Vordere Gartenanlage und Arangerie (Palagio Phalaxani)
| Gartenanlage mit Arangeria und Padiglione | |
|---|---|
 Die Vordere Gartenanlage des Palagio Phalaxani mit (2) der Arangeria und (7) ihrem Padiglione, dabei im Garten (a) ein Horas deliberans in Antithese zu (b) einem Kor invictus |
Die Vordere Gartenanlage des Palagio Phalaxani mit ihrem rückwärtige gelegenen Padiglione bildet die Zufahrt auf das Hauptgebäude des Toricumer Signorssitzes. Hinzuzurechnen ist auch eine Arangeria, die sich neben der Travienandacht befindet. In der Arangerie findet sich auch die Signoriale Kleinviehzucht.
Detailbeschreibung
Der Besucher sieht sogleich das antithetische Programm zweier Statuen, die prominent zwischen den umgebenden Pflanzungen emporragen. Es handelt sich um einen Horas deliberans (= nachsinnender Horas) in Opposition zu einem Kor invictus (= unbesiegter Kor). Die Botschaft ist, auf das mutmaßliche Wesen der Herrschaft bezogen, eine Gemeinsamkeit von vernünftigem Ratschluss im Frieden und korgefälliger Inbrunst in der Fehde. Um sie herum gruppieren sich je fünf weitere Personen- oder Personifikationsallegorien, so etwa einige Vinsalter Könige.
Wer zu Toricum eine vinsalteske Gartenanlage erwartet, wird enttäuscht. Allerdings wird der Bewuchs der rondellartigen Beete von einer Rosenzucht dominiert, die im Auftrag von Selinde Torrem zwecks einer guten Beziehung zu Belhanka angelegt und seither gepflegt wurde. Nichtsdestotrotz wirkt die Gartenanlage in ihrer Gestalt vergleichsweise frei, so dass auch die emporragenden Pflanzen, namentlich die Bäume, ihre Zweige und das Laubwerk eher ungezwungen ausstrecken. Eine Ausnahme bildet vielleicht die Blumenpflanzung in den Farben des Hauses Torrem, die sich unmittelbar vor dem Hauptgebäude findet. Aber auch bei einem solchen Arrangement hat man schon ausgefeiltere Werke gesehen, denkt man etwa an die vollständigen Wappenabbildungen bzw. "-pflanzungen" hochherrschaftlicher Anlagen.
Inmitten dieser schönen Anlage sieht man sommers zwei Saphirpfauen umherstolzieren. Der Hahn schlägt zuweilen sein Rad und ergänzt den Anblick der grünen Pflanzungen und der roten Rosen um das schillernde Blau und Grün seines Gefieders. Schreckliche Szenen hinwieder spielen sich ab, wenn ein Hund passiert und die Ziertiere sich mit Eile in Sicherheit begeben.
Raline Erburaio, Gärtnerin
|
