Briefspiel:Pilgerwein/Unruhen auf dem Geronsplatz

Aus Liebliches-Feld.net
Zur Navigation springenZur Suche springen
Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
Beteiligte (irdisch)
Familie Menaris klein.png Athanasius
Familie Brahl klein.png Brahl
Familie Cordur klein.png Cordur
Familie di Asuriol.png Travin

Die Briefspielgeschichte Pilgerwein behandelt die Neuvergabe des Weinbelieferungskontraktes an die Herbergen und Schenken der Familie Cordur für die kommenden fünf Jahre ab dem Spätsommer 1032 BF.

Ihr Beginn ist hier und ihre Fortsetzung hier nachzulesen.

Am Nachmittag des 11. Efferd 1032 BF, Shenilo, am Westtor

Ein Besuch in Nuovo Ruthor

Aufsehen zu erregen ohne aufzufallen - eigentlich war es seine Spezialität, sich im Hellen zu verstecken. Ignoratio d'Ombra war ein stolzer Mann, wenngleich seine Erfolge stets im Verborgenen, im Schatten zu bleiben hatten. Dies nun war eine Aufgabe deren Vergabe ihn bereits mit Stolz erfüllte, deren Gelingen jedoch seinen Wert für seinen Patron auf lange Sicht sicherzustellen vermochte.

Der Mann mit dem unbestimmbar merkmalsarmen Gesicht, der seichten Mimik und dem stets gewöhnlichen Äußeren schien wie geschaffen für seine Profession. Mit seinen sanften Augen blickte er von den Mauern Shenilos auf das rege Treiben der unter ihm liegenden Gassen. Bald würde sich die Sonne im Reich des jungen Horas danieder legen, nun galt es also, die Früchte der letzten Wochen zu ernten.

"So wenig Zeit", dachte Ignoratio im Stillen. "So wenig Zeit." Spontanität war oft notwendig, aber ihm war es zutiefst verhasst, diese nicht durch ausreichende Vorbereitung vermindern zu können. Doch umso größere Ehr, sollte ihm sein Plan gelingen. Die Ruthorer waren allesamt eine verschworene Gemeinschaft. Es war unmöglich in wenigen Tagen einer von ihnen zu werden. Den Worten Fremder gegenüber waren sie hingegen misstrauisch. Aber Armut, Eifer und bedingungslose Treue formten besten Ackergrund für Missgunst, Wut und Gewalt. Und letzteres war sein Ziel.

Wenig später im Palazzo Cordur

Daryls Verköstigung mit Wein und Früchten...

Die Praiosscheibe neigte sich bereits zum Horizont und noch immer brachten die Diener neue Köstlichkeiten zu den verschiedensten Weinen, allesamt exquisite Tropfen der Weinhandlung Yaquiria Shenilo. Wenngleich Daryl Brahl und Selina Cordur nur geringe Mengen der vorzüglichen Weine kosteten, so war die Stimmung im Verlaufe des Nachmittages doch spürbar lockerer und fröhlicher geworden. Auf deftige Speisen wurde derweil verzichtet; herbe Schokolade und süße Kandisfrüchte, würziger Käse und salzige Meeresfrüchte vermochten in ihrer großen Auswahl bereits ausreichend zu sättigen. Hinzu fanden sich nicht nur in vielen Weinen die verschiedensten Kräuter, auch geraucht wussten diese die beiden Herrschaften mal zu entspannen, mal zu beleben.
All derweil hatte Daryl von den Vorzügen brahlscher Weine und den Gaumenfreuden der WYS gesprochen. Nach dem Genuss milden Tabaks wurden nun die günstigeren Weine gereicht, deren Ausschank in vielen Tavernen der Stadt in weitaus größeren Mengen erfolgte. Derweil hatte sich auch das Gespräch weiter zum Geschäftlichen hin verlagert.

Den erfreulichen Verlauf des Tages durchbrach jäh ein Lärmen, das vom zu dieser Stunde meist ruhiger werdenden Geronsplatz durch die Fenster wehte. Man vernahm Schreie und laute Rufe. Dann klopfte es an der Tür zum Speisesaal. Ein Diener brachte aufgeregt Kunde über den Grund dieser Störung: Eine Menge hatte sich vor dem Portal des Palazzos versammelt, Fackeln und Fäuste wurden in die Höhe gestreckt und Schmähungen gerufen.

Eilig hatte sich Daryl Brahl erhoben und war zum Eingang des Palazzos geschritten, dicht gefolgt von seiner Gastgeberin. Die Herrin des Hauses schien ebenso von dieser Störung überrascht wie ihr jüngerer Gast, der sich nun erbost selbst ein Bild zu machen gedachte. In der Eingangshalle sprangen Daryls Leibwächter, der ihn nach den Vorfällen am Draconiter-Institut oft begleitete, und seine zweite Leibsecretaria, Preciosa Veliriano, hastig auf. Die zierliche Preciosa eilte schnell zu ihrem Herrn, um diesen über die außergewöhnliche Lage in Kenntnis zu versetzen, soweit sie dies vermochte. Sie schien jedoch überfordert und so ließ sich Daryl auch von seinem Leibwächter nicht davon abbringen, vor das Portal zu treten.

