Lania Luntfeld

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Kurzbeschreibung
Familie: Familie Luntfeld
Position: Matriarchin der Familie Luntfeld
Gewöhnlicher Aufenthalt: Sewamund
Geburts-/Todesjahr: 27. Efferd 979 BF/18. Rahja 1042 BF
Körpergröße: 1,73 Schritt
Statur: drahtig
Haarfarbe/Augenfarbe: weissgrau/grün
Eltern: Beppo Luntfeld (947-1019 BF), Sharine Gorbesen (959-1003 BF)
Travienstand: verheiratet mit Ingrimmion Redo (971-1039 BF)
Nachkommen: Khardan (*1001 BF), Bospranya (*1011 BF)
Verwandte und Schwager: Details der Familie Luntfeld
Charakter/Auftreten: rücksichtslose und arrogante Handelsherrin, treusorgendes Familienoberhaupt, ehrgeizige Politikerin
Ruf: "Beppo Luntfelds Tochter"
Besonderheiten: keine


Beschreibung

Als zweitältestes Kind und älteste Tochter ihres Vaters hatte Lania Luntfeld immer ein besonderes Verhältnis zu ihrem Vater Beppo. Dieser sparte Lania lange Jahre für einen gewinnbringenden, prestigeträchtigen Traviabund auf, während sie in der väterlichen Schreibstube ihre geschäftlichen Sporen abverdiente. Als sie stattdessen den einfachen Armbruster-Meister Ingrimmion Redo kennen und lieben lernte, lehnte der Vater die Verbindung zunächst brüsk weil unstandesgemäss ab. Kurze Zeit später – nachdem ihn der Galan seiner Tochter durch Ausdauer, Fleiss und Sparsamkeit in einem überdies zukunftsträchtigen Handwerk überzeugt hatte – überlegte Beppo es sich anders und gab der Verbindung seinen Segen. Lanias Mitgift ermöglichte dem frisch getrauten Paar den Aufbau der Manufaktur Redo-Roglom für Belagerungsgeschütze, die sich in den folgenden Jahrzehnten von einer Werkstatt mit einer Handvoll Mitarbeiter zu einem stattlichen Unternehmen mit über drei Dutzend angestellten Meistern und Handlangern mauserte.

Während ihr Gatte und dessen Partner Roglom, Sohn des Rogmox den handwerklichen Teil des Betriebs führten, kümmerte Lania sich um die Geschäftsbücher und Verhandlungen. 1007 BF erzielte sie ein spektakuläres Geschäft, als sie von der Admiralität in Grangor erstmals den Zuschlag über die Lieferung von dreissig Rotzen für eine Königsschivone erhielt. Ein Phexensstück, das auch Beppo Luntfeld imponierte. Mit zunehmendem Geschäftserfolg der Manufaktur verlor der alternde Patriarch seine ursprünglichen Vorbehalte gegenüber seiner Tochter.

Nach dem Tod Beppos im Rahja 1018 BF musste Lania mehr als ein Jahr lang gegen ihren Onkel Bosper Luntfeld um den Familienvorsitz kämpfen, ehe sie sich im Hesinde 1020 BF endgültig durchsetzen konnte. Der wirtschaftliche Schaden durch den Familienstreit sollte die Familie noch jahrelang beschäftigen. Das Finanzimperium, das ihr Vater aufgebaut hatte, war unrettbar in Schieflage geraten und die Familie entging nur durch Veräusserungen zahlreicher Darlehen und Kreditguthaben dem Bankrott. Allerdings zeigte sich auch, dass der vorausschauende Beppo die Weichen für eine neue erfolgreiche Zukunft der Familie bereits vor seinem Ableben gestellt hatte: Mit der Flottenreform, dem damit verbundenen grosszügigen Ausbau Sewamunds zum Flottenstützpunkt sowie der einsetzenden Merkantilpolitik der Krone stieg die Nachfrage nach luntfeldschen Brettern, Balken, Bausteinen und Geschützen in schwindelerregende Höhen. So hatte Lania die nächsten Jahre alle Hände voll zu tun, um im unsicheren, sich wandelnden politischen Umfeld Sewamunds das schlingernde Luntfeld-Schiff auf Kurs zu halten. Trotz allem hatte Beppo bis zuletzt niemanden in seine geschäftlichen Karten (oder Bücher oder Korrespondenz) schauen lassen, was seine Kinder nach seinem Tod vor erhebliche Schwierigkeiten stellte.

