Briefspiel:Kronkonvent Tsa 1035 BF (4)

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Horasreich-klein.png Briefspiel im Kronkonvent Horasreich-klein.png
Datiert auf: Tsamond 1035 BF Schauplatz: Konventshalle zu Vinsalt Entstehungszeitraum: Sommer 2012
Protagonisten: etliche Delegierte des Edlenhauses Autoren/Beteiligte: Familie Menaris.png Athanasius, Haus Calven.png Calven, Haus di Camaro.png Dajin, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus di Piastinza.png DiPiastinza, Haus Efferdas.png Elanor, Stadt Ramaud.png Gishtan re Kust, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Zorgazo.png Toshy
Zyklus: Übersicht · Einladung nach Albernia · Eine Heiratskandidatin? · Zur Abstimmung! · Causa Amaryll · Die Kandidatinnenwahl

Ebius von Efferdas fasst zusammen

Autor: Elanor

Während die Proteste langsam abebbten, erhob sich Ebius von Efferdas erneut vom Sitz der Barone zu Efferdas: "Amüsantes, Dummes und manch Kluges haben wir nunmehr nach der Abstimmung vernommen. Lasst uns kurz rekapitulieren, wertes Conventscollegium.

Wir suchen eine Heiratskandidatin für den wohl zukünftigen Fürsten Albernias.

Welche Anforderungen stellen wir an diese Kandidatin? Denn wohl kaum sollten wir uns Gedanken um die Befindlichkeiten des albernischen Adels machen, gibt es doch allhier genügend Ungeklärtes, wie soeben festgestellt werden konnte."

[Tadelnder Blick in Richtung der immer noch zänkenden Bomeder]

"Nein die Kandidatin muss den Ansprüchen unseres Hauses, unseres Reiches, unserer Krone genügen, welche ja schon vor der Abstimmung festgestellt wurden und da wären: Sie soll einen uns genehmen Einfluss auf den zukünftigen Fürsten Albernias ausüben, auf dass nicht das trennende Galahansche Erbe überhand nehme in Albernia.

Wie muss diese Kandidatin dazu beschaffen sein? Ein starker Charakter ist vonnöten. Etwas was wohl von etwa 3-jährigen Comtessi schwerlich verlangt werden kann, womit wohl schon ein paar gehörte Namen ausscheiden.

Und es muss eine Comtessa sein, hörte man. Wahrlich frage ich. Sonst würden wir den albernischen Adel verärgern. Ist dies so, frage ich. Sollte der albernische Adel nicht viel mehr quittieren, das wir Ihnen trotz Verärgerung die Hand reichen und uns gar mühen ihnen eine Fürstin zu bieten, welche dem Charakter und Glauben der Albernier so nahe ist wie es die Signora di Camaro ist, und das ohne in die Winkelzüge der Politik des Mittelreiches verstrickt zu sein? Und die für unser Reich die Möglichkeit böte, dem zukünftigen Fürsten von Albernia wirklich Gefährtin zu sein und mehr Einfluss auf ihn zu nehmen als es je eine Comtessa vermochte, welche ständig in Sorge sein müsste, wer denn nun grad Graf in Bomed ist, sich nach Vinsalter Salons sehnte oder was auch immer.

Bedenkt diese Möglichkeiten Signora und Signori und welch geringen Einsatz wir aufböten. Dann sollte Euch die Entscheidung so leicht fallen wie mir."

Otravios Erwiderung

Autor: Gonfaloniere

Einmal mehr erhob sich nun der Delegierte aus Cindano:

