Briefspiel:Traviabund mit Hindernissen/Heimlicher Zuhörer: Unterschied zwischen den Versionen

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=Heimlicher Zuhörer=
 
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Version vom 16. Oktober 2025, 00:23 Uhr

Auge-grau.png

Städteübergreifendes Briefspiel
Datiert auf: 1042 BF Schauplatz: Urbasi, Belhanka Entstehungszeitraum: 2024-2025
Protagonisten: Cerceri Solivino, Rondrigo Vindariel Gerber, Dettmar Gerber, Rahdrigo Solivino Autoren/Beteiligte: Familie Solivino.png Bella, Familie Gerber.png Gerberstädter
Zyklus: Übersicht, Eine phexgewollte Begegnung, Im Palazzo Solivino, In den Straßen Urbasis, Im Palazzo Solivino II, Heimlicher Zuhörer, Abendessen, Im Rahja-Tempel, Am nächsten Morgen


Heimlicher Zuhörer

Autoren:Bella, Gerberstädter

"Warte, wenn wir noch in ein Gasthaus gehen wollen, dann nehme ich mir zur Sicherheit noch etwas mehr Geld mit." Rahjesco und Rahjabella schlenderten gerade gemütlich am Palazzo Solivino vorbei. Ihre drei deutlich jüngeren Cousins liefen zwei, drei Schritte voraus. Nach einem Nachmittag im Bestiarium planten sie nun, das Treffen mit Alvinia, Ricardo und Innocencia noch mit einem netten Abendessen in einem Wirtshaus ausklingen zu lassen.
"Ach, es wird schon reichen. Ich habe auch noch ein paar Münzen dabei.", meinte die junge Rahjani.
"Wer weiß, wie viel die essen, nach so einem Ausflug. Guck dir mal an, wie aufgedreht die schon sind.", meinte der Cavalliere amüsiert mit einem liebevollen Blick in Richtung der Kinder seines Onkels.
"Nein, nein, ich bin gleich wieder da. Außerdem bin ich dran mit bezahlen. Das letzte Mal hast du mir einen ausgegeben."

Rahjesco lief zügig über die Piazza auf den Palazzo zu. Das Tor wurde schon nach zweimal Klopfen von einem Bediensteten geöffnet.
"Guten Abend, Signor."
"Guten Abend." Rahjesco nickte dem Mann zu und durchquerte ohne Umschweife die Eingangshalle in Richtung Treppe. Als er am Salon im zweiten Stock vorbeiging, hörte er gedämpfte Stimmen. Sein Onkel und ein anderer Mann. Rahdrigo hatte also Besuch. Sehr gut, dann würden sie ihm einen Gefallen tun, noch mit seinen Kindern essen zu gehen.
Er lief weiter in sein Gemach und steckte ein paar Goldmünzen ein. Als er auf dem Rückweg wieder am Salon vorbeikam, blieb er überrascht wie angewurzelt stehen. Rahdrigo hatte den Namen seiner Mutter fallen lassen.

Man sagte dem gutaussehenden, dunkelblonden Mann schon immer nach, dass er sich ungewöhnlich gut anschleichen konnte. Das Problem war nur, dass Rahjesco dies nicht mit Absicht tat. Irgendetwas an seiner Art, wie er lief, war wohl schon seit früher Kindheit besonders geschmeidig und leise gewesen. Erst in seiner Jugend stellte sich dann heraus, dass er talentiert genug für eine professionelle Fechtausbildung war.
Bis eben hatte Rahjesco wirklich nicht schleichen wollen. Jetzt lief er jedoch auf Zehenspitzen bis zur Tür heran. Nicht sehr rondrianisch!, schoss es ihm durch den Kopf, doch er verdrängte den Gedanken wieder. Es war ja nicht so, dass er jemanden von hinten angreifen würde. Nein, er war lediglich überzeugt, ein Recht darauf zu haben, zu wissen, was Rahdrigo mit diesem Fremden über Cerceri besprechen wollte.
"...und die liebreizende Cerceri findet in ihrem künftigen Gemahl einen Partner, der ihr zuverlässig und treu zur Seite steht und ihr ein beständiges Zuhause bietet.“, hörte er Rahdrigos Gast gedämpft durch die Tür sagen.
Rahjesco wurde blass und schnappte nach Luft, erstickte das Geräusch jedoch, indem er sich die Hand vor den Mund schlug. Leise schlich er rückwärts auf den Gang zu, drehte sich bei der Treppe um und stieg sie wieder hinab. Er hatte genug gehört. Seine Mutter sollte also verheiratet werden. Es war verwirrend, wie gemischt seinen Gefühle waren. Natürlich sträubte sich seine rahjanische Seite dagegen, dass jemand gegen seine freie Entscheidung einen politischen Traviabund eingehen sollte. Wurde Cerceri überhaupt in die Entscheidung miteinbezogen? Andererseits wusste er, dass sein Onkel eigentlich immer nur das beste für die Familie im Blick hatte. Sie mussten doch alle Opfer bringen für das große Ganze. Bisher hatte sich nur sein anderer Onkel Rahjalin dagegen gesträubt, was einen Bruch der Familie zur Folge hatte. Er musste sich mit Rahjabella beraten.
Vollkommen in Gedanken versunken verließ er den Palazzo wieder und traf sich mit seiner Schwester und seinen Cousins.

