Archiv:Erhitzte Debatten im Stadtrat von Venga (BB 46)

Aus Liebliches-Feld.net
Version vom 1. April 2024, 00:15 Uhr von Amarinto (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Halboffiziell}} {{Archivheader |Quelle =Bosparanisches Blatt Nr. 46, Seite 5 |Gazette =Seewind |Av. Datum =Anfang 1046 BF }} <div align=center…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Auge-grau.png

Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 46, Seite 5 Sewamunder Seewind.png Datiert auf: Anfang 1046 BF


Erhitzte Debatten im Stadtrat von Venga

Konflikt in Sewamund entzweit Vengaer Ratsherren

von Ranulf Hortemann


Stadt Venga.png


Cavalliere Lugarn Madaloni
Stadtmeister Nasûl Ablizzio

Venga. Die Welle der Gewalt und des Aufruhrs, welche derzeit durch Phecadien schwappt hat auch die beschauliche Handelsstadt am Durin nicht verschont. Alle einflussreichen Städte ebenso wie der Landadel sehen sich gezwungen Stellung zu beziehen, wenn es um die ungeheuerlichen Entwicklungen in der früher so beschaulichen Hafenstadt Sewamund geht. Während viele andere Phecadier bereits zu den Waffen gegriffen haben um den rechtmäßigen Baron Irion von Streitebeck in seinem Kampf gegen die aufsässigen Patrizier Sewamunds zu unterstützen, rang der Stadtrat von Venga vor allem mit sich selbst.

Doch ist dies wirklich eine Überraschung? Viele der Vengaer Familien haben schon früher Sympathien für den Aufruhr der Stadtbürger gegenüber dem alten Adel gezeigt, die Stadt selbst liegt zudem selbst in ständiger Fehde mit der Baronin von Phecanostein Cariana von Selzin-Garlischgrötz. Folgerichtig sahen sich die wenigen, welche sich für eine Unterstützung der praiosgefälligen Ordnung und eine Verurteilung des Aufstandes aussprachen, einer großen Gruppe von Verharmlosern gegenüber.

Als Ratsherr Lugarn Madaloni offen für den Sewamunder Baron Partei ergriff, erntete er sogleich giftige Kommentare durch seine Amtskollegen Gerion und Gilia II. von Nordersteyn. Säckelmeister Osdur ya Talladan kam ihm zu Hilfe und schlug sogar vor eine Bandiera der Goldenen Legion auf Kosten der Stadt zu des Barons tatkräftiger Unterstützung zu senden. Dieses Manöver ließ jedoch den schlummernden Vulkan in Form von Stadtmeister Nasûl Ablizzio endgültig explodieren. Mit bebender Stimme und pulsierender Ader auf der Stirn schlug er mehrfach auf den Sitzungstisch und brüllte den restlichen Rat nieder. In einer sicherlich nicht göttergefälligen Schimpftirade, gespickt mit exzentrischen Beleidigungen nannte er zuerst Säckelmeister ya Talladan einen „Fall für die Noioniten, zu dumm sich morgens selbst die Beinkleider anzuziehen“ nur um dann Lugarn Madaloni mit „pseudointellektueller Scharlatan, Besserwisser und Jahrmarktsgaukler“ zu verunglimpfen. In einem Akt der Theatralik riss er sich sogar das Hemd auf und entblößte die Brust für seine Kontrahenten und rief mit leidender Stimme: „So tötet mich doch direkt hier, auf dem Altar der Dummheit. Ist es doch besser zu sterben als eurem zu Worten destillierten Stumpfsinn zuhören zu müssen.“

Die restlichen Ratsherren und Ratsherrinnen, offensichtlich gewöhnt an die cholerischen Ausfälle des Stadtoberhauptes, machten weiter in ihrer Debatte welche nur zu deutlich zeigte wie gespalten die Vengaer Signoria in dieser Frage war. So beschloss der Rat am Ende eines langen Sitzungstages mit knapper Mehrheit sich vorerst im Sewamunder Aufstand neutral zu verhalten. Die Unterstützer der aufständischen Sewamunder hatten so zumindest einen Teilerfolg errungen.