Efferdische Senatswahl 1033

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Die efferdische Senatswahl 1033 BF

Prolog

Das Senatsgebäude

„Endlich Rahlaio! In 10 Wochen ist Wahl. Und dann können wir diesen vermaledeiten torremschen Esel nach Urbasi schicken, dass sie endlich Sikrami aus ihm machen.“ „Aya! Und seinen ganzen Dung, den wir aussem Plenum gekratzt haben, schicken wir gleich noch mit. Mal sehen was die Urbasii da daraus machen.“ „Neee den Mist schick'n wir nach Toricum. Die ham uns das schließlich eingebrockt, dass der Esel für die alte Torrem abstimmen musste. Wenn er IAHH macht, isser dafür, wenn nix sacht, isses ihm egal und wenn er kackt, isser dagegen. Bei Efferds Bart, warum war'n die Torrems eigentlich immer dagegen?“ „Tja war doch immer so. Eigentlich kann der Graue also garnix dafür, hat halt nur seine Rolle gespielt.“ „Hast nu auch wieder Recht Rahlaio. Schicken wir halt nur den Mist nach Toricum und behalten den Esel. Soll'n die Urbasii doch seh'n, wo sie bleiben.“ Ja aber seinen Mist mach ich nich' mehr wech! Bin ja schließlich Senatsdiener und kein Eselknecht...“ „Ach sei froh, dass die Baro... ich mein die Senatorin Efferdas noch 'n Nachfolger benannt hat, sonst hätt' die auch noch 'nen Vertreter gebraucht.“ „Die guten Zwölfe steh'n mir bei! Auf 'nen Drachen hätt' ich nich' aufgepasst!“

„He, Pai“ klang der Ruf Croënars durch die Hallen der Villa Camaro. „Ein Bote“. Esteban di Camaro hatte es sich wippend in einem Schaukelstuhl bequem gemacht und war trotz in ihm wachsender Neugier viel zu faul um nun daraus aufzustehen. „Kannst du mir ihn grade bringen?“ rief er ihm entgegen und konnte so bald normaler stimme aber weiter wippend seinen Sohn begrüßen. „Von wem ist er?“ „Vom Rathaus. Sieht wieder mal recht förmlich auf.“ Esteban di Camaro nahm den Brief entgegen, brach das Siegel und entrollte das Pergament. Nach kurzer Lesenszeit rief er ein schwer zu deutendes „Santo Parveno“ in den Raum und hinterließ so ihn fragend anschauende Blicke. Er bemerkte diese und lächelte. „Es ist die Einladung zur nächsten Senatswahl. Das wird eine interessante Wahl. Die Torrems treten nicht mehr an und ob die Onerdis noch in den Senat wollen, nachdem Ihnen die Thirindars teile ihres Landes unter dem Hintern weggerissen haben ist auch noch so ne Frage. Viel Platz also...“ „Du meinst, es wird leicht dieses Mal?“ „Für uns sicherlich. Für die Häuser wie die Malavista und ya Pirras zum Beispiel ist das dann schon eher spannend. Aber für uns... geh einfach mal zu Onkel Leon, er soll eine Flottenparade aufstellen, um die Efferdier daran zu erinnern, wessen Schiffe ihnen den Reichtum bringen. Um die 100 Horasdor kümmer ich mich dann, aber das wird auch gleich erledigt.“ Damit stand er aus seinem geliebten Schaukelstuhl auf und ging ans Werk, Senator zu Efferdas zu werden.


„100 Horasdor? 100? In Worten … ein … hundert, - Neven! Das macht für die gesamt Familie …. drei im Sinn … HEILIGER HALDUR! Und dann muss ich ja auch für die Dienerschaft aufkommen, oder? Ja sicher, muss ich das. Sollen ja wählen gehen!“ Horakles Kanbassa schritt grübelnd durch sein Schreibzimmer. „Herr?“, riss ihm der alte Diener Neven aus den Gedanken. „Ja? Was?“, Horakles war sichtlich zerknirscht. „Soll ich einen Wechsel zu Händen des neuen Commerzien-Capitanats aufsetzen?“ „Ja und lass die gleiche Summe noch einmal zu meiner persönlichen Verwendung anweisen. Unsereins ist nicht unbeliebt, doch ‚sicher bleibt sicher’“. „Darf ich fragen, was euch vorschwebt, Exzellenz?“ „Darfst Du, mein Alter, aber erfahren wirst Du es ein anderes Mal!“ Horakles lächelte sichtlich zufrieden.


