Costalanza

Aus Liebliches-Feld.net
Zur Navigation springenZur Suche springen
Costalanza

Costalanza
Coverna

Pfeil-Nord-Grau.png Beskam
Pfeil-West-Grau.png Veravil - Malur Pfeil-Ost-Grau.png

Costalanza ist ein Dorf in der Coverna nahe dem Städtchen Malur. Es profitiert stark an seiner Lage entlang der Silem-Horas-Straße. Die Rotsandsteinküste senkt sich gegen Osten bereits und geht mählich in einen gewöhnlichen Strand über. Das Dorf selbst schmiegt sich landeinwärts hinter eine prominente Erhebung der Steilküste, ist also von der Seeseite aus kaum sichtbar. Durch diese Lage entzieht es sich zur rauhen Jahreszeit den Stürmen, die zuweilen mit unfassbarer Gewalt auf die Küste einschlagen.

Sah drunten er die Wogen rollen, der hehre Wigant,
Als er bei Costalanza, vom Ross gestiegen,
Bald von dem Felsen schaut', bald auf das Dorf.
- Dichterwort.


... und mancher ist tumb

Noch war das Meer kaum zurückgetreten, und daher machte es sich stetig noch spürbar, indem der auflandende Wind das Gras wogen machte und es zuweilen ganz herabdrückte. Darüber bildeten sich einzeln stehende Bäume, unregelmäßig zwischen den Wiesen und Äckern emporragend, mit Ästen und Laubwerk gegen den blauen Himmel ab. Und wie ein langes Band zog sich die Silem-Horas-Straße an dieser Küste entlang, von Westen nach Osten und von Osten nach Westen. Eine Ortschaft auf dieser Strecke aber war Costalanza.

Gorben Reon Testone trottete neben seinem Ochsenkarren her und entsann sich der Mühsal, welche der Tag gebracht hatte. Derweil rannten seine Kinder umher und neckten einander, als hätte das Tagwerk sie nicht matt zu stimmen vermocht. Das war ein Augenblick. Und dann lagen sie ihrem Vater mit einem Allerlei von Fragen an, dass er kaum zu antworten wusste. Oder aber er brummte: "Ja, hinter dem Meere, da findet sich ein Land so groß, dass es mehr als nur eine Handvoll Könige braucht." Daraufhin er, sich entsinnend, anfügte: "Aber so ein Schiff zur Überfahrt sich rüstet und es also wagt, das Meer herauszufordern, unterliegt es." - "Woher aber weiß man dann von jenem Lande?" Und Gorben sprach: "Die Kaiserin Amene hat davon berichtet. Und sie wusste es, weil sie es von ihren Eltern wusste, und die wussten es von ihren Eltern. Und so weiter. Weil vor ganz langer Zeit die Familie der Kaiserin aus jenem Lande kam. Und außerdem schafft es manchmal ein Schiff eben doch." Da war es wahrlich ermattend, den neugierigen Blicken der Kinder mit dem Wissen der Welt zu begegnen.
Alsbald hatte man den Dornengraben passiert, welcher die Ortschaft mit einer bescheidenen Trutz versah. Endlich öffnete sich die Straße einem großen, von Stein- und Fachwerkbau umsäumten Platze. Eine Greisin blickte aus ihrer Haustüre auf die kleine Gruppe um Gorben Reon Testone, Schritt um Schritt beobachtens, bis endlich der Ochsenkarren auf eine Hofeinfahrt hin einschlug oder doch mit einem festen Zug dirigiert wurde. Über den Lehm hinwegstapfend, verfügte Gorben sich bis vor den Stall, öffnete das schwere Holztor und machte sich also an das Ausschirren. Die Kinder derweil jagten ein Huhn über den Hof, dass es gackernd und in heller Angst bald hierhin und bald dorthin floh.