Grangorer Stil

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Der Grangorer Stil bezeichnet die Richtung in der Architektur, die ganz auf die effektive Nutzung des vorhandenen Raumes aus ist.

Quelle

  • Aventurischer Almanach Seite 27
Grangor Palazzo Fassade.png


Der typische grangorische Palazzo unterscheidet sich grundlegend von allen anderen horasischen Palazzi, wie überhaupt die stilistische Entwicklung der grangorischen Architektur wesentlich langsamer verläuft. Der normale Palasttyp, der sich in den Vinsalter Beispielen verkörpert, wird durch eine Reihe sozialer, wirtschaftlicher und klimatischer Umstände beeinflusst.
Zunächst einmal wird jeder bedeutende Palazzo in Grangor wegen der Raumknappheit weitgehend auf Pfählen errichtet, die im Wasser stehen. Dies bedeutet, dass ein offener Hof keinen Sinn hat. Infolge der wirtschaftlichen und politischen Stabilität Grangors, wie z. B. im horasischen Thronfolgestreit, ist es ferner nicht notwendig, den Palazzo zu befestigen, so dass man auch keinen zentralen Lichthof braucht.
Der grangorische Palazzo ist also im Allgemeinen ein einziger Block und sein Stil sehr stark durch die Umstände des grangorischen Handels bedingt. Durch den ausgedehnten Handel mit dem Mittelreich und dem nördlichen Aventurien wurden mittelreichische Elemente in die Architektur übernommen, selbst nachdem sie im übrigen Horasreich längst nicht mehr modern waren.
Der typische grangorische Palazzo hat in Höhe des Wasserspiegels eine große Öffnung und eine Treppe, die von einer Eingangshalle ausgeht; das übrige knapp über dem Wasserspiegel gelegene Erdgeschoss enthält Vorratsräume. Ein Keller ist in der Regel nicht vorhanden. Der Hauptraum im piano nobile, der Gran Salone, nimmt die gesamte Mitte der Fassade ein und die kleineren Räume zu beiden Seiten sind nach außen hin durch kleinere Fenster kenntlich. Daraus wiederum ergibt sich, dass die Fenster des Gran Salone so groß wie nur möglich sein müssen, da der große Mittelraum nur von vorn und von hinten her Licht erhalten kann, weil es weder einen Innenhof noch eine Möglichkeit für einen seitlichen Lichteinfall gibt. So erklärt sich das charakteristische Kennzeichen aller grangorischen Palazzi: die große Massierung von Fensteröffnungen in der Mitte der Fassade.