Briefspiel:Stille Wasser/Epilog

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Übersicht   Prolog   Akt I   Akt II   Epilog  

Der Epilog zur Briefspielgeschichte Stille Wasser vereint Ereignisse am Morgen nach der traurig beginnenden und düster endenden Trauerfeier Ismiane Haltheras am 25. Phex 1035 BF sowie ein inhaltlich verbundenes, aber auch vorausdeutendes Ereignis in den côntrisischen Hügeln im Praios-Mond des darauffolgenden Jahres.

Am Morgen des 26. Phex 1035 BF, Ribatsaal der Fuldigorsfeste

Olwid Halthera hatte die vier Männer, die aus den Gewölben unter der Feste zurückgekehrt waren, in den Ribatsaal gebeten. Jetzt saßen die immer noch blass und erschöpft dreinblickenden Francidio di Côntris, Horasio Madarin ya Papilio, Dozmano Kaltrek und Leophex von Calven – letzterer mit dem Arm in einer Schlinge – dem alten Abt gegenüber und warteten auf eine Antwort auf ihre Fragen.
„Durch Eure Taten habt Ihr Euch das Recht erworben von Dingen zu hören, die auch in meinem Hause nicht besprochen werden. Lasst mich Euch zunächst erklären, was ein Fehgeborener ist."
"Die alten Geschlechter am Großen Wald erinnern sich noch an die Bräuche der Altvorderen. In den Tagen als die Hunderttürmige noch stand war Blut oft wichtiger als Alter. Viele ponterranische Herrscher übergaben ihre Herrschaft damals nicht an ihren ältesten Sohn, wie es heute üblich ist. Vielmehr glaubte man, dass ein Kind, dass während der Herrschaft seines Vaters oder seiner Mutter geboren war, seinerseits zur Herrschaft bestimmt war. Das Haus Halthera hielt diesen Brauch, wie wenige andere Geschlechter am Großen Wald, auch noch nach dem Ende Bosparans und seiner Nachfolgeherrschaften aufrecht. Das Oberhaupt der Halthera trug von jeher einen Mantel aus Fehpelz, wenn es seine Herrschaft antrat. Die Kinder, die seit dieser Zeit geboren wurden und die zur Nachfolge bestimmt waren, nannte man daher Fehgeborene. Wenn ihr in der Grablege meiner Familie gewesen seid, habt Ihr die Särge der Fehgeborenen an den Schildhaltern erkennen können.“
Oldwid hielt inne und beobachtete das Mienenspiel der drei Männer, wartete ab, bis er Verständnis in ihren Blicken zu lesen glaubte. „Die letzte Fehgeborene, die selbst den Fehenmantel anlegte, war vor mehr als drei Generationen und mehr als einhundert Jahren, Daria Halthera. Sie focht um das alte Haltheraland bei Siltaleni, überfiel das Kloster Terrinda und fiel schließlich im Kampf gegen den Constabler Bethanas, Euren Vorfahren, Signore Leophex, Ralman aus dem Hause Calven und Imirandi.“
„Signora Daria hatte zwei Söhne, Miano, der ältere, sollte später einmal Gransignor von Pertakis werden. Doch der jüngere, Fyordo, war während der Herrschaft seiner Mutter geboren und war daher von Rechts wegen als Fehgeborener und Erbe Wankas vorgesehen. Doch Fyordo, der übrigens mein Großvater war, trat nie die Herrschaft an. Denn er war nicht klaren Sinnes.“ Das ohnehin schon hutzelige Gesicht Olwids wurde von traurigen Sorgenfalten noch weiter gezeichnet.
Seine alte Amme soll als erste verschwunden sein. Während eines Jahres verschwanden Personal und Gäste auf der Fuldigorsfeste und im Dorf. Bald hatten die Dörfler solche Angst, dass sie sich bewaffneten, die Türen nachts verschlossen und es zu manchem Übergriff auf Fremde kam. Die Angst vor dem „Schlächter von Wanka“ ging um.“ Die drei Männer warfen sich unruhige Blicke zu, als sie einiges von dem was sie in den Tunneln gehört und gesehen hatten, zu begreifen begannen. „Ich weiß nicht was meinen Großvater dazu gebracht hat, all diese Menschen zu töten und in den Feuchtwiesen zu verbergen. Als Signore Miano erkannte, was sein Bruder tat, hat er ihn in Ketten legen lassen, damit er nie wieder einem Menschen Leid zufügen konnte.“ Er brauchte nicht auszusprechen, was Miano Halthera getan hatte, um seinen Bruder daran zu hindern, weiteres Unheil zu verbreiten. Sie hatten es alle gesehen.
„Damit endete die Herrschaft der Fehgeborenen, der alte Brauch wurde abgeschafft und schließlich vergessen. Nach den Taten Darias und ihres Sohnes konnte man das Signore Miano nicht verübeln. Und viele sagen, dass man an Mianos Aufstieg zum Gransignor sieht, dass der Brauch der Fehgeborenenherrschaft sich überlebt hatte.“