„Einen starken Charakter sollte die Kandidatin haben, sagt ihr, Signore Ebius. Ich aber frage: Hat denn gerade eure efferdische Kandidatin einen solchen? Eine Magierin ist sie, wie bereits verlautete. Und eine solche soll in Havena mit seinem Magieverbot Fürstin sein? Genau genommen ist sie sogar noch in ihrer Ausbildung zur Magierin, wie mir zugetragen wurde. Und das bereits mit einigen Verspätungen. Ihr erster Lehrer ließ sie fallen. Und nun besucht sie die arkane Schule zu Shenilo. Zweifellos nicht eben eine der angesehensten des Reiches. Überhaupt, war diese Amaryll nicht schon einmal verlobt? Mit einem Spross des Hauses Torrem gar, das die Verbindung jedoch rasch wieder aufgelöst sehen wollte? Oh, welche Ironie, den Torrems nicht gut genug, aber für die Bennains wird’s schon reichen … Nein, im Ernst: Diese schon in ihrem zarten Alter mehrfach gescheiterte Person wollt ihr uns als starke Fürstin verkaufen? Ich fürchte, ihr überschätzt eure kaufmännischen Fähigkeiten da ein wenig, Signore Ebius.

Ich jedenfalls wähle da doch lieber die Comtessa, deren Erziehung und Ausbildung durch die besten Lehrer unseres Landes uns eine Sicherheit gibt, die uns eure launische Verlegenheitskandidatin nicht geben kann.“

Väterliche Empörung

Autor: Dajin

Der Geweihte und Vater der Person, die der Delegierte aus Cindano gerade genauer beschrieb, erhob vorsichtig den Arm. "Darf ich?" Wieder ein kurzes Nicken. Der Geweihte stand auf.

"Entschuldigt, mich erneut einmischen zu müssen, aber so gut der Delegierte aus Cindano auch informiert zu sein scheint, er hat mit Verlaub gerade ein paar Unwahrheiten und Oberflächlichkeiten über meine Tochter ausgegeben, der ich mich als Vater doch erwehren muss.

Ad Primo. Havena hat ein Magieverbot, korrekt. Doch auch Havena hat Magiebegabte in ihrer Mitte, die sich großer Beliebtheit beim Volke erfreuen. Ich muss hier wohl keinem erklären, wer Rhuad ui Bennain ist? Somit ist dieser Punkt des Herren zu Cindano höchst suggestiv. Für den Charakter meiner Tochter kann ich einstehen. Sie ist ein liebes, unschuldiges Mädchen, lehrsam, ehrgeizig und in der Lage, mit ihrem großen Herzen andere für sich einzunehmen.

Ad Secundo ist es nicht wahr, dass ihre Ausbildung verspätet begonnen wurde. Ihren ersten Unterricht nahm sie mit 11 Jahren, nur sehr kurze Zeit, nachdem ihre magischen Fähigkeiten gewahr wurden. Das magische Erbe bildet sich in der Regel zwischen dem 7ten und dem 12ten Lebensjahr. Hier gibt es also keine Ungewöhnlichkeit.

Ad Terzio ist es ein Zeichen von Inkompetenz, meiner Tochter die Schuld am Ende der Ausbildung unter ihrem ersten Lehrmeister Carolan von Calven-Imirandi zu geben. Meine Tochter wäre noch heute in seiner Ausbildung, wäre dieser nicht wegen seiner Beteiligung am Mord an Varsinia Menaris mehrmals in Verdacht geraten und aus eigenem Antrieb gen Osten geflohen. Bis dahin existieren Zeugnisse dieses Magiers, die Amaryll di Camaro sehr wohl gute Zeugnisse ausstellen und auch ihre jetzigen Ausbilder, Rumar Kanbassa und Salia Changbari, welche sie an keinem geringeren Ort als dem Draconiterinstitut zu Shenilo ausbilden, gaben mir nie eine Aussage der Besorgnis ob ihrer Fähigkeiten.

Und ad Quadro lag auch das Scheitern der angedachten Ehe nicht in ihrer Hand oder dem Hand der Familie di Camaro. Es ist richtig, dass kurz eine Übereinstimmung mit dem Hause Torrem vorlag, vereinbart mit meinem Onkel Esteban di Camaro. Doch der Vertrag konnte von der Familie Torrem nicht erfüllt werden, wie so viele andere auch. Gerade Urbasi sollte sich mit den Versprechen und Nichteinhaltungen der Familie Torrem doch auskennen.

