Briefspiel:Albornsburg/Entlassung von Rondras Streiter
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Entlassung von Rondras Streiter
Mitte Tsa 1046 BF, Stube des Kroncastellans in der Albornsburg
Die herrschende Spannung im Raum konnte niemand übersehen. Gegenüber des Kroncastellans Verian, der mit diversen Schriften beschäftigt war und seinem Waffenmeister Geromar Galfard nur einen absoluten Bruchteil an Aufmerksamkeit entgegenbrachte, rang eben jener um Fassung.
Geromar: "Das kann doch nicht Euer Ernst sein?"
Verian: "Sagt mir, Generoso, würde ich ein Entlassungsschreiben aufsetzen und dies nur aus reiner Belustigung an Euch adressieren?"
Geromar: "Nun ... nein ... aber ..."
Der Kroncastellan unterbrach ihn.
Verian: "Dann ist diese Angelegenheit erledigt. Ihr werdet zum neuen Mond diese Burg verlassen und eure Aufgaben an eure Nachfolgerin übergeben haben."
Der Kroncastellan legte seine tintengetränkte Feder ab und fixierte den Geschassten mit einem scharfen Blick.
Geromar: "Nachfolgerin!?" Der Löwenritter lachte auf. "Ihr ernennt einfach jemanden, der Euch genehm ist, meine Aufgaben als Waffenmeister zu übernehmen. Doch was ist mit der Kapelle? Ihr wisst selbst, dass es außer mir niemanden gibt, der den Dienst an der Göttin anleiten kann. Was glaubt ihr ... was man in Vinsalt, Arivor oder Neetha von solcher Pflichtvergessenheit wohl halten wird?"
Verian: "Pflichtvergessenheit ist, was ich euch vorwerfe, ob der Mängel, die an der Ausrüstung bestehen."
Geromar: "Mängel!?" Nun stampfte der rüstige Krieger zornig auf der Stelle. "Der einzige Mangel, den ich bisher erleben durfte, sind Eure neuen Taktiken und Drilllektionen. Ehre findet man darin nicht und wie soll die Herrin uns dann beistehen?"
Verian: "Ich werde den Soldaten nicht beibringen, wie man die Vorstellung alter Herren von Schlachtfeldromantik auslebt. Die Drills sorgen für Disziplin und eröffnen den Kämpfern eine neue Perspektive von sich und ihrer Rolle in einer Formation. Wenn Ihr Soldaten wollt, die auf dem Feld Mann-gegen-Mann kämpfen, so sucht in Weiden. Dort sind solche veralteten Praktiken immer noch lebendig."
Geromar: "Ihr werdet mit Eurem Gebaren den Geist dieser Feste nicht lange vergiften. Ich spüre eine unheimliche Präsenz um Euch und die Götter werden schon bald Euch ins Tageslicht ziehen. Das weiß ich!"
Empört sprang der Kroncastellan von seinem Platz auf. Nach einigen Momenten löste sich seine Anspannung wieder.
Verian: "Ihr habt der Krone gut gedient und das weiß ich sehr zu schätzen." Sprach der Signor wieder ruhig und mit verschränkten Armen. "Ihr werdet mit allen militärischen Ehren verabschiedet, erhaltet eine Urkunde und werdet dem Reich und Rondra auf andere Weise dienen. Nur werdet Ihr das nicht mehr auf der Albornsburg tun."
Geromar: "Ihr ... Ihr ..." Der Rondrianer biss sich vor Zorn auf die Zähne bis sie fast barsten.
Verian: "Ihr dürft wegtreten. Ich werde Euch rufen lassen, wenn ich Euch brauchen sollte."
Dem scheidenden Waffenmeister waren diese Worte nur Recht. Eilig steuerte er das Portal der Amtsstube an und verließ den Raum.