Briefspiel:Vespa crabro/Ein morgendlicher Ausritt: Unterschied zwischen den Versionen
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Es war eine sternenklare, aber dadurch sehr kalte Nacht. Dunkel erhob sich die Stammfeste des [[Haus di Salsavûr|Hauses di Salsavûr]] über den [[Herrschaft Salsavûr|umliegenden Ländereien]]. Auf dem Bergfried flatterte kaum sichtbar das Wolfsbanner.<br> | Es war eine sternenklare, aber dadurch sehr kalte Nacht. Dunkel erhob sich die Stammfeste des [[Haus di Salsavûr|Hauses di Salsavûr]] über den [[Herrschaft Salsavûr|umliegenden Ländereien]]. Auf dem Bergfried flatterte kaum sichtbar das Wolfsbanner.<br> | ||
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''„Einen schönen, guten Morgen”'', grüßte der [[Baron]] freundlich zurück, während Timor zum Gruß nickte. ''„Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen Ausritt, so wie wir es schon seit Jahren machen. Dieser führt uns immer am Gestüt vorbei und wir schauen die Jährlinge an. Ihr seid aber auch früh unterwegs. Ebenfalls auf dem Weg zu einem frühmorgendlichen Ausritt?”''<br> | ''„Einen schönen, guten Morgen”'', grüßte der [[Baron]] freundlich zurück, während Timor zum Gruß nickte. ''„Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen Ausritt, so wie wir es schon seit Jahren machen. Dieser führt uns immer am Gestüt vorbei und wir schauen die Jährlinge an. Ihr seid aber auch früh unterwegs. Ebenfalls auf dem Weg zu einem frühmorgendlichen Ausritt?”''<br> | ||
''„Das ist richtig. Morgens ist es doch immer am schönsten und entspanntesten. Was haltet Ihr davon, wenn wir den heutigen Ausritt gemeinsam verbringen, Signores”'' Alleine ausreiten konnte er immer, aber währenddessen hoffentlich interessante Gespräche zu führen, war eine Möglichkeit, die Geromar nicht alle Tage über den Weg lief.<br> | ''„Das ist richtig. Morgens ist es doch immer am schönsten und entspanntesten. Was haltet Ihr davon, wenn wir den heutigen Ausritt gemeinsam verbringen, Signores”'' Alleine ausreiten konnte er immer, aber währenddessen hoffentlich interessante Gespräche zu führen, war eine Möglichkeit, die Geromar nicht alle Tage über den Weg lief.<br> | ||
| − | Lorian schaute zu Timor, der eine einladende Geste machte. ''„Gerne warum nicht”'', er schmunzelte, ''„ein Begleiter ist uns sowieso ausgefallen.''<br> | + | Lorian schaute zu Timor, der eine einladende Geste machte. ''„Gerne warum nicht”'', er schmunzelte, ''„ein Begleiter ist uns sowieso ausgefallen.”''<br> |
Timor hielt derweil seine Nase in die Luft. ''„Riecht ihr das?”'' fragte er in die Runde. Der Wind hatte etwas gedreht und auch für die anderen beiden war ein leichter Rauchgeruch wahrnehmbar.<br> | Timor hielt derweil seine Nase in die Luft. ''„Riecht ihr das?”'' fragte er in die Runde. Der Wind hatte etwas gedreht und auch für die anderen beiden war ein leichter Rauchgeruch wahrnehmbar.<br> | ||
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Gerade als Lorian eine Anweisung geben wollte, hörten sie Rufe nordöstlich des Gestüts. Beide Salsavûr schauten dorthin und sahen, wie eine Gruppe von Gestalten über die Wiesen in Richtung Burg Wulfenblut rannten. Parallel zu dieser ritt eine weitere Person, von welche scheinbar die Rufe kamen. ‘Was verdammt war hier los?’ Schoss es Timor durch den Kopf. ‘Die Burg angegriffen?’<br> | Gerade als Lorian eine Anweisung geben wollte, hörten sie Rufe nordöstlich des Gestüts. Beide Salsavûr schauten dorthin und sahen, wie eine Gruppe von Gestalten über die Wiesen in Richtung Burg Wulfenblut rannten. Parallel zu dieser ritt eine weitere Person, von welche scheinbar die Rufe kamen. ‘Was verdammt war hier los?’ Schoss es Timor durch den Kopf. ‘Die Burg angegriffen?’<br> | ||