Ihr definiert dies als Scheitern? Dann kontere ich - sofern mir dies als Vater erlaubt ist, dass ihr lediglich euer Vokabular nicht beherrscht.

Ihr wollt dem Cronconvent darlegen, dass meine Tochter nicht würdig ist?

Euer gutes Recht. Wohl bei nur wenigen hier wird diese Kandidatur letztendlich Begeisterungsstürme auslösen. Aber dass ihr Halbwahrheiten, Unwahrheiten, Suggestionen, Polemik, Demagogie, Desinformation und Populismus betreibt, um eine 14-jährige zu diskreditieren ..." Efferdobal grinste und auch hinter ihm machte sich leise Gelächter breit ... "beim Herren Efferd, meine Tochter muss euch ja wirklich Angst machen. Ich muss mich wohl entschuldigen, dass mein Vorschlag euch so sehr die Schweißperlen auf die Stirn zauberte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass euch Politik so sehr überfordert. Wie auch immer, ich werde nun wieder schweigen und entschuldige mich erneut für meine Stimme. Efferd nennt man den unergründlichen Richter, doch heute ist es dieser Ort, der sich entsprechend efferdgefällig gibt. Diese Freude in meinem Auge will ich nicht über Gebühr strapazieren."

Efferdobal setzte sich wieder hin.

Amaldo attackiert Otravio und verteidigt Amaryll

Autor: DiPiastinza

Von der Sewamunder Bank erhob sich erneut Khardan Luntfeld, der Delegierte der Stadt, um für Signor Amaldo di Piastinza das Wort zu erbitten. Die Sprecherin begnügte sich damit, ihr Einverständnis mit durch ein wortloses Nicken kund zu tun. Amaldo erhob sich, dankte dem Delegierten und der Sprecherin mit zwei angedeuteten Verbeugungen und begann:

"Verehrte Anwesende! Ich danke dem edlen Hause für die Erteilung des Rechts, hier zu sprechen, und möchte, da ich die wichtigsten Gründe und Umstände für meinen Standpunkt bereits genannt habe, meinen Dank dadurch erstatten, dass ich mich kurz fasse! Nach dem jüngsten Vorschlag steht nun erneut das Alter dem Adel gegenüber, und diejenigen, die für die Nichtbeachtung des Alters plädieren, haben sich gleichsam bereit erklärt, im Vergleich zu den bisherigen Kandidatinnen nunmehr einen Rabatt von drei Jahren zu gewähren, den sie auf die zuletzt erwogene Fünfjährige drauflegen!

Doch zunächst ein Wort an den Herrn ya Quast, der den Ruf Amaryll di Camaros zu beschädigen trachtet - an jenen Herrn Quast, der wie auch ich der Rechtsschule zu Vinsalt entstammt, wenngleich einem späteren, und wie ich vermeine, schwächeren Jahrgang, ein überschäumendes Mietmaul des Hauses Urbet, welcher der armen Amaryll als persönliche Schuld anhängen möchte, wo sie in Wahrheit ein Opfer politischer Ränkeschmiede war! Den Torrems nicht gut genug, sagt Ihr? War es nicht eher so, dass, wie man vernehmen konnte, sie verhökert werden sollte für drei Frachtschiffe?

Verkauft zunächst für ein Quantum Laderaum, und sodann storniert wie ein schlechter Handel? Nein, verehrter Herr ya Quast - was Ihr uns verhökern wollt als Exempel wider die Maid Amaryll, ist in Tat und Wahrheit ein Exempel wider die politische Rechenhaftigkeit, welche Ihr uns als Tugend aufschwatzen wollt! Die Ihr eine launische Verlegenheitskandidatin nennt, wo sie doch in Tat und Wahrheit den Launen der politischen Geschäftemacherei ausgeliefert wurde! Die Ihr schwach nennt, wo sie doch Erfahrungen machen musste, die einen Menschen stark machen! "Wie der Stahl gehärtet wurde!" wäre ein wahrer und verdienter Titel, wollte man auch nur die Geschichte ihres bisherigen Lebens schreiben! Ihr vermeint, der Signor Ebius überschätze seine kaufmännischen Fähigkeiten? Herr Quast, Ihr überschätzt die Eurigen rednerischen! Ein warnendes Beispiel sollte Amaryll uns durchaus sein - ein warnendes Beispiel davor, die klappernde Mechanik dynastischer Rechenhaftigkeit zu hoch zu schätzen!

