Sewamunder Seewind: 18. Ingerimm 1031 BF

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Das Wappen des Hauses Novacasa
Sewamunder Seewind: Ein weiteres Kapitel des Zeitungs- und Kolportageromans "Meine Jahre in Sewamund" von unserem geschätzten und leider immer noch verkannten Schriftsteller Horasio y Bris:

Blasonierung: Weißer Schild mit rotem Schildfuß, darauf Novacasa (das neue/güldene) Haus), dahinter die aufgehende Sonne (noch rot, als hoffnungsvolles Symbol für den Wiederaufstieg der Familie)

Erdtag der 18. Ingerimm des Jahres 1031 BF:
  "Es ist mir sehr unangenehm, Euer Edelhochgeboren, wenn ich das so direkt sage, das Wappen sieht schrecklich aus. Von der Heraldik stimmt da nicht viel: Zum einen ist Metall auf Metall, das Haus ist zu detailliert, das Wappen hat keine wirklich ordentliche Aufteilung. Und die aufgehende Sonne ist kein heraldisches Symbol, jedenfalls nicht in Sewamund. Es passt vielleicht nach Maraskan. Und in Maraskan gibt es soweit ich weiß keine Wappen in dem Sinne, was wir unter dem Wort 'Wappen' verstehen."
    Der Herr des Hauses Novacasa lächelt ob dieser Kritik. Er hat sich zeitlebens schon immer als Erneuerer begriffen, obgleich er auch jederzeit auf Althergebrachtes zurückgreift, sofern es seinem Hause nützt. Der gepanzerte Mann vor ihm macht dagegen eher den Eindruck, als käme er selbst des Nachts nicht aus der Rüstung. Daher vielleicht der Geruch nach Lederpflege, Waffenöl, Schweiß und Unaussprechlichem.
    "Ich bin untröstlich. Was habt Ihr gegen die aufgehende Sonne? Es ist doch eines der schönsten Symbole überhaupt? Und Metall auf Metall kann Euch doch nicht unangenehm sein, wenn ich Euch so ansehe."
    Der Fächer des Edelmannes gerät in Bewegung und hängt eine Weile kraftlos herunter. Der Krieger starrt ihn an, sagt aber nichts mehr. Er hat gehört, dass es die Fächersprache gibt und ist sich sicher, dass ihm soeben etwas gesagt wurde. Grübelnd geht er weiter und vergisst dabei seinen Gesprächspartner. Der Edelmann bleibt zurück und wendet sich seiner Gemahlin zu, die zu alledem kein einziges Wort gesagt hat. Er zieht seinen Fächer über die Wange.
    "Ich dich auch", sagt die Dame. "Lass uns heimgehen und zeig mir den Sonnenaufgang."