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus d Illumnesto.png Illumnesto, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie Varducchio.png Timm, Haus Tribec.png Tribec
Zyklus: Übersicht · Aufbruch · Schreine von Kagalfax · Lichtung bei Irendor · Phecadifälle · Garlischforst · Ozeanidenpalast · Palazzo Diodato · Gasthaus Gigas · In der Zweiflinger Kapelle · Käuzchenturm von Imdallyo · Liebesgrotte bei Saliceria · Gut Fecunda · Schanzgärten in Methumis · Isola Mythraela · Kloster Sancta Ricarda


Die Phecadifälle (von Amarinto)

Die Sonne neigte sich bereits gen Westen, als Usanza da Selaque von Culming und Tariano Al’Morsqueta die letzten Schritte des schmalen Pfades entlang gingen, der zu den Phecadifällen führte. Das laute Brausen des heran rauschenden Wassers begleitete sie bereits seit einigen Minuten, doch als sie endlich den Blick auf die Wasserfälle freigaben, verschlug es beiden den Atem. Der Phecadi stürzte in beeindruckender Gewalt über mehrere Stufen etwa vierzig Schritt in die Tiefe, und die Gischt des aufschlagenden Wassers schuf eine feine, glitzernde Wolke, die im warmen Abendlicht funkelte wie Diamantstaub.

Vom Rand der Klippen aus konnten sie den heran fließenden Fluss sehen, der sich in wilder, ungezähmter Eile auf die steilen Fälle zubewegte, ehe er sich schließlich hinabstürzte. Das Donnern des Wassers hallte über das ganze Tal und verlieh der Szenerie eine erhabene, fast ehrfürchtige Atmosphäre. Vom aufspritzenden Wasser gebrochen, bildeten sich mehrere Regenbögen, die sich wie schillernde Bügen über das tobende Naturschauspiel spannten und dem Ort etwas Magisches verliehen. Usanza und Tariano standen still, ihre Hände ineinander verschlungen, während sie den Anblick auf sich wirken ließen. Tariano zog Usanza sanft näher an sich heran, und gemeinsam ließen sie sich auf einem der großen Felsen nieder, die durch die Jahrtausende von der Gischt glatt geschliffen worden waren. Die Felsen waren noch warm von der Tageshitze, und die sanfte Abendbrise spielte in Usanzas Haaren. Von hier aus hatten sie eine perfekte Aussicht auf das gesamte Panorama – die gewaltigen Wassermassen, die gleißenden Regenbögen und das schillernde Farbenspiel des Abendhimmels, das in sanften Rosé- und Goldtönen auf die wogenden Fluten reflektierte. Die Kaskaden wirkten, als würden sie das Abendlicht verschlucken und in tausendfacher Intensität wieder freisetzen.

Ein leises Lächeln huschte über Usanzas Lippen, als sie spürte, wie Tariano sich zu ihr hinüber beugte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Es war ein Moment vollkommener Harmonie – als wäre die Welt um sie herum in Zeitlupe versunken, während nur sie beide und die rauschende Gewalt der Natur zählten. Das Wasser, die Felsen, die Luft – alles schien in Einklang mit ihrer Liebe zu sein, die in diesem Augenblick so intensiv und lebendig war wie der strahlende Regenbogen, der sich über ihnen erstreckte. Die Klänge der Natur – das stetige Donnern der Fälle, das Singen der Vögel, die über ihnen ihre Kreise zogen, und das sanfte Rascheln der Blätter – vereinten sich zu einer Melodie, die tief in ihren Herzen widerhallte. Usanza spürte eine innere Ruhe und gleichzeitig eine unbändige Freude, die sie mit einem verstohlenen Blick zu ihrem Ehemann teilte. Tariano, der seine Augen nicht von den Wasserfällen abwenden konnte, schien ebenso von dem Anblick gebannt, und für einen Moment war es, als wären all die Sorgen und Verpflichtungen ihrer Welt so fern wie die Sterne am Himmel. Als die Sonne sich schließlich dem Horizont entgegen neigte und die ersten Sterne am sich verdunkelnden Himmel aufleuchteten, entzündeten Pilger in Tsafels Lichter entlang des Weges zur Regenbogenquelle. Der leuchtende Schein spiegelte sich im Wasser der Fälle und verlieh ihnen eine beinahe mystische Aura. Usanza und Tariano wussten, dass dieser Ort nicht nur wegen seiner wilden Schönheit unvergessen bleiben würde, sondern auch als Symbol für das Versprechen, das sie einander gegeben hatten – ein Versprechen von Liebe, Erneuerung und einem gemeinsamen Weg, der genauso glanzvoll und farbenreich sein sollte wie der Regenbogen, der sich über die Phecadifälle spannte.