Briefspiel: Geisel der Lüfte - Zwei Seiten einer Münze

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Spieltag 1

07.05.2017 - 14. Praios 1040 BF - Alicorno

  • Spielleiter: X-toph
  • Bericht von: Gregor

Aufzeichnungen des Adeptus Minor Illyricus Gerano

14. Praios 1040, Alicorno

Es ist immer noch unglaublich, was von Arivor übrig geblieben ist. Schutt und übernatürlich große Insekten. Höffentlich breiten sich diese Kakerlaken von der Größe eines durchschnittlichen Straßenköters oder die mannsgroßen Hornissen nicht weiter aus. Wie dem auch sei, haben wir es halbwegs wohlbehalten nach Alicorno zurück geschafft. Der Rondrageweihte Aramil war leider nicht aufzufinden, aber wir konnten uns vor dem drohenden Regen in seine Scheune zurückziehen. Das Licht schwindet schon. Ein kühler Wind kündigt ein Gewitter an. Fiana ist der Meinung sein Zentrum würde sich über Arivor befinden. Sicherlich der heilige Zorn der Göttin, die manche Geweihte schon für tot halten.

15. Praios 1040, Alicorno

Aramil kehrte in der Nacht zurück. Auch wenn wir eigenwillig vom Gastrecht Gebrauch gemacht haben, hat er uns dankenswerterweise nicht vor die Tür gejagt. Schon früh am Morgen machten wir uns über schlechte Straßen auf nach Aldan. Ein Riss in der Straße, welcher wohl auch vom Sternenfall oder einem Erdbeben zeugt, hat uns länger aufgehalten. Omin fühlte sich nicht bemüßigt seine volle Zwergenkraft einzusetzen und ich war, zugegeben, auch keine große Hilfe. Wie allen Ortens wimmelt es auch hier in Aldan vor Flüchtlingen. Sie hegen die Hoffnung, sich in der Nähe oder weiter im Süden niederlassen zu und wieder ihrem alten Gewerbe nachgehen zu können. Ich will niemandem etwas unterstellen, aber unter den armen Seelen sind auch schwarze Schafe, die sicher nicht davor zurückschrecken uns zu bestehlen. Die relative Nähe zu Arivor ist auch hier spürbar, gibt es doch nur zwei Gaststätten die da heißen „Zu Rondras Donner“ und „Der Herrin Blitz“. Wir haben uns entschieden in Ersterer einzukehren um unseren Proviant aufzustocken. Kurioserweise heißt der Stallbursche hier Haal… wenn sich die Reihe fortsetzt begegnen wir sicher noch Kaal, Daal, Taal und so fort… seltsam. Und sie sehen sich auch noch alle ähnlich! Der Zwerg wird sich nicht freuen, wird das Bier, welches wir für ihn regelmäßig zum Proviant einpacken jede Meile in den Süden schlechter und schlechter. Am Abend erreichten wir Viaspara und damit das Gasthaus „Zum Holzkelch“. Nun, was soll ich sagen… der Schankbursche hier heißt Daal… Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Valoria Delazar entschied sich im Stall bei ihren Kameseln, wie sie diese Züchtung nennt, zu nächtigen und den Wagen zu bewachen. Scheschen ist bereits vor einer Weile zu Bett gegangen, während ich noch meine Aufzeichnungen wälze und Studien zur effektiveren Nutzung astraler Kräfte durchgehe. Als auch Omin und ich uns entschließen zu Bett zu gehen, erreicht uns noch ein Bote. Er will mit Scheschen sprechen, aber uns nichts weiter verraten.