„Was geschieht nun?“, fragte einer der Männer nach längerem Schweigen. Der Abt seufzte.
„Wenn das Wetter sich beruhigt hat werde ich sofort gen Arinken nach Prätor Boronir schicken. Wenn möglich soll er das Grab Fyordos segnen auf dass dieser böse Geist für immer gebannt bleibt." „Dann werden wir eine Suchmannschaft bilden, um den Jungen zu finden, der sich sicherlich bald seine Verwandten aus Shenilo anschließen werden.“ „Mit der Hexe werden wir verfahren, wie wir Halthera seit der Gründung der Stadt mit Schwarzkünstlern umgehen. Sie soll mit einem Mühlstein beschwert im See versenkt werden.“
„Zuletzt bleibt der Leib des kleinen Wendolo.“ Es war die Haushofmeisterin gewesen, die in dem Jungen, der im Zimmer der Adepta Menaris den Tod gefunden hatte, eben jenen Gerbersohn erkannt hatte, der vor Wochen im Sheniloer Gerbersee ertrunken war. „Sein Leib soll endlich Ruhe finden. Auch ihm soll Prätor Boronir seinen Segen schenken, wenn er ankommt.“

Olwid maß die vier Männer mit einem langen, ernsten Blick.
„Ich will Euch zuletzt noch um einen letzten Dienst bitten. Wir Halthera haben unsere besten Tage schon hinter uns. Das Haus steht auf vier Augen, ich bin alt und habe mein Leben der Göttin geweiht. Mein Neffe ist zwar jünger, aber nicht gesund. Ich fürchte, bald wird alles, was von den Halthera noch übrig ist, ihr Name sein und die Erinnerung an Ihre Taten.“ Sein Blick wurde nun weicher, bittend. „Wenn Ihr könnt, meine Herren, dann lasst nicht zu, dass die Taten Einzelner das Andenken Vieler beschmutzen. Wenn Ihr könnt, dann schweigt zu dem, was Ihr unter der Feste erfahren habt.“
„Was ist mit jenem Namen, jenem Charr-Ulthar, von dem die Alte gesprochen hat?“ Olwid schüttelte zur Antwort den Kopf. „Ich kenne wenig mehr als den Namen. Ein böser Geist, eine unheilige Wesenheit vielleicht, die in diesen Landen von Alten und Einsamen für vieles Übel verantwortlich gemacht wird.“ Er blickte aus dem Fenster, auf den noch immer verhangenen Himmel, aus dem nun aber kein Regen mehr fiel. „Die einfältigeren Holzfäller und solche Waldläufer, die nur alle paar Monde einen Menschen treffen, geben ihm manchmal die Schuld an schlechtem Wetter, weil sie die Unergründlichkeit des Launenhaften nicht begreifen können.“ Er zuckte zögerlich die Schultern. „Yelaya muss geglaubt haben, dass ihr die düstere Macht, von der Ihr mir berichtet habt, von dieser Wesenheit gegeben worden ist.“ Er schaute hinüber zu Horasio ya Papilio, dessen Schwester ihren Schrecken noch immer im Schlaf zu überwinden suchte. „Der Leib des unseligen Gerberjungen wurde ungefähr zum gleichen Zeitpunkt losgelassen“, das letzte Wort war von einer unsicheren Handbewegung begleitet, „als die Klinge in Yelayas Körper drang, wie ich glaube."
"Wenn die Zwölfe gut sind, dann habt ihr mit der Alten auch ihrem Herren das Handwerk gelegt.“