Ohrenbetäubend jaulte der Mob auf, als er seinem Feindbild gewahr wurde. Vergeblich versuchte der Curator die Menge zum Schweigen zu bringen, derweil sein Leibwächter ahnte, dass er seinen Herrn keineswegs vor einem wütenden Mob zu schützen vermochte. Schmähungen hallten herüber; sie galten vornehmlich der Diktatur der WYS und der verbrecherischen Familie Brahl. Die Männer und Frauen schimpften über den Missbrauch von Macht und Gold der Weinhandlung, um die ehrbaren Winzer und Weinhändler der Domäne endgültig zu verdrängen. Klagen wurden laut über die Not derjenigen, die die Ärmsten schützten und fromm auf die Götter vertrauten, wo andere nur an den eigenen Reichtum glaubten. Immer wieder konnte man Forderungen hören, die Cordur dürften diesen Götterlosen und Gierigen kein Gehör schenken, müssten vielmehr die di Asuriol unterstützen in ihrem göttergeleiteten Weg.

Daryl Brahl hatte genug gehört. Wenn er diesen von Hesinde verlassenen Mob nicht zum Schweigen bringe konnte, die Stadtwache würde es. Doch was zum Namenlosen war nun in diese Tiere gefahren? Die verängstigte Preciosa, auf ihrem Weg vorbei an der Menge um die Wachen zu verständigen, sah sich urplötzlich als Ziel besudelnder Geschosse! Gar zu Boden wurde sie gestoßen! Daryls Leibwächter eilte, das Schwert gezückt, zur Hilfe. Da brach das Chaos endgültig los.
Faule Eier und Geschmeiß trafen Wächter wie auch den Curator höchstselbst! Ein Hieb traf die arme Preciosa am Kopf, sodass sie das Bewusstsein verlor; ein Schrei durchbrach die Nacht, als ihr Beschützer den Übeltäter mit seinem Schwerte niederstreckte. Allenthalben griff man nach Steinen oder Knüppeln, Messern oder Werkzeugen. Obst prasselte auf den Patrizier nieder, als er seine Secretaria mit sich in die Sicherheit des Palazzos zerrte. Die Angst um das eigene Leben stand Daryl ins Gesicht geschrieben.

Wenig später hatten die Diener das Tor verriegelt. Gerade noch rechtzeitig vermochte sich auch Daryls Leibwächter durch das Portal zu zwängen. Sein Schwert hatte er verloren, er war schwer getroffen und erst jetzt bemerkte er die stark blutende Wunde an seiner Seite - bevor auch er zusammenbrach. Entsetzt blickte die ehemalige Maestra der Stadt von den Verletzten zu dem über und über besudelten Daryl Brahl. Was bei allen Niederhöllen war dort draußen bloß geschehen?

Shenilo 11. Efferd 1032 BF, vor der Garnison der Tempelgarde

Aufstand der Muntleute?

"Talfan, Attenzione!"
Angrond Timshal Menaris, Hauptmann der Tempelgarde, fasste den geschliffenen Holzstab mit beiden Händen und stellte sich in Verteidigungsposition, seine Übungswaffe war parallel zum Oberkörper leicht angehoben. In einem Halbrund standen ein halbes Dutzend Männer und Frauen in den grünen Röcken der Tempelgarde und schauten ihn mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken an. In ihrer Mitte stand, ebenfalls mit einer hölzernen Waffe ausgestattet, der kräftige, hochgewachsene Talfan Manzanares und grinste ohne besonderen Grund, bemühte sich dann aber, den Stock ebenfalls in Position zu bringen.
"Greif mich an, Talfan!" Das Grinsen des Almadaners verschwand, stattdessen spannten sich seine Nackenmuskeln und er sprang nach vorne. Mit kräftigen Hieben trieb er Angrond vor sich her, während dieser versuchte Abstand zwischen sich und seinen Gegner zu bringen, dabei aber durch umstehende Sheniler aufgehalten wurde, die vor der Garnison der Tempelgarde standen und dem Treiben zusahen. Talfan landete derweil einen besonders heftigen Hieb, den Angrond im letzten Augenblick abfangen konnte, dabei aber ins Stolpern geriet und seine Arme sinken ließ. Da war es wieder, das Grinsen des Manzanares.
Während die Zuschauer und die Gardisten anfeuernde oder undeutbare Rufe von sich gaben, machte Talfan einen großen Schritt nach vorne um seinem Gegner den Holzstab gegen den Brustkorb zu schlagen. Doch plötzlich war der Hauptmann sicher auf den Beinen, parierte den Hieb und konterte mit einem Schlag gegen das Knie seines Untergebenen. Talfan jaulte auf und der Hauptmann setzte nach, ließ das Holz auf den Unterarm des Almadaners krachen. Noch ein Jaulen, lauter diesmal und dann landete die Übungswaffe Talfans auf dem Boden und der Stock Angronds stand in Höhe von dessen Schädel, einen Spann entfernt.
Angrond Menaris wandte sich zu den Gardisten um, die feixten oder jubelten - mit Ausnahme der Manzanaresbrüder, die auf den jüngsten Bruder einredeten, der sich die abwechselnd Arm und Knie rieb. "Wir ihr feststellten werdet, scheint es in der Ponterra und weiter im Süden ohnehin viele Kämpfer zu geben, die sich besonderer Lust an der Arivorer Attacke erfreuen." Er wies mit dem Stock auf den mit verständnislosem Blick nach oben schauenden Talfan Manzanares.
"Aber ein heftiger Ausfall kann manchen Gegner durch schiere Wucht in die Knie zwingen. Doch auch der heftigste Ausfall ist nicht von einer gut ausgeführten Covernade sicher. Merkt Euch stets, dass nicht derjenige, den Sieg davonträgt, der die meisten oder die heftigsten Schläge ausführt, sondern der, der einen einzigen, sicheren, gezielten, tödlichen Hieb führt." Er hob an, weitere Erklärungen zu liefern, als sich eine schwitzende Frau im Ornat der Tempelgarde durch die Menge drängte.
Angrond runzelte die Stirn, er ahnte, das dies nichts Erfreuliches bedeuten konnte. "Thespia, warum seid ihr nicht auf Eurem Posten am Gerons-Tempel?" Die Frau deutete zurück in Richtung der Purpurstraße und praioswärts und begann zu erklären. Während der kurzen Unterhaltungen waren weitere Sheniler zu den Umstehenden hinzugestoßen und überall hatten sich wild aufeinander einredende Grüppchen gebildet. Angrond hatte recht behalten. Nichts Erfreuliches.

