Details des Hauses di Piastinza

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Familienzweige

Ältere Bethaner Linie

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di Piastinza von Sewamund

di Piastinza von Fostanova

di Piastinza von Bethana

Besitztümer

Ämter

Landbesitz

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Residenzen

Wirtschaftsbetriebe

Die beiden Manufakturen sind nicht dazu gedacht, das Haus di Piastinza in bürgerliche Gewerbetreibende zu verwandeln, sondern dazu, die auf dem eigenen Territorium verfügbaren Ressourcen durch Weiterverarbeitung zu veredeln und somit möglichst lukrativ auszuschöpfen. Im Falle der Manufaktur Fostanova geht es dabei vor allem um das in der Herrschaft gleichen Namens reichlich vorhandene Holz, im Falle der Manufaktur Selzin um die Viehwirtschaft. In der ebenfalls dem Hause zugeordneten Herrschaft Sewaklauf findet keine von der Familie direkt organisierte Ressourcenverwertung statt. Zur Begleichung von nicht unbeträchtlichen Kriegsschulden aus dem Ruthor-Konflikt sind an beiden Betrieben "bürgerliche" Familien beteiligt.

  • Manufaktur Fostanova: Schiffsausrüstung, vorgefertigte Bauteile für den Schiffbau (Gebaute Masten, Rahen, Spieren, Taljen, Klampen, Jungfern, Belegnägel etc.) Beteiligung der Familie Luntfeld.
  • Manufaktur Selzin: Haltbare Lebensmittel (vorwiegend Pökelfleisch, aber auch Stockfisch und Sauerkraut) für Seefahrt und Expeditionen. Beteiligung der Familie van Kacheleen

Haustruppen

Die Haustruppen derer di Piastinza bestehen aus einem Kern von kampferfahrenen Veteranen, die in erster Linie Torvon di Piastinza persönlich und sodann dem Hause selbst in Loyalität verbunden sind, sowie nach Bedarf und Kassenbestand »zugekauften« Söldnern. Die Loyalität der Truppen beruht teils auf dem persönlichen Vorbild ihres Condottiere, teils auf der konsequenten Fürsorge desselben im Namen seines Hauses für ihren Lebensbedarf und ihre Versorgung. Nur die persönliche Leibwache Torvons und die Sewamunder Hausgarde sowie eine kleine Einheit, mit der das Haus in der Herrschaft Fostanova Präsenz zeigen kann, befinden sich im aktiven Dienst. Der größere Teil wurde nach dem Ende der letzten Kampfhandlungen in ein teilversorgtes Zivilleben entlassen, aus welchem er jedoch bei Bedarf wieder mobilisierbar ist. Das Haus achtet sehr darauf, dass der aktive Dienst als Auszeichnung betrachtet wird - entweder durch die Zugehörigkeit zu einer Leibwache oder durch das Training von besonderen Fähigkeiten, die den Korpsgeist und das Elitebewusstsein der betreffenden Einheit fördern.

Das Ziel dieser Politik besteht nicht nur darin, sich die Loyalität, die Einsatzbereitschaft und den Kampfwillen einer Truppenreserve zu erhalten, sondern auch darin, im Falle erforderlicher Neuanwerbungen über einen Vorsprung an Attraktivität gegenüber anderen potentiellen Dienstherren zu verfügen. Condottiere Torvon ist jedenfalls der Überzeugung, dass sich diese in Friedenszeiten aufgewendeten Investitionen im Falle neuerlicher Waffengänge auszahlen werden.

Außer den genannten Einheiten befinden sich derzeit keine weiteren Söldner im Dienste des Hauses.

Sonstiges

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Religiosität

In der Glaubenswelt der Familie spielen Praios, Hesinde und Boron eine prägende Rolle.

Praios

Die Praiosgläubigkeit des Hauses ist ein Reflex der traditionellen familiären Orientierung an Ordnungskonzepten. Obwohl als Adlige selbstverständlich auch rondrianisch geprägt, betrachtet man im Haus di Piastinza die kriegerischen Tugenden dem Grundsatz nach stets als Dienstmägde einer wohlgeordneten Gesellschaft, und sieht man die Leistung des ritterlichen Kodex in der Verregelung und Domestizierung des Kriegshandwerks. Denn höher als das Kriegshandwerk steht das Recht, und die Regeln des Krieges erlangen ihren wahren Wert und ihre Rechtfertigung nur in ihrem Einsatz für die Durchsetzung des Rechts. Während Rondra für einen Adligen eine alltägliche und lebenspraktische Selbstverständlichkeit darstellt, gibt Praios eine Orientierung vor, die über dieses Selbstverständliche hinaus zu Höherem anleitet und der rondrianischen Praxis erst ihren Sinn verleiht.

Für die Piastinzas, und insbesondere für ihren derzeitigen Signor, den Justitiar Amaldo, ist Praios daher zu allererst der Schutzpatron des Rechts. Denn ein wohlgeordnetes Gemeinwesen ist ein solches, welches der Aufsässigkeit wehrt, indem es allen Mitgliedern des Gemeinwesens Gerechtigkeit angedeihen lässt. Zwar sind hierzu ein oberster weltlicher Souverän und ein alveranischer Garant gleichermaßen unabdingbar, aber der weltliche Souverän kann sein Amt verwirken, wenn er den Forderungen nach gerechter Ordnung nicht Genüge leistet - und wie das Beispiel der Priesterkaiser zeigt (eine Epoche, an der Justitiar Amaldo ein starkes persönliches Interesse zeigt), kann Praios selbst seinen treuesten Dienern das derische Glück entziehen, wenn diese in ihrer Hirtenpflicht versagen - und dann sogar einen Magier wie den großen Rohal als Verwalter des derischen Gemeinwesens einsetzen.

