Briefspiel:Steine kommen ins Rollen (7)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: EFF 1038 BF Schauplatz: Urbasi Entstehungszeitraum: Sommer 2016
Protagonisten: Lucrezia ya Scalior und andere Mitglieder der Familie Scalior, weitere Mitglieder der Steinzunft Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Scalior.png Djamilla
Zyklus: Übersicht · Die letzte Sitzung vor der Patronatswahl · Neroli - die Maurer · Frappante - die Ziegelei · Triffon - die Steinmetze · Landor Maddalari – der Malergeselle · Die Ratssitzung mit Wahl des Patrons · Epilog

EFF 1038 BF, Palazzo der Familie Scalior

Adamante ya Scalior stürmte in den Teesalon, in dem seine Frau und älteste Tochter plauschend, lachend und Rotwein trinkend zusammensaßen. Er war nach der Patronatswahl noch lange aufgehalten worden, zahllose Glückwünsche und Anträge waren an ihn herangetragen worden. Einerseits war er hoch erfreut über den Gewinn der Wahl, andererseits nagte an ihm das Gefühl, dass das Ganze ein abgekartetes Spiel gewesen war. „Lucrezia!“ diese hatte ihren Blick längst auf den Eintretenden gerichtet und strahlte ihn nun an „Vater, meine herzlichsten Glückwünsche zu Deiner Wahl!“ „Danke...“ murmelte er undeutlich. Dann straffte er sich wieder. „Was hast Du angestellt?!“ „Aber liebster Vater...“ sie setzte ihr bestes Liebe-Tochter Gesicht auf „was denkst Du denn?“ sie blinzelte. Sein Blick wurde etwas weicher „Ich denke, dass es kein Zufall war, dass ich als Patron vorgeschlagen und mit Mehrheit gewählt wurde.“ Lucrezia lächelte fleißig weiter „Ach liebster Papa, wer wäre denn besser geeignet als Du?“ fuhr sie zuckersüß fort. „Und geeignet war die dell'Arbiato ja wirklich nicht!“ Sein Blick blieb weiterhin mißtrauisch „Und trotzdem war sie jahrelang Patronin ...“ Lucrezia seufzte theatralisch „Nun, ein wenig habe ich schon Allianzen gefestigt.“ gab sie gespielt wiederwillig zu. „Das hat vielleicht schon ein wenig dazu beigetragen, dass Du mit Mehrheit gewählt wurdest.“ Sie strahlte ihren Vater an. „Damit bist Du nun Patron der Steinzunft und hast einen Sitz in der Signoria.“ Ganz war er noch nicht besänftigt „Du hast also hinter meinem Rücken Allianzen geschmiedet?“ wollte er wissen. „Ach Papa, so würde ich das jetzt nicht nennen...“ sie blinzelte ihn wieder an. „Ich habe lediglich unsere bereits guten Beziehungen, die Du aufgebaut hast, etwas intensiviert. Das ist doch nicht hinter Deinem Rücken wenn ich mit dem einen oder anderen in der Zunft zu Mittag essen gehe und so...“ „Und so... so so“ brummelte er. Ernsthaft konnte er ihr nie lange gram sein. Hinter seinem Rücken grinste Lucrezia ihre Mutter vergnügt an und ihre Augen sprachen ein deutliches „Hab ich Dir doch gesagt“.
Adamante, amore mio“ auch Cesara ya Malachis strahlte ihren Gatten an – die Familienähnlichkeit zu ihrer Tochter war in diesem Augenblick frappant – und beglückwünschte ihn nun auch mit überschwänglichen Worten und einer liebevollen Umarmung. „Setz Dich doch zu uns, wir haben zur Feier des Tages einen Criadera aufgemacht.“ Das ließ sich Adamante nicht zweimal sagen und setzte sich mit freudig erwartungsvollem Gesicht neben seiner Frau in einen der gemütlichen Ohrensessel. Cesara zelebrierte das Einschenken des guten Tropfes und steigerte damit sichtlich die Vorfreude ihres Mannes. Nachdem Adamante einen ersten Schluck genommen hatte und genießerisch die Augen schloß, lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung.
"Liebling, unsere Tochter sollte nicht immer mit ihren Spielchen durchkommen“. Diese Eröffnung wurde prompt von einem empörten „Aber Mutter!“ von Lucrezia quittiert. Adamante öffnete erstaunt die Augen. „Cesara? Was willst Du denn damit sagen?“ „Deine Tochter schmiedet ihre Ränke und beschert Dir dadurch mehr Arbeit“ entgegnete diese und fuhr fort „nun mußt Du auch noch auf die Sitzungen der Signoria und hast noch weniger Zeit, Dich um Deine Geschäfte zu kümmern“ nach einer kurzen Kunstpause setze sie dann noch nach „oder um Deine Frau...“ Adamante legte die Stirn in Falten, dieser Aspekt schien ihm noch nicht aufgegangen zu sein. Cesara lächelte fein, sie hatte ihren Gatten nun dort, wo sie ihn haben wollte. „Soll Lucrezia doch auch einmal die Konsequenzen ihrer Handlungen tragen!“ fuhr sie mit anklagender Stimme fort und Lucrezia setzte ein betretenes Gesicht auf. Der Mann blickte nachdenklich von seiner Frau zu seiner Tochter und lies ein leises „Hmmm...“ vernehmen. Lucrezia sandte ein Stoßgebet zu Phex. Plötzlich leuchteten Adamantes Augen auf, ihm schien eine Idee gekommen zu sein. „Na dann soll mich Lucrezia doch in der Signoria vertreten!“ stieß er triumphierend heraus. „Aber Vater!“ es verlangte Lucrezia nun doch einiges an Selbstbeherrschung ab nicht laut zu jubeln sondern schwach zu protestieren „das kannst Du doch nicht von mir verlangen!“ schnell nahm sie einen Schluck Wein um sich nicht doch noch zu verraten. Das schien ihren Vater nun in seinem Entschluß zu bekräftigen und er entgegnete mit all seine Autorität „Doch Lucrezia, Du wirst mich und damit die Steinzunft in der Signoria vertreten. Basta!“ Hinter seinem Rücken zwinkerte Cesara ihrer Tochter zu und diese antwortete mit einem kurzen, kaum merklichen Grinsen.