Briefspiel:Irion an Tsaida im Hesinde 1028 BF
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Verehrte Baronessa Tsaida, Hochgeboren,
geschätzte Cousine,
ich hoffe Ihr und die Eurigen befindet Euch wohl. In diesen Tagen, da Krieg, Familienzwist und Usurpation den blauen Himmel über dem Reiche verdunkeln, ist Gesundheit und Frieden der Herzen und der Familien, was Wir bedauern, verunsichert und alle Ordnung, die noch unter Amene der Großen war, nun dahin.
Um so mehr dauert mich dieser Tage, dass das einigende Band, dass unsere Geschlechter einst umfing, durch die Unbill der Politik in den vergangenen Monden so arg gelitten. Anstatt wie einst Seit' an Seit' zu stehen und, die Namen des Herzogs und der Königin auf den Lippen, gemeinsam dem Unrecht und Chaos zu wehren, haben Zwist und Zank es vermocht, sich zwischen uns zu stellen. Mit der unabweisbaren und schrecklichen Folge, dass auf grangorischem Boden und in der Stadt Sewamund Banner anderer Provinzen aufgepflanzt und fremde Ansprüche geltend gemacht werden.
Bei allem Unfrieden, der jüngst zwischen unseren Häusern herrschte, dies kann Euch so wenig wie mir gefallen. Ganz wie es auch dem Herzog, dem wir gemeinsam dienen, missfallen muss. Ich hoffe daher inniglich, dass, was an Unglück und Unfrieden zwischen uns gewesen ist, sich heilen lassen wird. Auf dass unsere Farben wie einst gemeinsam wehen und wir gemeinsam gegen alle fremden Ansprüche stehen werden.
Ich hoffe daher sehr auf ein wohlwollendes Zeichen Eurerseits und versichere Euch meiner wärmsten Gefühle für Euch und Eure Familie. Mein Haus und mein Herz steht Euch offen – der liebste Gast sollt Ihr mir sein, kommt Ihr unter dem Banner des Friedens und der Versöhnung.
Hochachtungsvoll und mit den wärmsten Empfehlungen an meine liebe Nichte Edelmunde, Euren guten Gast,
Dein
Irion von Streitebeck, Esq.