Darum, verehrte Anwesende, möchte ich den folgenden Punkt zu bedenken geben und ihn den bereits vortrefflichen Ausführungen des Magisters Ebius hinzufügen: worauf mag denn der Bräutigam in spe selbst Wert legen?! Wird er den Vorzug nicht eher einer Kandidatin geben, deren entfaltete Vorzüge er einschätzen kann und die zudem eine Seelenverwandtschaft in der Hingabe an den Herrn EFFerd deutlich erkennen lässt? Wenn Prinz Finnian bereits in seinem jetzigen Alter eine offenkundige Abneigung gegen die Ränke der Politik, gegen die Intriganz der Höfe und gegen die dynastische Berechnung so deutlich erkennen lässt - wird er nicht eine Seelenverwandte als Verbündete begreifen, ein Kalkulieren mit Stand und Rang dagegen als Bedrohung? Verbünden wir uns mit den Neigungen des Prinzen, auf das er seinerseits den Wunsch verspüre, sich mit der Kandidatin Horasiens zu verbünden!

Ich danke, verehrte Damen und Herren des edlen Hauses, für Eure geschätzte Aufmerksamkeit!"

Ein Zwischenruf

Autor: Di onerdi

[...] und möchte, [...], meinen Dank dadurch erstatten, dass ich mich kurz fasse!

Der Delegierte Parseks ruft an dieser Stelle vernehmlich, aber ohne sich dabei zu erheben, in den Saal. "Das habt Ihr bereits beim letzten Mal versprochen und nicht gehalten!"

Otravio bleibt skeptisch

Autor: Gonfaloniere

„Oho, viele Worte auf eine Handvoll der meinen“, kommentierte Otravio die Reden Efferdobals und Amaldos, als er sich erneut erhob. „Und die Quintessenz ist: Signorina Amaryll war ein Spielball fremder Mächte, wofür sie nichts kann. Sie ist eben ein unschuldiges, wehrloses Mädchen! Eines, das sich gegen ungünstige Umstände nicht zu wehren vermag! Ja, und wann will sie dann damit anfangen? Wird sie es überhaupt je? Nun, entschuldigt, dass ich diesem Punkt so viel Aufmerksamkeit schenke, aber es ist doch immerhin jener, den ihr uns als ihre Stärke verkaufen wollt …“

Otravio machte eine kurze Pause, gerade lang genug, dass er ohne unterbrochen zu werden fortfahren konnte.

„Das heißt, es gibt ja noch einen weiteren Punkt, nämlich den der Seelenverwandtschaft. Finnian wird sich sicher in Amaryll verlieben, so scheint es. So muss es einfach sein. Und Amaryll in Finnian auch, wenn wir schon dabei sind.“ Otravio schüttelte den Kopf. „Nein, Nein, Nein … Ihr bezichtigt mich der ‘dynastischen Rechenhaftigkeit’, und kaschiert eure eigene doch selbst nur mit romantischen Ideen, für die es keinerlei Evidenz gibt. Zumal auch im Mittelreich für einen 13-Jährigen, gleich ob designierter Fürst oder nicht, wohl noch immer andere die Entscheidung fällen, mit wem er verlobt und verheiratet werden soll. In diesem Fall die Regentin, die auch stets politische Abwägungen zu treffen hat.

So spricht jedenfalls das ‘überschäumende Mietmaul’ des Hauses Urbet, das eines gelernt hat: Auf romantischen Ideen allein kann man keine Politik aufbauen – und ein Fürstentum regieren schon gar nicht.“

Der Delegierte aus Cindano machte Anstalten, sich zu setzen, hielt dann aber plötzlich inne.