Tankred Menaris fixierte sein Gegenüber mit eindringlichem Blick und wies vage in Richtung der Dorén-Halle. "Und deshalb sage ich Euch, Curatora Wankara, dass unsere beiden Familien diese für das Wohl unserer Stadt schädlichen Eingabe an die Curia unbedingt mit aller Kraft verhindern müssen. Ich habe mich bereits mit meiner Schwester Brigona unterhalten und sie stimmt mir zu, dass..."
Tankred unterbrach sich, als er die Abgelenktheit seiner Gesprächspartnerin, Tyerka Wankara, wahrnahm. Die immer noch junge Frau, die einmal die neue Matriarchin der Patrizierfamilie werden würde hatte das Gesicht tatsächlich in Richtung von Tankreds Fingerzeig gewandt und blickte mit geweiteten Augen praioswärts. Vom Turm der Wankara konnte man tatsächlich den Geronsplatz mit der Dorén-Halle in seiner Mitte und dem geborstenen Wipfel des Baumes im Rondra-Tempel rahjawärts erkennen. Tankred erhob sich und wollte Tyerka gerade irritiert ansprechen, als Lärm an sein Ohr drang, den er zuvor nicht wahrgenommen hatte.
Nun folgte sein eigener Blick den Augen der Curatorin und er sah schließlich einen Tumult am südlichen Ende des Platzes. Dort hatte sich eine größere Menschenmenge vor dem mächtigen Palazzo Cordur gesammelt. Nun kniff Tankred selbst die Augen zusammen, um besser sehen zu können, während er bereits im Geiste die möglichen Ursachen dieses Menschenauflaufes zu erötern begann. In diesem Augenblick schallte deutlich vernehmbar ein Schmerzensschrei vom Geronsplatz herüber. Fast lautlos war Rondrigo Cordur auf die Turmplattform getreten, um eine Bedrohung des Patrons der Menaris auszuschließen. Tankred warf ihm einen beunruhigten Blick zu. "Signore Cordur, womöglich möchtet Ihr einen Boten zu Eurer Mutter schicken, es scheint als gebe es ein Vorkommnis am Palazzo Eurer Familie."

