Briefspiel:Krisensitzung (3)

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Briefspielgeschichte aus: Stadt Urbasi.png Briefspiel in Urbasi
Zyklus: Übersicht · Die Einladung · Malvolios Einstiegsrede · Erste Reaktionen · Malvolio und Gilia · Avesio Dalidion und die praiosgefällige Ordnung · Ein Gast ergreift das Wort · ... · ...
Datum (aventurisch / irdisch): 8. Rondra 1035 BF, vormittags / August 2013 (aktuell laufend)
Beteiligte (aventurisch / irdisch): Haus della Turani sowie fast alle Adelshäuser der Stadt / Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus Doren.png Dorén, Haus della Pena jH klein.png Horasio, Haus di Onerdi.png di Onerdi, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Familie Dalidion.png Storai, Haus di Tamarasco.png Tamarasco, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt
Schauplatz: Palazzo della Turani in Urbasi


Erste Reaktionen

Zuerst melden sich die beiden Häuser della Pena zu Wort.

Hausarrest für den Gonfaloniere!

Autor: Horasio

"Das jüngere Haus der della Pena und sein Gefolge steht zu euch," erwiderte Gilia de Falcona, die aus dem Palazzo Broinho als Vertreterin des vermissten Tarquinio della Pena zu der Versammlung geschickt worden war. "Wir selbst fürchten den Zorn der Eisenwölfe schon lange und waren besorgt ob der zahlreichen Bewaffneten in den Mauern Urbasis. Eine Befürchtung, die sich nun als gerechtfertigt erweist."
Sie machte eine kurze Pause, blickte sich in der Runde um. "Ich befürchte nur, dass die Fehde der zwei Häuser längst in die Mauern der Stadt getragen wurde. Es gilt nun die verfeindeten Parteien zu zwingen die Stadt zu verlassen, in Urbasi sollte einstweilen kein Salsavûr, kein Urbet, mit einer Waffe verbleiben."
Sie nickte um ihre folgenden Gedanken zu bestätigen. "Verbleiben dürfen selbstverständlich Verletzte, denen wir perainegefällige Hilfe wir zuteil werden lassen. Verbleiben MÜSSEN selbstverständlich all jene, die im Verdacht stehen diese furchtbaren Ereignisse ausgelöst zu haben. Sie sind ihrer Ämter zu entheben und müssen unter Hausarrest gestellt werden, bis ein praiosgefälliges und vom Horas legitimiertes Gericht über ihre Schuld entschieden hat."
Eine anwesende Patrizierin schaute sie fassungslos an. "Ihr wollt den Gonfaloniere des Amtes entheben und ihn unter Hausarrest stellen?"
"Ja." Sie wusste, dass sie mit diesem Vorschlag aufs Ganze ging, doch falls diese Versammlung die Machtergreifung der Wölfe verhindern wollte, musste mutig gehandelt werden.


Befriedung der Stadt

Autor: Dellapena

Als die Gefolgsfrau des jüngeren Hauses geendet hatte, erhob Lutisana della Pena das Wort:
"Natürlich unterstützt auch das ältere Haus der della Pena euer Ansinnen, werter Malvolio. Mehr noch, es bildet bereits die Speerspitze dieses Vorhabens: Zu diesem Zeitpunkt sind meine Schwester, unsere Bargella, und mein Vater, der Priore urbis, mit der Waffe in der Hand in den Straßen der Stadt unterwegs und tun ihre Pflicht, um wieder Frieden und Ordnung innerhalb der Mauern herzustellen, denn diese Aufgabe wurde ihnen von der Signoria und dem Consiglio zugewiesen."
Sie machte eine kurze Pause, um die Worte mit der Kraft des Faktischen auf die Anwesenden wirken zu lassen.
"Allerdings ist es auch nur billig das Haus Turani und sein Oberhaupt ob seiner Weisheit zu preisen, die es dazu veranlasst hat, just in dieser Situation zu dieser Versammlung zu laden. Zweifelsohne ist dies eine Angelegenheit, bei der eine geschlossene Aktion der edlen Häuser - gleich ob Stadt- oder Landadel - angeraten scheint. Zwei Familien aus unserem Kreis haben sich daran gemacht, das Feuer des Krieges, das gerade erst überstanden schien, innerhalb unserer schönen Stadt wieder anzufachen. Und gerade weil das Volk sieht, dass es wieder der Adel ist, der Tod und Schrecken in ihre trauten Heime trägt, ist es am Adel, hier hart und schnell, ent- und geschlossen einzuschreiten."
Wieder ließ sie die Worte einen kurzen Moment wirken.
"Wer den Frieden in der Stadt so massiv stört, muss mit den härtesten Konsequenzen rechnen, dennoch gilt es praiosgefällige Gerechtigkeit zu wahren. Während ich mich vollumfänglich dem Vorschlag der Signoria de Falcona anschließen kann, sämtliches bewaffnetes Volk, das den am Konflikt beteiligten Häusern zugehörig ist, der Stadt zu verweisen und weiteren Kontingente der Haustruppen unbedingt und mit jeglicher gebotener Konsequenz den Zutritt zum Stadtgebiet, eingeschlossen der umgebenden Ländereien zu verweigern, halte ich die Amtsenthebung und Arretierung involvierter Patrizier bei unserem aktuellen Informationsdefizit für nicht zu rechtfertigen. Ich plädiere vielmehr dafür, sie ebenfalls zeitweilig bis zur Beilegung des Zwistes der Stadt zu verweisen. Wie mir scheint, haben beide beteiligten Barone das Fehderecht: Sollen sich die Aggressoren doch auf ihre Landgüter zurückziehen und eine ordentliche Fehde führen, während der sie aus der Stadt verbannt seien sollen. In dieser Zeit müssen sie ihre Ämter ohnehin de facto ruhen lassen. Danach kann ein ordentliches Gericht - und in diesem Fall scheint mir das städtische Gericht angemessen - entscheiden, welche Konsequenzen die Handlungen der malefikanten Häuser für ihren weiteren Verbleib und ihr politisches Wirken in Urbasi haben werden."

Wie vermutet löste Lutisanas Vorschlag beinahe ebensoviel erstauntes Tuscheln aus wie der ihrer Vorrednerin, war er doch auf seine Art nicht weniger radikal. Bevor es zu weitergehenden Kommentaren anderer Redner kommen konnte, setzte Lutisana noch hinzu:
"Wie wir auch weiter verfahren wollen, der erste Schritt sollte es auf jeden Fall sein, geschlossen die Stadt zu befrieden und jeglichen bewaffneten Konflikt vor die Tore zu verbannen. Alle Entscheidungen und Vorbereitungen, die dazu nötig sind, haben Priorität! Also sammelt die Garden und werft die Streithähne aus der Stadt!"
Bei den letzten Worten war Lutisana aufgesprungen und hatte die Faust kämpferisch emporgereckt. Dieser rondrianische Gestus entsprach sonst nicht unbedingt ihren Gepflogenheiten, doch in diesem Moment schein das Kalkül der gewieften Rhetorikerin eine solche Symbolik zu erfordern - und an den Augen mancher Anwesender konnte die Archivarin der Stadt Urbasi ablesen, dass sie wohl nicht ganz falsch liegen konnte.