Briefspiel:Krieg in der Urbasiglia (Drakons Feldaufzeichnungen)

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Morgen des 22. TSA:
Haben eben die Argenna überschritten. Der Durchzug durch die Städte Cassiena und Acciaiola verlief völlig problemlos. Bis Santa Ricarda begleitet uns noch mein Schwiegervater, dann wird er mit kleiner Bedeckung nach Urbasi zurückkehren und ich werde das Kommando über unsere Truppen übernehmen. Mit uns reitet dieser dell’Arbiato, der sich mittlerweile offenbar Stadvogt schimpft. Der Gransignor hat uns gewarnt, wir sollten ihn im Auge behalten. Dieser eitle Geck war mir schon als Eleve auf der Akademie verhasst, bei dem würde mich nichts wundern. Hat immer Grüppchen von speichelleckenden Anhängern um sich gescharrt, die seine Kabbalen gegen missliebige Mitschüler ausführen mussten. Und danach stand er unschuldig da wie die traviaheilige Innocencia in Person. Und bei den Magistern wusste er sich auch immer beliebt zu machen, auch wenn er Monate gebraucht hat, bis sein Ignifaxius nicht mehr nur nach dem Funken eines Zunderkästchens aussah. Ach was würde ich mich freuen diesen Laffen bei einem Bündnisbruch zu ertappen und ihn mit Waffengewalt zur Rechenschaft zu ziehen.

Mittag des 22. TSA:
Auch Santa Ricarda bereitete keine Probleme. Vor dem Aufbruch aus Acciaiola sandte Allesandero dell’Arbiato einen kleinen Teil seiner Mannen Richtung Fontargenna aus, um dieses beschauliche Örtchen für uns zu sichern. Natürlich wolle ich eine Abteilung unserer Reiterei mitsenden, nur zur Sicherheit. Doch Signor Leomar Romualdo hielt mich zurück, er bot dem Stadtvogt im Gegenzug an, einige unserer Leute in Acciaiola zu stationieren um unseren Rücken zu decken, worauf der Alicorner auch einging. Ebenso wird Santa Ricarda nun zum Großteil von unseren Leuten gehalten, während Arbiato sein weiterziehendes Heer nur unmerklich verkleinerte, um den Ort zu sichern. Aus diesem Grund war Leomar auch gegen den Vorschlag des dell’Arbiato einen Zangenangriff auf Truffelin und Pievara gleichzeitig durchzuführen. Mein Schwiegervater neigt offenbar mal wieder dazu seine Taktik der ruhenden Einheiten auszuspielen: Stellungen halten und sichern, um Rückzugsgebiete für weitere Expansionen zu schaffen. Dass sich dabei unsere flexible Truppe immer mehr verkleinert, macht mir allerdings einige Sorgen. Wie soll ich den Stadtvogt in Schach halten, wenn wir bald zahlenmäßig deutlich in Unterzahl sind? Später: Leomar ist zurück auf dem Weg nach Urbasi, vorher hat er mir noch einen versiegelten Brief übergeben, in dem ich seine Order für den Fall von Komplikationen fände. Pah, als ob ich diese Entscheidungen nicht selbst treffen könnte, aber offenbar habe ich ihn immer noch nicht komplett von meinen Fähigkeiten überzeugen können.

Abend des 22. TSA:
Wenig Widerstand in Pievara, den wir schnell aus dem Weg räumen konnten, doch wäre ich nicht mit einem Fortifex eingegriffen hätten wir eine Handvoll Plänkler verloren, hatten sich doch scheinbar einige Dorfbüttel mit ihren Armbrüsten vorgenommen, die Helden zu spielen – nun baumeln sie, die unglückseligen Tröpfe. Aber mein spezieller Freund Allessandero hat mal wieder gezeigt, dass er die Lektionen in der Taktik kleiner Einheiten in Bethana zu oft dazu genutzt hat seinen Mittagsschlaf zu verlängern. Dafür hat er die Gelegenheit genutzt auf dem Dorfplatz eine von Pathos und Selbstbeweihräucherung triefende Rede zu halten, um sich vor der Dorfbevölkerung in Szene zu setzen, wie ein Feldherr in einer der von ihm so geliebten alt-bosparanischen Tragödien. Ja, reden kann er wohl, er schreckte nicht einmal davor zurück, uns als Bevollmächtigte des Erzherrschers auszugeben. Wenn der davon wüsste, wie zwei Magi in seinem Namen Dörfer in der Urbasiglia für ihn „sichern“…

Am Mittag des 23. TSA:
Bei den Niederhöllen, dieser zwölfmal verfluchte Alessandero hat sich doch tatsächlich abgesetzt. Dabei hat er noch eine höhnische Nachricht hinterlassen, dass er sich „auf schnellstem Weg von Flügeln getragen“ Truffelins bemächtigen wolle, sich wohl bewusst, dass er damit auf den geflügelten Löwen der della Pena anspielt, die damals wie von Flügeln getragen dem Heerbann Gräfin Tharindas zu Hilfe eilten. Ich hätte nicht erwartet, dass er so offen das Bündnis bricht, war doch explicitum vereinbart worden, dass im beiderseitigen Interesse keine Alleingänge eines der Bündnispartner unternommen werden. Also werde ich mal sehen, was mein Schwiegervater in seinem Brief vorgesehen hat.

