Archiv:Trauer am Sewak (BB 25)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 25



Trauer am Sewak

von Felician Fuxbauer

Veliris. Schatten liegen über der Familie Nupercanti und nichts vermag derzeit die Miene des Signors Tiro v. Nupercanti trotz seines strahlenden Sieges über Sewamund aufzuhellen. Grund dafür ist der Tod seines Sohnes Arlan, welchen er zu seinem Erben erkoren hatte.
Signorino Arlan, der den Firunmond als Gast auf Schloß Alveranienhof verbracht hatte, war auf dem Weg in den heimatlichen Palazzo der Familie in Veliris und erreichte diesen am zweiten Tag des Tsamondes.
Schon bei der Begrüßung fiel der alten Amme das blasse Gesicht des Jünglings auf, der jedoch klagte nur über leichtes Ziehen in der Brust. Trotz aller gutgemeinten Ratschläge verzichtete der Signorino darauf einen Medicus aus Bomed zu rufen und begab sich statt dessen auf sein Gemach, wo er sich von der Reise zu erholen gedachte.
Als die Amme den Signorino schließlich zum Essen bitten wollte und das Gemach betrat, da fand sie Arlan zittrig und mit heftigen Fieber auf dem Boden zusammengebrochen. Die Stirn glühte feurig und die Hitze nahm dem jungen Mann halb den Verstand, der immer wieder zu Peraine um Erlösung bat.
Schnell waren Boten unterwegs einen Medicus zu holen und schon bald stand Dottore Brandini in der Tür, streifte sich den Mantel ab und ging zum kranken Signorino. Genau betrachtete er die Augen, fühlte Glieder und Brust, prüfte Atemkraft und Herzschlag, ehe er urteilte, was zu tun sei.
Über die Lunge habe sich eine widerwärtige Krankheit eingeschlichen, die nun das Blut nutze um sich im Körper zu verteilen. Die Möglichkeiten den Jungen zu retten, ständen schlecht, aber man wolle es mit einem Aderlaß versuchen.
Derweil ein Bote noch in der Nacht nach Sewamund eilte, versammelte sich die Bedienstetenschaft und wand sich zitternd an die gütige Peraine, bat um deren Segen für den kranken Signorino in dessen schwerster Stunde.
In Sewamund wurde die Nachricht bestürzt aufgenommen. Signor Tiro eilte sofort mit einer kleinen Bedeckung hinüber nach Veliris, das er einen Tag später erreichte und Dottore Brandini sofort befragte. „Es liegt allein in der Hand der Götter, ob der Aderlaß die Krankheit hinweg spült. Möge Peraine dem jungen Herrn beistehen“, meinte jener und machte dem Signor damit wenig Hoffnung.
Die nächsten drei Tage wich Signor Tiro nicht vom Krankenlager seines Sohnes, hielt dessen Hand und so sehr den Sohn der Husten schmerzte, so sehr trieb dessen Leiden dem Signor Tränen in die Augen. Schließlich aber schlug das Herz des Erben zum letzten Mal.

Der Rabe unerwartet kam,
von jenem Ort,
wo Sterne funkeln immerfort.

Er nahm mit unseren Sohn,
unser'n Erben,
unser Herz wird mit ihm sterben.

Mögen die Götter dem jungen Herrn Signorino Arlan v. Nupercanti gnädig gestimmt sein wenn seine Taten auf der Seelenwaage Rethon gemessen werden, auf dass er in eines der zwölfgöttlichen Paradiese eingehen kann.
So gibt Rondra an einem Tag freigiebig und beschehrte dem Signor einen großen Sieg, doch schon wenige Tage später nimmt der Herr Boron sich seinen Teil und verwandelt alle Freude in tristes Grau.

Felix Füzi