„Ach, ehe ich es vergesse, Signore Amaldo, die Wahl von Ort, Zeit und Waffen überlasse ich gerne euch.“

Amaldo vs. Otravio

Autor: DiPiastinza

Um auf Otravios Herausforderung zu reagieren, überging Amaldo die Formalitäten und sprach laut und mit sonorer Stimme in die Versammlung:

"Im Unterschied zu Euch, Signor Quast, bin ich nicht nur Advokat in eigener Sache, sondern auch gewohnt, mich auf dem Schlachtfeld zu verteidigen! Bei Terrinda habe ich das Rapier geführt, bei Morte Folnor war es der Katzbalger! Da ich Euch nicht in Stücke hacken möchte wie einen almadanischen Reiter, neige ich in diesem Fall zu Ersterem. Für die Details entsendet Euren Sekundanten!"

Indemnatio

Autor: Schatzkanzler

Der dumpfe Ton einer Glocke erklang. Die Sprecherin der Edlen rief zur Ordnung: "Signor Amaldo, Signor Otravio, mäßigt Euch! Es ist nicht an Euch Beleidigungen oder empfundene Kränkungen selbst zu ahnden! Schon gar nicht hier, wo der Horas höchst selbst allen Delegierten die Indemnatio* zuteil werden lässt. Die im Haus der Edlen ausgesprochene Duellforderung verstößt zudem gegen die Regularien dieses Hauses."

Energisch klang die Stimme Polyanas dil Cordori, als sie fort fuhr:

"Hiermit erteile ich beiden Signores eine Rüge und ein Ordnungsgeld von je 10 Dukaten, zu spenden an den Tempel der einträchtigen Göttin Travia, die ihren Segen über dieses Haus gelegt hat. Und nun erteile ich Signor Ebius das Wort."


*Freistellung von strafrechtlicher Ahndung wegen Äußerungen in einer parlamentarischen Debatte.

Otravios Unzufriedenheit mit den neuen Sitten

Autor: Gonfaloniere

"Forderung? Welche Forderung? Guckt ins Protokoll, ich habe nur an gewisse Modalitäten erinnern ...", versuchte sich Otravio noch herauszureden. Die Edlensprecherin griff jedoch bereits wieder zu ihrer Glocke.

"Nun gut, nun gut, ich bin ja nicht bedürftig - und wenn der Vinsalter Adel es selbst nicht schafft, die Armen satt zu machen ... In Arivor hätt's sowas jedenfalls nicht gegeben. Aber die Bürokraten wundern sich, dass kein Baron aus Gerondrata und Aurelat sich hier noch sehen lässt ..."

Ebius ist gelangweilt

Autor: Elanor

Ebius von Efferdas erhebt sich nicht einmal von seinem Platz, trotzdem ist er im Rund gut zu vernehmen:

"Nun, nachdem dies geklärt ist, wäre es vielleicht sinnreich, sich erneut dem eigentlichen Thema zuzuwenden. Und das Thema ist mehr als einfach nur Politik. Es geht um Visionen. Niemand hier vermag sicher in die Zukunft zu schauen, doch hoffen die Reihen der Libertarier, dass eine Verbindung zwischen Horasreich und Albernia den Handeln fördern möge. Aber wissen sie es? Nein, aber sie haben eine Vision. Wie auch die Eidgenossen von Balirii sie hatten, denn konnten sie sicher sein, ihr hehres Ziel auch zu erreichen? Nein, sie hatten eine Vision. Ich wir behaupten nicht die Liebe zwingen zu können, aber wir bieten dem werten Collegium, Albernia und unserem Reich eine Vision. Was dagegen habt Ihr zu bieten? Eine Kandidatin mit einer Mitgift aus fraglicher Quelle, welche im Vergleich zu anderen zu erwartenden Kandidatinnen wohl ohnehin kaum etwas zu bieten hat und eines ganz sicher nicht: Eine Vision. Dies soll Euch nicht schmähen, Urbasier, schließlich seid Ihr nach eigenen Worten nur ein Mietmaul und kein Visionär.

