Horasische Immanmeisterschaft 1035 BF

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Fünf Götterläufe nach Beendung des fürchterlichen Thronfolgekriegs und der Horaskränzung Khadans II. trafen sich die "Grossen" des Reichs abermals im Streite. Banner, Fahnen und Wimpel flatterten im Winde und hingen aus vielen Fenstern, als das Arivorer Patriziat am 2. Rohalstag des Traviamondes 1035 BF zum Zeichen der Versöhnung die Imman-Auswahlen der Städte Kuslik, Grangor, Arivor und Silas zur Horasischen Immanmeisterschaft luden. Nahmen für gewöhnlich bis zu sechzehn Mannschaften am Turnier teil, so wollten die "Sechs Alten" diesmal unter sich bleiben, was namentlich unter dem Patriziat einiger immanaffiner Landstädte ein starkes Grollen verursachte.

Turnierbericht

Nach einer kurzen Eröffnungsfeier und der Auslosung des Spielplans begann das Turnier gleich mit einem Spektakel, als die ein einheimischen Vinsalter Drachen und die Kusliker Kavaliere gegeneinander gelost wurden. Die letzten Eskapaden eines Romin Galahan waren zumindest in den Immankreisen Vinsalts noch nicht vergessen – entsprechend gespannt war die Stimmung auf den Rängen. Doch lag es an der massiven Präsenz der Stadtgarde oder dem eindeutigen Spielverlauf? Die befürchteten Randale blieben jedenfalls aus, als die Drachen überraschend einen haushohen Sieg gegen die favorisierten Kavaliere einfuhren.

Bereits nach drei von fünf Spielrunden hatte sich der Anwärterkreis um die beiden Endrundenspiele spürbar gelichtet: Die Löwen von Arivor hatten ihre Spiele gegen jeweils ohne Probleme gewonnen und standen mit einer makellosen Leistung bereits mit einem Bein im Endspiel. Siegreich Silas machte anderseits seinem Spitznamen "Sieglos Silas" einmal mehr alle Ehre und auch die favorisierten Kavaliere waren nach zwei weiteren sang- und klanglosen Niederlagen bereits ausgeschieden. Um den zweiten Platz im Endspiel duellierten sich die Adler von Grangor, die Vinsalter Drachen und überraschenderweise die Aussenseiter Fäuste von Bosparan. Letztere besassen dank ihres hohen Überraschungserfolgs im Direktduell gegen Grangor sogar die beste Ausgangslage aller drei Konkurrenten.

Doch es sollte letztendlich eine Vinsalter Tragödie werden: Begleitet von Ausschreitungen auf den Zuschauerrängen und vielen verletzten und gesperrten Spielern auf dem Feld vernichteten die Vinsalter Drachen am 4. Spieltag die Fäuste von Bosparan im Bruderduell derart, dass letztere am folgenden Tag im entscheidenden Spiel gegen das bis dahin noch sieglose Silas sang- und klanglos untergingen. Ganz Alt-Bosparan war ein Meer von Tränen, allerdings sollte auch den firdayontreuen Anhängern der Drachen die Schadenfreude im Halse stecken bleiben, als im letzten Vorrundenspiel Grangor mit einem überraschenden Sieg gegen das bereits qualifizierte Arivor als lachender Dritter an beiden Vinsalter Auswahlen vorbeizog.

Im Endspiel schenkten sich die beiden ältesten Immanauswahlen des Reichs zwei Stunden lang keinen Fussbreit Boden. Letztendlich waren es dann doch die favorisierten Löwen von Arivor, welche in einem packenden Kampf auf Messers Schneide die Gunst Rondras und Phexens auf ihrer Seite hatten und seit 908 BF im 78. Duell gegen Grangor den 47. Sieg feiern konnten.

Spiele und Tabelle

Vorrunde:

1. Spieltag Vinsalter Drachen vs. Kusliker Kavaliere 13 zu 2
2. Spieltag Adler von Grangor vs. Siegreich Silas 22 zu 14
Löwen von Arivor vs. Fäuste von Bosparan 13 zu 7
3. Spieltag Vinsalter Drachen vs. Siegreich Silas 17 zu 9
Löwen von Arivor vs. Kusliker Kavaliere 13 zu 7
4. Spieltag Vinsalter Drachen vs. Adler von Grangor 7 zu 8
Fäuste von Bosparan vs. Kusliker Kavaliere 13 zu 9
5. Spieltag Adler von Grangor vs. Fäuste von Bosparan 0 zu 18
Löwen von Arivor vs. Siegreich Silas 23 zu 13
6. Spieltag Vinsalter Drachen vs. Löwen von Arivor 7 zu 13
Kusliker Kavaliere vs. Siegreich Silas 23 zu 21
7. Spieltag Vinsalter Drachen vs. Fäuste von Bosparan 15 zu 2
Adler von Grangor vs. Kusliker Kavaliere 11 zu 22
8. Spieltag Fäuste von Bosparan vs. Siegreich Silas 3 zu 15
Adler von Grangor vs. Löwen von Arivor 2 zu 0


Tabelle Siege Punkte
1. Löwen von Arivor 4-1 68-39 (+29)
2. Adler von Grangor 3-2 43-61 (-18)*
3. Vinsalter Drachen 3-2 59-34 (+25)*
4. Fäuste von Bosparan 2-3 43-52 (-9)*
5. Kusliker Kavaliere 2-3 66-77 (-11)*
6. Siegreich Silas 1-4 72-88 (-16)

