In Sachen Ramaúd/Reisegruppe entdeckt altes Hausgesetz wieder

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Dieser Text entstand im Rahmen des Briefspiels In Sachen Ramaúd und ist eine Darstellung der Ereignisse während der sheniloer Nachforschungen in Ramaúd nach dem Hausgesetz der Trabbacantes zwischen 16. und 28. Rahja 1033 BF.


Forschungsgruppe entdeckt altes Hausgesetz wieder
Ramaúder Behörden nehmen sheniloer Nandusgeweihten in Gewahrsam

Von Eolan ya Aragonza

Ramaúd/Shenilo (EyA). Einen unerwarteten Verlauf hat der Aufenthalt einer Reisegruppe aus Shenilo zu Ramaúd im Rahjamond 1033 BF genommen: Auf der Suche nach einem mehr als 200 Götterläufe alten Dokument erregten die Teilnehmer den Ärger des Kastellans von Schloss Ramaúd, der zwischenzeitlich gar einen Nandusgeweihten einkerkern ließ.
Nachforschungen des sheniloer Hohen Lehrmeisters Tankred Menaris hatten ergeben, dass das erloschene Haus Trabbacantes bereits vor mehr denn zwei Jahrhunderten seinen Niedergang geahnt hat: Ein Hausgesetz bestimmt daher seit 817 BF, wie zu verfahren sei, wenn die Hauptlinie erlöschen sollte. Dies erlangte nun wieder Bedeutung, kann doch der Erste Rat Gishtan re Kust auf dieser Grundlage Anspruch auf Stadt und Land der Baronie Ramaúd erheben, die einst sein Vater Kusmaro Trabbacantes beherrschte.
Indes, das besagte Dokument war seit langer Zeit vergessen und in Archiven verborgen. Es wieder zu entdecken und in die Hände Seiner Excellenz zu geben, trafen am 16. Rahja acht Reisende aus der Geronsstadt an der Küste ein: Asteratus Menaris, Myriella di Selshed, Avesanya di Asuriol, Lamea Cordur, Leophex von Calven-Imirandi, Yulio Brahl sowie Rahjada und Horasio Madarin ya Papilio.
Diese illustre Gruppe vermochte nicht gänzlich, ohne Aufsehen zu bleiben, obgleich die Pilgerführerin Lamea zumindest die Anreise so geplant hatte, dass wenig Kontakt zu Einheimischen notwendig war. Doch spätestens nachdem Ihre Gnaden Myriella die gelehrten Herren und Damen am 17. Rahja im bedeutenden Efferdtempel der Stadt vorgestellt hatte, begannen Gerüchte über den Zweck ihres Aufenthaltes in der Stadt die Runde zu machen.
Tags darauf fand Ihre Gnaden Avesanya heraus, dass die Gruppe bei ihren Nachforschungen beobachtet wurde: Ein anfänglich unbekannter örtlicher Amtsträger hatte in sämtlichen Gasthäusern der Stadt eine Belohnung dafür ausgesetzt, dass er von der Ankunft gelehrter Reisender aus Shenilo unterrichtet werde: Pandolpho Weyringer, Kastellan auf Schloss Ramaúd, dem Sitz des einstigen Signors Malvolio.
Nachdem zwar Hinweise auf, aber nicht das Original des Trabbacantes-Gesetzes im Hesindetempel gefunden waren, lag nach Avesanyas Beobachtung der Schluss nahe, das Dokument im Archiv des Hauses zu suchen - auf Schloss Ramaúd. Ob der dränglichen Wissbegierde des Kastellans, dem die Anwesenheit der Reisenden mittlerweile zugetragen war, beschlossen die Sheniloer, den Burgherrn nicht mit ihrem Anliegen zu behelligen. Man wollte vielmehr einen Weg suchen, das Archiv zu nutzen, ohne Mühen zu bereiten – und fand diesen.
Inmitten der hohen Regale machten sich Seine Gnaden Asteratus und Secretaria Rahjada auf die Suche nach der alten Schrift, welche sie nach einigen Mühen entdeckten. Meister Brahl gelang es, mittels einer Tinktur Echtheit und Alter des Pergaments nachzuweisen. Als die Forschenden aber gerade den Gesetzestext copiert und ein Siegel der Echtheit an die Abschrift angebracht hatten, wurde ihr Tun jäh von Wachsöldlingen des Kastellans unterbrochen. Unwillens, den groben Schergen ihr Anliegen zu erläutern, machten sich Yulio und Rahjada heimlich aus dem Staube. In der Eile verwechselten sie allerdings Copie und Original des Hausgesetzes. So kam es, dass die Lex Familiae Trabbacantes mittlerweile ihren Weg nach Shenilo gefunden hat.
Zurück blieb vorerst jedoch der bucklige Nandusgeweihte. Jenen ergriffen Weyringers Wachen und arrestierten ihn im Kerker der Residenz, um ihn später ausführlich zu befragen. Diese Inhaftierung wollten die Forschungsreisenden nicht hinnehmen: Mit Hilfe Phex und Hesindens fanden sie einen Weg, den Gelehrten ohne Gewalt aus seiner Zelle zu bringen.
Nachdem die Begleiter unter bisher nicht öffentlich bekannten Umständen den Geweihten befreit hatten, verließen sie noch in derselben Nacht eiligst Ramaúd. Wenige Tage später hielt der Baron in spe Gishtan re Kust schließlich das bedeutsame Pergament in Händen. Mit dessen Hilfe und des Advocaten Leophex machte er sich alsbald daran, die Wiederaufnahme der „Sache Ramaúd“ vorzubereiten.

(wus, ts)