Angrond Menaris hastete durch die Purpurstraße, vor ihm trieben die drei Manzanares-Brüder die Menschen auseinander und er war froh, dass er angeordnet hatte, nur die Kampfstäbe mitzuführen, denn sonst wäre es wohl schon zu kleineren Verletzungen gekommen. Doch er brauchte die drei Männer jetzt, wenn sich die Beschreibungen der Gardistin Thespia bewahrheiteten, dann würden sich ihre "rauhe Art" als hilfreich erweisen.
Halb rennend wandte er sich noch einmal an die neben ihm hereilende Frau: "Was sind das für Leute vor dem Palazzo Cordur, Thespia?" Die Frau duckte sich unter dem gestikulierenden Arm einer Fuhfrau, die kurz davor schien, ihren Esel nach den Almadanern oder irgendwelchen Gardisten schnappen zu lassen und antwortete schließlich. "Wirkten wie Leute von außerhalb der Mauern. Aber keine Ponterraner, Sheniloer eher. Ein paar trugen diese riesigen Krägen, wie man sie oben bei den Stokkvishen hat." Angrond rief zurück. "Leute aus Nuovo Ruthor vielleicht?" Die Frau zuckte nur die Schultern.
Endlich waren sie am Ende der Straße angekommen und betraten den Geronsplatz, der bis auf die Menschenmenge vor dem Palazzo Cordur fast leer war. Schaulustige drängten sich in den Zugängen zu den Gassen, hatten die Fenster geöffnet und starrten auf den Platz. Erst nach einiger Zeit konnte Angrond die Wappenröcke der Stadtgarde ausmachen, die bemüht war, die Leute auseinanderzutreiben.
Er gab seinen Leuten Anweisung vom Gerons-Tempel aus diese Bemühungen zu unterstützen. Die Verordnungen der Stadt verboten der Tempelgarde die Übernahme von Aufgaben der Stadtgarde, aber auf diese Weise konnte man den Schutz des Tempels vorbringen, sollte sich jemand an der Hilfe der Tempelgarde stören. Angrond verzog das Gesicht beim Gedanken an Hauptmann Rondrian Vistelli, der ihm wohl immer noch in unverdientem Groll verbunden war.
Nun endlich waren die Tempelgardisten nah genug um zu verstehen, was die Menge am Palazzo rief. "Stopft den Brahl in ein Fass und ab in den Dragenbach!" schrie ein bulliger Mann mit Backenbart und steifem Hut, während er einen Prügel schwang. "Schluss mit der Tyrannei der Winzer!" brüllte ein anderer während er sich aus dem Griff eines Stadtgardisten zu befreien suchte. Die Manzanaresbrüder erreichten die Menge als erste und hieben mit ihren Stöcken nach einigen Frauen, die einen Stadtgardisten wütend bedrängten, bis diese blutige Nasen zurückbehaltend zurückwichen. Während Angrond zu verhindern versuchte, dass die Almadaner die Lage noch verschlimmerten warf er einen gehetzten Blick zur Pforte des Palazzo Cordur.
Er hatte von seinem Onkel etwas über Verhandlungen zwischen den Cordur und den Brahl aufgeschnappt. War etwa Daryl Brahl Ziel dieses Aufruhrs? Aus der Nähe betrachtet war er nun sicher, dass das Gros der Leute die septimanische Tracht der Nuovo Ruthorer trug. Er hatte einen Verdacht, woher diese Unruhestifter kamen, sprach ihn aber zunächst nicht laut aus. Stattdessen wandte er sich an die Gardistin. "Thespia, lauf zur Piazza Yalsicor und suche Tsatalante Friedensstimme, wenn du sie finden kannst! Oder Alrigio Pomona, sein Wort hat mindestens genausoviel Gewicht in Nuovo Ruthor wie das der Tsa-Geweihten." Er blickte der davoneilenden Frau nur eine Weile nach, bevor er sich zu den drei Manzanares stellte.
Wenn dies tatsächlich die Wut der berüchtigten Muntleute der di Asuriol war, dann konnte er jede Hilfe aus Nuovor Ruthor gebrauchen, die er bekommen konnte. Er packte seinen Kampfstab und begann Befehle zu brüllen.

Von der Meute bedroht - der Palazzo Cordur

zur gleichen Zeit im Handelskontor der Familie di Asuriol

Travin di Asuriol vernahm die Unruhen, welche vom Geronsplatz in der Nähe des Palazzo Cordur zu kommen schienen. Als ein Bediensteter diese bestätigte und auch komprimiert wiederholte, was dort geäußert wurde, musste Travin erst einmal seine Wut förmlich hinunter schlucken, bevor er sich auf den Weg zum Geronsplatz machte.
Dort angekommen, verschaffte er sich einen Überblick, ehe er sich die günstigste Position aussuchte, um mit erhobener Stimme auf sich aufmerksam zu machen, was letztlich erst beim dritten Versuch gelang, dann aber die Aufmerksamkeit eines immer größer werdenden Teils der Muntleute auf sich lenken konnte:
" In Travias Namen, bei den Zwölfen, kann es wirklich wahr sein, was ich hier vernehmen musste ?! Wie kann es sein, dass Ihr die Hilfe und Zuflucht, die Euch meine Familie gab, so skandalös "honorieren" wollt ?
Niemand hat Euch ein solches Handeln aufgetragen und Ihr beleidigt mit dieser Vorgehensweise meine Familie !!! Löst diesen Mob auf und kehrt nach Hause zurück ! Veciano ! Pirtho ! Kommt sofort in mein Haus und erklärt mir, wie es hierzu kommen konnte !"
Die beiden Männer, die unter den Muntleuten viel Ansehen und Respekt genossen, folgten Travin di Asuriol in dessen Kontor, nachdem sie die Menge aufgelöst hatte.

