Die Versammlung der Geldverleiher

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Der folgende "tulamidische Brief" von Geronita Flaviora kursierte rechtzeitig zur Teilhaberversammlung der Silbertaler Bank am 4. Tsa 1032 BF in Urbasi.


Mein treuer Mahmud,

es freut mich zu hören, dass die Geschäfte gut laufen. Kauf, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, Porzellan. Ich sehe hier einen gute Markt [...]

Was das Gesuch des Tempels der schönen Göttin betrifft. Vermiete ihnen die Sklaven für ihre Rauschkrautfelder zu einem guten Preis, aber nur unter der Bedingung, dass du das Recht erhältst nach der Ernte als erste die Wahre zu begutachten und auszuwählen.

Sende dem Tempel des Blutigen Schlächters ein angemessenes Opfer, wenn seine Sölder den Überfall der aufsässigen Ferkinas angemessen gerächt haben- wenn nicht, bezahle nur den Sold. Teile seinen Sklavenfängern mit, dass wir den Ausfall des letzten Jahres bei ihnen beziehen werden, aber nur wenn die Preise nicht mehr steigen, als die von gutem Reis.

Teile den Dienern des Herren der Feuers und der Steine mit, dass wir nicht bereit sind einen solchen Preis für die Rechte an der Miene zu bezahlen und spreche dich mit ibn Almud der falschen Schlange ab. Sage ihm, dass wir uns im nächsten Jahr die Rechte teilen, wenn er hilft den Preis zu drücken.

Zu guter Letzt, vergesse nicht dem Fürst der Sterne zu entlohnen, auch wenn die Geschäfte mit seinen Dienern einem Betrug nahe kommen. Sie lassen uns keine Wahl und ohne ihre Kontakte sind wir verloren.

[...] Führe meine Anweisungen mit Sorgfalt aus und es soll nicht dein Schaden sein, wenn ich nach Fasar zurückkehre und mein Geschäft wohl gepflegt wiederfinde.


Nun möchte ich dir berichten von einem Treffen, dass im Silbertal, wo ich meinen Aufenthalt verbringe, stattfand. Jüngst versammelten sich dort die Geldwechsler, Wucherer und Pfandbriefer, so wie sie sich bei uns im Tempel des Mondes versammeln. Allerdings gehörten diese zu einer Gilde, die sich über das ganze Land verteilt und mit anderen Gilden um das Geschäft streitet. Was schaute ich verwundert, als die Mitglieder dort aufmarschierten. Bestimmt die Hälfte waren nicht einfach Geschäftsleute.

Dort sah ich Priester der Sonne, die das das Gold, welches bei uns der Zierde ihres Tempels diente, verwendet hatten um Mitglied der Gilde zu werden. Auch Tempel der Schlange hatten große Mengen ihres Goldes nicht für Bücher und Pergament verwendet, sondern für ihr Recht, am Gewinn der Wucherer teil zu haben. Ebenso Diener der heiligen Stute nahmen Teil an den trockenen Zahlenspielen, statt der Sinnesfreude zu frönen und ich schwöre dir, sogar die Priester des Herren der Berge pflegen hier nicht die Sitte dem Berg sein Gold abzugewinnen, sondern warten, bis Zins und Zinseszins es ihnen in die Kassen spült. Sogar das Wappen der Sturmherrin sah ich auf der Brust von Mitgliedern dieser eigenartigen Gesellschaft und all das wollte ich kaum glauben.

Dann wurde mir berichtet, der Diener der Sturmgöttin würden nur zur Wahrung des Scheins Mitglied dieser Versammlung sein. Eigentlich sei es eine hohe Familie der Stadt, die sich zu fein sei um Mitglied der Geldwechsler zu werden und der Priester nur ein Strohmann derselben. Da geriet ich in Rage und ließ das Lästermaul von meinem Diener schlagen, denn zu glauben jemand würde es wagen, seinen Stolz über den der Sturmgöttin zu stellen, ist fast so verdammungswürdig wie die Tat selbst. Nur einen Diener des Herren der Nacht vermisste ich, doch zeigte mir diese illustere Versammlung eindringlich, dass wohl alle auf seinen Pfaden wandeln auch wenn sie andere für sich beanspruchen.

Freue dich Mahmud, dass du in einer Stadt lebst in der die Ordnung der Götter nach ihren Aufgaben noch erkennbar ist.


Es grüßt dich

Usbek