Die politischen Umwälzungen der Nupercanti-Krise und des Thronfolgekriegs boten für Lania und die Familie Luntfeld auch die Gelegenheit zu politischem Aufstieg. Zusammen mit Holdur Degano und Leonardo Cortesinio bildete sie nämlich 1028/29 BF die Speerspitze beim Anspruch des Stadt-Sewamunder Patriziats an der Machtbeteiligung im Lilienrat. Nicht dass der Landadel eine grosse Wahl gehabt hätte: Geschickter Einsatz von finanziellen und materiellen Ressourcen sowie direkte Beteiligungen an politischen und militärischen Manövern der Patrizier liessen dem finanziell ausgebluteten Land-Niederadel keine andere Wahl. Am Ende stand der Einzug Lanias in den Lilienrat.

Egal ob in der Schreibstube oder in der Sägemühle, die Matriarchin war sich nie zu schade, selbst mit Hand anzulegen, wenn Not an der Frau war. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der alles und jeden kontrollieren wollte, lernte Lania frühzeitig zu delegieren. Die Führung der meisten Grossbetriebe und Kontore überließ sie mit langer Hand ihren Geschwistern und Schwägerinnen und handelte nur noch die allerwichtigsten Verträge selber aus. Redo-Roglom gehört laut Ehevertrag sogar allein ihrem Ehemann und wird erst mit dessen Tod – was die Götter verhüten mögen – in den Besitz der Familie übergehen.

Somit hatte Lania die Gelegenheit, sich ausgiebig mit strategischen Fragen des Gross- und Fernhandels sowie der Sewamunder Politik zu beschäftigen – die Tagesgeschäfte überließ sie derweil ihrem Sohn Khardan Luntfeld und dessen tatkräftiger Gattin Gylpurnia Eolana Kanbassa. Obwohl sie auf die 60 zuging, konnte das Alter Lania Luntfeld nicht beugen. Wäre nicht ihre fast vollständig ergraute Löwenmähne, sie würde von vielen mindestens 10 Jahre jünger geschätzt. Im Geschäftsalltag pflegte sie das Bild einer rücksichtslosen und ehrgeizigen Handelsherrin. Höflichkeit unbedingt, aber für belangloses Geplapper hatte Lania keine Geduld, womit sie durch ihre unverblümte Direktheit so manchen Gesprächspartner wahlweise verblüffte, beschämte oder in die Flucht schlug. Im Bewusstsein um diese Schwäche schickte sie darum häufig ihren Sohn Khardan als Stellvertreter vor. Wer allerdings hinter ihre herrische Fassade blickte, lernte eine fürsorgliche Frau kennen, die sich liebevoll um ihre Familie und mitunter persönlich um das Wohl der Angestellten kümmerte. So mancher Sewamunder wäre erstaunt gewesen, die schroffe Patrizierin an einem sonnigen Praiostagnachmittag mit vorgebundener Schürze hingebungsvoll ihren Gemüsegarten pflegen zu sehen. Bei dieser ihrer Lieblingstätigkeit erlitt sie am 18. Rahja 1042 BF einen Hitzschlag und verstarb, ehe ihr geholfen werden konnte.

Typische Zitate

  • "Und ich sage 370 Taler und keinen Kreuzer weniger pro Quader, sonst könnt ihr schauen ob die Steinbrüche in den Goldfelsen bessere Ware liefern!"
  • "Das wären dann 800 Dukaten für eine Leichte Rotze. Bezahlbar sofort oder mit einem jährlichen Zins von 10 Dukaten oder 50 Säcken Hafer, euer Hochgeboren!"
  • "Eine Zollstelle in Selzin würde unsere diesbezüglichen Einnahmen um 30 Prozent erhöhen." (neulich im Lilienrat)