Archiv:Parvenus hilf (BB 44)

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Parvenus hilf!!
Efferdas im Peraine 1043 BF

Efferd zürnt!“ So hörte man den zahnlosen Ijolo Jahr um Jahr die zahlreichen Pilger in der Unterstadt begrüßen. Ein paar spendeten ein Almosen, kaum jemand hörte ihm zu, keiner schenkte ihm Glauben. Heute kann sich der Zahnlose einer getreuen Zuhörerschaft sicher sein. Eine Zuhörerschaft, die sicher ist, dass der Launenhafte die Stadt, die seinen Namen trägt, strafen will.
Die ersten, die bemerkten, dass Efferds Segen nicht unumstößlich ist, waren die Fischer der Stadt. Das erste Mal seit Menschengedenken blieben Mitte Phex alle Netze leer. Einige Fischer vermuteten, dass das ungewöhnlich warme Wasser in der Bucht die Fische vertrieben hat und fuhren weiter hinaus.
Da bereits eine Flauta herrschte und die für Phex ungewöhnliche Wärme gepaart mit völliger Windstille bereits gehörig die Gemüter der Efferdier belastete, fiel das Fehlen eines wichtigen Nahrungsmittels kaum noch ins Gewicht. Auch dass nach einer Woche Flauta kleinere Erdbeben die Stadt erschütterten, versetzte niemanden in Angst, sind doch solch leichte Erdstöße in der Coverna nicht unbekannt. Man hätte es besser wissen können, denn auch der Dämonenflut von 987 BF waren solche Erdbeben vorausgegangen.
Mit dem Ende der Flauta setzte Ende des Mondes auch das geschäftige Treiben in der Stadt wieder ein. So waren alle bösen Omen schnell vergessen, bis sich am Morgen des 28. Phex Efferds Zorn die Stadt traf. Die Erde bebte erneut, Erdspalten taten sich auf, das Wasser in der Bucht kochte. Das Pflaster der Plätze riss auf, manch schnell gezimmerte Hütte brach in sich zusammen und selbst besser gebaute Häuser wurden durch große Risse unbewohnbar. Zu den schlimmsten Verwüstungen kam es jedoch direkt an der Wasserlinie: Eine Teil des Burgfelsen, der die Hafeneinfahrt bewacht, brach ab, fiel ins Meer und riss eine Geschützstellung mit hinab. Die Anleger des Kriegshafens im Stadtteil Novalia wurden schwer beschädigt. Am schwersten getroffen wurde jedoch die Werft der Familie Slin, deren Grund absackte und so ein Drittel der Werftanlagen in die Fluten riss.
„Efferd zürnt!“, rief Ijolo am Morgen des 29. Phex und es fand sich niemand, der ihm widersprechen mochte. Doch auch der selbsternannte Prediger wusste keine Antwort auf die Frage warum. So entlud sich Volkes Zorn zunächst über den Zugewanderten aus der Gerondrata, denen der Untergang in den Kleider stecken würde. Erst später wurde offenbar, dass der beliebte Hochgeweihte des Tempels vom güldenen Dreizack Efferdobal di Camaro schon vor dem Unglück verschwunden war, was schnell den anderen Geweihten zur Last gelegt wurde, die sich fluchtartig vor den aufgebrachten Gläubigen in Sicherheit brachten.
Noch heute bringt jedes kleinere Nachbeben den Volkszorn zum Überlauf, jeden Tag verlassen ein paar von denen, die es sich leisten können die Stadt und bringen sich im Umland in Sicherheit.
„Efferd zürnt!“, doch wer vermag der schwer getroffenen Stadt nunmehr noch beizustehen? „Parvenus hilf!“

OT & DM