Leophex Tribêc
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Leophex Tribêc, Lieblingssohn Tsaida Tribêcs und Absolvent des Haifischbeckens von Grangorella, nahm am 5. Phex 1028 BF unter Admiral Dorian ter Broock an der Seeschlacht am Kap Windhag teil, deren Geschehnisse seine Begeisterung für die Seefahrt vorerst nicht über die Stränge schlagen ließen. Von seiner Laufbahn bei der grangorischen Marine allerdings brachten sie ihn nicht ab. Seit der Seeschlacht von Phrygaios am 11. Peraine 1030 BF, an der er an Bord der Triarchon teilnahm, gilt er als vermisst. Die Familie geht davon aus, dass er tot ist.
Doch in den Tiefen der Meere und den Wirren der Geschichten schlummert ein Funken Hoffnung, denn es ist wie so oft in den illustren Kreisen Grangorellas nichts so endgültig, wie es scheint. Leophex, seit früher Kindheit dafür bekannt, sich taktisch geschickt aus gefährlichen Situationen zu winden, könnte sehr wohl noch die Segel im Wind haben. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein verloren geglaubter Adliger just in dem Moment wieder auftaucht, wenn die politischen Winde sich drehen und die Gelegenheit günstig ist.
Im Laufe der Jahre hat sich eine Reihe von Ereignissen zugetragen, die gegen einen Tod Leophex' sprechen. Sie spiegeln die ungewisse Situation eines vermissten Adligen wider, dessen Schicksal ebenso rätselhaft wie das Meer selbst ist. 1032 BF, zwei Jahre nach seinem Verschwinden, tauchen erste Gerüchte auf (oder war es doch 1031 BF?). Seeleute in Grangorella behaupten, in Begleitung von Valeran Vinarii, Horadan della Pena und Aurelio ya Torese einen Mann bei den IX. Panhylailischen Spielen gesehen zu haben, der Leophex auffallend ähnlich sieht. Diese Berichte dringen nicht zur Familie Tribêc durch. Ein anonym verfasstes Gedicht, das in den literarischen Kreisen Grangors zirkuliert, beschreibt 1033 BF die Taten eines Seefahrers, dessen Beschreibung verdächtig an Leophex erinnert. Das Gedicht endet mit einer schillernden Beschreibung einer „Rückkehr von den Inseln“. Die Familie Tribêc hält 1035 BF eine Gedenkfeier zum fünfjährigen Verschwinden von Leophex ab. Seine Schwester Rahjane äußert bewegt in einer Rede ihre Hoffnung, dass ihr Bruder eines Tages zurückkehren wird. 1038 BF läuft die Triarchon in den Fischerhafen des Dorfes Tribêc ein. An Bord sind noch einige persönliche Gegenstände, die Leophex zugeordnet werden können, jedoch keine Spuren von ihm selbst. Eine verschlüsselte Botschaft unbekannter Herkunft erreicht 1040 BF das Haus Tribêc, die angeblich Informationen über Leophex' Aufenthaltsort enthält. Trotz angestrengter Bemühungen all ihrer Fachleute im Palazzo Trifolio gelingt es den Tribêcs nicht, die Botschaft zu entschlüsseln. Dies führt aber zu einer Erneuerung des Interesses und der Hoffnung, dass Leophex noch am Leben sein könnte. Im Unterricht an der Akademie von Grangorella wird 1045 BF die Geschichte der grangorischen Marine und ungelöste Mysterien verschollener Seeleute behandelt. Leophex wird dabei als Fallbeispiel verwendet.
Während also offiziell von seinem tragischen Ende gesprochen wird, halten diejenigen, die Leophex' taktisches Geschick und seine Fähigkeit, in der Schlacht zu überleben, kennen, ein wachsames Auge auf den Horizont. Vielleicht wartet er nur darauf, dass der richtige Moment kommt, um wie eine Meeresbrise – oder Sturmflut – zurückzukehren und seinen Platz in den Reihen seiner Familie und der Marine wieder einzunehmen. In der Zwischenzeit wird in den Seefahrertavernen darüber spekuliert, ob der junge Tribêc tatsächlich den Haien zum Opfer gefallen ist oder ob er in einer versteckten Bucht, umgeben von Schmugglerware und Seelegenden, seinen Kurs setzt. Wer weiß schon, was die Fluten noch ans Ufer spülen werden?
Quellen
- Briefspiel:Friedensschluss Amarinto Tribec
- Con-Gazette 2008, Seite 9
- Spiel "Rettet Orban Vistelli"