"Wir haben uns schon auf das Gasthaus Rahjalieb geeinigt!", verkündete Alvinia strahlend. Sie wippte die ganze Zeit mit ihren Füßen auf und ab, sodass ihre Locken nur so hüpften.
"Worauf warten wir dann noch?" Kaum dass Rahjesco das gesagt hatte, rannten die drei Kinder auch schon vor.
Rahjabella starrte ihnen ungläubig nach. "Woher haben die bloß ihre ganze Energie?", fragte sie lachend.
Als Rahjesco daraufhin nur geistesabwesend "Hmm" machte, blickte sie ihren Bruder irritiert an.
Sie setzten sich in Bewegung, jedoch deutlich langsamer als ihre Cousins.
"Bella, es gibt da etwas, was ich dir erzählen muss.", rückte der Cavalliere schließlich nach ein paar stillen Momenten mit der Sprache raus.

Wie beinahe jeden Abend besuchten zahlreiche Barden das Gasthaus Rahjalieb und gaben ihre neuesten Balladen zum Besten. Zwei Musici-Schüler begleiteten sie ziemlich gut, sodass die Hintergrundmusik mal leise und entspannend und mal laut und aufregend die Erzählungen untermalte, sie jedoch nie übertönte. Die fünf Solivino betraten das Gasthaus, während gerade die Geschichte zu einem Ende fand. Es ging wohl um ein Duell um eine liebreizende Dame. Ihr Favorit besiegte nach einem blutigen Kampf den Ehemann und die Zuhörer seufzten theatralisch auf, als seine Liebste ihn mit einer Umarmung empfing.
Der Barde und die beiden Musici-Schüler standen auf und verbeugten sich. Applaus brandete auf.
"Wir laden Euch alle herzlich zu unserem Hesindeball morgen Abend in der Musici-Schule ein. Wenn euch unsere Vorstellung gefallen hat, kommt gerne vorbei und erzählt es auch euren Freunden und Verwandten weiter." Das Mädchen, eine hinreißende Flötenspielerin, war gerade 12 Jahre alt und sprach mit nervöser, schüchterner Stimme.
Ermunternd klatschte das Publikum erneut, ein paar liefen sogar nach vorne und warfen Münzen in den Hut des Barden.
Rahjesco bahnte ihnen einen Weg zu einem freien Tisch in der Ecke. Nachdem der Barde seinen Vortrag beendet hatte, nahmen die Gäste nun wieder ihre Gespräche auf und ein relativ hoher Geräuschpegel entstand.
Sie bestellten bei der etwas überforderten Kellnerin je einen Wein, die Kinder bekamen ihn verdünnt. Danach wurde eine Fleischplatte aufgetischt, ein Korb mit frischem Brot sowie Kräuterbutter und etwas gebratenes Gemüse als Beilage.
Während sich Innocencia, Ricardo und Alvinia sofort darüberhermachten und lautstark plauderten, sah Rahjesco seine Zwillingsschwester an.
"Rahdrigo plant, Mutter an irgendeinen Fremden zu verheiraten. Ich habe sie im Salon verhandeln gehört.", raunte er.
Rahjabella stand der Mund offen. "Was sagst du da?", wisperte sie zurück. "An einen Fremden? Und sie wurde nicht mal eingeweiht?"
"Ja. Was sollen wir nur tun?"
"Wir müssen Rahdrigo davon abbringen. Jemanden gegen seinen Willen zu verheiraten verstößt gegen alles, für das Rahja steht und mit ihr unsere Vorfahrin, die Heilige Ricarda." Obwohl Rahjabella sehr empört war, gelang es ihr, leise zu bleiben, sodass Rahdrigos Kinder nichts davon mitbekamen.
"Sollen wir Mutter davon erzählen?"
"Ich weiß nicht. Vielleicht eskalieren wir damit nur alles."
"Aber Rahdrigo wird nicht auf uns hören. Er denkt, er handelt im besten Sinne der Familie." Tut er wahrscheinlich auch, fügte der Cavalliere in Gedanken hinzu.
Verschwörerisch beugte sich Rahjabella näher zu ihm. "Es gibt aber jemanden, der mindestens genauso wichtig für die Familie ist wie der Patriarch."
"Rahjalin."
"Genau. Ich werde mit ihm sprechen, sobald ich in den Tempel zurückkehre."
Rahjesco nickte. Das war eine gute Idee. Rahjalin würde wissen, was zu tun war, war er doch bisher der einzige gewesen, der sich gegen den Patriarch gestellt hatte.
Da wurde ein neues Lied aufgespielt, anscheinend ein heiteres Trinklied, zu dem man auch tanzen konnte. Einige Leute schoben sogar die Tische zur Seite, um Platz für eine kleine Tanzfläche zu machen. Begeistert quietschten die drei Solivino-Kinder und sprangen auf, um sich einzureihen.
Ohne länger darüber nachzudenken, ließen auch Rahjesco und Rahjabella ihr Essen links liegen und machten bei dem einfachen, dafür aber umso fröhlicheren Tanz mit.