Die Frage aber, der sich dieser Convent stellen muss, lautet: Wollen wir eine aussichtslose Kandidatin entsenden, welche aber annähernd hinreichend der Norm entspricht oder aber eine aussichtslose Kandidatin, welche zumindest eine Vision bietet -für Albernia wie für uns."

Der Delegierte Malurs spricht

Autor: Schatzkanzler

Nach Erteilung des Wortes, begann Bonnaro Serpoleth, der Delegierte der covernischen Stadt Malur zu sprechen: "Baronessa Sprecherin, ehrenwerte Signores. Als ich die Worte Torrem und Efferd in einer Rede hörte, als man die junge Magierin aus Efferdas benannte, erkannte ich mit einem Male, dass Signorina Amaryll vom Herrn der Meere nicht als Braut, sondern als Zeichen gesandt war, mir die Augen zu öffnen. Denn die Worte aus Efferdas waren ja weise, als sie von einer Verbindung der Bennains mit dem Herrn der Brandung sprachen. Aber ebenso klug waren die Einwände gegen die niedrige Geburt der Jungmagierin aus Efferdas. Doch das Wasser des Herrn stieg mir in die Augen, als ich erkannte, auf wen diese Beschreibungen allesamt zutrafen: Comtessa Ariana Torrem, geboren 1022 BF, von untadeliger Herkunft, ihr Vater ein Torrem, ihre Mutter aus Veliris - der Name mag in Havena noch gleichzeitig Klang haben und Schuldgefühle auslösen, ihre Großmutter eine della Pena, jüngeres Haus und ihreszeichens Novizin im Tempel des Efferd zu Calven, wo sie bald ihre Weihen empfangen wird. Demnach von hochadeliger Abkunft und selbst dem Herrn aller Wasser verschrieben. Wer vermöchte eine bessere Wahl sein?" Eine einzelne Träne rann Signor Bonnaro über die Wange, als er ergriffen endete.

Ebius von Efferdas verschluckt sich

Autor: Elanor

Der Efferdier hatte gerade einen kräftigen Schluck dieses wirklich köstlichen Yaquiertalers zu sich genommen, als dieser hesindeverlassene Malurier DAS WORT aussprach. Er wollte auflachen, wobei jedoch der gute Tropfen wohl einen falschen Weg nahm, so dass er zwischen einer Mischung von Husten und Lachen nur noch mühsam "Da werden ... die Albernier ... aber froh sein ... dass man ihnen ... einen so frischen ... Zwergfürstenabkömmling ... angedeihen lassen ... will" hervorpressen konnte.

Über die Ursache des Missgeschicks

Autor: Di onerdi

Jemand, wohl wieder der Delegierte Parseks, erhebt kurz die Stimme.

"Signore Efferdas... ist alles in Ordnung? Braucht Ihr Hilfe? Nicht, dass hier in diesem Hohen Hause der Bruder der Gräfin von Belhanka einfach erstickt!" Ya Escelino stockt scheinbar unabsichtlich. "Oh, wartet, Eure Schwester ist ja gar nicht Gräfin von Belhanka... Wie schade. Dann ist Euer Missgeschick wohl dem Neid geschuldet, verzeiht."

Junge Menschen, kein Vieh - der letzte Name

Autor: Gishtan re Kust

Die Stimme der Edlen blickte ein letztes Mal auf ihre Rednerliste. Es galt, die Debatte nun zu beenden und zu einer Abstimmung zu gelangen.

Halt... alle Namen waren durchgestrichen... bis auf einen. Sie verbarg ihre Verwunderung hinter dem bekannten, neutralen Gesichtsausdruck. Anscheinend hatte Secretaria Rahjada ihn noch ganz ans Ende gesetzt, bevor sie selbst die Liste als geschlossen erklärt hatte. Nun gut, sollte er noch einmal sprechen.

Die Stimme blickte hinüber, um den letzten Redner aufzurufen. Doch sein Platz war leer. Wo steckte er nur? Sie ließ den Blick schweifen und trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf ihr Pult. Dann würde er eben doch nicht mehr reden.