16. Praios 1040 BF, Viaspara

Scheschen ist fort. Keine Erklärung nur die Botschaft des nächtlichen Besuchs auf dem Boden und ein paar Schablonen. Gepackt von der Neugier versuchte ich noch während des Frühstücks das Dokument zu entziffern. Während dessen tauchte der Rondra-Novize aus dem ehemaligen Arivor auf. Pernesin Khâwasir di Cavarosa. Ich werde wohl noch eine Weile für seinen Nachnamen brauchen. Komplizierter als so manche Zauberformel. Er ist wohl nun Geweihter. Zumindest ein vertrauenswürdigerer Helfer in diesen Angelegenheiten als Scheschen. Sein Schwertvater hat ihm aufgetragen uns zu begleiten. Und so hat er geschworen, uns bei unserer Aufgabe zu beschützen. Schon nach kurzer Zeit liegen die Schablonen richtig. Die Botschaft, die sich aus dem barschen Kauderwelch ergibt lautet: „Liebste, deine Schwester ist aus Achan geflohen und auf dem Weg nach Silas. Der Bote stellt das Pferd für die Reise. S di M F“ Santino di Monte Fuori? Unser Auftraggeber? So so, er hat uns also seine Geliebte als Aufpasserin mitgesandt. Nun denn. Scheschens Familienangelegenheiten soll sie selbst lösen. Wenn sie uns heraushält ist es auch nur ihr Problem. Nach einer etwas angenehmeren Reise, die Seneb-Horas-Straße ist wieder in besserem Zustand, sehen wir erneut eine Flüchtlingshorde. Diesmal belagert sie Silas. Während Valoria vorsichtig den Karren durch die Massen dirigiert kommt uns ein weniger rücksichtsvoller Kerl entgegen und reitet einfach Passanten nieder, die ihm im Weg sind. Unverschämt. Mögen die Götter über ihn richten, wenn er keine triftigen Gründe hatte! Das Murren der Menge ist groß, als wir bevorzugt an den Wachen vorbei gewunken werden. Valorias Kontakte sind sehr nützlich, spart es uns doch auch horrende Gebühren beim Wechsel des kaiserlichen Silbers in Silas Silber beim Wechsler Milo Nalz. Zielsicher hat sie uns zu einem vierstöckigen Gebäude gelotst, das sich „Zur Silbertafel“ nennt. Das Stallburschenprodigium setzt sich fort. Der hiesige heißt Kwaal. Über das Aussehen muss ich nichts festhalten… Der Wirt ist sehr zuvorkommend und stellt sich als Claus di Machelli vor und kredenzt uns Silberwein. Überhaupt scheint Silas äußerst stolz auf sein Silber und das Prägerecht zu sein. Silberwerkstätten an jeder Straßenecke.

17. Praios 1040 BF – Silas

Eben wie das Silber, scheinen auch die Frauen hier von ausgesuchter Schönheit zu sein. So möchte ich doch wenigstens das Hausmädchen Argenia mit dem Silbernetz im Haar erwähnen, welches uns bewirtete und so zuvorkommend, wie ich es noch nie erlebt habe, mit allem versorgte, was wir im Gasthaus benötigten. Haar wie Gold, ein Lächeln wie Zucker silbergraue Augen zum… ich verliere mich… Zur Erholung von der Reise beschlossen wir uns in der Stadt umzusehen. Ich hatte somit die Gelegenheit mir ein neues Notizbuch zu kaufen und dem Hesindetempel einen Besuch abzustatten. Dort haben sie in der Tat ein paar aufschlussreiche Schriftrollen zu Objektmagie, sowie Elementaremagie, die sich insbesondere auf Erz beziehen. Ich hoffe, ich konnte mir ausreichende Notizen zu den dort erwähnten Matrizen machen können. Dieser ständige Zeitdruck der Arbeitswelt. Wie gerne würde ich doch einfach nur ein paar Tage in einer Universitätsbibliothek verbringen. Gegen Mittag hörte ich unweit ein lautes Klirren. Wie sich herausstellte fiel ein Mann aus dem zweiten Stock eines Wohnhauses und blieb tot zwischen den Scherben des Fensters liegen. Aus dem Fenster stieg eine vermummte Gestalt. Pernesin beschloss daraufhin die Tür aufzubrechen und den Täter über das Dach zu verfolgen. Fiana, Omin und ich folgten ihm am Boden. Leider war es uns nicht möglich den augenscheinlichen Mörder des Urgo, wie wir von seiner Frau erfuhren, zu stellen und er entkam. Fürs Erste.