Briefspiel:Drachenfeuerturnier/Alte Rechnungen

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Auge-grau.png

Drachenfeuer links.png Städteübergreifendes Briefspiel Mythraelsbund.png
Datiert auf: 20.-24. Rahja 1045 BF Schauplatz: Stadt Terubis Entstehungszeitraum: ab Dezember 2022
Protagonisten: viele Cavallieri aus dem Horasreich, dazu einer aus den Nordmarken und eine Handvoll Almadaner Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Haus di Malavista.png Cordovan, Familie Cordur.png Coturnix, Familie Cortesinio.png Cortesinio, Königreich-Almada-klein.png Der Sinnreiche Junker von Aranjuez, Familie Flaviora.png Flaviora, Wappen Hirschenau.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus Torrem.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Novacasa.png Novacasa, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Wankara.png Thera Uhdenberg, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Einhandwaffen · Zweihandwaffen · Schildstechen · Wagenrennen · Buhurt · Alte Rechnungen · Jacop vs. Ovarca / Edoran / Shafiro / Geronthe / Er­da­no 💬︎ / Travian · Zwei Brüder · Nicht nur ein Turnier · Ungeahnte Interessen · Der Minnesänger

Alte Rechnungen und neue Forderungen

Autor: Der Sinnreiche Junker von Aranjuez

Terubis, 20. Rahja 1045 BF

Missmutig verzog El Mozalbete die Lippen als die Auslosung für den Zweihandwaffenwettbewerb verkündet ward. Trutzer! Obgleich er vor wenigen Monden seinen dreißigsten Tsatag gefeiert hatte, nannte man Gualterio Colonna ob seiner jugendlichen Züge und des spärlichen Bartwuchses noch immer „Das Bürschchen.“ Zumindest hinter seinem Rücken. Das Abwarten welcher Reizer hervortreten würde, um ihn zu fordern passte so gar nicht zum Ungestüm des Teniente. Zumal sein Vater Tego und sein Onkel Hernán sich längst besprochen hatten, als sie zu dritt Einblick in die Teilnehmerfelder genommen hatten. „Der prügle ich die Scheiße aus dem Leib“, hatte sein Vater gewohnt derb vernehmen lassen, als des Condottieres Finger am Namenszug von Ricarda ya Cantarra hängen geblieben war.

Bald ein Jahrzwölft war es her, dass die Bürger von Unterfels unter Mitwirkung des einen oder anderen Aranjuezers das Terrorregime Romualdo ya Cantarras gestürzt hatten. Offensichtlich nicht lange genug um die Verachtung gegenüber diesem Namen vergessen zu machen – wenngleich böse Zungen behaupten mochten, dass die Feindschaft des Hauses Aranjuez weniger aus den manigfaltigen Schandtaten des damaligen Herren von Carindôr resultierte, sondern vor allem daraus, dass man selbst auf die Statthalterschaft geschielt hatte. Und, dass man diese Zurücksetzung weder dem ya Cantarra verziehen hätte noch Josmina von Bregelsaum, aus deren Diensten man sich sogleich unter dem mehr oder weniger zutreffenden Vorwand absentierte, dass ihr Vormarsch die vereinbarte Neutralität von Unterfels verletzt hatte.

Und, nachdem es dieses Mal keinen Sirensteen zu fordern gab, kam es, dass weder der Baron und Junker als Reizer im Tjost irgendwelche Zeit verlor noch später sein Vater später in gleicher Funktion bei den Zweihandwaffen und spornstreichs Ricarda ya Cantarra herausforderten. Schade eigentlich, sinnierte er schmunzelnd beim Blick auf die wohlgefällige Gestalt der Geforderten. Ihm, der einen ähnlich rahjagefälligen Lebensstil pflegte wie seine Mutter, Asmodena di Côntris, fiel gewisslich noch ein anderes Schlachtfeld ein, auf welchem er sich mit der Cavalliera messen würde. Immerhin, hier würde ihn zu gegebener Zeit niemand per Los zum Däumchendrehen verdammen. Doch vor etwaigen Huldigungen von Herrin Rahja hatte der Tag erst noch die Huldigungen ihrer ungleich gestrengeren Schwester Rondra gesetzt.

Für derlei Überlegungen hatte der Caballero de Torre Nuevo ausreichend Zeit und Muße, zogen sich doch die Forderungen scheinbar endlos hin, bis überhaupt einmal die Zweihandwaffen an der Reihe waren. So schnitt er mit dem Messer ein Stück des Apfels in seiner anderen Hand ab und führte den Schnitz zum Mund, derweil er seinen Blick weiter über die Szenerie schweifen ließ. Im Gegensatz zu seinem Onkel war er kein profunder Kenner der Heraldik beider Reiche, sodass er nur dienjenigen Streiterinnen und Streiter einordnen konnte, die er bereits irgendwo einmal getroffen hatte: hier Koromar von Liobas Zell, der Nordmärker, der beim Grafenturnier 1035 BF die Fürstennichte Morena von Harmamund aus dem Sattel gestoßen und im Kampf zu Fuß erst im Finale etwas überraschend Tsaya von Ragathsquell den Vorrang hatte geben müssen. Dort Yandriga von Urbet, die seinerzeit den Schützling des Hauses Aranjuez im ersten Anritt bezwungen hatte, nur um hernach der Lanze des späteren Siegers Rondrigo de Braast zum Opfer gefallen war. Rondrajane von Veliris, deren Lanzenstoß seinem Onkel bei der Goldenen Lanze von Bomed 1034 BF zwei Rippen gebrochen hatte und Colmar Luntfeld, mit dessen Cavallieri das Viejo de Ragatia das Winterquartier in Unterfels teilte. Nicht zuletzt ob der hochgeschossenen Gestalt erkannte er den Edlen von Selkethal, von dem sein Onkel einmal im Scherz gesagt hatte, dass man in der Schlachtreihe entweder direkt hinter ihm gehen oder aber möglichst weit entfernt stehen solle, weil er unweigerlich die Aufmerksamkeit jedes Bogen- und Armbrustschützen auf sich ziehen musste. Mit Laurentio von Taldur – für dessen Farben reichten seine Heraldikkenntnisse dann doch noch – erkannte er einen weiteren Streiter aus der almadanischen Heimat. Und dazu noch zwei, drei andere bekannte Gesichter, deren Namen ihm aber gerade nicht einfallen mochten.

„Firumir“, wandte er sich zu dem greifenfurter Pagen seines Onkels um, den alte answinistische Seilschaften in die Dienste des Hauses Aranjuez gebracht hatten „…sei so gut und reiche mir ebenfalls einen Kelch.“ Soeben hatte sich sein Vater nach vollbrachter Forderung mit metallischem Scheppern auf den Feldstuhl fallen lassen und nach Wein gerufen. Zufrieden stießen die beiden Alten an, dass es ihnen beiden gelungen war Ricarda ya Cantarra zu fordern. El Mozalbete hingegen musste sich noch gedulden und konnte daher seinen Platz nicht verlassen. Kaum aber drehte er sich wieder um, fiel ihm plötzlich ein Schatten ins Gesicht, als eine junge Kriegerin vor ihn trat, die sich mit ihrer Größe kaum vor Dom Algerio zu verstecken brauchte …