Entschuldigendes Gemurmel und eilige Schritte lenkten ihren Blick zur Eingangstür. Eine kleine, bläuliche Rauchwolke stieg über dem Gang empor, der von dort ins Plenum führte. Er wieder. Wer sonst? Anscheinend hatte der Baron während der langen Debatte seinen Vorrat an Rauchwerk erschöpft und war während der Ausführungen Signor Piastinzas aus dem Saal geeilt, um bei einer der Bauchladenhändlerinnen vor der Konventshalle neue Tobakrollen zu erwerben.

Kaum dass er wieder seinen Platz eingenommen hatte, fühlte er den Blick der Stimme der Edlen auf sich ruhen und vernahm ihre Aufforderung: "Excellenz Gishtan re Kust, Ihr seid der Letzte, dem ich das Wort erteilen würde... ich meine... wenn Ihr noch etwas beitragen wollt, dann sprecht jetzt, oder ich schließe die Diskussion, und wir schreiten zur Stimmabgabe."

Baron Gishtan dankte eilig mit einer Verbeugung, um zu verdeutlichen, dass er das Wort ergreifen wollte, und erhob sich ohne weitere Verzögerung: "Dieses Gremium hat flugs beschlossen, ein edles Mägdlein dem albernischen Kronprinzen als mögliche Gemahlin vorzustellen. Einige aus unserem Rund haben Namen horasischer Kandidatinnen genannt, die ihnen als passende Bräute für Finnian ui Bennain erscheinen.

Das ist kein Grund, Empfindungen und Stimmen empor brausen zu lassen, wie es soeben geschah. Denn ich mag mir nicht vorstellen, dass diese Vorschläge einem Streben aus Eigennutz entsprangen. Nein, ich will annehmen, dass alle bisherigen Namensnennungen nicht aus Illusionen rührten, welchen Vorteil sie dem eigenen oder einem verbündeten Hause bringen würden, sondern aus dem Wunsch, damit die dem Anlass am besten Entsprechende zu empfehlen."

Gishtan re Kust nickte freundlich ins Geviert und sicherte sich durch die Unterbrechung erneuerte Aufmerksamkeit. "Gleiches gilt mit Sicherheit für das Mägdlein, dessen Namen ich stellvertretend für ihre Mutter nennen möchte: Ricarda Ulabeth ash Manek, Tochter des einstigen Valvassors Ricardo von Eldoret...", machte er eine neuerliche Pause, "...ist ohne Zweifel eines zukünftigen Fürsten würdig", unterstrich er mit kräftigerer Stimme in das aufkommende Gemurmel. "Davon abgesehen werde ich ihr kein Loblied singen. Denn zum einen hätte nach dem Schließen der Rednerliste niemand mehr eine Möglichkeit, von mir Gesagtem zu widersprechen; zum anderen geht es hier um junge Menschen, die man nicht anpreisen noch herabwürdigen sollte wie junges Vieh auf dem Markt von Côntris."

Er räusperte sich vernehmlich in das anschwellende Summen der Diskutantenstimmen: "Ein Letztes noch, geschätzte Dame Sprecherin: Ich stelle den Antrag zur Geschäftsordnung, dass ad primum die gen Havena zu empfehlende Kandidatin mit absoluter Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt werde, wobei sie ad secundum mehr Stimmen als alle anderen Kandidatinnen zusammen haben muss. Sollte ad tertium eine solche Mehrheit nicht im ersten Wahlgang erreicht werden, soll die Kandidatin mit den wenigsten Stimmen ausscheiden und ein weiterer mit den verbliebenen Kandidatinnen durchgeführt werden - und so fort, bis eine unter ad primum definierte absolute Mehrheit erreicht wird."

Gishtan re Kust ya Ramaúd setzte sich wieder, und die Stimme der Edlen ging mit ihrer unscheinbaren Secretaria eilig den Wortlaut des Antrags durch, ob dieser zur Abstimmung zu stellen sei, oder nun doch noch eine Gegenrede möglich.