„Was? Was sagt Ihr? Horathio, ich verstehe euch nicht. Nun kommet doch einmal her und sprecht mir ins Ohr. Bei dem Lärm verstehe ich doch bald kaum mein eigenes Wort.“ Der Diener Massimilianos kam näher und brüllte in das Ohr des Senators. „Die Wahl…“ Massimiliano Changbari zuckte aufgrund des überlauten Geschreis in sein Ohr zurück und warf dem Heraneilenden einen finsteren Blick zu. „Wollt Ihr, dass ich taub bin? Lasst uns ein Stück gehen.“ Nach nur einer Minute Fußweg durch Residencia nahm der Baulärm der neuen Villa deutlich ab. „Schon besser. Also, was ist los?“ Horathio entschuldigte sich und berichtete sodann mit schnellen Worten, während der Senator sich das Ohr rieb. „Die Wahlausschreiben sind da, Signor. Die Wahl hat begonnen oder zumindest die offizielle Einleitung wurde vollführt.“ Massimiliano stemmte seine Hände in die Brust und grinste. „Nun, dann holt die Kutsche. Ich werde in meinem Privatkontor benötigt. Dort liegen die Dokumente. Ach ja, meine Kandidatur muss dem Senat mitgeteilt werden. Mein Leibdiener hat eine Schatulle vorbereitet. Bringt diese zum Wahlvorsteher. Und achtet darauf, dass die Schatulle ihren Empfänger findet. Ich wäre wenig amüsiert, wenn ein gewisser Herr Kanbassa euch diese Arbeit abnimmt. Schon wieder. Das erste Mal war finanziell wenig erbaulich, wenn auch ergötzlich.“ Etwas geknickt dreinblickend nickte Horathio und tat, wie ihm geheißen.

1. Aufzug: Die Kandidaten finden sich

Ebius von Efferdas zu Barabo di Punta (auf einer Bank im Senatsgarten): „Natürlich werde ich für den Senat kandidieren, mein liebster Schwiegervater. Der Senat zu Efferdas wird wohl weder ohne das Haus Efferdas, geschweige denn mein profundes Wissen auskommen können. So sehe ich mich zweifelsfrei zum Gedeih unserer großen Republik in der Pflicht, zumal meine liebe Frau Sovilai an einem neuen Bürger schwanger geht.“ (…) „Die Baronin!? Ihr meint meine Schwester- hat doch Efferdas verlassen und mir die Belange des Hauses anvertraut. Dies erzählte ich Euch ganz sicher nur einen Tag nach ihrer Abreise.“ (...) „Ach das hatte ich noch nicht erwähnt? Jaja ihr werdet Großvater und ich Vater. Das hat mein höchstlichst geschätzter Neffe bis dato noch nicht zustande gebracht, wie ich hörte... “ (…) Natürlich verstehe ich, dass Euch Eure vielen Verpflichtungen dann und wann ein wenig zu viel werden, werter Schwiegerpapa, aber sicherlich gedenkt doch auch Ihr, erneut zu kandidieren, nicht wahr?“ (…) „Natürlich, natürlich gleich euch werde auch ich mich dafür einsetzen, dass nichts Gutes zum Schlechten gewendet wird, aber hochverehrter Schwiegervater, Stillstand mag dies doch nicht bedeuten? Denn Stillstand bedeutete, dass unsere geliebte Republik überrollt würde. Denn Stillstand bedeutet keinen Fortschritt, keine neuen Errungenschaften, Trägheit des Geistes und somit Verdummung bis hin auf das Niveau eines Ogers, Niedergang des Menschengeschlechts, wie es schon der große wie hieß er noch in (usw. usf.) ... Schwiegervater!? Jetzt ist er doch tatsächlich eingeschlafen!“

Esteban di Camaro

Esteban di Camaro (auf dem Flur des Senats): „Ich verzichte doch nicht darauf, diese Togen hier tragen zu dürfen“ lachte er. „Diese Goldkante, die uns der Changbari da vorgemacht hat, ist wirklich was ganz kleidsames, einfach schick. Und da Efferdas mich braucht und ich zum persönlichen Glücksgefühl diese Toga, dürfte eine erneute Kandidatur ja wohl nur eine Sieg-Sieg-Situation sein.“ lachte er weiter. Der Gesichtsausdruck seines Gegenübers ließ auf einiges an Verwunderung schließen. „Keine Sorge, das ist nicht der einzige Grund, mein Lieber Freund Gorcan, natürlich nicht.“ Er grinste. „Aber für mich ist so eine Senatswahl etwas, dass ich gelassen angehen kann. Ich hab hier kritischeres erlebt, man denke nur an Phyrgaios oder diese Halsrechtgeschichte. Da wird’s dir natürlich anders gehen, kann ich nachvollziehen. Aber das wird schon.“

Horakles Kanbassa (im Teesaal des Senates): „Weshalb sollte ausgerechnet ich nervös sein, meine Liebe? Mein Herr Vater dürfte, wie üblich, in Skepsis verweilen. Doch ich, - ich bin recht guter Dinge. Die Familie Kanbassa ist bei Weitem nicht mehr ‚neu“ in der Stadt. Wir sind verdiente Bürger, geachtete Kaufleute und schaffen damit Lohn und Brot für viele Efferder…“ „ Doch die Leute munkeln bisweilen noch immer, Horakles. Ein al ´anfanischer Spion sollst Du laut jenen sein, - ein skrupelloser Geschäftemacher laut Meinung der anderen!“ „Ach, lass doch die Leute reden. Es ist ihnen eine Freude. Und wenn ich tatsächliches eines bin, dann ein Händler, der sich auf die Freude versteht. So wollen wir ihnen ihren Spaß doch lassen, oder nicht Gylpurnia?“

