Briefspiel:Schwertfest in Urbasi (6)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: 15. Rondra 1033 BF, im Zuge der Marudreter Fehde Schauplatz: Magistratspalast und Renascentia-Platz in Urbasi Entstehungszeitraum: Juli bis September 2011
Protagonisten: etliche Patrizier Urbasis, dazu auswärtige Gäste Autoren/Beteiligte: Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus dell'Arbiato.png Dellarbiato, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie van Kacheleen klein.png Van Kacheleen, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


Teil 6: Die Gäste aus Efferdas schlagen auf


Autor: Di onerdi

Etwas verspätet betraten auch einige in Urbasi eher selten gesehene Gäste den Saal.

Der erste war der Ambassador der Republik Efferdas, Darion di Onerdi. Braunhaarig, schlank und die feinen Gesichtszüge dezent hervorgehoben, schritt er den beiden Damen in seiner Begleitung voraus, die nicht nur aufgrund seiner Größe einen starken Kontrast zu ihm bildeten.
Dicht hinter ihm folgte die berühmte Streitwagenfahrerin Luca di Onerdi, Festungskommandantin von Ankhello, vor allem aber Teilnehmerin am Großen Donnersturmrennen von 1031 BF. Der Ruf einer großen Kämpferin eilt ihr mittlerweile schon voraus, in Urbasi sah man die bekannte Reckin in letzter Zeit allerdings des öfteren in stiller Kontemplation im Rondra-Tempel San Raidri.
Die dritte im Bunde war den Urbasiern dagegen bisher fast unbekannt. Bei ihr handelte es sich um Niam di Onerdi, die erstgeborene Tochter Lucas. In ihr mochten Beobachter die einstige Schönheit Lucas wiederzuerkennen, die dieser von der Roten Keuche genommen wurde. Ein wenig jünger als Darion, war Niam doch ungleich kräftiger gebaut und machte der Kavallerieschule, die sie in Neetha besuchte, alle Ehre. Auch ihre Kleidung war martialischer, doch nicht so kostbar wie die Darions.

"Willkommen in der Schlangengrube, die Damen", meinte Darion leise. "Hier kann man jedem vertrauen, allerdings nur darauf, dass er Vertrauen nicht wert ist. Ich denke, wir werden viel Spaß haben, solange wir selbst nicht zuviel preisgeben..."
Luca nickte bestätigend zu dem letzten Satz. "Ich will sehen, wo sich die di Salsavûr finden lassen, vielleicht ist später noch die Schwertschwester zu sprechen."
Die drei näherten sich allmählich den Treppenaufgängen und grüßten mal hier, mal dort flüchtige Bekannte.
Währenddessen wusste Darion nicht recht, ob er Viviona della Turani aufgrund des Stadttratsches der letzten Wochen lieber aus dem Weg gehen sollte … Doch bald entschied er sich anders: Wenn die Dame womöglich der Nähe ihres unangenehmen Vaters einen Augenblick lang entkommen wollen würde, musste er zur Stelle sein. Da Luca sich ohnehin selbst würde vorstellen können, drängte er sich durch die versammelten Würdenträger, um nach Viviona zu suchen …


Autor: Turani

Malvolio schien sich wenig daran zu stören, dass sein Gesprächspartner [Panthino, siehe Panthino und Malvolio] ihn hastig verlassen hatte. Mehr Lobhudelei auf seinen Bruder hätte er ohnehin nicht ertragen, sagte er sich selbst. Stattdessen suchte er seinen Weg auf den Balkon allein, um einen seiner Stellung angemessenen Platz zu ergattern, bevor das neureiche Gesindel, das sich so hochtrabend Patrizier nannte, ihn davon vertreiben konnte.


Derweil hatten die Wege seiner beiden anwesenden Kinder sich auf der Treppe wieder gekreuzt. Sie standen etwas abseits im Halbdunkel einer Nische; Viviona lehnte ein wenig zu aufreizend an der Wand, während Fernan vor ihr stand, sich mit einer Hand neben ihrem Gesicht gegen die Wand stützend. Die beiden hatten einen leisen, aber sehr schnellen Wortwechsel. Stritten sie sich oder war es wieder nur eines ihrer Spielchen, mit denen sie die nie verstummenden Gerüchte um eine inzestuöse Affäre der beiden anheizte? Ihre Hände jedenfalls, die immer wieder mit seiner Kleidung spielten, ließen eher auf letzteres schließen.