Der Baron [[Baronie Montarena|von Montarena]] reagierte, während sein Verwandter noch in Gedanken war. Er schaute zum Solivno. <br> | Der Baron [[Baronie Montarena|von Montarena]] reagierte, während sein Verwandter noch in Gedanken war. Er schaute zum Solivno. <br> | ||
| − | ''„Weckt alle, auch im Ort!”'' Seine Stimme war ruhig, auch wenn es in seinem Inneren brodelte. Er wendete sein Pferd, während er die Anweisung gab. ''„Ihr habt das Kommando! Rettet die Pferde!'' | + | ''„Weckt alle, auch im Ort!”'' Seine Stimme war ruhig, auch wenn es in seinem Inneren brodelte. Er wendete sein Pferd, während er die Anweisung gab. ''„Ihr habt das Kommando! Rettet die Pferde!”'' Timor hatte bereits sein Reittier gewendet und es aus dem Stand angaloppieren lassen. Ohne weiter auf den Gestütsleiter zu achten, ließ er sein Ross, wie schon sein Verwandter zuvor, angaloppieren und folgte diesem in Richtung der Burg.<br> |
''„FEUER! Das Heulager brennt”'', schrie Geromar, als er zurück zum Gestüt galoppierte und dann weiter zum Dorf ritt, um dort das gleiche zu veranstalten. Noch während er wieder wendete, merkte er, dass es zu spät war. Einige der verschlafenen Knechte und Mägde hatten bereits eine Eimerkette gebildet, doch der Weg vom Brunnen zum Flammenherd war zu lang, sodass das Feuer langsam aber sicher auf das nächste Gebäude übersprang.<br> | ''„FEUER! Das Heulager brennt”'', schrie Geromar, als er zurück zum Gestüt galoppierte und dann weiter zum Dorf ritt, um dort das gleiche zu veranstalten. Noch während er wieder wendete, merkte er, dass es zu spät war. Einige der verschlafenen Knechte und Mägde hatten bereits eine Eimerkette gebildet, doch der Weg vom Brunnen zum Flammenherd war zu lang, sodass das Feuer langsam aber sicher auf das nächste Gebäude übersprang.<br> | ||
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Das Heulager war ein Flammenmeer und auch das anliegende Strohlager hatte Feuer gefangen. Lautes Knarren hallte durch die Nacht, als die Stützen des Heulagers nachgaben und die Reste krachend in sich zusammenstürzten.<br> | Das Heulager war ein Flammenmeer und auch das anliegende Strohlager hatte Feuer gefangen. Lautes Knarren hallte durch die Nacht, als die Stützen des Heulagers nachgaben und die Reste krachend in sich zusammenstürzten.<br> | ||
Nahe des Strohlagers war einer der Ställe für die Jährlinge. Das Feuer loderte, aufgrund des Windes, gefährlich in die Richtung des Stalldachs und schien gerade auf dieses überzugreifen.<br> | Nahe des Strohlagers war einer der Ställe für die Jährlinge. Das Feuer loderte, aufgrund des Windes, gefährlich in die Richtung des Stalldachs und schien gerade auf dieses überzugreifen.<br> | ||
| − | Ganz [[Salsavûr]] war mittlerweile wach und in heller Aufregung. Männer wie Frauen waren dabei Eimer heranschaffen und Eimerketten zu bilden, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Sollten die Flammen auf die Ställe übergreifen oder die Rösser nicht schnell genug ins Freie gebracht werden, würde es ein | + | Ganz [[Salsavûr]] war mittlerweile wach und in heller Aufregung. Männer wie Frauen waren dabei Eimer heranschaffen und Eimerketten zu bilden, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Sollten die Flammen auf die Ställe übergreifen oder die Rösser nicht schnell genug ins Freie gebracht werden, würde es ein Desaster geben.<br> |
[[Kategorie:Vespa crabro|Ein morgendlicher Ausritt]] | [[Kategorie:Vespa crabro|Ein morgendlicher Ausritt]] | ||
Aktuelle Version vom 21. November 2025, 13:25 Uhr
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Burg Wulfenblut, am frühen Morgen des 11. Firun 1046 BF
Autoren: Bella und Rondrastein
Es war eine sternenklare, aber dadurch sehr kalte Nacht. Dunkel erhob sich die Stammfeste des Hauses di Salsavûr über den umliegenden Ländereien. Auf dem Bergfried flatterte kaum sichtbar das Wolfsbanner.
Ein einzelner Knecht huschte über den Hof und in der Küche zeugte ein schwacher Lichtschein von erster Betriebsamkeit.