Einige Zeit später, im Palazzo Cordur

Nachdem Selina Cordur den ersten Schrecken überstanden hatte, rief sie nach ganz Familienoberhaupt ihre Befehle.
"Lucan und Karisia bringt Signore Brahl und seine Bediensteten in das Gästezimmer hier im Erdgeschoss. Valtica du holst Adepta Melissa sie soll sich um unsere Gäste kümmern. Rapido" Die Diener, noch etwas perplex von dem Aufstand draußen vor dem Tor, rafften sich zusammen. Lucan und Karisia nahmen vorsichtig den Leibwächter und trugen ihn in das Gästezimmer im Erdgeschoss. Valtica lief los und suchte im Palazzo nach Adepta Melissa Cordur der Angetrauten von Haldan Cordur. Zwei der Söldner, die mit Rondrigo Cordur zusammen im Mittelreich gekämpft hatten liefen Richtung Eingangstor des Palazzos. "Und ihr beide passt auf das niemand von den da draußen hier hinein Kommt." wies Selina Cordur die beiden an.


Im Tempel des Heiligen Geron

Ungewohnter Kampflärm drang an die Ohren der Gläubigen im Rondra-Tempel...

Arana von Shenilo war gerade miiten in einem Schattenkampf zur Ehre der Herrin Rondra als sie die Unruhen auf dem Geronsplatz hörte. Die Herrin um Verzeihung bittend ging sie hinaus. Die Anwesenden Gläubigen befahl sie im Tempel zu bleiben, diese blickten sie verwirrt an hielten sich jedoch an das Wort der Geweihten. Als sie den Mob vor dem Palazzo ihrer Großmutter sah, lief sie in die Richtung desselben. Die Tempelgarde des Hesindetempels und die Stadtwache waren schon dabei etwas gegen den Mob zu unternehmen, als von Palazzo der Familie di Asuriol, die Befehle kamen um den Mob aufzulösen. Die Meute war zwar widerwillig immerhin war im Palzzo Cordur ihr Feindbild, doch da der Mann der ihnen Obdacht gewährt hatte, die Befehle rief, löste der Mob sich langsam auf.

In den Räumlichkeiten des Gigas

"Ihr wisst, dass so etwas nicht passieren darf ! Mein Vater mag hier vielleicht anderer Ansicht gewesen sein, dies will ich ihm aber nicht unterstellen, doch ICH bin nun der Verantwortliche der Familie di Asuriol und alles andere ist Geschichte, habe ich mich deutlich ausgedrückt !!!"
Travin di Asuriol formulierte es klar und deutlich, und Veciano, ebenso wie Pirtho quittierten Travins "Anordnungen" mit eim Kopfnicken.
"Wie Ihr mir soeben versichert habt, könnt Ihr euch keinen Reim bezüglich dessen machen, was hier vor dem Palazzo Cordur geschehen ist oder wie genau es dazu kam.
Ich möchte, dass Ihr, falls nötig, jeden Einzelnen der Muntleute befragt, wer dafür verantwortlich ist und ich hoffe in unser aller Interesse, dass Ihr den oder die Schuldigen findet. Dieses Verhalten kann großen Einfluss auf die Verhandlungen bezüglich des zu vergebenden Weinliefervertrages haben und zwar deutlichst negativ nach diesem Vorfall für meine Familie!"
Travin hielt einen Moment inne. Ein Gedanke folgte dem anderen und dann sprach er weiter: "Dieser Vorfall spielt der WYS und natürlich Daryl Brahl in Bezug auf den zu vergebenden Vertrag voll und ganz in die Hände und ich würde mich nicht wundern, wenn er dahinter stecken würde !!! Er sorgt der Familie di Asuriol gegenüber für einen schlechten Ruf und erhält somit den Vertrag ! Leider muss man Ihm und der WYS solch ein Verhalten durchaus zutrauen. Veciano, Pirtho, sorgt für Aufklärung !"