Und ein wohlgeordnetes Gemeinwesen wehrt nicht nur durch Gerechtigkeit der Aufsässigkeit, es befördert auch die Wohlfahrt seiner Mitglieder, indem es ihnen götterfürchtige Regeln für Handel und Arbeit auferlegt, welche für die Einhaltung der zu solch verführerischen Tätigkeiten erforderlichen Tugendhaftigkeit sorgen, dem götterfürchtigen Gemeindemitglied aber zugleich auch zutrauen, von einem gewissen Maß an unbeaufsichtigter Freiheit einen rechten Gebrauch zu machen. Diese zugleich legitimistische und liberale Auffassung eines gemeindlichen Rechtswerks kann ihre bürgerliche Prägung durch die in der Septimana so bestimmende Grangorer Mentalität nicht verleugnen, und sie sorgt im Hause Piastinza für eine instinktive, wenngleich unausgesprochene und auch sich selbst nicht offen eingestandene Wahlverwandtschaft mit bürgerlichen Denkweisen.

Es ist aber diese Einstellung und diese Lesart des praiotischen Glaubens, die das Haus zu einem natürlichen Verbündeten bürgerlicher Interessen macht und auch eigene bürgerliche Aktivitäten nicht stigmatisiert. Zugleich steht man mit dieser pragmatischen Haltung der Ausrichtung des Prinzipismus nahe, wenngleich man sich nicht auf den Buchstaben der hierzu zirkulierenden Traktate beruft.

Die praiotische Orientierung wird auch dadurch begünstigt, dass magische Fähigkeiten bei Familienangehörigen immer sehr selten waren und Konflikte mit entsprechend ambitionierten Familienmitgliedern folglich nicht auftraten. Derzeit ist Aurelia di Piastinza die einzige lebende Angehörige des Hauses, die über eine magische Begabung und Ausbildung verfügt, und es war beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass sie diese Begabung in eine Kusliker Ausbildung zur Antimagie umsetzte. Auch dieses pragmatische Verhältnis zur Magie empfiehlt sich für eine Charakterisierung der praktisch geübten Praiosgläubigkeit der Familie als prinzipistisch.

Hesinde

Das Licht des Rechts kann nicht leuchten ohne das Licht des Wissens, und die Tugend nicht erblühen im finsteren Tal des Unwissens - darum muss man die Werke der Herrin Hesinde allseits suchen und fördern. Wenn der Zholochai den Olochtai an einem Pfahle bei langsamem Feuer bratet, die Weiber ihm der Länge nach und langsam Striemen von Fleisch aus dem Leibe schneiden, die Nägel an Händen und Füßen mit langsamen Martern abreißen, und wenn sie ihn tagelang gequält haben, sich Vorwürfe machen, daß er zu früh ihren Martern unterlag: - was würde man dem wilden barbarischen Volke Besseres wünschen können als das Licht des Wissens der Herrin Hesinde? Denn wenn nicht zuvor das Wissen ein empfindendes Geschöpf von einem Barbar zu einem "civilisirten" Wesen erhebt, ist es für Recht und Tugend gleichermaßen unempfänglich.

Als wohlgeborene Angehörige des Imperium Renascentum Horasi, der unbestreitbar und für alle offenkundig fortschrittlichsten und hesindegefälligsten Nation des gesamten Kontinents und mutmaßlich darüber hinaus, hält man daher im Hause Piastinza die hesindegefälligen Werke für eine ebensolche alltägliche Selbstverständlichkeit wie die rondrianischen Tugenden. Auch sie sind Teil des festen Bodens, auf dem sich das Gebäude der praiosgefälligen Rechtsordnung erst unerschütterlich zu erheben vermag, und sie nehmen daher einen festen und selbstverständlichen Platz im Wertekodex der Familienmitglieder ein.

Boron

Boron ist der Antipode Praios', aber nicht sein Gegenspieler. Der Krieger muss stets gewärtig sein, ihm von Golgari zugetragen zu werden, und es gibt Zeiten, in denen die Brüchigkeit des Gemeinwesens und die Hinfälligkeit seiner Ordnung dafür Sorge tragen, dass Boron der letzte Horizont ist, der das Leben noch umschließt. Boron verkörpert die unaufhebbare Ordnung, welche übrig bleibt, wenn das Licht des Praios flackert und verlischt. Darum ist ihm, wenngleich ein wissender Mensch seine Nähe nicht freiwillig sucht, dennoch mit Respekt und Achtung zu begegnen. Das Haus Piastinza hat in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten so manches Familienmitglied an ihn verloren und auch der beabsichtigte Lauf der familiären Erbfolge wurde von ihm durcheinandergeworfen, und so hat sich die Achtung vor seinem Wirken dem Hause tief eingeprägt. Und Rimaldo di Piastinza macht sich bis zum heutigen Tag Vorwürfe, im Rahmen einer Beauftragung durch die Honoratioren Taladurs während der Krönungsvorbereitungen des Gwain von Harmamund zum Fürsten von Almada im Jahre 1034 BF die Totenruhe einer hochgestellten (wenngleich mittelreichischen) Persönlichkeit aus höherer politischer Notwendigkeit gestört zu haben.