Praiesco Tribêc
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Praiesco Phecator Tribêc ist der Sohn Theodor Tribêcs und seiner ersten Frau Lucina, die bei der Geburt verstarb. Praiesco ist der Halbbruder von Peera und Bernardo Tribêc.
Praiesco wuchs in Sewamund auf. Sein Vater Theodor, ein Mann von Pflicht und Frömmigkeit, vermittelte ihm die Achtung vor der gesellschaftlichen Ordnung, doch der Verlust seiner Mutter ließ ihn stiller, nachdenklicher werden als die meisten seiner Vettern. Seine Ausbildung erhielt er in einer der Kanzleien Sewamunds, wo er bald durch Fleiß, ruhiges Wesen und klares Schriftbild auffiel. Schon früh zeigte er ein Talent, Dinge so zu formulieren, dass alle Beteiligten sich verstanden fühlten, ohne dass jemand wirklich bekam, was er wollte. Diese Gabe machte ihn zu einem geschätzten Vermittler in juristischen wie familiären Fragen.
Er heiratete vor einigen Jahren Signora Edelmunde von Streitebeck, in die er über beide Ohren verliebt ist. Die Ehe gilt als harmonisch, Er bewundert ihre Entschlossenheit, sie liebt seine Ruhe.
Während des Thronfolgekriegs hielt er sich weitgehend aus der Politik heraus, übernahm aber die Aufgabe, Berichte und Bittschriften zu ordnen. Hinter seiner Demut verbirgt sich ein quälender Perfektionismus. Praiesco glaubt, alles müsse einen Sinn haben, jede Handlung gerechtfertigt sein. Wenn er scheitert, sucht er die Schuld in sich selbst. Er leidet an schlaflosen Nächten und grübelt über Dinge, die andere längst vergessen haben. In der Familie gilt er als zu mild, jemand, der verzeiht, bevor er versteht. Seine Güte ist echt, aber manchmal lähmend. Seine Frau Edelmunde, selbst von stärkerem Wesen, liebt ihn. Mit dieser zog er im Gefolge Graf Rimon Sâlingors nach Bomed.
Praiesco lebt bescheiden und führt ein ruhiges Hausleben, gemeinsam mit seiner Frau Edelmunde und ihren vier Kindern. Seine Freude gilt dem Lesen und der Überbehütung seiner geliebten Kinder. In seinen Aufzeichnungen nennt er sie seine vier Jahreszeiten. Besonders der älteste Sohn Severus ist von ihm intellektuell geprägt, während die jüngste Tochter Valdemira seinen sanften Humor geerbt hat. Neben seiner eigenen Familie hält Praiesco Kontakt zu den Kindern seiner Cousine Regina, denen er oft Geschichten vorliest oder kleine Süßigkeiten schenkt. Sie nennen ihn Onkel Honigfinger, ein Spitzname, den er mit stiller Scham, aber heimlicher Freude trägt.
Gerüchte
- Man sagt, Praiesco habe einmal eine Beförderung abgelehnt, um „nicht über Menschen zu urteilen, die er noch nicht verstanden hat“.
- Ein Bittsteller will gesehen haben, wie er einem Bettler vor dem Tempel nicht Münzen, sondern seine Handschuhe gab, „weil Wärme länger hält als Geld“.
- Ein Schreiber behauptet, Praiesco habe in jungen Jahren eine geheime Verbindung zu einer Noionitin gepflegt, die ihm „die Sprache der Seele“ beibrachte.
- Seine eigenen Kinder nennen ihn heimlich Vater Kerze, weil er immer noch schreibt, wenn alle schlafen.