Kampf der Wasser

Boronello stand auf einem großen Turm und doch inmitten eines kleinen Waldes. Unter ihm erstreckte sich eine Stadt, die längst über ihre Mauern hinausgewachsen war, die jetzt im Kampf mit sich selbst befand. Flammen züngelten aus mehreren Gebäuden an einem See im Süden und griffen gierig nach mehr Holz, verkohlten Stein und verzehrten Menschen. Kleinere Flammen schlängelten sich durch die Gassen, die zu dem Turm führten, auf dem er stand. Männer mit Klingen in ihren Händen leuchteten damit ihren Weg. Sie kamen, um Rache zu üben, die Unordnung auszunutzen, aber er fühlte keine Furcht. Stattdessen sah er zu, wie man zwischen Wasser und Brand Menschenketten bildete, um zu retten, was zu retten war. Er lachte. Bald wären seine Wasser überall.
Er wartete. Wartete und fühlte, wie seine Wasser sich in der Stadt ausbreiteten mit jedem Eimer, der ausgeschüttet, jedem Tropfen, der vergossen wurde. Sein Blick ging weiter. Er hörte die Schreie der Menschen in den Häusern, die brannten, sah die Eile auf den Gesichtern der Löschenden und spürte die Wut der Leute, die sich nun gegen die Palazzi derer wandten, die sie für die Schuldigen hielten.
Etwas tropft auf seine Stirn. Er blickte in den blauen Himmel. Keine Wolke war zu sehen. Und doch fiel SEIN Wasser herab. Ein wütender Schrei hallte über die Turmspitze. Er riss seine dunklen Augen weit auf und verfluchte IHN.
Die Tropfen gingen jetzt schnell herab, die Flammen zu löschen und seinen neuen Leib zu martern. Er fühlte, wie sein Griff um die Stadt schwand, genauso, wie sein Griff um seinen neuen Körper schwand.

Er erwachte und fand seinen Körper schweißgebadet vor. Er erhob sich, zögerlich, denn noch fühlte er sich schwach auf den Beinen. Langsam schlurfte er zur Wasserschüssel hinüber und bediente sich des Kruges den irgendjemand für ihn angefüllt hatte. Kurz betrachtete er sein Antlitz in der Spiegelung des Wassers. Ein dunkler Schimmer, der zerfasernde Rest einer dunklen Wolke, war für einen Augenblick auf den Augen Boronello Haltheras zu erkennen, bevor er verschwand. Er lächelte.

SHB-Kurzmitteilung, Ingerimm 1035 BF

Nachdem unlängst auch das letzte erbberechtigte Mitglied des Hauses Halthera, Boronello, den Weg alles Derischen gegangen ist, hat der Erbverwalter, Abt Olwid, sich endlich zu einer Verteilung des Erbes des alten ponterranischen Adelshauses durchgerungen. Die nach dem Testament der Ismiane Halthera engsten Erbin des Hauses, Atroklea ya Papilio, die Schwägerin der Verstorbenen, wird künftig als Herrin von Wanka und der Fuldigorsfeste zu bezeichnen sein. Wie das Hesindeblatt erfahren hat, hat Atroklea allerdings ein Mitglied der örtlichen Honoratiorenschaft, Dozmano Kaltrek, einen Verwandten der sheniler Patrizierfamilie Wankara zum Kastellan ernannt. Das Vogteigut der Aralzin, Aperinis, ist künftig in Händen eines alten Bekannten aus dem Magistrat, dem einstigen Iustitiar Caron d'Imirandi. Eine brisante Information betrifft die Erbschaft des Gutes Hepheia in den Ausläufern des Arinkelwaldes. Zwar erbte mit Meryama Aurandis ein Mitglied des alteingesessenen Hauses Aurandis diesen in letzter Zeit ähnlich wie Wanka von allerlei zwielichtigen Dingen heimgesuchten Flecken Land. Doch ist diese mit niemand anderem als Francidio di Côntris verheiratet, der auch zum Antritt der Erbschaft angereist sein soll.
-Farlon Terschlin

