Werft Slin

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Plan der Werft

Betritt man das Gelände der Werft Slin in Efferdas, liegt zur rechten Hand das Hauptgebäude (1). Dort führen die Angestellten der Werft genauestens Buch über sämtliche Ausgaben der Werft, denn schließlich werden Schiffe erst bei Auslieferung bezahlt und die Slin wären schlecht beraten, wüssten sie zu diesem Zeitpunkt nicht, wieviel sie der Bau gekostet hat. Wer im Süden des Ranafandelwaldes einen Baum fällen will, wird ebenfalls hier vorstellig. Denn die Familie Slin ist Erbpächter dieser Wälder und sorgt sich natürlich zuvorderst um den eigenen Bedarf am raren Holz. Westlich des Hauptgebäudes liegt das Lager (2) der Werft. Hier werden die unterschiedlichsten Holzsorten aufbewahrt und getrocknet. Ganze Baumstämme, welche später als Masten dienen werden, sind hier untergebracht, genauso wie ein enormes Seillager, aus dem die endlosen Schritt Tauwerk eines künftigen Schiffes entspringen. Die Luft dort ist erfüllt von Pinien-, Zedern- und Bosparanienduft, ganz im Gegensatz zu der der Schiffszimmerei (3) welche oft staubig ist von den unzähligen Sägearbeiten, welche hier Tag für Tag, neben hobeln, polieren und wachsen, ausgeführt werden. Das ist jedoch immer noch besser als die Gerüche, welche in der kleinen Teersiederei und Schmiede (4) vorherrschen, wo das Dichtungsmaterial der Rümpfe und unter anderem Beschläge und Scharniere gefertigt werden. Unter den wachsamen Augen von Familienoberhaupt Vitello Taladûr Slin, werden auf der Helling (5) die großen Schiffe, Karavellen und Karracken gefertigt werden. In der Werft herrscht die Philosophie, das der Bau eines Schiffes nicht mit der Kiellegung, sondern mit dem Bau der Helling selbst beginnt. So wird nach jedem erfolgreichen Stapellauf die alte Helling abgebaut und der sandige Boden wieder in seinem Ursprungszustand gebracht. Unter der Anleitung von Marcello Slin werden die Holzbohlen wieder neu ausgelegt und befestigt, teilweise auch ausgetauscht, wenn es der jüngste Spross der Familie so will. Denn seit er 1020 BF zum Bürgermeister gewählt wurde hat Vitello Slin selbst kein Schiff mehr gebaut und es sieht nicht so aus, als würde der Senator je wieder Zeit dazu finden. An der Ausrüstungskaje (6) findet der Großteil des Innenausbaus der Schiffe statt. Über einen Kran können kleinere Boote dort auch stapelgehoben werden. Hier werden die Reparaturen an großen Schiffen vorgenommen, während die örtlichen Fischer, so sie die Reparatur nicht selbst vornehmen, an die kleine Pier herangehen. Wenn die Arbeit nachts ruht sorgen die drei Wachen im Wachhaus (7) gemeinsam mit den dann freilaufenden Hunden dafür, dass niemand Unbefugtes die Werft betritt.

Die Werft steht in besonderer Konkurrenz zur Werft der Familie ya Cabazzo in Belhanka. Jedoch geht es dabei nicht etwa um wirtschaftlichen Erfolg, denn hier könnte die deutlich kleinere Werft Slin nie mithalten, vielmehr handelt es sich um einen Wettstreit um den Bau des besten Schiffes.


Efferdischer Schiffbau

Aus einem Vortrag von Vitello Taladûr Slin vor Eleven des Hesinde-Tempel Efferdas, wohl als Vorbereitung für das Sanct Beleman-Collegium für Handelswesen und Nautik:

''"Ein Schiff, majestätisch die Wellen durchschneidend, ist nichts ohne einen fähigen Kapitän, nichts ohne eine fähige Mannschaft, doch auch nichts ohne einen fähigen Schiffbauer. Ein fähiger Kapitän zu sein, dessen müsst ihr euch befleißigen während eurer Etuden unter diesem Dach. Eine gute Mannschaft, diese müsst ihr mit Verstand auswählen und ein Schiff, ein solches müsst ihr erkennen, seine Vorzüge und Grenzen kennen und beachten.

Schon am Grunde fängt es an; das Holz aus welchem es gebaut ist wird die Seele des Schiffes bestimmen. Groß möchte ich trotzdem nicht darauf eingehen, dann sein Holz und die Behandlung selbigen ist das intimste Geheimnis eines jeden Schiffbauers. Nur so viel sei gesagt: Hier in Efferdas bauen wir die Rümpfe aus Zeder, da diese sich der Fäulnis widerständig zeigt und die Masten aus Pinie, da diese gerade hoch wächst. Alles was Einlegearbeit, Verzierung aus Mohagoni, Tiik-Tok, Elfenbein und dergleichen ist dem Ingerimm wohlgefällig und der Rahjas Sinn für Schönheit eine Freud, doch mit Stabilität, Sicherheit für Ladung und Besatzung hat dies nichts zu tun. Drum zögert nie, zur Erleichterung des Schiffes so es aufgelaufen ist, gerade dies Efferd zum Opfer zu bringen, auf das er sich gnädig zeige.

