Villa Cortani

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Das Gebäude in Kürze
Eigentümer: Haus Aurandis
Funktion: Landsitz
Hauptnutzer: Ilwene Aurandis
Größe der Anlage: mittel
Entstehung/Baustil: um 820 BF/Yaquirtaler Stil
Bewohner: -
Wehrfähigkeit: eher gering


Die Villa Cortani ist der ehemalige Landsitz des Hauses Cortani und wird heute von der Signora von Siltaleni, Ilwene Aurandis, bewohnt.

"Über eine etwa dreihundert Schritt lange, schnurgerade Allee führte der Weg über die Zugbrücke der vor dreihundert Jahren geschliffenen Wasserburg zu der lichten, weiß gekalkten Villa. Durch einen Torbogen kamen wir in den weiten Innenhof, von dem aus Gesindestuben, Ställe und Remisen abgingen. Gegenüber dem gepflasterten Hof stand das repräsentative Hauptgebäude, erbaut aus den alten, grauen Steinen der untergegangenen Burg. Altehrwürdig und majestätisch erhob sich das Gebäude, auch wenn es gerade mal zweihundert Jahre alt war. Seine Wohlgeboren kam uns auf dem Hof entgegen, während Pferdeknechte sich um die Kutsche und die Pferde kümmerten. Durch das Hauptgebäude ging es geradewegs hindurch zu dem zweiten Innenhof, in dem ein straff organisierter und gepflegter Garten lag, mit Wasserbecken und Springbrunnen, kleinen Buchsbaumhecken und Blumenbeeten. Auf einem Podest stand ein hölzerner Pavillon, kaum sichtbar unter dem Rosenbusch, der ihn überwucherte. Stühle standen dort bereit, mit weichen Kissen, uns aufzunehmen. Wir saßen kaum, da eilte ein Diener herbei und servierte kühle Limonade. Die Praiosscheibe schien auf uns herab, die Luft war warm. Für einen Augenblick genossen wir die Vollkommenheit diesen Ortes. Seine Wohlgeboren brach als erster die Stille. “Werte Gäste”, begann er, “dieser Garten, in dem wir uns befinden, ist in Pertakis wohl einzigartig. Zwar ist er nicht groß, doch wenn ihr genau hinseht, werdet ihr merken, dass er die Form eines Rechtecks hat, das unterteilt ist in vier gleich große Viertel, die durch kiesbestreute Wege voneinander getrennt sind. Dieser Pavillon steht genau in der Mitte der Wegkreuzung. Jedes Viertel besteht aus drei Rechtecken. In jedem dieser Rechtecke seht ihr verschiedene Blumen und Büsche; wobei jedes Rechteck einem der Zwölfe zugeordnet ist. Dies ist nicht nur an den charakteristischen, dem jeweiligen Gott zugeschriebenen Pflanzen zu erkennen, nein, auch das Symbol des Gottes ist jeweils gestaltet. So ist z.B. zu unserer Linken das Rechteck Efferds zu sehen, mit einer Zeder, die wir aus Platzgründen klein halten, und einem Wasserbecken mit Seerosen. Mitten im Becken ein kleiner Springbrunnen mit einer Efferdfigur, die einen Dreizack hält.” Der Landsignor zeigte noch die anderen Felder, beschrieb seltene Pflanzen, die seine Vorfahren aus fernen Landen gebracht hatten und auch einige kurzweilige Anekdoten, für die hier der Platz fehlt. “An den beiden Längsseiten sind überdachte Gänge, die das Haupthaus mit dem Bootshaus verbinden. Das Bootshaus ist hinter uns.” Er deutete zu einem gemauerten, einstöckigen Gebäude, das sich über die Stirnseite des Gartens hinzog, und führt uns dorthin. Es hatte mehrere Türen, doch Signor Luciano führte uns zu der zentralen Doppeltür. “Hinter den anderen Türen befinden sich ein paar Gästekammern, sollte mal wirklich sonst kein Platz mehr frei sein, sowie Abstellräume für die Gartengeräte. Doch hier”, er öffnete die Türen, “seht ihr den Grund, warum man dieses Gebäude das Bootshaus nennt.” In der Tat war dies sofort klar, denn ein schmaler Steg fasste ein Wasserbecken ein, in dem zwei Ruderboote schwammen. Ein großes Tor auf der gegenüberliegenden Seite war geschlossen. “Hinter dem Tor geht es in den Wassergraben und einen Kanal, der nach etwa zweihundert Schritt zu einem kleinen, künstlichen See mit einer Insel führt. Auf der Insel steht der Maraskaner-Turm, ein Turm im maraskanischen Stil, der als Liebesnest erbaut wurde. Wir benutzen ihn aber auch für Festivitäten in privatem Kreise.” Der Landsignor machte allerdings keine Anstalten, uns zu einer Bootsfahrt einzuladen, sondern ging wieder in den Gartenhof zurück. Gemächlich führte er uns am Pavillon vorbei zum Haupthaus und erzählte dabei von seinem Vorfahren, der mit eigener Hand die Steine geschleppt und aufeinander gesetzt hatte. Bei unserem skeptischen Blick setzte er ein schiefes Lächeln auf und meinte: “Aber es ist eine nette Geschichte, nicht wahr? Eine Geschichte, die man kleinen Kindern erzählt, die eines Tages selbst Signor werden wollen. Zufälligerweise bin ich im vorigen Jahr auf dem Speicher auf alte Unterlagen gestoßen, aus denen hervorgeht, dass mein Vorfahr erhebliche Schulden aufnahm, um die Bauarbeiten finanzieren zu können.” Im Erdgeschoss des großen Hauptgebäudes befanden sich ein Saal, in dem der Landsignor mit Verwandten, Freunden und Gästen tafelte, Bittsteller empfing und Bälle veranstaltete, verschiedene Büros, in denen seine Angestellten die Signorie verwalteten, die Küche und die Vorratskammer. Eine Etage drüber gab es die Privatgemächer, eine Bibliothek und ein Musikzimmer, sowie diverse Gästequartiere. Unter dem Dach befanden sich nur Dienerunterkünfte und der Speicher. Über eine enge Wendeltreppe ging es noch höher zu einem kleinen Türmchen, von dem man weithin über das Land blicken konnte. Hinter dem Bootshaus konnte man den Kanal erkennen, noch weiter draußen ragte zwischen Bäumen ein Dach empor - der Maraskanerturm. “Nun habt ihr fast alles gesehen. Auf der anderen Seite seht ihr den ersten Innenhof, an dessen Seiten die Stallungen sich befinden. Vorne am Tor sind weitere Räume und Unterkünfte, sie werden aber nicht alle genutzt, bzw. nur zur Erntezeit.” - Rundgang Luciano Cortanis für das Sheniloer Hesindeblatt im Jahre 1024 BF