In Sachen Ramaúd/Hinter Schloss und Riegel

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Hinter Schloss und Riegel
Einsatzgruppe setzt mordverdächtigen Kastellan fest

Von Eolan ya Aragonza

Schloss Ramaúd. Wahrend Gishtan re Kust als Baron die Herrschaft über Stadt Land übernahm, setzte eine Einsatzgruppe in seinem Auftrag den Kastellan von Schloss Ramaúd fest. Pandolpho Weyringer wird nun wegen versuchten Giftmordes vor Gericht gestellt.
Seit dem Tod der Gebrüder Malvolio und Romualdo Trabbacantes acht Götterläufe zuvor hatte Kastellan Pandolpho qua Amtes die Herrschaft über das Gebiet der ehemaligen Domäne Westenende ausgeübt – mit Ausnahme der Stadt Ramaúd, wo Maestra Roana Pechstein die Verwaltung inne hatte.
Beide taten dies nominell als Gefolgsleute des Barons der 1030 BF neu geschaffenen Baronie Ramaúd, die Teile der aufgelösten Domäne Westenende umfasst. Da dieses Amt aber aufgrund der ungeklärten Frage der Nachfolge des erloschenen Hauses Trabbacantes vakant blieb, konnte der Kastellan nahezu beliebig walten.
Und so hätte es seinem Gefallen nach auch bleiben können. Doch da waren ja noch die zwei Söhne, die der rahjasinnige Signor Kusmaro ya Ramaúd mit anderen Frauen als seiner Gemahlin gezeugt hatte. Insbesondere Gishtan re Kust, der ältere der beiden, setzte seit Jahren viel Mühe und Selbstvertrauen ein, um sein Erbe antreten zu können – was, wenn seine lange verschleppte Eingabe an den Horashof Erfolg hätte?
Daher beauftragte Pandolpho Weyringer, Signor re Kust mit vergifteten Cigarillen zu Boron zu befördern. Statt des eigentlichen Ziels traf der Anschlag jedoch eine Anzahl dessen Gäste (das Sheniloer Hesindeblatt hat berichtet) – peraineseidank kam niemand ums Leben.
Beweise und Zeugen dafür, dass der Kastellan hinter dem versuchten Giftmord steckte – wie wohl auch hinter dem missglückten Anschlag auf Kalman, fanden Ermittler im Efferdmond 1036 BF. Doch öffentlich bekannt wurden diese erst, als die Brüder am 6. Boron vor dem Tor von Ramaúd standen, um die friediche Übergabe der Stadt zu fordern – sowie die Auslieferung Pandolpho Weyringers.
Der aber hatte sich da bereits auf Schloss Ramaúd verschanzt und verweigerte, sich in Gefangenschaft zu begeben. Was er nicht ahnte: Bereits während der vorangegangenen Nacht hatte der vorausschauende Gishtan re Kust einen Einsatztrup ins Schloss gesandt, um aus dessen Archiv eine Reihe für die Herrschaft über Stadt und Land bedeutsamer Dokumente zu sichern, ehe der Kastellan diese vernichten könnte. Unter dem Befehl des gewieften Carolan ya Aragonza hatten sich der ortskundige Horasio Madarin ya Papilio, der Schlüsselmacher Rascalio Presser, der Fechtmeister Rodrano Fortebraccio sowie ihre leichtfüßigen Begleiter Manjum Desihva, Moxa und Yaqori bereits unerkannt in das Gebäude geschlichen, als Pandolpho den Befehl gab, die Tore zu schließen.
Als die Gruppe von dieser Entwicklung erfuhr, fassten sie einen wagemutigen Plan: Sie überwältigten Kastellan Weyringer in dessen eigenen Privatgemächern, machten seine Leibwächter unschädlich, und brachten den Gefangenen auf einem geheimen Weg aus dem Schloss. Da seine Gefolgsleute gewahr wurden, dass sie nun ohne Führung und Geldherrn standen, ergaben sich die Schlossverteidiger bald darauf ohne weiteren Kampf den Truppen, die Kalman von Schelfing auf Geheiß des neuen Barons von Ramaúd vor die Mauern führte
Pandolpho Weyringer aber wurde in einen Schandkragen gelegt und bald darauf nach Kuslik gebracht. Dort wird er vor dem Kammergericht angeklagt werden. Den Tapferen aber, die den Schurken gefangen nahmen, ist die Dankbarkeit des Baron Gishtan ya Ramaúd gewiss.