Schankstube Voller Hafen (Toricum)

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Efferdplatz
Toricum-efferdtempel.PNG

Efferdplatz: (1) Efferd-Tempel von Heilig Jel am Flusse, (2) Schankstube 'Voller Hafen', (3) Herberge und Taverne 'Plaga Amena', (4) Bildhauer Theubrosch, (5) Tischlerei Rodebaer, (6) Parfümerie Moredân

Pfeil-Nordwest-Grau.png - Piazza della Signoria
Platz des Praios Pfeil-Nordost-Grau.png
Pfeil-Süd-Grau.png - Porticus Heilig Silem

Es schickte sich der Tag bereits zu nachten, und da ich nicht Zeit mehr hatte noch Ursache, gegen das Borondunkel meinen Weg gegen Belhanka fortzusetzen, sollt' ich auf die Nacht Obdach zu Toricum nehmen. Und also führt' ich mein Saumtier durch die späten Gassen. nach einer Herberge meine Ausschau zu halten. Da gab es, wie alsbald mir schien, nicht viel zu erkunden: Die Toricumer daselbst verfügten sich, den nahenden Boron in den Knochen, in ihre Häuser, dass es bald niemanden mehr zu sehen gab. In den Bauernhäusern entfachte sich ihr Lichtschein, bald spärlich, bald wie zum Gastgelage, und doch, ach, ich selbst fand mich in der Fremde. Und indem ich, recht tardierend unter dem Klar des Abends einherspähend, Haus für Haus die offenen Plätze der Stadt auf eine Unterkunft prüfte, ward ich fündig.

Also fand sich die Schankstube 'Voller Hafen', ob sie zwar gar nicht am Hafen gelegen. Und da nahte ich mich einem knorrigen Bau von Backstein und Holz, der, als überkame mich ein Vorgefühl, doch seltsam niedrig wirkte. Bevor ich eintrat, hörte ich aus einem fernen Stall noch einige Rinder brüllen.
Der 'Volle Hafen' zeigte mir, kaum dass ich eingetreten, eine gar seltsame Ansammlung von Menschen. Unter dichten, schwarzen Augenbrauen starrten ich einige Gemeine an, deren Gesichter - und obgleich es keinen unzweifelhaften Hinweis gab - doch seltsam wurzelhaft wirkten, recht sonderbar verwachsen. Es war nicht Hässlichkeit im Angesichte Praios, nein. Aber es war doch ein unerklärlich rahjenfreventlicher Zug, eine Herbheit, ein Glotzen. Außerdem roch es nach Tier, etwa nach einem ungewaschenen Hund, - obwohl es doch Menschen waren.
Da näherte ich mich dem Wirtsmanne und fragte mit leiser Stimme: "Ob es, werter Herr, allhier auf die Nacht ein Obdach gäbe?" Der aber stemmte nur seinen nackten Arm auf den Tisch und glotzte wie ein Rind. Und dann gab er zurück: "Dass ein Fremder sich in den 'Vollen Hafen' verirrt, das ist hier keine Neuheit. Und aber, werter Herr," jener da wirkte seltsam freundlich und schloss, "der 'Volle Hafen' ist keine Herberge. Allhier findet sich allein, wer angestammt." Und dann schien er die Blicke seiner Tischgenossen einzuholen, triebe ihn ein derber Scherz. Endlich fragte er: "Woher stammt Ihr denn?" Und ich antwortete, wie es die Wahrheit wollte, dass ich von Elenvina war. Die Gestalten aber staunten mich an, bis einer unter ihnen mit bedeutender Miene flüstere: "Das ist die Stadt mit den Neckern." Da glotzten sie wieder. Der Wirt aber sprach: "Es ist hier kein Platz." Und also wandt' ich dem Ausgang mich zu, so still von hinnen mich zu verfügen, dass weitere Worte zu machen mir unnötig war.



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