Codex Plaustrorum Carpentorumque

Aus Liebliches-Feld.net
Zur Navigation springenZur Suche springen
Codex Plaustrorum Carpentorumque

Gattung: Rechtsbuch
Autor: Beltram di Matienna von Arinken
Pseudonym: -
Auftraggeber: -
Erscheinungsjahr: -
Erscheinungsort: -
Widmungsträger:
Sprache: hor.

Der Codex Plaustrorum Carpentorumque ist ein von Beltram di Matienna von Arinken begonnenes zweibändiges, unvollendetes Buch über das Verkehrswesen des Horasreichs. Der erste Teil beschäftigt sich mit einer Aufzählung gebräuchlicher Fahrzeugtypen, von Lastkarren bis zu Streitwagen und enthält außerdem eine Beschreibung wichtiger Straßen des Landes. Der Teil über Fahrzeuge verliert sich in kruden Berechnungen über Tagesleistungen, Futterverbrauch, Pferdegespanne, Achsenzahlen und lässt darauf schließen, dass es dem Verfasser schlicht zu kompliziert zum Fortsetzen wurde. Ebenso verhält es sich mit dem Straßenkapitel, das sich in der Kategorisierung einzelner Streckenprofile verliert. Die angegebenen Reisedauern zwischen wichtigen Ortschaften des Reiches sind für den praktischen Gebrauch viel zu kurz, da sie nur mit einem schnellen Streitwagen und meisterlichem Fahrgeschick erreicht werden können.

Der zweite Band ist ebenfalls nicht vollendet und stellt den Versuch dar, dem Horasreich einheitliche Verkehrsregeln zu geben. Man merkt dem Autor sein konservatives Standesbewusstsein an, macht er doch Regeln für den Vorrang an Kreuzungen vom Stand des Fahrzeugbesitzers abhängig, was mit zum Teil detaillierten Fallbeispielen und Illustrationen dargelegt wird. Der Versuch, einzelnen Fahrzeugtypen unterschiedliche Ränge zu geben, verliert sich in der Fragestellung, welche Rolle die Zugtiere darin spielen, ebenso wie sich die Suche nach einem göttergegebenen Überbau in der philosophischen Frage verliert, welche alveranische Gottheit für das Verkehrswesen zuständig sei. Den Abschluss bilden Entwürfe seltsamer, den Semaphoren ähnlicher Konstrukte, deren Verbindung mit dem übrigen Teil nicht nachzuvollziehen ist. Nach Beltrams Tod geriet das Manuskript in Vergessenheit, bis es kurz vor den 1000 Meilen von Yaquiria von Beltrams Enkelsohn Benedict entdeckt, kommentiert und fortgesetzt wurde. Er überarbeitete die zum Teil veralteten Beschreibungen, kam jedoch ebenfalls nicht dazu, das Werk zu vollenden. Auf Umwegen landete das Manuskript im Hesindetempel zu Shenilo.


Zitate aus dem Codex

  • "...ist offenkundig das schnellste Fahrzeug, doch ist er recht unkomfortabel. Reisekutschen mangelt es hingegen an Wendigkeit..."
  • "...die Fran-Horas-Straße ist kürzer, doch zunehmend verfallen. Den Namen Via Mala trägt sie zu recht. Vorsicht sei geboten vor den Wegelagerern, denn sie sind von so enormer Zahl, dass es nicht ausreicht, einzelne niederzurollen..."
  • "... Obacht ist zu haben im Sikramschen, denn dort gibt es eine recht große Stadt, welche nicht auf gängigen Landkarten verzeichnet..."
  • "... Kuslik ist die größte Stadt unseres Königreiches und eine besondere Herausforderung für den Wagenlenker..."
  • "... ist bei der Futterberechnung zu beachten, welche Pferderasse den Wagen zieht. Ein inhomogenes Gespann kann die benötigte Menge beträchtlich erhöhen..."
  • "... Grundsätzlich ist es die von PRAios befohlene Pflicht des Landmannes, Fahrzeugen von Stand stets und in jeder Situation Vorrang zu gewähren..."
  • "... und eine Kusliker Königsquadriga im Besitz des Comto Herolds nähert sich zur Gleichen Zeit der Kreuzung von Castarosa, wie eine Sechser-Ferrara des Grafen von Bomed. Der Graf will in Richtung Pertakis weiterreisen, während der Comto auf dem Weg von Arivor nach Clameth ist. Auf der Kreuzung selbst steht der Signor von Toricum und weiß nicht, wo es nach Aldyra geht. Es ist nun Pflicht des Comto, den Grafen..."
  • "... Ist eine Brücke zu schmal für zwei Fuhrwerke nebeneinander, so hängt es vom Rang des Fahrzeugs ab, wem als ersten die Brücke zu passieren gewährt ist..."
  • "..., denn wenn beide Fahrzeuge und Besitzer von gleichem Rang sind, muss auf andere Art entschieden werden, wer zuerst die Brücke befahren darf. Können sich beide Parteien nicht einigen, ist ein Duell aufs erste Blut anzuraten, um den Vorrang zu regeln. Von höherblutigen Duellen sei an dieser Stelle abzuraten, da sie die Fahrtüchtigkeit beider Seiten entschieden beeinträchtigen können..."
  • "... RAHjas Ross ist edler als der Ochs', und so ist das Pferdegespann von höherem Rang als der Ochsenkarren..."
  • "..., während Aves der Gott der Reisenden ist, ist sein Symbol der Vogel, der sich nicht auf Straßen fortbewegt. BORons Symbol ist das Wagenrad, zumindest zur Hälfte. Und sagt man nicht: Fahr' zu Boron? Dies lässt darauf schließen..."
  • "... Das Pferd ist RAHjas Tier, doch ist sie damit auch Schutzgöttin der Ochsengespanne? Esel leiden ebenso wie Ochsen darunter, keiner Gottheit..."

Zitate über den Codex

  • "Immerhin sind die Zeichnungen gelungen. Der Rest ist konfus und das Verständnis erfordert einen wachen Geist. Oder einen wirren. So bleibt es der Göttin überlassen, ob der Verfasser nun von ihr gesegnet oder verlassen war, verrückt, oder seiner Zeit um Längen voraus. Der erste Teil kann eventuell auf ein brauchbares Nachschlagewerk reduziert werden, wenn entsprechende Passagen gestrichen werden." - Tankred Menaris
  • "Erneut hat mich ein Ochsenkarren aufgehalten. So kann es nicht weitergehen. Der Zeitpunkt der 1000 Meilen rückt immer näher. Vielleicht waren Beltrams Gedanken doch nicht so abwegig. Dennoch bereitet mir die Lektüre seiner Schriften Kopfschmerzen. Wie kann man nur auf solche..." - Tagebuch des Benedict di Matienna von Arinken