Im Stall der Burg schnauften die Rösser der Herrschaft ruhig vor sich hin. Zwei Männer waren gerade dabei, ihre beiden Pferde zu satteln und für einen Ausritt bereit zu machen.
Sie hatten ihre Rösser vor den Stall geführt. Lorian schwang sich in den Sattel und betrachte seinen Verwandten.
„Was machst du denn so lange? Wenn du noch länger brauchst, ist es schon hell, wenn wir loskommen“, fragte er ungeduldig.
„Wir haben doch alle Zeit Deres, also entspann dich mal“, erwiderte der Angesprochene mit einem entspannten Lächeln. Timor war es nicht mehr gewöhnt, so früh aufzustehen und daher noch nicht richtig wach, weswegen er länger brauchte, um nicht den Sattelgurt zu locker einzustellen.
Der Baron von Montarena schnaubte: „Du hast vielleicht alle Zeit Deres, ich aber leider nicht. Ich muss nachher noch was erledigen, bevor wir uns versammeln.“
„Es sind doch sowieso noch nicht alle da und wie wir beide wissen, wird der Beginn daher, wie üblich, nach hinten geschoben“, sagte Timor, der gerade im Begriff war, sich nun endlich doch in den Sattel zu schwingen. „Wollte Dartan nicht auch mitkommen?“
Lorian zuckte mit den Schultern. Sein älterer Bruder hatte zwar mitgeteilt, dass er am schon traditionellen frühmorgendlichen Austritt teilnehmen wollte, aber auf sein Klopfen an dessen Tür gab es keine Reaktion. Von daher ging er davon aus, dass der Condottiere seine Meinung geändert hatte. „Keine Ahnung, er scheint tief und fest zu schlafen. Ist ja auch ein alter Mann“, fügte er grinsend hinzu. Timor erwiderte das Lächeln, auch wenn beide nur unwesentlich jünger waren.
„Na dann sind wir eben nur zu zweit“, sagte der Vogt von Garlák und drückte die Ferse leicht in die Seiten seines Pferdes, so dass es sich langsam in Bewegung setzte.
Sein Verwandter tat es ihm gleich und beide ritten schweigend zum Tor. Dort wurden sie von der Wachhabenden herausgelassen und ritten in Richtung des Gestüts davon.
Den Ort Salsavûr ließen die beiden Reiter bald hinter sich und erreichten das Gestüt, in dem bereits ebenfalls das ein oder andere Lämpchen brannte.
‚Bald wird das Morgenrot hereinbrechen.‘, dachte Geromar Solivino vergnügt, während er seine Stute Amethysta striegelte und dabei leise vor sich hin summte. Es machte ihm nicht allzu viel aus, zu einer Uhrzeit aufzustehen, bei der viele aus seiner Familie nach einer wilden Feier erst schlafen gingen. Nein, er liebte es, den Tag mit einem ausgiebigen, gemütlichen Ausritt zu beginnen und dann den rahjagefälligen Aufgang der Praiosscheibe allein zu genießen. Obwohl, nicht ganz allein. Zärtlich kraulte er Amethysta hinter den Ohren, wo sie es am liebsten mochte. Die Stute schnaubte leise und rieb ihren Kopf an ihm.
Kurz darauf war sie gesattelt und Geromar hatte aufgesessen, da hörte er das vertraute Geräusch von Hufgeklapper im Hof des Gestüts. Zwei Reiter, wenn er sich nicht recht irrte.
In langsamem Schritttempo ritt er auf den Hof und erblickte kurz darauf Lorian und Timor di Salsavur.
„Die Zwölfe zum Gruße!“, begrüßte er sie leise, um keinen noch selig Schlummernden aus seinen Träumen zu reißen, die zu dieser Zeit bekanntlich besonders süß waren. Er deutete eine Verbeugung an und ritt näher zu ihnen. „Was verschafft mir die Ehre, Euch zu dieser frühen Stunde hier begrüßen zu dürfen?”
„Einen schönen, guten Morgen”, grüßte der Baron freundlich zurück, während Timor zum Gruß nickte. „Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen Ausritt, so wie wir es schon seit Jahren machen. Dieser führt uns immer am Gestüt vorbei und wir schauen die Jährlinge an. Ihr seid aber auch früh unterwegs. Ebenfalls auf dem Weg zu einem frühmorgendlichen Ausritt?”
„Das ist richtig. Morgens ist es doch immer am schönsten und entspanntesten. Was haltet Ihr davon, wenn wir den heutigen Ausritt gemeinsam verbringen, Signores” Alleine ausreiten konnte er immer, aber währenddessen hoffentlich interessante Gespräche zu führen, war eine Möglichkeit, die Geromar nicht alle Tage über den Weg lief.
