In Sachen Ramaúd/Abgang und Anweisungen

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Dieser Text entstand im Rahmen des Briefspiels In Sachen Ramaúd und schildert eine Szene abseits des großen Treffens auf Gut Zweiflingen.


9. Rondra 1036 BF:

Kurz nachdem der Gastgeber die Versammlung verlassen hatte, suchte ihn Endor Dorén noch einmal auf, um ihm unter vier Augen letzte Gedanken auf den Weg zu geben: „Nun gut, Gisthan, es sei wie Ihr es wünscht.“ Endor schien entgegen diesen Worten nicht die Meinung des Ersten Rates zu teilen, was er sich deutlich anmerken ließ: „Was meint Ihr, wie Capitan von Schelfing reagieren wird, in Erwartung der Erfüllung seiner Genugtuung, wenn er von Euch auf der Brücke zu früher Stunde erfährt, dass Ihr gekommen seid, um nicht die Klinge mit ihm zu kreuzen?“ Endor wirkte nachdenklich und etwas pikiert über die Ablehnung seines Angebots der Vermittlung: „Ich werde Euch, wie von Euch gewünscht, als zweiter Sekundant zum Duell begleiten. Ob der alten Zeiten Willen und der Treue die Ihr dem Haus Dorén gezeigt habt. Ich hoffe, dass dies die Missverständnisse aus der Vergangenheit ausräumt. Wir sollten aber Vorsichtsmaßnahmen treffen, falsche Bescheidenheit sollte uns kein Risiko eingehen lassen. Es werden nicht nur der Gransignor Shenilos, sondern auch viele Mitglieder des Magistrats, der Erste Rat und der Cancellario anwesend sein. Wir sollten uns für alle Vorkommnisse gewappnet zeigen. Ein weiteres Attentat würde nicht nur unser aller Familien und edlen Häuser sehr schmerzen, auch Shenilo würde wohl handlungsunfähig. Ich werde den Constabler bitten, uns unter Führung von Capitan ya Cord eine halbe Eskadron der Sheniloer Drachenreiter zum Geleit zu stellen.“

Nachdem er sich von dem in sich gekehrten Gishtan verabschiedet hatte, ging er noch einmal zu den anderen Geladenen: „Gäste des Barons von Ramaúd und deren Begleiter, die um ihre Sicherheit besorgt sind, heiße ich auf Burg Yaquirstein willkommen. Es wird für jeden ein standesgemäßes Gemach bereitet, der Weinkeller ist gefüllt und die Küche hat noch jeden satt bekommen. Nun verabschiede mich. Einige dringende Dinge warten in Shenilo auf mich. Am Morgen des übernächsten Tages werde ich mich wieder hier einfinden um Gisthan wie versprochen zu begleiten.“

Nachdem Endor sein Gespräch mit Gishtan beendet hatte, schritt er zu der Stallung des Guts, wo bereits Sharina, Leutnanta der dorén'schen Langschwerter, mit Ardavan wartete, dem tulamidischen Rappen ihres Herren. „Sharina“, sprach Endor die Offizierin an, ohne dass es jemand sonst zu Ohren bekommen sollte, „begebt Euch noch heute mit Eurem Terzio zum Mährenforst, an die Brücke, auf der das Duell stattfinden soll, und schaut Euch dort um. Setzt jeden Schurken fest, der sich dort herumtreibt. Während des Duells wartet zu Pferde versteckt im nahen Forst, möglich dass wir eure Schwerter brauchen.“ „Das ist Land des Baron di Côntris“, merkte Sharina an. „Das ist mir herzlich egal, dann ist es noch wichtiger, dass man Euch nicht entdeckt“, entfuhr es Endor mürrisch. „Jawohl, Signor Dorén“, erwiderte sie militärisch knapp. Der Landvogt saß auf, drehte seinen Rappen und ritt in Richtung Shenilo davon.

(ma)