Massimiliano Changbari (vor den Stufen des Senates): „Ah, da ist er. Schnell, wir müssen ihn sprechen, bevor er drinnen ist. „Herr Senator, Herr Senator Changbari!“ Kaum hatte Massimiliano einen Schritt aus der Kutsche genommen und war auf der zweiten Stufe zum Portal des Senates gelangt, da belagerte ihn eine aufdringliche Vertreterin der Efferd Zeitung. „Herr Senator, Signor Changbari. Werdet Ihr auch dieses Jahr für den Senat kandidieren? Was wollt ihr verändern, wenn ihr es schafft gewählt zu werden? Mit freundlicher Miene antwortete der überraschte Senator. „Natürlich werde ich kandidieren. Ich habe den Senat mit aufgebaut, da wäre es töricht und unverständlich, wenn ich dies nicht täte. Dies bin ich zudem den Wählern schuldig, die mir in der Vergangenheit vertraut haben und nicht enttäuscht wurden. Veränderung ist gut, meine Liebe. Viele Vorhaben stehen an, doch zunächst muss eine Wahl abgehalten werden!“ Mit diesen Worten schritt der Signor durch das Portal. Die ihm nachsetzende Dame wurde von einer Senatswache freundlich aber bestimmt aufgehalten.

Vitello Slín zu Eslam von Efferdas (auf der Lastadie zu Efferdas) Natürlich werde ich erneut kandidieren und auch eingedenk der familiären Bande unserer Häuser stets wie allzeit auch gleich Eurem Hause im Sinne Eurer verehrten Mutter stets eine Politik verfolgen, die unserer geliebten Heimat Efferdas dienlich sei. Und seid auch versichert, dass ich ein Auge auf Euren Oheim und seine bisweilen zu progressiven Auffassungen haben werde. (..) Ja ich werde Euch über die wichtigsten Senatsinterna auf dem Laufenden halten.

Dettmar Gerber (vor seinen Arbeitern) Ihr seht mich gerührt, meine lieben Freunde. Mögen auch manche behaupten, der Kopf unseres Efferdas befände sich am Forum, sein Herz schlüge im Hafen und seine Seele fände sich in Sanct Parveno, so sage ich: Die starken Muskeln, die alles voran treiben finden sich hier im Gerberviertel. Der Reichtum des Quarto Novo und die Schönheit von Residencia wären undenkbar ohne Eure harte Arbeit. Dass Ihr hierfür auch stets Euren gerechten Lohn erhaltet und Eure Familien wie jeder Efferder an den Segnungen der Republik Teilhabe finden, dafür werde ich auch zukünftig streiten. Dies sei mein Schwur. Euer gesammeltes Geld für diesen Zweck nehme ich voll Dankbarkeit an, da es mir erneut zeigt, wo ich hingehöre. Zu den ehrlichen arbeitenden Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck haben. Nun geht nach Haus und verbringt den Rest dieses Tages mit Euren Familien. Dies sei das Mindeste, wie ich Euch danken kann.

Marbio Rudor Raloff (in einem Gasthaus nahe Valderas) … ja seid versichert Euer Excellence, dass das ehrwürdige und alte Geschlecht der Raloffs sich stets an die Seite unserer großen Schwesterrepublik und die Entscheidungen des efferdischen Senats stets im Sinne dieser beeinflussen trachten wird. Nicht allein aus Dankbarkeit ob Eurer großzügigen Wahlkostenhilfe, sondern auch eingedenk des großen Vorbildes, welches Belhanka uns auf den Rosenfeldern bot...

Hesindio Vinarii (in der Justizialcanceley zu Efferdas) ...was soll heißen, Ihr seid nicht sicher, ob dies zu Euren Aufgaben als Canceleyschreiber gehört, Gulvano? Sicherlich gehört zu Euren Aufgaben dem Justiziar zur Seite zu stehen, nicht wahr? Also nehmt das Gold und tragt es hurtigst zum Senat. Hernach richtet in unserem Kontor aus, dass wir in naher Zukunft größere Mengen trinkbaren Roten benötigen werden. Und nun säumet nicht und gebt Euer Bestes. Dass mir nichts daneben geht, sonst seid versichert, dass die Todesstrafe eigens für Euch wieder eingeführt wird.

Rahjadan ya Cortéga (bei einem intimen Mahl im Hause Kanbassa) „Ihr meint also nicht, dass die Zeit noch nicht reif ist, mein hochverehrter Kanbassa?“ (…) „Genug, genug! Ich willige ein! Gerieten mir doch Eure Ratschläge stets zum Vorteil, werter Freund. Und wenn Ihr mir diese exorbitante Summe tatsächlich zukommen lassen wollt, bin ich mir wahrlich sicher so Hesinde will, dass ich die Sache besser machen würde denn dieser Vinarii.“

Viviona ya Pirras (im Salon ihres Palais zu Efferdas) „Dieser ehrvergessene Efferdas bewirbt sich als Senator? Diese Torrems sind zwar verrückt, aber haben wenigstens noch Standesbewustsein. Die di Onerdi sind zwar Emporkömmlinge, aber wenigstens ritterlich. Aber beide sind zu feige sich für die praiosgerechte Wiederherstellung der alten Ordnung einzusetzen. Dieses republikanische Unheil muss an seiner Wurzel gepackt werden, von innen heraus. Nehmt diese Horasdor aus meiner Privatschatulle und tragt sie zu diesem unsäglichen Protzbau!“

Halca Thirindar (an einem verschwiegenen Tisch in einer Taverne in Novalia) „Die Stimme der Zyclopäer? Wisst Ihr, wie lange ich die Heimat nicht mehr gesehen habe und dass nunmehr Thirindar die meine werden soll?“ (…) „Besser ich frage wohl nicht, aus welchen Quellen dieses Gold stammt, nicht wahr? Aber welche Wahl habe ich derzeit, wie Ihr mir so freundlich verdeutlichtet!?“ (…) „Ich bin mir sicher, ihr werdet mich zur rechten Zeit an Eure Verdienste erinnern....“

