Benutzer:Luntfeld/Truppentypen

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Tabellen



Truppenqualität
Professionalität
(Erfahrung/Kampfkraft)
Üblicher Waffen-TaW
(DSA 1-4)
Kosten Fusskämpfer
(in Dukaten)
Kosten Reiter
(in Dukaten)
Beispiele

unerfahren (1) 3 200 --- Frisch ausgehobene Landwehr/Stadtmiliz, bewaffneter Mob
erfahren (2) 5 400 750 Geübte Landwehr/Stadtmiliz, billige Söldner
durchschnittlich (3) 7 600 1'100 Spiessbürger, durchschnittliche Söldner/Gardisten
kompetent (4) 10 800 1'500 Erfahrene/Veteranen-Söldner/-Gardisten
meisterlich (5) 12 1'200 2'000 Balihoer Ritterbann, Horasgarde
brillant (6) 15 1'500 2'500 Goldene Lanze (Gareth), Imperiale Garde (Horasreich), Elitesöldner (Dukatengarde u.ä.)
vollendet (7) 18 2'000 --- Panthergarde der Garether Kaiserin, Leibwache des Horas, Basaltfaust (Al’Anfa)



Eigenheiten, Vorteile und Nachteile verschiedener Truppen
Handwerker des Kriegs: Söldner Aufgebot von Adel und Städten: Waffentreue und Milizen Stehende Truppen: Garden
Söldner sind die Handwerker des Krieges, professionelle Kämp¬fer, die sich für Gold und Silber einem Kriegsherrn anschließen. Normalerweise sind sie in eingespielten Einheiten organisiert, kampferprobt und legen auf wie neben dem Schlachtfeld einen rauen Umgangston an den Tag. In der horasischen Kriegsführung machen sie einen beachtlichen Teil im Aufgebot eines kriegsführenden Adligen oder einer Stadt aus. Waffentreue sind Freie (und damit gilt das Gesagte auch für Adlige), die im Heerbann ihres Lehnsherrn dienen – oder desjenigen, der sich (in einem längeren Krieg) gerade zu ihrem Lehensherrn erhoben hat. Im Horasreich ist der klassische Heerbann des Adels praktisch verschwunden, allenfalls findet man ihn bei jenen Adligen und Städten, die ihre eigenen Lande verteidigen. Zu mehr als der Verteidigung der eigenen Scholle oder Mauern lassen sich Bauern und Bürger praktisch nie überreden. Bei Gardebannern oder -regimentern handelt es sich um stehende Truppen professioneller Kämpfer, die stets einsatzbereit sind, aber unterhalten werden wollen. Als Gardetruppen sind Soldaten nicht nur im Gefolge von Provinzherren zu finden, sondern auch als Besatzungen von Burgen und Stadtbefestigungen oder als Leibgarde eines Condottiere.
Herkunft
Seit dem Thronfolgekrieg sind im Horasreich Söldner allgegenwärtig. Meistens handelt es sich bei ihnen um nachgeborene Bauern- oder Handwerkerkinder, die kein Erbe erwarten können. Es finden sich unter ihnen aber auch desillusionierte Adlige oder gar geflohene Unfreie aus dem Mittelreich oder Drôlschen. Viele Notabeln betrachten Söldner als Vagabunden, mit denen man jedoch den Konflikt scheut, da man auf sie angewiesen ist. Jeder volljährige Freie und Adlige unterliegt der Waffenpflicht, es sei denn, er entrichtet ein Bannergeld (etwa 20 Dukaten pro Jahr), um von der Heerfolge freigestellt zu sein. In vielen horasischen Städten ist die Möglichkeit der Stellung eines Ersatzmannes anstelle des Bannergeldes üblich. Soldaten haben sich freiwillig für einen Zeitraum von fünf Götterläufen zum Dienst verpflichtet, wobei der Adel neben Abgängern von Kriegerakademien in der Regel die Offiziere stellt. Die Verpflichtung ist bindend: Wer die Truppe während der Dienstzeit unerlaubt verlässt, begeht Fahnenflucht und kann als Deserteur zum Tode verurteilt werden.
Ausrüstung
Söldner bringen ihre Ausrüstung bereits mit. So unterschiedlich wie ihre Herkunft ist ihre Bewaffnung, die oftmals selbst innerhalb eines Banners nicht einheitlich ist und sehr abenteuerlich wirken kann. Bei gut organisierten Verbänden – vor allem im Horasreich – sind die Waffen optimal aufeinander abgestimmt, in der Infanterie etwa in einer Kombination aus Pikenieren, Armbrustern und Doppelsöldnern. Manche Mietschwerter neigen dazu, beeindruckend aussehende Waffen wie Kriegshammer, Langaxt oder Andergaster zu führen, um ihre Feinde einzuschüchtern. Die Ausrüstung muss der Waffentreue selbst stellen. Auf dem Land wird diese deswegen meist seit Generationen weitervererbt, während in Städten Waffen und Rüstungen mitunter auch in einem Zeughaus gelagert und im Bedarfsfall an die Waffenpflichtigen verteilt werden. Die Art der Ausrüstung variiert nach der Herkunft: So wird von einem Ensignio oder Domicelli erwartet, zumindest mit Pferd, Schwert und Schild zu erscheinen, was man von einem Einödbauern nicht verlangen kann. Abgesehen vom Zweihänder – der nur geführt werden darf, wenn sein Besitzer ein Ritter ist oder einen Kriegerbrief besitzt – und den Standeszeichen von Geweihten, Magiern und Adligen sind Waffenpflichtigen sämtliche Waffen erlaubt. Adlige versuchen sich dabei bereits durch die Art ihrer Waffe und Rüstung von den freien Waffentreuen abzusetzen. Die Ausrüstung entspricht in der Art jener der Waffentreuen, ist jedoch meist von besserer Qualität und einheitlicher. Sie wird vom Dienstherren gestellt, eine Ausnahme stellt hierbei die Schwere Reiterei dar: Zwar werden Rüstung und Streitross gestellt, für Waffen, Reit- und Packpferd muss der Soldat jedoch selbst aufkommen, weswegen sich hier überwiegend Adlige finden.
Sold und Unterhalt
Um eine Einheit Söldner dauerhaft zu unterhalten, sind immense Geldmittel vonnöten, wodurch man gerade die berühmten Söldnereinheiten vor allem im Dienst vermögender Condottieri oder Städte findet. Als Richtlinie für die Kosten eines Banners Infanterie multiplizieren Sie die Erfahrungsklasse der Einheit (s. Tabelle "Truppenqualität") mit 200. Dies sind die üblichen Kosten in Dukaten pro Monat (ohne Privilegien, Pensionen, Abfindungen oder Beuteanteile). Für Kavallerieeinheiten gilt der anderthalbfache Wert.
Ein Bannner durchschnittlicher Fußkämpfer (Erfahrungsklasse 3) kostet also 600 Dukaten im Monat, eine Schwadron vollendeter Reiter (Erfahrungsklasse 7) stattliche 2.100 Dukaten. Ein gemischtes Regiment durchschnittlicher Qualität verschlingt damit etwa 90.000 Dukaten an Unterhaltskosten im Jahr.