Praios 1036 BF, Westlich von Côntris

Das Wechselspiel von klarem Himmel und Wolken ließ lebendige Schatten über die grünen Hügel tanzen. Im Flusstal schlängelte sich der Yaquir durch das Land, züngelte gierig über die tapferen Inseln in seinem Bett hinweg und wandte sich westwärts, dem Meer entgegen.
Ein gräulicher Hügel, kein Berg, der von kräftigem Grün bewachsen war, dessen Felsen ihm dennoch groß und mächtig wirken ließen, ragte im Hügelland hervor. Leicht gen Efferd geneigt, schien er nach den montaltinischen Wäldern greifen zu wollen, ohne sie je zu erreichen.
Auf seiner Spitze lag ein steinernes Quadrat, nicht vielmehr als die Grundmauern eines Gebäudes, das schon viele Götterläufe keines mehr war. Kein Côntriser oder Côntrese wusste heute noch wofür das Bauwerk einst errichtet worden war oder durch wessen Hände.
Ein Wachturm um heute ausgestorbene Gefahren des Waldes oder besiegte Gegner auf Abstand zu halten? Ein Herrenhaus lange begrabener Geschlechter? Der opulente Hof eines reichen Winzers, dessen Reben längst verdorrt waren?
Eine Seitenwand mit einem Fenster war alles was heute noch von dem Gebäude kündete, ein vielsehendes Auge, das nur blinzelte wenn dunkle Wolken über die Hügel zogen. Es hatte gesehen wie ein riesiges Herr bei Côntris gelagert hatte um eine Krone zu erringen, bei dem weißsteinigen Schloss, dessen Bau es ebenfalls gesehen hatte, lange davor. Viele Götterläufe vor dem Bau des Schlosses hatte das einsame Auge gesehen wie ein Magier aus dem Norden gekommen war, um den Herren der Stadt mitzunehmen und wiederum lange davor hatte es zugesehen, wie der Tempel des Götterfürsten zusammenbrach. Doch nie hatte jemand lange durch das Auge ins Land geblickt. Manchmal hatten Hirten eine Weile in den wenig Schutz vor Wind und Wetter bietendem Gemäuer Zuflucht gesucht, vor einigen Jahrzehnten hatte sich eine kleine Bande von Gesetzlosen in den Hügeln versteckt gehalten und alle Paar Götterläufe verbrachten tapfere Jugendliche aus Navalet oder Montalto hier eine unbehagliche Nacht.
An diesem Tage war jedoch wieder jemand in das Quadrat gekommen. Auf dem steinernen, halb abgebrochenen Fenstersims lag eine Schlange und ließ ihre schuppige Haut in der Sonne glänzen. Ab und zu tastete ihre Zunge ruhig zwischen ihren Lippen hervor, das Tier wirkte behaglich und zufrieden. Dann schob sich ein Schatten vor die Sonne und der Himmel verdunkelte sich. Die Schlange zischte und zog sich ins Innere der Ruine zurück. Sie schlängelte sich ausgetretene, halb eingestürzte Stufen hinab, zu Tier und Mensch.
Drunten standen ein knappes Dutzend unterschiedlichster Gestalten in grünen, braunen und schwarzen Häuten. Die Mehrzahl waren Weibchen aber in ihrer Mitte stand bei zwei Frauen auch ein Mann um ein Feuer und tauschte gerade Worte aus. „Was geschieht jetzt mit dem Jungen?“ Der Sprecher, ganz in schwarz gehüllt, roch nach Rind, fand die Schlange. Sie verzog sich in einen Schatten in der Ecke des Gemäuers als Flügelschlag die Ankunft des Schattenwerfers verriet, der sie vom Fenster vertrieben hatte. Krächzend landete eine Gespensterkrähe auf der Schulter des Mannes. „Der arme Wurm bleibt erstmal bei mir, bis sich diese Sache beruhigt hat, sage ich. Ohne mich wäre der Junge ohnehin längst in seiner Hand!“ Die Sprecherin war eine alte, wohlbeleibte Frau, die ein kleines Fass um den Hals trug. Die Anwesenden wussten aber, dass darin nicht etwa ein klarer Brand oder ein schwerer Rotwein schlummerte, sondern eine bläuliche Unke.
