Archiv:Wahre Wissenschaft (BB 11)

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Wahre Wissenschaft?

Dapsilia/Ehzm Chababien. Während Esquirio Golodion ya Gallasini, F. N., Gast der Sanct-Sulvo-Sacrale war, der größten Rahjahalle Chababiens, gelegen in Dapsilia am Meer der sieben Winde, entwickelte der Universalgelehrte eine neuartige Gerätschaft "zum Wohle des humanen Corpus". Denn, so des Trodinars Hofmaler, gerade vor einem Kusse sei ein schwärzliches Gebiß und ein fauliger Atem des Gegenübers dem holden Momente höchst abträglich, und darob einmal nachgesonnen habe ihn die Erkenntnis ereilt, daß derlei gewiß auf allerlei Essensreste zurückzuführen sei, welche Wein und Wasser nicht in den Schlund zu spülen vermocht. Je größer nun Zähne und Mahl, desto stärker jener Gestank, und umgekehrt: Während vom Mundgeruch eines Mäusleins noch niemand berichtet habe, sei der eines ausgewachsenen Tatzelwurms penetrant, nur Feueratem hindere ihm etwa im Fall eines Kaiserdrachens. Stolz präsentierte Frater Golodion nun seiner Erfindung: ein spannlanges Holzstäbchen, an einem Ende mit Borsten besetzt - ein winzige Bürste also. Nicht aber etwa, um Kleider und Schuhe zu reinigen, sondern um damit im Munde zu fuhrwerken und die Zähne zu scheuern, auf daß sie das "strahlende Weiß der Jugend" zurückgewönnen, wie der Mechanicus meinte. Ob sich ein solches Instrument jemals in der Gesellschaft, vom Volke ganz zu schweigen, durchsetzt, das wollen wir freilich gelinde gezweifeln!

Michael Hasenöhrl