* Siege von Grangor bzw. Bosparan in der direkten Begegnung


Endspiel:

10. Spielstag Löwen von Arivor vs. Adler von Grangor 17 zu 15



Die Teilnehmer und ihr Abschneiden

  • Die gastgebenden Vinsalter Drachen gelten auch als die Mannschaft der Firdayons bzw. der Krone und rekrutieren ihre Anhänger vorwiegend im nobleren Vinsalt nördlich des Yaquirs. Angeführt wird die Auswahl vom alten Haudegen Ralpo Riesner, von den Drachen-Anhängern liebevoll "der Rüpel" genannt. Im Turnier bestätigten die Drachen einmal mehr ihren Anspruch zu den besten Immanmannschaften des Landes zu gehören, es jedoch nie ganz an die Spitze zu schaffen, was die glänzenden Prestige-Siege gegen Kuslik und Bosparan einerseits und die Niederlagen gegen die beiden Finalisten Arivor und Grangor anderseits treffend aufzeigten.
  • Die mit ihren nobleren Stadrivalen mal freundschaftlich konkurrierend, mal erbittert verfeindeten Fäuste von Bosparan rekrutieren ihre Anhänger vorwiegend aus den Unterschichten Alt-Bosparans und der anderen Stadtviertel südlich des Yaquirs. Allgemein gelten die Fäuste als Mannschaft der Vinsalter Casa Fonderi, können aber auch auf Unterstützung aus Kreisen nationalistischer (unter der Hand auch firdayonfeindlicher) Kaufleute oder Adliger zählen, von denen der verstorbene Erzherzog Haakon von Firdayon-Bethana nur der Bekannteste war. In den vergangenen Jahrzehnten eher als Maulhelden belächelt zeigten die Fäuste zunächst ein gutes Turnier, scheiterten jedoch einmal mehr an den Drachen und dem Druck des plötzlich möglichen Erfolgs.
  • Die favorisierten Kusliker Kavaliere gaben sich seit den erneuten galahanistischen Umtrieben während des Thronfolgekriegs besonders horastreu, was ihnen in der "Stadt des Erzfeindes“ trotzdem nicht viel helfen sollte. Der Start ins Turnier missriet der Mannschaft völlig und auch die zwei Siege zum Schluss konnten die schlechteste Turnier-Platzierung der Kusliker im Reich seit 79 Jahren nicht verhindern.
  • Die Löwen von Arivor in ihrem traditionellen Blau und Gelb setzten sich in den letzten Jahrzehnten vorwiegend aus den Arbeitern der Schmiedebetriebe Saladan und Waffenknechten der Ardariten zusammen. Erst in jüngster Zeit fanden sich wieder Handwerks- und Krämergesellen in nennenswerter Anzahl in der Mannschaft. Nach den hohen Verluste der Ardariten im Thronfolgekrieg wurde die Auswahl unter Führung der jungen Praiosmina Culdahan als echte Stadtauswahl neu zusammengestellt. Mit dem Turniersieg hatte man in Arivor deshalb nicht gerechnet und zeigte sich darum umso erfreuter über den Erfolg.
  • Die stolzen Adler von Grangor, eine der ersten Imman-Mannschaften des Reiches, waren zuletzt jahrzehntelang bestenfalls Mittelmass. Vom Krieg verschont, fiel es den Kaufmanns- und Patrizierfamilien der Lagunenstadt leicht, für diesen Prestigeanlass eine grössere Dukatensumme locker zu machen, um unter dem zyklopäischen Betreuer Ortho Rehakles und dem Halb-Thorwaler Efferdan Thurleifson eine starke Auswahl von Handwerksgesellen und Seefahrern zusammenzustellen. Mit Disziplin und militärischer Taktik besiegten die Adler den direkten Konkurrenten aus Vinsalt, liessen sich von der haushohen Niederlage gegen Bosparan nicht irritieren und erreichten das Endspiel schliesslich verdient durch den 31. Sieg im 77. Spiel gegen Arivor. Obschon man sich dort zwei Tage später demselben Gegner knapp geschlagen geben musste ist mit der Immanauswahl Grangors auf den Turnieren in Zukunft wieder zu rechnen.
  • Traditionell die schwächste der sechs "Ältesten" Imman-Mannschaften des Reiches, hatte Siegreich Silas seine beste Zeit vor 50 Jahren. Die lange Imman-Pause im Reich und zuletzt der Krieg schienen die Karten neu gemischt zu haben und einige tollkühne Wetter waren bereit, hohe Summen auf die Mannschaft von Kapitanya Ullara Nester zu setzen. Schnell zeigte sich jedoch, dass Imman-Silas unter den Imman-Grossen des Reiches auch nach dem Thronfolgekrieg über die Rolle des Kleinsten nicht hinauskommen sollte. Einzig ein Erfolg gegen eine völlig von der Rolle spielende Bosparaner Auswahl am letzten Spieltag konnte letztendlich verbucht werden: genug um den Anspruch aufrechterhalten zu können dazu zu gehören aber viel zu wenig um über die Rolle des Mitläufers und Aussenseiters hinauszukommen.



Quellen