Osljabja Praistovzeff-Tsadanoff

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Osljabja Praistovzeff-Tsadanoff als junges Mädchen
Solavia / Osljabja di Piastinza
Kurzbeschreibung
Familie: Aus dem Bornland eingeheiratet in die Sewamunder Linie des Hauses di Piastinza
Position: geringe politische Bedeutung, aber gesellschaftlich gleichermaßen anziehende wie provozierende Persönlichkeit
Gewöhnlicher Aufenthalt: Stadt Sewamund
Geburts-/Todesjahr: Z-tsa.png 1012 BF
Körpergröße: 1,83 Schritt
Statur: schlank
Haarfarbe/Augenfarbe: blond/blau
Eltern: Askold Praistovzeff-Tsadanoff (Vater), Raissa Trachtenberg (Mutter)
Travienstand: verheiratet mit Ludolfo di Piastinza d.J.
Nachkommen: Haldana Raissa di Piastinza (*1031), Hesindio Askold di Piastinza d.J. (*1034)
Verwandte und Schwager: Aurelia di Piastinza (Schwägerin), Rimaldo di Piastinza d.J. (Schwager)
Charakter/Auftreten: selbstbewusste, intelligente und gebildete sewerische Schönheit mit spitzer Zunge und spitzer Feder
Ruf: changiert zwischen bezauberndem Charme und Grobianismus
Besonderheiten: für ihr Alter erstaunlich umfassende Bildung, ernst zu nehmende Boltan-Spielerin, Verfasserin der Sewerischen Briefe

Biografisches

Tochter des bornländischen Gesandten Askold Praistovzeff-Tsadanoff und dessen Gemahlin Raissa Trachtenberg. Als intelligente Tochter aus sewerischem Landadel von den provinziellen Lebensumständen des elterlichen Landguts klar unterfordert, eignete sie sich früh eine umfassende Bildung an und nötigte ihren Vater, sie auf seine neuerliche Gesandtschaftsreise ins Liebliche Feld mitzunehmen. Sie lernte schnell, das angenehme Klima des Lieblichen Feldes den sewerischen Wintern vorzuziehen und war schon bald mit Ludolfo di Piastinza d.J. verlobt, den sie in Vinsalt kennen lernte. Auf die Hochzeit im Praios 1031 folgte schnell die Geburt von Töchterchen Haldana gegen Ende Hesinde 1031. Ihr für die liebfeldische Zunge unaussprechlicher Vorname hat sich mit der Zeit im Alltagsgebrauch zu "Solavia" verschliffen.

Bekannte Zitate

Entlehnt ein Zitat von Dostoevskij.

»Aber ich bitte Euch, Esquirio - es ist ja noch nicht ausgemacht, was garstiger ist: das wüste bornische Wesen oder die grangorische Art, durch ehrliche Arbeit Geld zusammenzubringen! Ich meinerseits möchte lieber mein ganzes Leben lang mit den Nivesen als Nomadin umherziehen und mein Zelt mit mir führen, als das grangorische Idol anbeten! Was für ein Idol, fragt Ihr, Esquirio? Die grangorische Art, Reichtümer zusammenzuscharren! Ich bin noch nicht lange hier, aber was ich bemerkt und beobachtet habe, erregt mein sewerisches Blut! Bei den Zwölfen, solche Tugenden wünsche ich mir nicht! Ich bin erst kürzlich zehn Meilen weit im Umland von Grangor umhergeritten: es ist ganz ebenso wie in den moralischen phecadischen Bilderschriften! Überall, in jedem Hause, gibt es hier einen Hausvater, der furchtbar tugendhaft und außerordentlich redlich ist, schon so redlich, daß man sich fürchten muß, ihm näherzutreten. Ich kann solche redlichen Leute nicht ausstehen, denen näherzutreten man sich fürchten muß!

Jeder derartige Hausvater hat eine Familie, und abends lesen alle einander laut belehrende Bücher vor. Über dem Häuschen rauschen Ulmen und Kastanien. Sonnenuntergang, auf dem Dach ein Storch, alles höchst rührend und poetisch! Werdet mir nur nicht böse, Esquirio, lasst mich nur von solchen rührsamen Dingen reden! Ich erinnere mich aus meiner eigenen Kindheit, wie mein seliger Großvater ebenfalls unter den Lindenbäumen im Garten abends mir und meiner Mutter solche Büchelchen vorlas, ich habe daher über dergleichen selbst ein richtiges Urteil!

