Ascanio von Calven
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Ascanio von Calven ist ein Privatier in Shenilo, der sich ganz der Literatur und der Fischzucht verschrieben hat.
Leben
In seinen jungen Jahren war Ascanio in ganz Ruthor als Frauenheld und Zecher bekannt. Das sittenstrenge Oberhaupt seines Hauses empfahl ihm daraufhin, die Heimat zu verlassen, was er zunächst zu ausgedehnten Reisen durch das Liebliche Feld, nach Almada und auf die Zyklopeninseln nutzte.
Schließlich, im Jahre 1007 BF, siedelte er sich in Shenilo an. Hier erwarb er Anteile an den Weingütern der Familie Brahl, heiratete die ebenso wie er als unstet verschrieene Asmodena di Côntris und zeugte mit ihr drei Söhne. Nur noch Wenige wissen, dass Ascanio in jüngeren Jahren im Harbaliom Bosparani aktiv war. Er ist zwar nie ausgetreten, hat seine Mitarbeit jedoch einstweilen eingestellt.
Eine von Ascanios größten Leidenschaften stellen seine beiden Fischteiche vor der Stadt dar, in denen mannigfaltige (und nebenbei schmackhafte) Fischarten von ihm gezüchtet werden.
Weniger Freude bereitet im allerdings die Tatsache, das zwei seiner geliebten Söhne mittlerweile mit ihrem Haus in keinem engen Verhältnis mehr stehen und eigene Wege fernab im Reich gehen - zu sehr weiß er um die Einsamkeit des Weltenbummlers. Der Tod seines Sohnes Carolan in der Überfahrt bei Terrinda hat den alten Mann nicht nur deshalb schwer getroffen.
Werk
Der schriftstellerische Autodidakt Ascanio verfasst in der vielen Freizeit, die ihm seine gesicherte Stellung bietet, Dramen, Prosawerke und Gedichte, wovon besonders die Theaterstücke innerhalb Shenilos durchaus beliebt und geläufig sind (z. B.: "Die Baronessa von Marudret", "Salman", "Die lustigen Weiber von Vinsalt"). Einige seiner Dramen wurden auch mit großem Erfolg bei den Bühnentagen von Ruthor gespielt. Ascanio ist auf dem Gebiet der Literatur und der Geschichtsschreibung erstaunlich gebildet und belesen, die Tierkunde beschränkt sich bei ihm allerdings auf Zierkarpfen und andere Zuchtfische.
Zur Zeit lenkt Ascanio sich von der Angst um seine lebenden Söhne und der Trauer um Carolan durch die Arbeit an der monumentalen Sheniloer Annalen ab, die er zusammen mit seinem Freund Tankred Menaris verfasst. Außerdem veröffentlicht er von Zeit zu Zeit Beiträge im Sheniloer Hesindeblatt.
Sein jüngstes abgeschlossenes Werk hingegen ist der Dialog "Usim sive de gustibus" (gar.: "Usim - oder von den Geschmäckern"). Der Horas-Kaiser, der für seine Gastmähler berühmt war, diskutiert hierin mit seinem Majordomus über die Kunst des Genusses, ein Gebiet, auf dem Ascanio als Kenner zu gelten hat. Ein namentlich nicht bekannter Hesindianer kommentierte das Buch mit dem bosparanischen Sprichwort: "De gustibus non est disputandum." ("Über Geschmäcker darf man nicht streiten/diskutieren.")