Briefspiel:Wind in den Segeln

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Auge-grau.png

Stadt Efferdas.png Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: Anfang 1048 BF (?) Schauplatz: Efferdas Entstehungszeitraum: 2025
Protagonisten: Abelmir Ventargento, Phelizzio und Sybilla d'Antara Autoren/Beteiligte: Familie d'Antara.png Fürst Federkiel, Familie Ventargento.png Silberwind


Wind in den Segeln

Efferdas, Anfang 1048 BF

Es klopfte an der Tür. Ein Angestellter trat zu Abelmir Ventargento ins Arbeitszimmer und übergab einen Briefumschlag aus feinem aranischen Papier, gesiegelt mit dem Fasanenwappen der Familie d'Antara. Abelmir nickte und wartete, bis er wieder allein im Zimmer war, ehe er das Briefsiegel brach und den Brief zu lesen begann:


Werter Signore Abelmir, Travia zum Gruße,

mein Name ist Phelizzio d'Antara und ich bin Eigentümer der Covernischen Schiffswerft d'Antara. Es wäre mir eine Freude, den Hersteller erstklassiger Segeltücher persönlich meine Aufwartung machen zu dürfen. Dazu lade ich Euch zu einem Essen in mein bescheidenes Stadthaus ein, um neben dem Genuss feinster aranisch-covernischer Küche Euch ein lukratives Geschäftsangebot zu machen.

Über eine Zusage Eurerseits würde ich mich herzlich freuen.
Phelizzio d'Antara


Erhält eine Einladung: Abelmir Ventargento

Neben dem Schreiben war eine Visitenkarte von Phelizzio d'Antara beigelegt.
Abelmir ließ sofort Ludolfs Stellvertreter aus dem Nebenraum herbeikommen um sich mit ihm zu besprechen und sich ein erstes mögliches Angebot zu besprechen.

Dann, noch am selben Abend, stand er da, in seiner Meinung nach dem Anlass entsprechender Kleidung und klopfte an die Tür. Ein Diener öffnete und ließ Abelmir eintreten. Ein Lächeln schlich sich auf Abelmirs Gesicht, als er die beiden sah, seine hoffentlich baldigen Geschäftspartner.
Er verbeugte sich leicht: "Ich bin höchst erfreut, Ihnen endlich zu begegnen ... und das auch noch zu einem derart angenehmen Anlass."

Phelizzio und seine aranisch-stämmige Frau Sybilla begrüßten ihn herzlich. "Die Freude ist ganz unsererseits! Wir begrüßen Euch ganz herzlich in unserem bescheidenen Haus", begann Phelizzio und stellte seine Frau vor, die Abelmir ebenfalls freundlich begrüßte.
Die Herrschaften des Hauses führten Abelmir in das Speisezimmer, wo auf einer edlen Tafel verschiedene Köstlichkeiten aus der Coverna und Aranien bereits serviert standen.
"Bitte, mein Freund, setzt Euch und lassen Sie sich von der Hülle dieser Köstlichkeiten verzaubern!", lud Sybilla ihren Gast ein Platz zu nehmen.

Während des Essens stellte Phelizzio seine Werft vor und lobte die handwerkliche Qualität der Segeltuchwaren der Familie Ventargento, die er sehr gerne für seine Schiffe verwenden möchte. Neben weiteren Einzelheiten zu der Werft schwankten die Gesprächsthemen auch Richtung Kunst und Kultur. Sybilla selbst war ja als begnadete Malerin und Kunstmäzenin bekannt.
Abelmir lobte Sybillas Werke und sprach davon, dass natürlich jeder schon von der hohen Qualität der in den Covernische Schiffswerften der d'Antara gebauten Schiffen gehört hatte. Irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Gang begann er das Gespräch auf das mehr oder weniger offensichtliche Ziel des Abends zu lenken. Er erzählte vom tragischen Tod seines Bruders, während der Namenlosen Tage, und dass er, solange es noch keinen anderen Nachfolger gab, die Geschäfte der Ventargento-Segelmachereien übernommen hatte, da er schon häufiger zu seinen Lebzeiten mit Ludolf zusammen gearbeitet hatte.
Nach einigen Umkreisungen des Themas zur Sicherstellung, dass es kein peinliches Missverständnis geben würde, stellte er die Frage: "Kann ich also davon ausgehen, dass ich nicht nur eingeladen wurde um eurem exzellenten Essen und sogar noch hervorragenderem Kunstgeschmack frönen zu dürfen, sondern das es darum geht, entsprechende Segel für Eure wirklich erstaunlichen Schiffe zu erwerben?"
Dabei lehnte er sich leicht vor.
"Eure Einschätzung ist goldrichtig, mein Freund. Darf ich vorschlagen, dass wir uns dazu in den Rauchersalon begeben, um nun näheres zu besprechen?"