Auf dem Geronsplatz

Als sich das Oberhaupt der di Asuriol vor der wütenden Menge aufgebaut hatte, war Angrond fast bereit gewesen, ihm die Manzanares auf den Leib zu hetzen, bevor der junge Patriarch "seine" Leute noch weiter aufwiegeln konnte. Zu seiner Überraschung war aber das Gegenteil der Fall gewesen und Travin di Asuriol hatte stattdessen für eine - wiederum für Angrond überraschend - schnelle Zerstreuung der noch eben wütend tösenden Nuovo Ruthorer gesorgt.
"Da bedarf es der Hilfe ihrer Gnaden Tsatalante wohl nicht mehr," dachte Angrond und schürzte die Lippen. Er runzelte verwirrt die Stirn. Wenn die Muntleute der di Asuriol für den Übergriff auf die Brahl verantwortlich waren, warum sollte Travin diesen dann unterbinden? Und wenn die di Asuriol nichts damit zu tun hatten, wie kamen dann die Leute vom westlichen Stadtteil jenseits der Mauern zu einem solchen Handeln?
Angrond schüttelte stumm den Kopf und gab seinen Leuten den Befehl, die reibungslose Auflösung der Menge zu beobachten und sich um die Versorgung verletzter - das Therbunitenspital war götterlob nicht fern - zu kümmern. Nachdem keine unmittelbare Gefahr mehr für die Patriarchen der Winzerfamilien Shenilos bestand und auch der Tempel der Rondra geschützt war - der wütende Blick der Schwertschwester Arana verriet, welch' unangenehme Konsequenzen ein weiterer Übergriff zu erwarten hatte - war seine Aufgabe hier einstweilen getan. Über die Hintergründe dieser Vorgänge sollten sich Andere , die über derlei Dinge gerne grübelten, den Kopf zerbrechen... Tankred Menaris, der sein Gespräch im Palazzo Wankara zwischenzeitlich beendet hatte, befand sich auf dem Weg zum Geronsplatz. Er hatte Rondrigo Cordur das Angebot gemacht, gleichzeitig seiner Aufgabe als Cavalleristo gerecht zu werden und dennoch nach dem Wohl seiner Lieben sehen zu können. Gleichzeitig konnte der Hohe Lehrmeister auf diese Weise aus erster Hand erfahren, welche Geschehnisse sich vor dem Palazzo Cordur abgespielt hatten. Auf dem Weg war ihm sein Neffe begegnet, der ihn mit den nötigsten Informationen versorgt hatte. Nun zerbrach er sich den Kopf über die Hintergründe des Auflaufs gegen Daryl Brahl und die Weinhandlung. Sein Weg hatte ihn auch am Palazzo Brahl vorbeigeführt, in dessen Richtung er einen kurzen Gruß in Form eines anerkennenden Kopfnickens sandte. Er war geneigt, dass ganze als perfides Meisterstück des Patriarchen der Brahl zu verstehen, obwohl er diesem ein solches Vorgehen bisher nicht unbedingt zugetraut hätte. Aber wenn sich bestätigen sollte, dass Muntleute der brahl'schen Rivalen aus der Familie di Asuriol die Drahtzieher des Übergriffs waren, dann war es den Cordur schier unmöglich mit den di Asuriol - solcherart als von Maleficanten unterstützte Gruppierung desavouriert - ins Geschäft zu kommen. Wenn es ob der schieren wirtschaftlichen Potenz der WYS, der die di Asuriol in Preis- und Quantitätsfragen schlicht nicht das Wasser reichen konnten, noch einen Zweifel gegeben hätte, wer den Zuschlag zu dem Geschäft bekommen würde, dann war dieser jetzt ausgeräumt.
Doch Tankred war noch nicht sicher, ob es wirklich so gewesen war. Spätestens die Schilderung Angronds über die rasche Auflösung der Menschenmenge nach der Ankunft Travin di Asuriols ließ ihn stutzig werden. Wenn wirklich die brahl'sche Hand diese Gewalttätigkeiten gegen sich selbst inszeniert hatte, warum konnte dann der - in jenem Fall unbeteiligte - Patriarch der di Asuriol die Nuovo Ruthorer so schnell beruhigen? Dies nur dem Einfluss seiner Familie jenseits der Mauern zuzuschreiben, schien Tankred zu einfach. Was, fragte sich das Oberhaupt der Menaris, wenn er den jungen Travin bisher unterschätzt hatte? Welche Botschaft sandte denn, den Gedanken der "Unschuld" der Brahl - wenigstens in dieser Sache, dachte Tankred innerlich schmunzelnd - einmal weitergesponnen, welche Botschaft sandte denn dieser Übergriff vor dem Palazzo? Seht her, ich habe eine loyale, zu allem entschlossene Gruppe zu meiner freien Verfügung, die ich auch jederzeit einsetzen kann! Vermutlich fragte sich jetzt schon der ein oder andere Fuhrmann oder Winzer der Weinhandlung ob er der nächste war, der Schmährufe, Steinwürfe und Schläge der Muntleute einzustecken hatte.
Damit nicht genug, mit seiner Beruhigung der Lage hatte sich Travin zudem vor aller Augen mitten auf dem Geronsplatz als Streitschlichter inszeniert. Tankred nickte bedächtigt. Ja, auch so konnte es gewesen sein.

Im Palazzo Cordur

Melissa Cordur war dem Befehl von Selina Cordur so schnell es ging gefolgt.
Schließlich hatte sie ihr viel zu verdanken nach den Ereignissen im Thronfolgerkrieg. Sie schaute sich die verletzten Personen im Gästezimmer der Familie an, die von den Dienern des Hauses dorthin gebracht worden waren.
Nachdem ihr ein kurzer Blick auf Daryl Brahl gereicht hatte um zu sehen das sein Leibwächter Heilung dringender notwendiger hatte als das Familienoberhaupt der Famile Brahl wandte sie sich dem stark blutenden Mann auf dem Bett zu. Sie zerschnitt die Kleidung des Verletzen um besser an die verwundete Stelle zu gelangen. Nach einer kurzen Konzentrationsphase legte sie ihre Hände auf die verletze Stelle und rezitirte die Zauberformel. Nach einer scheinbar quälenden langen Zeitspannen schlossen sich die Wunden und Melissa Cordur beendete den Zauber. Danach legte sie dem nicht so schwer verletzten Oberhaupt der Familie Brahl sowie dessen Secretaria einen Verband um. Diese Verletzungen würden auch ohne Magie rasch heilen.