Cordovan di Malavista (im Tempel der weisen Göttin zu Efferdas) „Ja Vetter ich werde kandidieren. Für die Leute von der Garde und für unser Haus. Keiner weiß, wann die Baronin zurückkehrt und auf diese beiden Efferdas ist kein Verlass mehr. Wir Malavista müssen Efferdas vor diesen gierigen Geldsäcken, denen ihr Gold am wichtigsten ist, schützen. Die Comtessa ist da ganz meiner Meinung und streckt auch das Gold vor. Ich bitte dich und Leandra nur darum ein gutes Wort bei Euren Tempelgängern für mich einzulegen...“

Gasparo Cremenzzi zu Arion Beltani (auf dem Platz der Freiheit) „Waaaas? Ihr werdet Senator? Das ich nicht lache! Ihr wollt mir nur meinen Auftrag für das Glockenspiel abspenstig machen. Aber da habt ihr Euch mal wieder in den Finger geschnitten, alter Tattergreis! Wenn hier jemand Senator wird, dann ein Cremenzzi! Dann ich!“

Ralman Sikramstaler (im „Turmhotel“) „Ein weiterer Versuch eine wahrhaftige Volksherrschaft zu errichten, meint Ihr? Das Experiment Silas ist gescheitert. Aber vielleicht habt Recht und man darf nicht aufgeben. Allein bin ich erst seit zwei Jahren Efferdier und habe nur ein bescheidenes Auskommen.“ (…) „Ich habe noch nie vom ‚Bund der Fortschrittlichen‘ gehört, aber es scheint mir, als hättet Ihr bedeutende Gönner bei dieser Summe. Nun gut, wollen wir sehen, wie wir dem Fortschritt den weg bahnen können. Immerhin kann ich mir vorstellen, einige freie Handwerker und Dienstboten auf unsere Seite ziehen zu können…“

2. Aufzug: Die Kandidaten stellen sich vor

„Also ich glaub, ich wähl' die Vinarii. Die schenken einen wirklich guten Tropfen aus und allet für lau.“ „Ach das erste Mal seit vier Jahren das! Nee sach ich die Gerber, die tun immer was für uns einfach's Volk“ „Ihhh ne die Gerber, die stinken! Die wähl' ich nich'“ „Stinks ja selber du versoffene Vettel...“ [zensierte Textpassage] „Nu seid mal ruhig da vorne, wir woll'n die Rede von dem Herrn Ebius hör'n!“

Ebius von Efferdas (auf dem Forum): „Und so hat der Senat nach ausgiebiger Beratung und auf Antrag des geschätzten Senator di Camaro beschlossen, den Tag zur Wahl auf den Horastag nach dem Delphinocco-Endspiel und so stets alle 6 Jahre zu legen. Wählen darf ein Jeder, welcher der Republik Steuern entrichtet in Efferdas und gewählt werden kann ein Jeder, welcher binnen 4 Wochen in der Senatscanceley vorstellig wird und die Wahlsteuer von 100 Horasdor entrichtet. So wie auch ich es schon am heutigen Tage getan habe, auf dass ein Efferdas die Geschicke der Republik mitbestimmen möge, wie seit Jahrhunderten stets ein Efferdas dem Wohl der Stadt und des Landes gedient hat. Mögen die stets die Besten und Klügsten der Republik vorstehen. Und so frage ich: Wer will es mir gleichtun und sich für Sitz und Stimme im Senat bewerben?“

Vitello Slín (nach einem Gottesdienst vor dem Efferdtempel) „Stets waren wir Slin treue Diener des Herren und darob ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Slin seine Bequemlichkeit dem Wohl unserer Stadt opfert. So wie ich schon als Bürgermeister das Wohl der Stadt gemehrt habe, werde ich weiter tun…“

Esteban di Camaro (Über dem Wasserfall an der Barulhento): „Sieht gut aus. Die Exadaktylos hat Leon ganz besonders raus geputzt. Und dieses „Wählt Camaro, für weitere 6 Jahre Sicherheit und Wohlstand zu Meere“ auf dem Hauptsegel ist kaum zu übersehen, phantastisch.“ Esteban drehte sich um zu einem seiner Berater. „Wie sieht es aus mit den Plakaten?“ „Die hängen auch. Ich denke, die halbe Stadt weiß nun wieder, weswegen ihr im Senat sitzt und warum das so gut für Efferdas ist.“ „Ausgezeichnet. Dann können wir die Wahl also kommen lassen.“ „Naja, man sollte nicht gerade auf der faulen Haut sitzen. Aber die Chancen stehen doch recht gut...“