„Du weißt, dass seine Familie nach ihm sucht, Sharina?“, sagte die Herrin der Schlange jetzt. „Ha, lass‘ sie suchen, sage ich! Die sind doch der Grund, warum wir seit Jahren die Zwölfzahl nicht erfüllen!“ Ihre Stimme verriet aufkeimende Wut. „Es ist nie bewiesen worden, dass sie es waren, die deine Tochter...“
„Aber sie waren es, Mädchen, sage ich!“ Die Krähe rief und der Mann gluckste humorlos.
„Tochter, ich glaube in einem hat Sharina recht. Bei ihr ist der Junge vielleicht sicherer aufgehoben. Sicherer vor ihm.“ Zum ersten Mal hatte sich die älteste Frau im Raum zu Wort gemeldet. Zu ihren Füßen lag, scheinbar schlafend, eine schlanke Katze, deren Schwanzspitze allerdings ab und zu zuckte. „Also ist es wahr? Er ist zurück?“, wieder krächzte der Vogel. Die Alte nickte in Richtung des Fragenden. „Nachdem, was ich in Wanka gesehen habe, müssen wir davon ausgehen, ja. Das war einer der Gründe warum ich es für weiser hielt, die Wälder für dieses Jahr zu verlassen.“ Das löst eine Reihe von gemurmelten Bemerkungen unter den Anwesenden aus. „Einer der Gründe?“, fragte der Krähenmann leise.
„Die falsche Hexe mag bezwungen sein, aber einige ihrer Handlanger könnten noch immer in den Wäldern umherziehen. Selbst wenn der Drache alle erwischt haben sollte, weißt du selbst genausogut wie ich, dass allerlei neugierige Augen und Ohren in diesen Tagen die Wälder beobachten. Wiewohl ich dem Herren Endor nicht mehr misstraue als allen anderen Hohen Herren...“, diese Bemerkung löste wieder ein leises Kichern des Schwarzgewandten aus, "so bin ich doch nicht bei allen, die in seinen Spuren wandeln geneigt, ihre Rechtschaffenheit zu beschwören.“ Die Herrin nickte. „Und selbst wenn sie alle reinen Herzens kommen, so verbreitet sich doch Manches, was lieber ungesagt bleiben sollte, durch ihre Münder und die ihrer Diener, Freunde und Verbündeten.“
„Ich frage mich, muss uns das etwas kümmern? Sharina hat geholfen, Yelaya zur Strecke zu bringen. Ihr beiden habt geholfen, den Kultisten auf die Spur zu kommen. Ist es nicht vielleicht an der Zeit, dass sie ihre eigenen Probleme lösen?“, fragte der Krähenmann.
„Er war auch unsere Sorge und ist es noch immer, Pastore.“ Der Schwanz der Katze zuckte jetzt heftiger. „Land und Leute im Westen des Waldes sind ausgedörrt.“ Auf einen Blick der älteren Herrin nickte die Krötenfrau bestätigend. „Und wir wissen nicht, worauf sein Hunger nun gerichtet ist.“ Der Vogel krächzte wieder. Seine schwarzen Augen hatten die Schlange in der Ecke ausgemacht. Sie beeilte sich davonzukommen. Vielleicht war ja irgendwo in diesem Gemäuer noch ein saftiger Käfer oder eine schmackhafte Maus zu finden? All dieses Gerede hatte sie hungrig werden lassen.