Dies sind nur ungefähre Werte. Gerade in Zeiten großer Nachfrage wie zuletzt im Thronfolgekrieg scheuen Söldnerführer nicht davor zurück, die Preise nach oben zu treiben, und mancher verlangt für seine Einheit einen höheren Sold, als Kampfkraft und Erfahrung eigentlich rechtfertigen würden.

Neben dem eigentlichen Sold werden häufig weitere Privilegien und Prämien ausgehandelt. Dazu zählen Pensionen und Abfindungen, Sterbegeld für die Hinterbliebenen, Beuteanteile, Sturmgeld für besonders risikoreiche Einsätze wie dem Erstür¬men einer befestigten Wehranlage, Blutgeld für getötete Gegner und Wartegeld zur Festigung der Loyalität vor einem Einsatz, damit ein Söldnerhaufen nicht von einem anderen Auftraggeber abgeworben wird.

Da sie die Waffenpflicht gegenüber ihrem Lehnsherrn erfüllen, erhalten Waffentreue keinen Sold und müssen sich zumeist selbst versorgen, dürfen aber Beute machen. Der Dienstherr verpflichtet sich, seine Soldaten mit Essen, Kleidung, Ausrüstung und Waffen zu versorgen, da¬mit diese ihren Dienst ausüben können. Darüber wird entsprechend dem Dienstgrad ein Sold gezahlt.

Dienstgrad (durchschnittlicher Sold/Monat):
Soldat/-in 40 Silbertaler (Horasgarde 50)
Corporal/a 60 Silbertaler (75)
Sargente/-a 90 Silbertaler (100)
Ensignio/-a 100 Silbertaler (110)
Leutnant/-a 110 Silbertaler (120)
Capitan/-a 150 Silbertaler (170)
Major/-a 200 Silbertaler (220)
Colonello/-a 250 Silbertaler (300)

