Piara Collina

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Gemalt von ihrem Mentor Zerbero Brahl
Piara Collina

Familie: Winzerfamilie Collina
Titel/Ämter: Kunsthandwerksmeisterin, Kontoristin, Oberste Baukünstlerin der WYS
Geboren: *1004 BF
Beziehungen: gering
Finanzkraft: gering
Statur/Größe: schlank / 83 Finger
Haarfarbe: dunkelbraun, leicht gelockt
Augenfarbe: grün
Kurzcharakteristik: stille Beobachterin, begabte Künstlerin und neugierige Gelehrte
Vermählt mit: -
Geschwister: viertes von sieben Kindern
Kinder: -
Besonderheiten: Immer aufwendig gekleidet

Piara Collina schien als Tochter einer einfachen Winzerfamilie nie eine große Zukunft in die Wiege gelegt worden zu sein. Doch das aufmerksame und neugierige Kind erregte am Rande eines Weinfestes die Aufmerksamkeit Zerbero Brahls. Stundenlang hatte sie die Wellen am Yaquirufer betrachtet und mit dem Stock die Ringe des Wassers nachgemalt. Der offenherzige Winzer unterhielt sich lange mit dem Mädchen und war beeindruckt von dessen Sicht der Dinge. Gleich am nächsten Morgen arbeitete er in seiner Werkstatt an neuen Gemälden. Nach der Mittagsruh dann ging er hinaus um Inspiration in der lieblichen Landschaft um ihn herum zu suchen. Als er erneut Piara traf, betrachtete diese gerade den Flug der Vögel. Ihre Faszination, so anders als die anderen Kinder ihres Alters, schlug den Mann aus der mittlerweile sehr einflussreichen Familie in den Bann. Fortan förderte er das Mädchen nach allen Kräften. Zunächst lernte es nur bei ihm das Handwerkszeug eines Künstlers, doch schon wenig später verpflichtete der Brahl auch bekannte Maler und Bildhauer. Er hatte das Potenzial seiner Schülerin längst erkannt.
Schnell hatte Piara ihren Meister und Gönner künstlerisch erreicht, vielleicht gar überflügelt. Nach ihrer Ausbildung malte sie oft noch mit ihrem alten Meister, doch dessen Hände ließen ihn immer mehr im Stich. Bald schon konnte sich die schöne, junge Frau mit den dunklen Locken eine eigene Werkstatt finanzieren. Die Künstler Shenilos priesen ihre Werke und ihre Schüler bewunderten ihre Kunstfertigkeit. Aber Piara interessierte sich nicht nur für das Kunsthandwerk. Die stille Beobachterin war eine geschätzte Begleitung auf den Festlichkeiten der Brahls; auch Laute und Gesang beherrschte sie mit spielender Leichtigkeit. Lieber aber zog sie sich in die Einsamkeit zurück, studierte die Natur und die Menschen und schrieb und zeichnete all dies in ihre kleinen Büchlein. Die stets elegant bis extravagant gekleidete Dame gehörte mit ihrem kleinen Notizbuch schon bald zum Stadtbild des sonnigen Shenilos. Immer wieder hielt sie im Schatten eines geschäftigen Patrizierhaues inne und beobachtete die Menschen. Feine Zeichnungen hielten fest, für wen sie sich interessierte. Obwohl sie gut befreundet nicht nur mit dem alten Zerbero, sondern auch anderen feinen Bürgern und vor allem Bürgerinnen Shenilos war, schien sie sich zu keinem Zeitpunkt für Männer weitergehend zu interessieren.
Je mehr Zeit die junge Frau mit ihren Studien verbrachte, desto weniger war sie mit ihren Auftragsarbeiten beschäftigt. Und obwohl man sie oft in ihrer Werkstatt antreffen konnte, so waren es doch vor allem ihre beiden Schüler, die die meisten Gemälde erstellten. Kunstfertig, ja, aber Piaras Können blieb unerreicht. Um ausbleibende Aufträge zu ersetzen wurde sie beim zurückgekehrten Oberhaupt der Familie Brahl, Daryl Brahl, vorstellig und unterbreitete ihm neuartige Vorschläge für die familieneigene Weinkellerei. Durch seltsame Konstrukte wurden der Ertrag und die Qualität einiger Weine verbessert, derweil weniger Mannen für die schwierige Arbeit benötigt wurden. Auf solcherlei Weise in der Gunst Daryls gestiegen, förderte nun auch er die aufstrebende Schönheit.
Ihre Neugierde und Studien führten die tiefgläubige Piara immer wieder in den Hesindetempel Shenilos, wo ihre häufigen Besuche bald die Aufmerksamkeit der Geweihten weckten. Wenngleich sie nie einem Gespräch oder Diskussion zu entfliehen versuchte, so suchte sie selbst dergleichen wenig. Daryl derweil wollte ihren Intellekt und ihre Auffassungsgabe gerne für sich nutzen. Er finanzierte Studien auch außerhalb Shenilos und gab ihr eine feste Anstellung in der Weinhandlung Yaquiria Shenilo. Hubwerke, Kutschen, Kelterpressen - für alles schien die Gelehrte neue Ideen zu haben. Ihre wahren Träume gingen jedoch weit über das direkt nutzbare hinaus. Sie wollte Konstrukte erschaffen, die es dem Menschen ermöglichen würden wie ein Fisch durch die See zu gleiten. Immer wieder betrachtete sie die geschuppten Delikatessen in den Zuchtseen der Vornehmen und dem breiten Wasser des Yaquirs. Bis heute sind ihre Ideen jedoch Fantasien geblieben. Wer Piara jedoch kennt, der weiß, das sie nichts für unmöglich hält. Und viele verstehen diesen Glauben, wenn sie die Werke und Skizzen der stillen Künstlerin betrachten dürfen.
Als angenehme Unterhalterin in die höheren Kreise der Gesellschaft eingeführt und mit ihrer schnellen Auffassungsgabe für Daryl Brahls Zwecke geeignet, versuchte dieser neuerdings die hübsche Dame in die städtische Politik einzubinden. Mit zwar guten Rechenkünsten aber trotz wenig Kunde der lokalen Rechte und Gerichtsbarkeit schlug er sie in der Curia für das Amt des Marktrichters vor und dankte ihr so zugleich für ihre treuen Dienste. Dankbar ist Piara, aber ein freier Geist mit wenig Interesse an der Politik mit seinen täglichen Tücken. Ihre Freunde jedoch konnten sie überreden dem Gesuch nachzugeben und ihren Mäzen nicht zu verstimmen. Und tatsächlich wurde sie durch die Curatoren der Stadt - wenn auch unter widrigen Umständen - im Tsa des Jahres 1031 BF zur neuen Marktrichterin Shenilos bestimmt.
Seit dem Jahre 1030 BF hat Daryl sie zudem mit dem Bau seines überdimensionierten Darylhofes im nahen Côntris betraut.