Gastgeber der Unterredung: Phelizzio d'Antara

Gesagt, getan.
Phelizzio bot dort Abelmir eine Cigarre an und begann: "Ich schätze Eure hohe handwerkliche Qualität von Segeltüchern, daher möchte ich Euch eine Partnerschaft vorschlagen, die meine Schiffswerft von nun an mit Eurer Segeltuchware zu versorgen gedenkt. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe, da ich Euch heute Abend zu respektieren gelernt habe. Was sagt Ihr dazu?"
Abelmir nahm die Cigarre an und kappte die Spitze.
"Das ist natürlich ein Angebot, das ich gerne annehmen möchte", sagte er und machte eine längere Pause, während er die Cigarre entzündete.
Dann setzte er seine Aussage fort: "Da sie für, wie ich glaube, uns alle sehr von Vorteil wäre."
Wieder machte er eine kurze Pause um die nun brennende Cigarre zu ziehen.
"Man müsste die genauen Konditionen natürlich noch genauer aushandeln, aber zuerst müsste ich noch etwas erfragen. Sybilla, ich darf euch doch so nennen, oder? Ihr seid ja Mitglied der Mada Basari und habt, wie ich gehört habe, vor hier eine Niederlassung derselben aufzubauen. Ist das richtig?"
Die Angesprochene bejahte die Anrede und begann mit sanfter und doch klarer Stimme: "Eine Niederlassung in der unmittelbaren Nähe zu Belhanka würde der Mada Baseri nicht wohltuend in den Ohren liegen. Daher beabsichtige ich auf dem Werftgelände eine kleine Vertragskanzlei dauerhaft zu etablieren, sodass etwaige Verträge in Belhanka nur reine pro forma wären. Dort würde ich abwechselnd zugeben sein, aber ansonsten wären zwei zuverlässige Mitarbeiter vor Ort, die euch bei Abwicklung von Verträgen oder Kundenvermittlung weiterhelfen können."
"Ihr müsst mein Interesse verstehen, für ein vergleichsweise so kleines Handelshaus wie die Ventargento kann ein Mada Basari-Handelsposten, der sogar in der selben Stadt liegt, einen großen Unterschied machen, wenn ihr wisst was ich meine."
Abelmir, mit der Cigarre nun in der linken Hand, lehnte sich in seinem Sessel vor.
"Eine letzte Frage noch, bevor ich aufhöre euch dermaßen zu belästigen ... ein Freund sprach mich heute an, nachdem ich Euren Brief erhalten hatte. Er bat mich zu fragen ob, wie es so oft der Fall ist, die Mada Basari einen eigenen Schrein des Herren des guten Handels errichten würde ... oder zumindest meine ich das?"
Sybilla lächelte.
"In baldiger Zukunft wird der gute Handel den Schrein ermöglichen, jedenfalls werde ich das beabsichtigten, mein Freund. Den Eindruck, den ich von Euch gewonnen habe, ist sehr angenehm, so wendet Euch in Sachen der Mada Basari in Zukunft direkt an mich und ich garantiere Euch, dass auch der Posten in Belhanka zuhören wird."
Phelizzio erhob sich und die beiden Taten es ihm gleich. Er streckte Abelmir die Hand aus.
"Haben wir eine Übereinkunft?", fragte der Hausherr.
"Abgemacht!", sagte Abelmir klar und erwiderte den festen Händedruck.