Waffengattungen
Unter Söldnern finden sich sämtliche Waffengattungen, wobei die in Ausrüstung und Unterhaltung kostspielige schwere Reiterei nur selten anzutreffen ist. Am verbreitetsten sind Fusstruppen sowie Bombarden und Sappeure, bei auswärtigen, vor allem tulamidischen und almadanischen Söldnern die Leichte Reiterei. Das Gros besteht aus Leichtem Fußvolk und einigen Schützen mit zweckmäßigen Waffen. In den Krieg ziehende Stadtmilizen – so sich jemand nicht freigekauft hat – stellen meist Schweres Fußvolk, während der Adel mit seiner Schweren Reiterei die schlagkräftigsten Einheiten im Aufgebot bildet. Sappeure und Bombarden finden sich, von einzelnen städtischen Zunfttruppen abgesehen, selten unter den Waffentreuen. Der Schwerpunkt liegt auf der Schweren Fusstruppen sowie Schwerer Reiterei, um Schwächen eines Heerbanns auszugleichen. Zudem lassen sich bei diesen Waffengattungen die Vorteile gut eingespielter Einheiten am be¬sten nutzen. Die Bewaffnung innerhalb einer Einheit ist nicht zwingend einheitlich, aber gut aufeinander abgestimmt.
Struktur
Söldnereinheiten besitzen selten eine ausgefeilte Kommandostruktur. Die meisten agieren in locker organisierten Grup¬pen, deren Zusammenhalt und Identität durch den Anführer gestiftet wird. Mit ihm steht und fällt die Söldnereinheit. Ein erfolgreicher Söldnerführer kann durch seinen Ruf schnell weitere Mietschwerter um sich scharen. Ist er glücklos, muss er nicht nur fürchten, dass seine Untergebenen ihm fortlaufen, sondern gar, dass er mit einem Messer im Rücken aufwacht, weil ihm ein anderer die Führung streitig machen will. Meist ist der Lehnsherr selbst der Anführer, wenn er nicht einen Stellvertreter ernennt – womit er jedoch seine eigene Unerfahrenheit preisgibt. Im Krieg unerfahrene Lehnsherren nehmen daher meist nominell die Führungsposition ein, auch wenn faktisch ihr Stab das Aufgebot in der Schlacht lenkt. Die Kommandostruktur ist eher einfach und basiert auf Ritterlanzen (Corazzas) oder Rotten von durchschnittlich 10 Kämpfern, die einem Ritter oder erfahrenen Milizionär unterstellt sind. Die Garde wird durch eine ausgefeilte Kommandokette geprägt. Bei ihr sind alle Einheiten und Dienstgrade zu finden wie oben unter "Sold und Unterhalt" aufgeführt.
Vor- und Nachteile
Söldner bieten die Möglichkeit, genau dann professionelle Kämpfer anzuheuern, wenn sie gebraucht werden. Sie unterliegen keinen zeitlichen Beschränkungen wie die Waffentreuen und bringen die Abgebrühtheit mit, die es angesichts der langen Kämpfe mitunter braucht. Dafür muss man jedoch in Kauf nehmen, dass Söldner schnell plündern, marodieren oder zu anderen, fragwürdigen Spielarten der Kriegsführung neigen. Werden Söldner nicht regelmäßig oder rechtzeitig bezahlt oder bricht ihr Dienstherr seinerseits einen ausgehandelten Kontrakt, können sie sich schnell gegen ihn wenden. Die Waffentreuen kosten kein Gold, jedoch ist der Waffendienst auf acht Wochen im Jahr begrenzt. Zudem dauert es je nach Größe des Aufgebots bis zu drei Wochen, ehe eine Heerschau abgehalten werden kann. Ohne in einem stehenden Heer zu dienen, sind Waffentreue schlechter aufeinander abgestimmt als andere Heeresteile und ihre Moral und Disziplin schwanken erheblich mit den Zielen und dem Erfolg eines Kriegszuges. Von großen Namen lassen sich Waffentreue schnell beeindrucken, zum Guten wie zum Schlechten: So wie besonders die Adligen der Gerondrata einer Königin Salkya im Thronfolgekrieg begeistert folgten, versetzte ein Coramar ya Strozza Bauern und Bürger in Angst und Schrecken. Darüber hinaus neigen Waffentreue zudem dazu, den Waffendienst zu verweigern, wenn sie jemanden nicht als ihren Lehnsherrn anerkennen und über die Mittel verfügen, ihm die Stirn zu bieten. Gardetruppen sind gut aufeinander abgestimmt, diszipliniert und gut ausgebildet, weshalb sie von einem Feldherrn dort eingesetzt werden, wo er sich auf Loyalität und Schlagkraft verlassen muss. Allerdings ist es auch recht kostspielig, ein stehendes Heer zu unterhalten, weshalb ihre Zahl gering ist. Wenn aufgrund leerer Kriegskassen oder anderer Unwägbarkeiten Sold und Versorgung gekürzt werden, leiden auch bei Elitetruppen Einsatzbereitschaft und Moral.



Geldgeber
W20 (1) geizig (2-3) knauserig (4-14) durchschnittlich (15-17) grosszügig (18-19) spendabel (20) gönnerhaft

Bezahlung x0.5 x0.8 x1.0 x1.2 x1.5 x2.0



Quellen

  • "Die Verlorenen Lande", Seite 173
  • "Von eigenen Gnaden", Seite 24 / "Hinter dem Thron", Seite 25 (gleiche Tabelle)
  • "Mit Wehenden Bannern: Nachhut", Seiten 1-4
  • "Reich des Horas", Seite 87
  • "Kor-Vademecum", Seite 78-86 (Khunchomer Kodex)