Wo ihr jedoch zu achten habt, ist, wie der Rumpf ausgeführt ist, ob in Klinker oder Kraweel. Hinten höre ich den Ersten schon lachen: Sei still und hör zu, strunzdummer Naseweis! Mitnichten ist der eine besser als der andere, es kommt immer darauf an. Beim Kraweel baut man auf die Spanten, welche den Schiffskörper andeuten die Planken außen und innen auf Stoß, also ohne Überlappung, auf. Schon das aufbauen auf die Spanten hat den ersten Vorteil: Notiert man die genaue Ausführung der Spanten, kann man mehrmals den gleichen Schiffskörper herstellen. Ah, jetzt sehe ich die ersten die aufhorchen und endlich verstehen wie ein Schwesterschiff entsteht. Hier in Efferdas verzichten wir jedoch bewusst darauf, wollen wir doch nicht, dass der Herr Efferd versehentlich die beiden Schiffe verwechselt und der Unschuldige für den Schuldigen büßt. Beim Klinker baut man zuerst die aus Planken bestehende Schale und setzt dann die Spanten innen zur Versteifung ein. Dabei können die Schiffe nicht so groß werden, weil die Schale keine großen Gewichte aushält. Deswegen sind alle größeren Schiffe in kraweel gebaut. Natürlich ist auch die höhere Geschwindigkeit wegen des geringeren Widerstands in Efferds Element ein sicherer Vorteil für jeden Händler, auch ist ein Kraweelschiff etwas leichter und trotzdem stabiler, weil Stöße über die Plankenenden und nicht über die Bolzen weitergegeben werden. Aber ein Kraweelschiff ist viel schwieriger abzudichten, merkt euch das, viel schneller habt ihr Wasser drin. Also lacht nicht über den braven efferdischen Fischer in seiner „veralteten“ Nussschale. Der weiß genau was er an ihr hat und ist im Zweifel in zehn Götterläufen immer noch ein besserer Kapitän als ihr, da er jeden Abend Mannschaft und Ladung sicher in den Hafen bringt. Auch ist es möglich den Rumpf mit einer Mehrfachbeplankung auszustatten. Auch darüber solltet ihr etwas wissen, wobei der Preis euch nicht zu interessieren braucht, denn ihr zahlt ihn nicht. Das Schiff wird mit jeder weiteren Außenhaut, bis zu dreien insgesamt, stabiler, dichter und widerstandsfähiger, gerade gegen Rotzenkugeln. Vor allem mit Geschützpforten ist diese Bauart wichtig, weil diese genau das Gegenteil des ebengenannten hervorrufen. Bei Kriegsschiffen arbeitet man so, denn das Schiff wird auch schwerer und kann weniger Ladung befördern, weswegen die meisten Kaufherren darauf verzichten.

Fürchtet jetzt nicht um Leib und Leben, viel gefährlicher ist es, wenn ein Schiff von einem wenig verantwortungsvollen Kapitän überladen wird. Ja, es ist eure Aufgabe darauf zu achten, denn ihr seid für die Sicherheit des Schiffes verantwortlich. Seht also zu, das immer ausreichend Platz zwischen Wasserlinie und dem obersten durchgezogenen Deck habt, also genug Freibord. Daran seht ihr dann auch wie groß euer aktueller Tiefgang ist, der sich ja nun ständig ändert, schon dadurch wie das Wasser beschaffen ist.

Rot: Vorteil Havener
Gelb: Vorteil Rahsegler

Welch Segel soll ich fahren, Rah oder Havener? Eine schöne Frage. Wo willst du denn hin? Ich habe eine Illustration mitgebracht um es euch ein wenig zu verdeutlichen. Es bleibt ein wenig Geschmackssache, worauf man setzt. Rahsegler haben den Vorteil, das sie bei seitlichen Wind generell schneller werden als Havenersegler, da sie eine größere Segelfläche besser anströmen lassen können. Dies vor allem durch die Möglichkeit, die Segel in zwei oder mehr Stockwerken übereinander fahren zu können. Außerdem ist es leichter bei achterlichem Wind den Kurs zu halten. Rahsegel können erst ab einem Windeinfallwinkel von 60 Grad genutzt werden. Havenersegler können bereits ab einem Einfallwinkel ab 45 Grad genutzt werden decken also mehr Kurse um einen bestimmten Punkt ab. Bei achterlichem Wind ab ca. 150 Grad werden sie schneller als Rahsegler.

Denkt auch immer daran um euren Rumpf besorgt zu sein, denn er ist das größte und sicherste Rettungsboot welches es gibt. Also lasst in regelmäßig neu kalfatern und lasst euch nichts erzählen, meist werdet ihr den Kahn komplett leichtern müssen um ihn sicher aufzusetzen und Arbeiten auf einem trockenen Strand durchführen zu können. Hier in Efferdas ist dieses gezielte Aufsetzen am Strand die einzige Möglichkeit. Wollt ihr ins Dock werdet ihr nach Belhanka, Kuslik oder Grangor müssen.

Da hier nicht nur fähige Kapitäne sondern auch fähige Handelsmänner ausgebildet werden, für diese noch eins. So ihr je ein Schiff aus unserer Werft kauft, in weiter oder naher Zukunft, so kommt vorbei und wisset im Voraus was ihr mit dem Schiff zu tun gedenkt und wir werden euch bauen, was ihr benötigt. Denn, wir Slins sind in 900 Jahren nicht weit gereist, doch unsere Schiffe haben jeden Fleck Aventuriens erreicht, den man übers Wasser erreichen kann. Und ihr Kapitäne, wenn ihr Efferdas mit einem unserer Schiffe erreicht, erzählt uns bei einem Abendmahle unter meinem Dach, wie es euch ergangen ist."

Siehe auch

Quellen

  • Das Reich des Horas


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