Briefspiel:Im Land der echten Liebe/Garlischforst

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Romantischer Ort.png Städteübergreifendes Briefspiel Romantischer Ort.png
Datiert auf: ab Ende Rahja 1045 BF Schauplatz: verschiedene Orte im Lieblichen Feld Entstehungszeitraum: ab September 2024
Protagonisten: das Paar Tariano Amado Al'Morsqueta und Usanza da Selaque von Culming, weitere entlang des Weges Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Tuachall.png Aurelion, Wappen fehlt.png BBB, Familie Solivino.png Bella, Reichswappen.png Dajin, Wappen fehlt.png Eliane, Haus Sirensteen.png Erlan, Familie di Asuriol.png Ernie, Haus re Kust.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus d Illumnesto.png Illumnesto, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie Varducchio.png Timm, Haus Tribec.png Tribec
Zyklus: Übersicht · Aufbruch · Schreine von Kagalfax · Lichtung bei Irendor · Phecadifälle · Garlischforst · Ozeanidenpalast · Palazzo Diodato · Gasthaus Gigas · In der Zweiflinger Kapelle · Käuzchenturm von Imdallyo · Liebesgrotte bei Saliceria · Gut Fecunda · Schanzgärten in Methumis · Isola Mythraela · Kloster Sancta Ricarda


Garlischforst

Autor: Tribec

Usanza und Tariano saßen nebeneinander auf der Holzbank im „Herzogs Ruh“, dem kleinen, charmanten Gasthaus im Herzen von Garlischforst. Die Reise hatte sie unerwartet an diesen Ort geführt, doch das warme Knacken des Kaminfeuers und der Duft von frisch gebackenem Brot ließen ihre Unruhe schnell weichen. Es war eine Empfehlung eines alten Händlers, den sie in Sewamund getroffen hatten, die sie hierher geführt hatte. „Wenn ihr wirklich nach einem Ort der Ruhe sucht, einen Ort, den die Massen nicht kennen, dann geht nach Garlischforst. Ihr werdet es nicht bereuen.“
Sie hatten den Worten des Mannes kaum Glauben geschenkt. Ein Dorf, das selbst im nahen Farsid kaum einer namentlich kannte, sollte sie wirklich so verzaubern können? Doch nun, nach den Tagen, die sie in der Hektik der Städte verbracht hatten, erschien ihnen Garlischforst wie ein verborgener Schatz. Das kleine Dorf wirkte wie ein Gemälde aus einem alten Märchenbuch, fernab von den überlaufenen Orten wie Grangor oder Vinsalt.
Das erste, was ihnen auffiel, als sie ankamen, war der Duft der Lavendelfelder, der ihnen den Weg ins Dorf wies. Garlischforst, eingebettet zwischen sanften Hügeln, wirkte wie ein Bild, das aus einer anderen Zeit stammen könnte. Die Blumen in den Vorgärten der rotbraunen Fachwerkhäuser wogten im sanften Wind, und überall, wo sie hinsahen, schien die Welt in perfekter Harmonie zu stehen.
Als sie dann die schmalen Pfade durch den nahegelegenen Ardenhain erkundeten, fühlten sie sich, als seien sie in eine andere Welt eingetreten. Die Lichtungen, durch die sie streiften, waren erfüllt von einer stillen, fast magischen Atmosphäre. Es schien, als ob diese Orte für Liebende geschaffen worden waren. Zwischen den knorrigen Bäumen fanden sie versteckte Bänke und steinerne Bögen, über die Rosen rankten. Hier, abseits von den ausgetretenen Pfaden, hatten sie das Gefühl, als könnten sie in aller Ruhe die Seele des anderen berühren, ohne dass der Lärm der Welt zwischen ihnen stand.
Eine dieser Lichtungen war es, die Usanza besonders ins Herz schloss. Von Dorfbewohnern wurde sie „Rahjas Blick“ genannt – ein kleiner, ruhiger Teich, umgeben von alten, ehrwürdigen Eichen, in dessen stiller Oberfläche sich der Himmel spiegelte. Es hieß, dass Paare, die hier verweilten, gesegnet mit einer Liebe seien, die stärker war als alle Widrigkeiten. Usanza und Tariano hatten sich wortlos ans Ufer gesetzt, die Hände ineinander verschlungen. Es war kein überladener Ort der Romantik, sondern ein Ort, an dem sich die Einfachheit und Schönheit des Lebens auf eine Weise zeigten, die man in den großen Städten niemals finden würde.
Der Weg nach Garlischforst war für sie zu einem Symbol geworden – einem Symbol der Abkehr von all dem, was sie erwarteten, und der Hinwendung zu dem, was wirklich zählte: die ungestörte Nähe zueinander und die stille, friedliche Harmonie eines Ortes, der den Reisenden mehr schenkte, als sie jemals zu hoffen gewagt hatten.
Beim Aufbruch waren sich beide sicher: Hierher würden sie eines Tages zurückkehren – nicht, weil der Ort berühmt war oder sie von allen Seiten dazu gedrängt wurden, sondern weil sie hier etwas gefunden hatten, das sich kaum in Worte fassen ließ. Etwas, das sie, wie der alte Händler sagte, „nicht bereuen würden“.