Schradoker Zwerge
Als Schradoker Zwerge sind die tatsächlich vor allem in den Bingen des Phecanowalds heimischen horasischen Erzzwerge bekannt. Sie herrschen seit dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes über ein erstmals von König Khadan anerkanntes Bergkönigreich, das seit dem Frieden von Arivor 1030 BF auch die Stadt Schradok umfasst, die ihr wichtigster Handelsplatz mit den Menschen ist. Schon zuvor lebten sie als Außenseiter des größeren Erzzwergenvolks des nördlich angrenzenden Eisenwalds im Phecanowald. Sie selbst nennen ihr Reich "Angoramtosch" (rog.: Berge des überdauerten/überdauernden Wissens unter dunklen Bäumen) und berufen sich – anders als die meisten anderen Erzzwerge – auf den geschickten Harbosch und Ingrala als ihre legendären Stammeltern. Beherrscht werden sie von der Gergaltok-Sippe, der auch der amtierende Bergkönig Gorfar Sohn des Gurobead entstammt.
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Das Bergkönigreich Phecanowald ist die eigentliche Heimat der Schradoker Zwerge. |
Berühmt sind die Schradoker Zwerge für ihre Feinmechaniken, die als die besten Aventuriens gelten. Ihre bedingte Bereitschaft, diese für die Anerkennung ihrer Ansprüche und für politischen Einfluss mit den Machthabern des Horasreichs zu teilen, hat sie – neben kaum bekannten ideellen Gegensätzen – bei vielen anderen Zwergen in Verruf gebracht. Neben den Märkten Schradoks sind der Vinsalter Stadtteil Angroschima mit dem alten Zirkel von Stein und Eisen sowie die neuere Mechanikerschule Aldyras wichtige Orte dieses Wissensaustauschs. Torsionswaffen wie die Arbalone sind daraus hervorgegangen, aber auch für die Navigation zur See unabdingbare, hochpräzise Uhren. Die Schradoker Bombarden, ein dem Bergkönig unterstehendes Bataillon, sind Belagerungsspezialisten, die etwa in der Dritten Dämonenschlacht an der Trollpforte auch gegen Borbarad kämpften.
Mit den vor allem Silaser Brillantzwergen stehen die Schradoker in einer ungleichen Rivalität. Bergkönig Gorfar soll nach dem Untergang des brillantzwergischen Bergkönigreichs Lorgolosch 1021 BF deshalb einer Ansiedlung des ganzen Volks in den Goldfelsen im Weg gestanden haben. Im Sinne der Lex Zwergia ist er der höchste Richter über alle Angroschim (gleich welchen Volkes) im Horasreich.
Meisterinformationen: Angroschs Kinder
| Der ursprüngliche Grund der Abspaltung der Phecanowalder von den Eisenwalder Zwergen war die Verwendung 'mechanisierter Rechenkunst' durch erstere, die von letzteren grundsätzlich abgelehnt wurde. Im Phecanowald stießen die "Schradoker" dazu auf Überreste hochentwickelter, grolmischer Siedlungen aus den Tagen des frühen Bosparanischen Reiches und machten sich diese Entdeckungen zunutze. Weitere Relikte der weitgehend vergessenen Grolmen-Hochkultur werden in den Goldfelsen vermutet – und sind wohl der wahre Grund für Bergkönig Gorfars scharfe Ablehnung einer Ansiedlung der Brillantzwerge ebendort. |
Bekannte Siedlungen
- Bergkönigreich Phecanowald: etwa 1200 Zwerge in den unterirdischen Bingen
- davon in Gergaltôr: 500 Zwerge
- Schradok: etwa 350 Zwerge (von gesamt 1800 Einwohnern)
- Angroschima: 200 Zwerge (unter inzwischen vielen tausend Menschen)
- Durindôr: weniger als hundert Zwerge
Quellen
- Angroschs Kinder, Seiten 21, 25, 38, 55, 62-65, 74, 76, 92, 108-109, 111, 115, 119, 121, 133
- Aventurischer Almanach (1999), Seiten 4, 31, 58
- Aventurischer Bote Nr. 60, Seite 1
- Aventurischer Bote Nr. 67, Seite 27
- Banner der Treue, Seite 15
- Das Reich des Horas, Seiten 10, 56, 65
- Der Rat von Okdrâgosch, Seite 13
- Der Ruf des Berges, Seite 8
- Efferds Wogen, Seite 72
- Hinter dem Thron, Seiten 18, 26, 91-92
- Hintergrundwissen für die Kampagne im Horasreich, Seiten 42, 82
- Ingerimm-Vademecum, Seite 99
- Jenseits des Horizonts, Seite 255
- Kar Domadrosch, Seiten 7-15, 20
- Land der Ersten Sonne, Seite 47
- Masken der Macht, Seiten 91, 97
- Maskenspiele und Kabale, Seite 30
- Reich des Horas, Seiten 25, 64-65, 89, 114, 118, 125, 196, 223
- Stätten okkulter Geheimnisse, Seite 51