Lorian schaute zu Timor, der eine einladende Geste machte. „Gerne warum nicht”, er schmunzelte, „ein Begleiter ist uns sowieso ausgefallen.”
Timor hielt derweil seine Nase in die Luft. „Riecht ihr das?” fragte er in die Runde. Der Wind hatte etwas gedreht und auch für die anderen beiden war ein leichter Rauchgeruch wahrnehmbar.
Kurz nachdem er es ausgesprochen hatte, erhellte sich hinter den Wohngebäuden der Himmel etwas. Wie es schien, kam dies vom Gebäude, in welchem Heu und Stroh gelagert wurde.
Lorian hielt ebenso wie sein Verwandter die Nase in die Luft und nickte zustimmend. „Ja, hier brennt irgendwas!” Beide hatten aber noch nicht den unnatürlichen Lichtschein bemerkt.
„Es brennt?!” Geromar starrte mit einem Mal in die Luft auf eine Stelle über den Wohngebäuden. „Dahinten, beim Heulager!” Er schnalzte mit der Zunge und drückte Amethysta die Fersen in die Flanken, um sie um das Gebäude herum zu lenken. Er brauchte einen besseren Überblick! Die Stute fiel in einen flotten Trab, dicht an den anderen beiden Reitern vorbei. „Los, lasst uns nachschauen”, rief Geromar ihnen zu. Seine Stimme war aufgeregt und er warf jede Höflichkeitsfloskel über Bord.
Als Geromar die beiden Salsavûr auf das Heulager aufmerksam machte, ruckten ihre Köpfe herum und folgten seinem Blick. Beide fluchten gleichzeitig und wendeten ihre Rösser.
Die drei das Heulager erreichten, dort stand die Außenfassande bereits im Vollbrand.
Gerade als Lorian eine Anweisung geben wollte, hörten sie Rufe nordöstlich des Gestüts. Beide Salsavûr schauten dorthin und sahen, wie eine Gruppe von Gestalten über die Wiesen in Richtung Burg Wulfenblut rannten. Parallel zu dieser ritt eine weitere Person, von welche scheinbar die Rufe kamen. ‘Was verdammt war hier los?’ Schoss es Timor durch den Kopf. ‘Die Burg angegriffen?’
Der Baron von Montarena reagierte, während sein Verwandter noch in Gedanken war. Er schaute zum Solivno.
„Weckt alle, auch im Ort!” Seine Stimme war ruhig, auch wenn es in seinem Inneren brodelte. Er wendete sein Pferd, während er die Anweisung gab. „Ihr habt das Kommando! Rettet die Pferde!” Timor hatte bereits sein Reittier gewendet und es aus dem Stand angaloppieren lassen. Ohne weiter auf den Gestütsleiter zu achten, ließ er sein Ross, wie schon sein Verwandter zuvor, angaloppieren und folgte diesem in Richtung der Burg.
„FEUER! Das Heulager brennt”, schrie Geromar, als er zurück zum Gestüt galoppierte und dann weiter zum Dorf ritt, um dort das gleiche zu veranstalten. Noch während er wieder wendete, merkte er, dass es zu spät war. Einige der verschlafenen Knechte und Mägde hatten bereits eine Eimerkette gebildet, doch der Weg vom Brunnen zum Flammenherd war zu lang, sodass das Feuer langsam aber sicher auf das nächste Gebäude übersprang.
Anstatt sich in die Eimerkette einzureihen, suchte Geromar hektisch die Leute zusammen, die am besten mit Pferden umgehen konnten, um die Tiere in Sicherheit zu bringen.
Das Heulager war ein Flammenmeer und auch das anliegende Strohlager hatte Feuer gefangen. Lautes Knarren hallte durch die Nacht, als die Stützen des Heulagers nachgaben und die Reste krachend in sich zusammenstürzten.
Nahe des Strohlagers war einer der Ställe für die Jährlinge. Das Feuer loderte, aufgrund des Windes, gefährlich in die Richtung des Stalldachs und schien gerade auf dieses überzugreifen.
Ganz Salsavûr war mittlerweile wach und in heller Aufregung. Männer wie Frauen waren dabei Eimer heranschaffen und Eimerketten zu bilden, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Sollten die Flammen auf die Ställe übergreifen oder die Rösser nicht schnell genug ins Freie gebracht werden, würde es ein Desaster geben.