Schließlich traf ihr Blick den von Darion di Onerdi, der scheinbar suchend durch den Palazzo wanderte. Ein Lächeln kam auf ihre Lippen, bevor sie Fernan beiseite schob. "Signore di Onerdi", grüßte sie ihn vergnügt mit je einem Kuss auf jede Wange. "Was für eine angenehme Überraschung, Euch hier zu sehen. Ich dachte Ihr wärt durch Familienbesuch abgelenkt." Für einen Moment vergaß sie fast, dass ihr Halbbruder noch hinter ihr stand. Erst als er sich demonstrativ neben ihr aufbaute und sich unüberhörbar räusperte, sah sie ihn kurz an. "Achja, Ihr erinnert Euch sicherlich an meinen Bruder, Fernan", bemerkte sie mit spitzer Zunge.


Autor: Di onerdi

"Wie wundervoll, Euch hier zu sehen, Viviona", meinte Darion, bevor er sein Barett zu einer Verbeugung vom Kopf nahm, "Und Ihr seid Fernan, höchst angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen." Doch seine Aufmerksamkeit hatte Fernan nicht, denn der Ambassador hatte nur Augen für Fernans Halbschwester. "Und was für ein schönes Kleid Ihr tragt, ich möchte meinen, das Eure ist das schönste des Tages." Umstehende Gäste bemerkten leicht den unschicklich geringen Abstand der beiden zueinander.

Nach einigen Augenblicken sah Darion sich suchend um, nahm dabei aber nicht die Hand von Vivionas Arm. "Ich hoffe, wir werden heute noch ein wenig Zeit füreinander haben. Nun entschuldigt mich bitte, meine Familie, ich muss..."
"Darion", rief Luca ein wenig lauter, als nötig, "da seid Ihr ja!" Die beiden Damen waren plötzlich und für ihn unvorhersehbar direkt hinter einer anderen Gruppe aufgetaucht - mal wieder erwischt.

"Dann darf ich vorstellen? Viviona della Turani, die schönste Dame der Stadt, Fernan della Turani, Schwertspieler... und dies sind meine Verwandten aus Ankhello: Luca di Onerdi, Siegerin der 1000 Meilen, und Niam di Onerdi, ihre Adjutantin.
Aber wollten wir nicht langsam nach oben? Wir verpassen sonst alles..."


Autor: Turani

Fernans Gesichtsausdruck war ungewöhnlich kalt, denn er hielt nichts von all den Schleimern, die sich seiner Schwester an den Hals warfen. Einem Botschafter konnte er bedauerlicherweise nicht einfach seine Meinung sagen, also zog er das Schweigen vor. Seine Schwester hingegen wirkte bestens unterhalten und gab sich keinerlei Mühe, mehr Abstand zwischen sich und Darion zu schaffen, als dessen Verwandte auftauchten. Sie lächelte freundlich und neigte beiden kurz ihr Haupt zu.
"Ja, ich denke, das sollten wir", erwiderte sie vergnügt und hakte sich bei Darion unter, um sich von ihm nach oben führen zu lassen.
Unterdessen schien sich Fernan wieder gefangen zu haben, zumindest verneigte er sich freundlich vor den beiden Damen.
"Wollen wir uns da nicht anschließen?" fragte er die beiden und wechselte wieder in die sorglose Stimmlage, die er üblich aufzulegen pflegte. "Siegerin der tausend Meilen? Eine beeindruckende Leistung. Wenn es Euch beliebt, werft doch bei der Parade Euer fachkundiges Auge auf meinen Bruder. Er mag Eurer Stärke nicht gleichkommen, aber der Jubel solch rondrianischer Damen würde ihm gewiss den Tag versüßen."


Autor: Di onerdi

So setzte sich dir Gruppe in Bewegung, um auch einen halbwegs brauchbaren Aussichtsplatz zu bekommen. Darion und Viviona eilten voraus, Luca wiederum wandte sich an Fernan.
"Ich bin eigentlich nicht einmal wegen dieser Parade hier, wisst Ihr? Ich wollte vielmehr den Tempel der Rondra besuchen, aber wo ich nun einmal hier bin, wird es mir eine Ehre sein, ein Auge auf Euren Vetter zu haben... Niam, du bist da mittlerweile ähnlich kompetent wie ich, nicht wahr? Dann wollen wir mal sehen, ob die Urbasier fähige Kavalleristen haben, nicht wahr?"
"Mich würde mehr interessieren, ob sie es hier mit Rondra oder eher mit Kor halten...", erwiderte die Angesprochene und schlug demonstrativ die Faust auf den Brustpanzer.

Darion war dagegen weniger mit rondrianischen Dingen beschäftigt, sondern ließ das Gespräch mit Viviona ein wenig abschweifen. "Es ist immer angenehm, Eure Gesellschaft erleben zu dürfen. Wärt Ihr nicht, müsste man denken, die Röcke der Damen würden immer länger und... Ihr wisst schon... und meint Ihr, wir bekommen noch einen guten Platz, oder wollen wir auf das Gedränge lieber verzichten?"

[Fortsetzung folgt …]