Wütende Leuendienerin

Schwertschwester Arana von Shenilo beruhigte sich als sie die schnelle Auflösung des Mobs sah. Sie sah über die Menschenmenge Angrond Menaris der seinen Leuten scheinbar befohlen hatte die Auflösung zu kontrollieren und nickte ihm anerkennend zu. Nachdem auch der Letzte der Muntleute den Platz verlassen hatte überlegte sie kurz ob sie ins Palazzo Cordur gehen sollte, verwarf diesen Gedanken aber schnell da Selina Cordur bestimmt die nötigen Schritte unternommen hatte um ihre Heimstatt zu schützen. Deshalb wandte sie sich um zum Tempel ihrer Göttin um nach den Gläubigen zu schauen und dort Entwarnung zu geben.

Vor dem Palazzo war es ruhiger geworden und Selina Cordur ging nach oben in ihr Arbeitszimmer. Die Ereignisse des Abends im Kopf durchgehend ging sie unruhig im Zimmer umher. Warum war dies geschehen Wer ist Schuld daran Wer wagt es die älteste Familie der Stadt anzugreifen Diese Gedanken schossen ihr durch den Kopf bis ihr Leibdiener leise das Zimmer betrat und sie aus ihren Gedanken riss.
"Soll ich euch einen beruhigenden Tee bringen Herrin." fragte er nach. "Einen Tee könntet ihr mir bringen aber keinen beruhigenden ich habe heute Abend noch Arbeit vor mir," erwiderte sie etwas unwirsch auf die Frage des Dieners. Dieser entschwand so leise wie er gekommen und bereite das gewünschte für seine Herrin zu. Während dessen schossen Selina Cordur weitere Gedanken durch den Kopf. "Sollte Travin di Asuriol hinter all dem stecken, aber warum sollte er dies tun er hatte ein gutes Angebot abgegeben?"
Als ihr Diener kam und den Tee servierte setzte sie scih auf ihren Arbeitsessel um besser nachdenken zu können, auf manche Bequemlichkeiten konnte sie doch nicht verzichten. "Daryl Brahl selbst könnte den Angriff befohlen haben um seinen Konkurent auszustechen, den eigentlich dürfte Travin von der heutigen Zusammenkunft nichts gewußt haben" sagte zu sich selbst und vergaß, dass der Diener noch anwesend war. Als sie es bemerkte sah sie ihren Diener an und sagte: "Gehe er doch zum ehernwerten Herren Brahl hinunter und schaue nach dessen Befinden, sollte er sich in dieser Nacht nicht sicher fühlen auf den Wegen der Stadt so ist ein Zimmer für ihn und eins für seine Bediensten herzurichten" Nach diesen Worten entschwand der Diener wieder.

Es wurde zu einer langen Nacht für Selina Cordur nachdem sie alle ihre Gedanken geordnet hatte und schließlich einen Entschluss gefasst hatte mit dem sie sher zufrieden war.

Shenilo 12. Efferd 1032 Bf

Im Magistratspalast war ein neuer Aushang zu lesen, den ein Diener der Famile Cordur am frühen Morgen dort aufgehängt hatte.


Werte Damen und Herren,

auf Grund gewisser Umstände in der Nacht vom 11. auf den 12. Efferd 1032 BF, sehen wir Selina Cordur uns dazu gezwungen die Verhandlungen über die Weinlieferungsrechte auf unbestimmte Zeit aufzuheben und nach eingehnder Prüfung der Ereignisse hoffentlcih bald wieder aufzunehmen.
Auswärtige Winzer die sicherlich einen beschwerlichen Weg hinter sich gebracht haben um ihr Angebot zu unterbreiten, erhalten freie Kost und Logis für eine Woche im Gasthaus "Am alten Markt".
Derjenige der für den Aufstand veranwortlich ist, sei angeraten sich binnen zweier Wochen zu stellen sonst droht eine Anzeige bei der Stadtgarnison. Hinweise auf den Übeltäter werden wohlwollend behandelt und sollen nicht zum Schaden gereichen.

gegeben am 11. Efferd 1021 von Cavalleria Selina Cordur, Familienoberhaupt der ehrenwerten Familie Cordur, Maestra von Shenilo a. D.