Nun also, so lebt dort jede solche Familie beim Hausvater in vollständiger Knechtschaft und Untertänigkeit. Alle arbeiten wie die Ochsen, und alle scharren Geld zusammen wie die Grolme! Gesetzt, ein Vater hat schon eine bestimmte Menge Dukaten zusammengebracht und beabsichtigt, dem ältesten Sohn sein Geschäft oder sein Stückchen Land zu übergeben, dann erhält aus diesem Grunde die Tochter keine Mitgift und muß eine alte Jungfer werden, und den jüngeren Sohn verkaufen sie als Knecht oder als Soldaten und schlagen den Erlös zum Familienkapital. Wirklich, so geht das dort zu, ich habe mich erkundigt!

All das geschieht nur aus Redlichkeit, aus übertriebener Redlichkeit, dergestalt, daß auch der jüngere, verkaufte Sohn glaubt, man habe ihn nur aus Redlichkeit verkauft - und das ist doch ein idealer Zustand, wenn das Opfer selbst sich darüber freut, daß es zum Schlachten geführt wird. Und nun weiter. Auch der ältere Sohn hat es nicht leicht: da hat er so eine Adelgunde, mit der er herzenseins ist, aber heiraten kann er sie nicht, weil noch nicht genug Dukaten zusammengescharrt sind. Nun warten sie gleichfalls treu und sittsam und gehen mit einem Lächeln zur Schlachtbank. Adelgundes Wangen fallen schon ein, und sie trocknet zusammen.

Endlich, nach etwa zwanzig Jahren, hat das Vermögen die gewünschte Höhe erreicht, die richtige Anzahl von Dukaten ist auf redliche, tugendhafte Weise erworben. Der Vater segnet seinen vierzigjährigen ältesten Sohn und die fünfunddreißigjährige Adelgunde mit der eingetrockneten Brust und der roten Nase. Dabei weint er, hält eine moralische Ansprache und stirbt. Der Älteste verwandelt sich nun selbst in einen tugendhaften Vater, und es beginnt wieder dieselbe Geschichte von vorn. Nach etwa fünfzig oder siebzig Jahren besitzt der Enkel des ersten Vaters wirklich schon ein ansehnliches Kapital und übergibt es seinem Sohn, dieser dem seinigen, der wieder dem seinigen, und nach fünf oder sechs Generationen ist das Resultat so ein Hortemann oder Kuyfhoff oder etwas Ähnliches.

Nun, ist das nicht ein erhebendes Schauspiel? Hundert- oder zweihundertjährige sich vererbende Arbeit, Geduld, Klugheit, Redlichkeit, Charakterfestigkeit, Ausdauer, Sparsamkeit, der Storch auf dem Dach! Was wollt Ihr noch weiter, Esquirio? Etwas Höheres als dies gibt es ja nicht, und in dieser Überzeugung sitzen die Grangorer selbst über die ganze Welt zu Gericht, und wer da schuldig befunden wird, das heißt ihnen irgendwie unähnlich ist, über den fällen sie sofort ein Verdammungsurteil!

Also ich ziehe es vor, auf sewerische Manier ein ausschweifendes Leben zu führen oder meine Vermögensverhältnisse beim Boltan aufzubessern, ich will nicht nach fünf Generationen Kuyfhoff & Co. sein! Geld brauche ich für mich selbst, ich bin mir Selbstzweck und nicht nur ein zur Kapitalbeschaffung notwendiger Apparat! Ich weiß, daß ich viel törichtes Zeug zusammengeredet habe, aber wenn auch, das ist nun einmal meine Überzeugung!«

(Osljabja di Piastinza, geb. Praistovzeff-Tsadanoff, parlierend auf ihrem Hochzeitsbankett.)


»Und welche Reliquie, sagtet Ihr, habt Ihr in Eurem Besitz? Den wahren Oberschenkelknochen der Heiligen Rahjalina? Den hat man mir in Arivor angeboten - limitierte Auflage, nur hundert Stück, mit Nummernzertifikat!«

(Dieselbe, daselbst.)