Horakles Kanbassa (auf dem Forum Notabilium): Es ist immer wieder eine Freude, all diesen Menschen beim Speisen zuzusehen. Und dabei IHR Gast zu sein. Ich genieße das. Es hält einen am Boden, weißt Du Phelizzio?“ „ Aber warum tut ihr das Herr Kanbassa?“ „Sieh, Phelizzio, diese Menschen hier, sie haben nicht viel. Sie arbeiten hart, doch ihr Auskommen finden sie zur kläglich. Da ist es die Pflicht eines Edelmannes jenen zu helfen, ihr Leid zu mildern. Ganz aufheben kann es freilich niemand, aber es schadet nicht der Versuch es erträglich zu machen.“ Horakles erhebt sich und prostet der großen Tafel auf dem Platz zu. „Esst, meine Freunde! Esst und langt reichlich zu! Denn bis zur Wahl werden wir uns nun zweimal in der Woche hier versammeln und das Mal teilen!“ Er setzt sich wieder und lächelt. „Und das hilft bei der Wahl, Herr?“ „Ich hoffe doch! Das hier und … vielleicht die Tatsache, dass mein Vater der oberste Phexpriester ist.“ Er zwinkerte und gönnte sich einen beherzten Schluck. (Anm.: Phelizzio = Phelizzio Gerber, Horakles’ Page)

Massimiliano Changbari (im Hesinde-Tempel): „Meine liebe Rahnanja. Schön, dich so schnell wieder zu sehen.“ Die Hochgeweihte lächelte und nahm ihren Cousin in den Arm. „Schön dich wieder zu sehen. Falls du wegen unserer letzten Unterhaltung da bist. Ich kann dir versichern, dass so einige feste Stimmen hinzugekommen sind.“ Deutlich erfreut lachte der Senator. „Du bist unglaublich. Ich freue mich, dass du mich so unterstützt.“ Rahnanja nahm einen Schluck aus einem Becher. „Nun, ich unterstütze gerne einen Menschen mit Visionen einer besseren Zukunft. Du tust eben das, was die Götter für die vorbestimmt haben. Genauso wie ich den Weg Hesindes gehe.“

Cordovan di Malavista (im Hof der Kaserne der Garde) „Tja Mädels und Jungens! Ich mach es. Denn was ist die Republik ohne jemand, der sie verteidigt. Sagt das auch allen, die ihr kennt. Weggetreten!“

Zwei Zuhörer eines kleineren Disputs von Arion Beltani und Gasparo Cremenzzi (auf dem Platz der Freiheit) „Ich verstehe nicht, was die beiden sagen, aber ich glaube der Cremenzzi ist lauter.“ „Dann sollten wir vielleicht den wählen…“

Rahjadan ya Cortéga (im Canceleypark) „Wohl wahr, ich bin noch nicht lange in Efferdas beheimatet, Bürger. Allerdings habe ich immerhin die Jurisprudenz studiert, was mich bei weitem über einige erhöht, welche ihre Sache im Senat bisher mehr schlecht als recht machten, nicht wahr!?“

Hesindio Vinarii (vor dem Rahjatempel zu Efferdas) „Ja trinkt nur Bürger von Efferdas. Friedliche Freude im Angesicht der Herrin möchte das Haus Vinarii Euch schenken. Heute wie alle Tage, darob ich mich entschlossen habe, erneut Euer stets treuer Senator sein zu wollen. Hebt darum Euren Kelch und stoßt mit mir auf friedliches und glückliches Efferdas an.“ 3. Aufzug: Die Kandidaten buhlen um Stimmen

Hesindio Vinarii (am Rande des Forums) „Wo ist dieser nichtsnutzige Gulvano der trinkbare, nicht den gute Wein sollte es sein. Ich hoffe, er schwimmt schon mal nach Efferdossa!“

Ebius von Efferdas (bei einem Vortrag im Parveneum): „...wie soll es aber einem ergehen, dem es per Geburt an Geistesadel ermangelt und ihm in Kindheit und es ihm in Kindheit und Jugend an Anleitung zu Geisteszucht und Tugendhaftigkeit fehlt? Sei es als Waise oder aber da seine Eltern so verderbt sind, dass sie schlichtweg unfähig sind diesem jungen Derenbürger die rechte Erziehung angedeihen zu lassen. Nun hier muss ein fortschrittliches Staatswesen wie das unsere, welches sich der Mehrung des Glückes, des Wissens und des Wohlstandes verschrieben hat regulativ eingreifen, bevor aus jenen Kindern dumme, verderbte Wesen werden, welche zwar einen aufrechten Gang aufweisen, aber ansonsten einem Tiere gleich bar von Tugendhaftigkeit und Geisteskraft den Segen unserer Zivilisation und den Segen unserer Republik nicht einmal mehr erahnen mögen, geschweige denn ihn zu mehren in der Lage wären. Es ist ergo gleichsam nicht nur ein Gebot der Mildtätigkeit sondern auch der Weisheit jene Kinder aus der dumpfen Dunkelheit ihrer erbärmlichen Umstände heraus zu lösen und sie dem Licht der Bildung zuzuführen. Sie auch fern ihrer degenerierenden Verhältnisse zu besseren Bürgern zu erziehen. Dieser hehren Aufgabe werde ich mich im Namen des Hauses Efferdas auch als Senator zukünfig verschreiben und bereits mit dem heutigen Tage die Gründung eines Curatoriums zu eben jenem Behufe verkünden. Jenem Curatorium, welchem ich zunächst auch vorstehen möge, übergibt das Haus Efferdas die Schivone 'Stolz von Efferdas' mit dem Auftrag aus jener einen Hort der Bildung und eine Lichtstadt der Hoffnung zu machen. Auf dass es mehr denn ein frommer Wunsch sein möge, wenn ich sage: LANG LEBE DIE REPUBLIK!“

