Rondracor di Catto
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Rondracor di Catto ist ein methumischer Gelehrter, Diplomat und ehemaliger Offizier. Dank des Ertrags mehrerer Manufakturen finanziell unabhängig hat er sich als Händler und freier Gelehrter ein riesiges Wissen über Geographie, Geschichte und Völker West- und Südaventurien erworben.
Ausbildung und "rondrianische" Jahre
Als ältester Spross eines methumischen Offiziersgeschlechts aus Olbris absolvierte Rondracor di Catto traditionsgemäss eine Kriegerausbildung in der nahen Herzogsstadt. Mehr hesindianischen denn rondrianischen Geistes nutzte der neugierige und nach Wissen dürstende Jugendliche die Möglichkeiten der Universität und besuchte Gastvorlesungen ausserhalb der Rondra-Schule wann immer es ihm möglich war.
Seine erste Stationierung als frischgebackener Leutnant war zunächst das Horaskaiserliche Expeditionskorps, welches nach dem Khôm-Krieg das Kemireich vor erneuten alanfanischen Gelüsten schützen sollte, noch ehe die Goldene Allianz formell geschlossen worden war. Als gelangweilter Logistikoffizier lernte Drako zunächst in Khefu die berühmt-berüchtigte kemische Bürokratie kennen, begann sich jedoch bald auch für Geschichte und Kultur dieses Volkes zu interessieren. Beiläufig, in Kemi hatte die Staatsführung in bester Renascentia-Manier die alte Sprache und Schrift per Dekret wieder eingeführt, lernte Drako als einer von wenigen Nicht-Kemis etwas kemisch.
Nach fünf Jahren in Kemi wurde Drako nach Neu-Bosparan versetzt. Zwangsläufig knüpfte er Kontakte zu den Südsee-Handelskompagnien der Terdillion und der ya Strozza, zu deren Uthuria-Expedition Drako Jahre später als wissenschaftlicher Berater dienen sollte. Wie vorher in Kemi interessierte sich Drako auch hier für Geographie, Geschichte und Sprachen der Einheimischen.
Ein Umstand der auch seinen Vorgesetzten bald auffiel. Befördert in den Rang eines Capitanos wurde der gelehrte Offizier fortan in der "Aufklärung" eingesetzt. Mit mehr Freiheiten ausgestattet verband Drako Dienst und privates Interesse und zog fortan als "einheimischer Experte" an der Seite nordländischer Glücksritter oder Gelehrter auf den Spuren von versunkenen Schätzen, echsischen Geheimnissen und bösen Schurken auf Expeditionen durch Regenwälder, halb verfallene Archive und Bibliotheken und sämtliche Gesellschaftsschichten Meridianas.
Ein wohlhabender und wohlgelehrter Herr
Nach dem Tod seiner letzten Verwandten in den Schlachten des Thronfolgekriegs quittierte Drako seinen Dienst und kehrte nach Hause ins Horasreich zurück. Durch harte Arbeit und ein phexgefälliges Händchen vergrösserte er in kurzer Zeit die Erträge des geerbten Ländereien und Manufakturen beträchtlich. Obsthaine mit Branntwein-Distillerie, Tabakplantage mit Cigarren-Manufaktur, vor allem aber die Schokoladen-Manufaktur zu Methumis bescheren ihm Wohlstand, finanzielle Unabhängigkeit und einen Sitz in der Signorie der Landstadt Olbris, falls er jemals vor Ort weilt.
Seinen Besitz in fähigen und loyalen Verwalterhänden wissend kehrte Rondracor jedoch alsbald zur Fortführung weiterer Studien an die Universität im nahen Methumis zurück. Ursprünglich ein Abgänger der Rondra-Schule holte er getrieben von Neugier und Wissensdurst in den folgenden Jahren weitere Abschlüsse an der Efferd- und Travia-Schule, während er gleichzeitig interessierten Lehrern und Scholaren Lektionen und Gastvorträge zur horasischen und südaventurischen Landeskunde und Geschichte hält und regelmässig zu archäologischen Expeditionen in der Gegend aufbricht. Seit Mitte der 1040er Jahre ist er überdies im Diplomatischen Dienst des Horas tätig und regelmässig Teil hochrangiger horaskaiserlicher diplomatischer Delegationen an den Höfen des Mittelreichs, jüngst auch bei Verhandlungen mit den Novadis oder dem Hochkönig der Zwerge.
Am 4. Ingerimm 1045 BF wurde Rondracor Vater eines kleinen Sohnes namens Rahjdri, der bei seiner Mutter im Rahjatempel zu Belhanka aufwächst.