Shenilo, 13. Efferd 1032 BF, am Abend

Im Palazzo di Asuriol war im Arbeitszimmer Travin di Asuriols noch Licht zu sehen. "Ihr könnt dies so bestätigen,Veciano ?"
"Ja, werter Herr, die Angaben Pirthos sind so korrekt ! Unter den Leuten von Nuovo Ruthor wurden Missgunst, Wut und Lügen gesät ! Vor einigen Tagen tauchte eine Gestalt auf, die mehr oder weniger vermummt war und Narben im Gesicht trug. Der Name der Person war jetzt nicht mehr heraus zu finden, doch der Mann zeigte sich sehr geschwächt und erzählte, daß er im Auftrag seines Herren, einem Winzer aus der westlichen Ponterra, der Familie Cordur ein Angebot bezügl. des zu vergebenden Weinliefervertrages unterbreiten sollte und dabei in einen Hinterhalt der "Helfer" der Familie Brahl lief, die offenbar bestens informiert waren und ihn zusammen schlugen. Ihm gelang später, nach Shenilo zu weiter zu ziehen und dann bei den Leuten Nuovo Ruthor um Hilfe zu bitten. Offensichtlich waren seine Narben und Verletzungen nichts anderes als Schminke oder dergleichen und mit seiner Geschichte gelang es ihm wohl nur allzu gut, die Menschen hier zu dem zu treiben, was letztlich geschah und uns allen nur zu gut in Erinnerung ist ! Er war nach dem Zwischenfall nicht mehr aufzufinden !" Travin di Asuriol überlegte kurz und sprach dann: "Nun gut, ich werde der werten Dame Selina Cordur eine schriftliche Zusammenfassung Eueres mündlichen Berichtes zukommen lassen und um ein Gespräch bitten, um Euere Ausführungen nochmals persönlich bestätigen zu können ! Hoffen wir, daß diese Angelegenheit möglichst bald aufgeklärt wird !"

Nächtlicherweil im Palazzo Cordur

Zu später Stunde noch klopfte es am Arbeitszimmer der Selina Cordur. Unwirsch befahl sie ihrem Leibdiener einzutreten. Dieser kündigte das Gesuch des Signors Brahl an, der um eine Unterredung trotz später Stunde bat. Da Selina ohnehin über die Ereignisse des Abends nachdachte, ließ sie Daryl gewähren. Dieser sah müde aus, doch frisch gewandet und sichtbar bemüht, die leichten Verletzungen und Verbände zu kaschieren.

"Werte Signora, entschuldigt bitte die späte Störung. Mir war es ein persönliches Anliegen, mich bei Euch für Euer schnelles Handeln zu bedanken, das meinem treuen Wächter womöglich das Leben rettete. Auch will ich Euch für Eure Gastfreundschaft danken - für diese Nacht möchte ich sie gerne annehmen, damit meine Diener sich ausruhen können, bevor wir im Lichte Praios' den kurzen Heimweg antreten werden."

Die Signora lauschte aufmerksam den Worten ihres Gegenübers, bedacht womögliche falsche von wahren Emotionen zu unterscheiden. Sie konnte jedoch die Ehrlichkeit dieser Worte nicht anzweifeln. Freundlich nickte sie dem Curator zu, bevor dieser fortfuhr:

"Ich habe, wir Ihr sicherlich ebenfalls, Signora, über die überfallartigen Ereignisse des Abends lange gegrübelt. Dennoch weiß ich mir das Verhalten dieses Pöbels kaum zu erklären. Sie schienen sich wohl - von schlechtem Wein und Tugendlosigkeit angespornt - aufgerafft zu haben, um Eurer ehrenhaften Familie zu ... demonstrieren ..., dass positiv beschiedene Verhandlungen mit der Familie di Asuriol denen anderer Weinhändler vorzuziehen wären. Ich befürchte mittlerweilen einen bösen Zufall, dass ausgerechnet an diesem Abend unsere Verhandlungen in Eurem Palazzo stattfanden. Auch muss ich eingestehen, war mein forsches Auftreten völlig fehl am Platze. Eine derartige Eskalation mit diesen Trunkenbolden und Vagabunden hätte ich keinen Moment erwartet - zumal mitten in unserer von Hesinde gesegneten Stadt!"

Daryl bemühte sich, mehr Empörung denn Entsetzen in seine Worte zu legen, bangte er andernfalls doch um seine Glaubhaftigkeit. Wieder setzte er zur Schilderung seiner Überlegungen an: "Sicher habt ihr neben diesen unflätigen Schmährufen auch die ein oder andere Forderung des Pöbels vernommen. Wie sich später herausstellte, sollte es sich um - offensichtlich verwirrte - Muntleute der di Asuriol handeln. Den Göttern sei Dank konnte Signor Travin di Asuriol persönlich derart schnell den Aufruhr erreichen. Wie ich hörte, war er es, der diesem Pöbel schließlich Einhalt zu gebieten vermochte - zusammen mit den Knüppeln unserer Stadtwachen. Nicht allein um ihm hierfür zu danken, gedenke ich den Signor am morgigen Tage aufzusuchen; ich erhoffe mir auch Aufklärung, wie es zu diesem Aufruhr kommen konnte. Vielleicht konnten die di Asuriol bereits etwas mehr von diesen Mannen in Erfahrung bringen, als dies dem Gefolge der Brahl möglich wäre. Sinn meiner langatmigen Schilderungen ist: Wünscht Ihr mich am morgigen Tage zu einer Unterredung mit Travin di Asuriol zu begleiten?"