Esteban di Camaro (Bei selbigem Vortrag) „Ist ja schön und gut, dass ihr die Stolz von Efferdas diesem Curatorium übergeben wollt, Ebius, aber ihr wisst schon, dass ihr zwar der Pächter, ich aber der Vermieter dieses Schiffes bin. Ich hoffe, dass ihr vorher noch einige kleine Feinheiten abstimmt, nicht dass Ihr nachher eure Wahlversprechen nicht einhalten könnt, weil mir eure Einsatzpläne nicht zusagen. Schließlich steht auch die Stolz von Efferdas den efferdischen Bürgern zu Verteidigung von Heil und Wohlstand zur Verfügung. Ihren Einsatz gilt es nicht leichtfertig zu bestimmen. Dies ist die Verpflichtung, die wir den Bürgern dieser Stadt gegenüber haben. Daher nehmt mir diesen kleinen Einwurf nicht übel bitte, aber an dieser Stelle muss ich doch noch mal alle daran erinnern, dass der Einsatz der Marine eng mit der Verantwortung verknüpft ist, die ich bei jeder Bewegung dieser Boote habe. Ich habe die Schiffe bisher immer nach bestem Wissen und Gewissen für die Stadt Efferdas eingesetzt und wohl wahr, mir deucht, ich war dabei bisher mehr als Erfolgreich. Wenn ich daher höre, dass jemand eins der Schiffe einem bis dato unbekannten, mehr noch nicht gegründeten Curatoriums geben will, dann werde ich im Sinne der Republik etwas sensibel darauf reagieren müssen. Das bin ich dem Volke Efferdas mehr als schuldig.

Ebius von Efferdas (ebenda) Mitnichten würde ich die vom Senat beauftragte und von Euch gereedete „Stolz von Efferdas zwei“ dem Curatorium überantworten wollen. Möchte ich doch nicht der Republik seinen Stolz zur See nehmen. Nein ich meine die „Stolz von Efferdas eins“, auf welche wir wahrhaftig stolz sein können, da sie in der Seeschlacht in der Zyklopensee unter der Flagge des Hauses Efferdas im Namen der Republik großen Ruhm auf sich geladen und dabei leider wie einem wahren Helden im Kriege gleich schwer verwundet wurde, während die Flottille unter Eurem Kommando, wie man hörte, säumig war und erst am Ende der Schlacht eingriff. Kein Grund also sich zu echauffieren mein sensibler Senator.

Horakles Kanbassa (Manuskript zur „Rede im Hafen“): „Wie ihr alle wisst, steht uns eine Wahl bevor. Die Wahl zum ruhmreichen Senat der Stadt Efferdas, zum ersten Gremium der Republik! (Pause für event. Jubel/Applaus) Und es ist gute Sitte, dass jene, die sich zur Wahl stellen, ihre Truhen öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern ihre Segnungen verheißen. (Pause für event. Jubel/Applaus) Und auch ich will nicht als geiziger Mann vor euch stehen. Denn ihr wisst, dass ich dies nicht bin. (event. Jubel unterbinden) Doch mehr, als das, trete ich vor euch, um euch ein Versprechen zu geben. Wie ihr wisst, steht die Familie Kanbassa für die Bürger der Republik ein. Und sie setzt sich ein. Ob, mit unseren Patrizierbrüdern in der Loge der Kauffahrtei, die jüngst das erste Bildungs-Kolleg der Stadt begründete. Oder zusammen mit unseren Patrizierbrüdern in der Banca della Renascentia, die schon manchem einen Anfang zur persönlichen Freiheit darstellte. Wir versuchen, seit unseren ersten Tagen an jene zu denken, denen das Glück weniger hold war. (event. Jubel unterbinden) Viele Anwohner des Hafens kennen und schätzen unsere Speisungen und Wohltaten, die stets reichlich ausfallen. Und ich verspreche euch, meine Freunde, ich werde nicht müde dieses Erbe meiner Vorväter auch weiterhin hoch zu halten. Ich verspreche, dass die Familie Kanbassa auch weiterhin für jene da sein wird, die ihrer Hilfe und Obhut bedürfen. (Jetzt Jubel?) Und um dieses Versprechen auch einzulösen, sei euch folgendes gesagt: Ich weiß, dass dort draußen, jenseits der Bucht, Gefahren auf euch warten. Ich weiß, dass Piraten dort kreuzen, dass Stürme und Ungetier eurem Handwerk schaden können. Und die, die geschädigt werden, die erfahren Hilfe und Trost bei den Efferd-Brüdern. Und damit die Brüder und Schwestern auch weiterhin ihre wohltuende Hand schützend über euch halten können, wird die Familie Kanbassa für den Lauf der kommenden Wahlperiode alle alljährlichen Pilgerabgaben an die Efferd-Brüder aus ihrer Schatulle nochmals verdoppeln und obendrauf legen. Denn ihr Werk erfüllt uns mit Stolz und Zuversicht. Zuversicht für ein wohlhabendes, für ein freies und für ein glückliches Efferdas!

Vitello Slín (auf seiner Lastadie) „Spart an nichts und eilt Euch! Das heilige Totenschiff soll erstrahlen wie neu und ich will es dem Tempel schon am nächsten Wassertag übergeben!“

Massimiliano Changbari (auf dem Quarto Novo): Bürger von Efferdas!

Ich freue mich und ich bin stolz, heute vor euch zu treten.

Freude empfinde ich, da ich zu denen spreche, die mir und meiner Familie besonders wichtig sind. Die Bürger der Belhankanischen Republik Efferdas. Efferdas, eine Stadt, ja eine Republik, die nur mit der Unterstützung der eifrigen Menschen zu dem werden konnte, was diese heute ist. Mich erfüllt Stolz, dass durch euch eine Republik gegründet werden konnte, die unsere Belange, unsere Wünsche und unserer Art entspricht. Wir alle können den wählen, der uns vertreten soll. Den, dem wir Vertrauen zusprechen und den, der das Vertrauen guten Herzens zurückgibt. Der etwas für uns, die Bürger dieser wundervollen Stadt und des Umlandes, tut. Seit einigen Jahren sind die Zeiten der Herrschaft vorüber. An die Stelle der Herrschaft ist der Senat getreten. Diese Versammlung von Männern und Frauen trifft Entscheidungen, die ausschließlich im Sinne der Republik und damit in eurem Sinne sind. Diese Männer und Frauen sorgen damit für Sicherheit und Wohlstand.

Viel konnte in den jungen Jahren der Republik erreicht werden. Die Stadtmauer ist fast fertig gestellt, die Straßen sind sauber durch die Anbindung an den Kanal. Kinder ohne Heim oder ohne die Obhut ihrer Eltern konnten eine Zuflucht finden.

Die Republik stellt Waren her und verkauft diese in nie zuvor da gewesener Menge. Dies bedeutet genug Arbeit und damit ein gutes Auskommen für die fleißigen Arbeiterinnen und Arbeiter. Niemand muss in einer Bretterbaracke wohnen, in unserem Efferdas hat jeder ein festes Dach über dem Kopf. Die, die eines suchen, werden eines finden.

Ja ich will bald so weit gehen und sagen, dass die Götter selbst ein wohlwollendes Auge auf unsere Republik haben. Denn dank Efferds Segen ist genügend Fisch in den Netzen und die Wogen des Launischen haben nie große Schäden verursacht. Rahja ist uns Efferdern besonders nah, bedenkt man unseren wunderschönen Tempel und die Ausgelassenheit, die in dieser Stadt herrscht. Die Allweise Herrin Hesinde ist in den Schulen und vor allem im Tempel selber allgegenwärtig. Doch auch Travia sei erwähnt, die für das steht, was Efferdas schon immer lebt. Gastfreundschaft und das Vertrauen in die Gemeinschaft. Auch weitere Geschwister der Zwölfe finden wahrhaften Zuspruch, doch das brauche ich euch, meine Freunde nicht zu sagen.

Viel konnte ich im Senat erreichen. Viele Ideen konnten umgesetzt werden.

Bürger von Efferdas. Ich sage euch: „Geht und wählt euren Vertreter.“ Denn dazu habt ihr das gute Recht und damit bestimmt ihr, wer auch in den folgenden Jahren für euch einsteht. Für euch seine Stimme erhebt um das zu fordern und zu erhalten, was euch wichtig ist.

Wählt mich und ich versichere euch, dass ich für euch mit Herz und guter Seele kämpfen werde.

Ich lade euch alle zu einem Fest im Hafen am heutigen und morgigen Tage ein. Kommt und genießt Speis und Trank, Tanz und Musik. Kommt und feiert mit mir den Beginn einer guten Gegenwart und noch besseren Zukunft!


Darion Merinaro (in der efferischen Druckerei)

„Der Beltani ordert 500 Handzettel in DIN1 A2!? Dass sollten wir dem Cremenzzi flüstern, dann stockt er bestimmt noch mal auf. Diese Wahl ist wahrlich gut für’s Geschäft…“

Zwei Fischer (auf dem Fischmarkt)

„Wie heißt die? Halca Thirindar? Ich dacht‘, die sin ausgestor’n?“ „Ne sind se nich‘. Die sin‘ Nachkomm’n von die älteren Thirindar von die Zyklopen.“ „Ach darum kann die so gut mit die. Nee dann wähl ich die nich‘.“ „Wieso `n nich‘, sie sach‘ doch, dass sie für alle aus Novalia da sein will.“ „Is‘ mir ejal, sie hat einfach ‚n fürch’erlichen Akzäänt…“


Viviona ya Pirras (in ihrem Arbeitszimmer) „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich mich vor diesen Pöbel stelle und kluge Reden schwinge!? Und am Besten noch mit ‚Lang lebe die Republik‘ ende wie dieser unsägliche Efferdas!? Nehmt ein paar Münzen und verteilt sie unter den Armen und … nicht unter Euren Armen, Blödmann! Und versprecht den Unzufriedenen goldenere Zeiten. Den Perückenmachern zum Beispiel. Und dass mir niemand der Dienstboten vergisst, wenn er zu wählen hat!“

Rahjadan ya Cortéga (in seiner Canceley) Sicher werde ich Euch bei der Bezahlung für diese Expertise einen Aufschub gewähren, werter Freund. Wenn ich dann auch bei der Wahl auf das eurige Wohlwollen zählen kann!?“

Ralman Sikramstaler (in einer verrauchten Taverne in St. Parvenus) „Wollt Ihr ewig Schafe sein, die man zur Schlachtbank führt? Und wer aufmuckt, kommt nach Efferdossa!? Oh nein in Efferdas wird man nicht gerichtet, man wird vom Ausgepressten zum Sklaven. Glaubt Ihr ernsthaft, einer der Silberfische scherte sich um Euer Schicksal oder Euren Hunger nach Gerechtigkeit? Glaubt ihr diese Wahl ändere etwas? Nur wenn wir dem Volk eine Stimme im Senat geben. Darum wählt mich, Ihr Entrechteten, Ihr meine Brüder und Schwestern. Lang lebe das VOLK!“

Dettmar Gerber (ein seiner Schreibstube) „Also erst einmal die Ehrung der altverdienten Arbeiter. Ich steige dabei von Podest hinunter. ‚Nein bleibt sitzen, ich komme zu Euch, ihr Lieben, dies ist Euer Ehrentag.‘ Dann Übergabe der Präsente, die Kinder singen ‚Efferdas, meine Perle‘, dann Festessen mit Armenspeisung. Sehr schön, ja das gefällt mir…“

Marbio Rudor Raloff (auf dem Haselnussmarkt) „Ja nehmt nur, in Efferdas soll niemand hungern. Seit 500 Jahren war dies stets die größte Sorge des Hauses Raloff. (…) Ja ich weiß Signora Cossari, stets schon war Eure Familie für seine schönen Heiligenbilder wie für seinen Kinderreichtum berühmt. Wie heißt Eure Jüngste? Fusca!? Nach meiner Mutter. Hier nehmt noch einen Apfel für die Kleine. Und eine Cigarre für den ehrenwerten Herren Papa…“

4. Aufzug: Die Wahl

Einige Fuhrleute (in der Nähe des Forums) „Warum geht es denn nicht weiter?“ „Die ham den Platz vorm Senat gesperrt. Is‘ Wahltag heute!“ „Dammich, ich muss heut‘ noch nach Letran.“ „Fahrt doch einfach zu da vorn! Die gehen schon wech.“ „Neee, spinnst wohl, da sind überall diese Zyklopenmietlinge. Mit die leg‘ ich mich nich‘ an!“

Am Rande des Forums: „Was muss ich denn nu‘ tun?“ „Also du gehst da zu einem von die Senatsschreiber…“ „Zu wem?“ „Die in diesen grünen Dingern da an den Tischen. Hast Du noch nie einem von denen gesehen?“ „Ja nöö, ich war ja noch nie weiter von Miseria weg als bis zum Firunstor.“ „Naja da sagst Du dann, wie du heißt, wo Du wohnst, was du so treibst und die gucken dann in ihre Liste, ob du da drin bist und richtiger Bürger von Efferdas…“ „Bin ich!“ „…ja und dann lassen dich die Wachen vorbei auf das Forum –das ist der große Platz- und dann kannst du dir den aussuchen, den wählen willst und gehst durch das Gattertor hinter dem, den du wählen willst und wartest da bis deine Stimme gezählt ist.“ „Das ist ja wie bei der Schafschur. Da werden die Schafe auch erst so gefangen.“ „Ja nur nennt sich das hier ‚Stimmenfang‘.“ „Ja dann gewinnt bestimmt der Changbari, der weiß ja, wie das mit den Schafen so geht…“

Auf dem Forum „Ich stell mich jetzt zu dem Sikramstaler.“ „Oh die Zwölfe behüte, wenn das der Herr Patron sieht!“ „Ah was, wird er schon nicht seh’n, bei dem Gedränge hier.“ „Hoffentlich sind die bald fertig mit Zählen, ich will jetzt endlich feiern!“ „Na nu warte doch. Soll ja auch alles seine Ordnung haben.“ „Ach was soll’s. Bleibst doch alles beim Alten.“ „Sach das nich‘ Broderico! Guck ma‘ die alte Raloff guckt ganz schön blöd…“

Gasparo Cremenzzi zu Arion Beltani (auf dem Forum) „Pah lächerliche 7 Stimmen mehr, Herr Beltani. Und nur weil ihr mehr Gesellen beschäftigt, die für Euch die Arbeit machen, ihr Tattergreis!“

Ebius von Efferdas „…So obliegt es also mir, das mehrfach geprüfte Ergebnis zu verkünden: 1123 Bürger gaben ihre Stimme. Davon 145 für den Herrn Changbari, 129 für den Herrn von Efferdas, 119 für den Herrn die Punta, 102 für den Herrn Kanbassa, 90 für den Herrn di Malavista, 81 für den Herrn Vinarii, ebenso wie für den Herrn di Camaro. 76 Stimmen entfielen auf die Dame Thirindar, 70 auf den Herrn Slin, 65 auf die Dame ya Pirras, 62 auf den Herren Gerber und 36 auf den Herrn Sikramstaler. Alle Vorbenannten haben zukünftig die Ehre unserer Republik als Senatoren dienen zu dürfen. Diese Ehre zuteil wird nicht den Herren ya Cortega und Beltani mit je 20 Stimmen, der Dame Raloff mit 14 und dem Herrn Cremmenzzi mit 13 Stimmen.

Epilog

„Mensch Rahlaio, nu isses vorbei. Endlich keinen Eseldreck mehr. Haste das Vieh jetzt zu Wurst machen lassen?“ „Nee, hab ihn meiner Frau geschenkt, die kann nu ihre Mutter auf dem Land mit dem Vieh besuchen. Und die Kinder sind auch ganz vernarrt in den Grauen“