Am Abend des 23. TSA:
Der alte Löwe ist schon zu bewundern, als hätte er es vorausgesehen, hat er genaue Anweisungen für den Fall gegeben, dass sich das Arbiato-Heer von unserem trennt, die ich nun am Nachmittag in Gang gebracht habe. Leomars Anweisungen Acciaiola und Santa Ricarda von unseren Haustruppen sichern zu lassen, zielten scheinbar schon darauf ab, denn während wir nun die Achse Acciaiola-Santa Ricarda-Pievara unter unserer Kontrolle haben, sitzen die Truppen des Stadvogts isoliert in Fontargenna und Truffelin. Die kleine Abteilung Alicorner Reiterei in Santa Ricarda habe ich mit fingierten Befehlen nordöstlich auf Truffelin ziehen lassen, um die angebliche Belagerung dort zu unterstützen. Ich habe mir erlaubt durch diese phexgefällige List, den Plan meines Schwiegervaters noch ein wenig eleganter zu machen. Währenddessen sichern unsere Truppen nun die gesamte Achse nach Norden und Osten. Ich habe einen geräumigen Gutshof hier in Pievara nun zu meinem provisorischen Befehlsstand herrichten lassen.

Mittag des 24. TSA:
Habe Späher Richtung Fontargenna, Truffelin, Regredia und Nerano ausgesandt. Die Stellungen werden ausgebaut und durch leichte Schanzen verstärkt, die Moral der Truppe ist gut. Die Leute lagen mit mir auch schon in Graf Croenars Heerbann vor Sibur, sie sind also langes, untätiges Ausharren gewohnt und die requirierten Lager in den Dörfern sind durchaus komfortabler, als so ein Feldlager. Außerdem stehen die jungen Mägde und Knechte hier nach dem ersten Schreck meinen kampfgestählten Jungs und Mädels auch nicht gerade ablehnend gegenüber, auch ich habe schon eindeutig Angbote bekommen, aber ich blieb traviagefällig. Schliesslich bin ich glücklich verheiratet. Wie es wohl meiner Lutisana in Urbasi ergeht?

Abend des 25. TSA:
Verstärkung! Leomar hat wohl nach seiner Ankunft in Urbasi einen weiteren Teil unserer Hausgarde nach Norden befehligt, um unserer Stellungen zu verstärken. Bei Rondra! Dieser alte Haudegen hat entweder genau gewusst, was uns bevorsteht, oder er hat die verflucht beste Intuition, die ich jemals auf einem Schlachtfeld gesehen habe. Jetzt hätten wir eigentlich genug Leute, um auch Trescano zu nehmen, doch meine Schwiegervater hat deutlichste Anweisungen gegeben, unter allen Umständen die Stellungen zu halten und auf weitere Nachricht zu warten. Doch bislang ist außer dem Späher aus Fontargenna (wie zu erwarten – alles ruhig) nur der aus Nerano zurückgekehrt. Der Zug unter Gonzalo von Urbet-Marvinko scheint auch weitgehend problemlos zu verlaufen, so dass das gesamte Land bis zum Sikram sicher in alliierter Hand ist – sobald die Festung in Siburetta genommen ist. Doch dieser Gonzalo ist ein fähiger Mann, ich hatte in Urbasi das Vergnügen zweimal mit ihm zu speisen und wir hatten einen fruchtbaren Austausch über den Einsatz von Feldgeschützen. Die Späher aus Truffelin und Regredia lassen auf sich warten. Was treibt dieser intrigante Schönling Alessandero dell’Arbiato dort nur? Am Morgen des 26. TSA:
Ich hasse es, wenn ich nur bruchstückhafte Informationen bekomme. Warum hat es niemand für notwendig gehalten, mich vor dem Feldzug darüber in Kenntnis zu setzen, dass Acciaiola zu den Ländereien dell’Arbiatos gehört? Dann wäre mir schon früher bewusst gewesen, dass ich es nicht zum gesicherten Territorium zählen kann, doch so musste ich es eben bitter erfahren, als unsere dort stationierten Truppen nach einem wilden Ritt in Santa Ricarda eintrafen. Sie waren vor einem Heerhaufen bestehend aus Gefolgsleuten der Häuser dell’Arbiato und di Punta geflohen – was machen diese efferdischen Krämerseelen hier in der Urbasiglia? Sicher hat dieser Hundsfott Alessandero einen Kuhhandel mit den Pfeffersäcken geschlossen. Schon sieht unsere Situation weniger rosig aus. Ein Glück, dass ich mit der Verstärkung aus Urbasi kampferfahrene Kämpen zur Verfügung habe um unsere Stellungen adäquat bemannen zu können. Da wird sich selbst eine deutliche Überzahl die Zähne ausbeißen. Und mit Ramon di Valdracanti habe ich einen fähigen Leutnant um Santa Ricarda zu halten, wenn ich mich in Pievara befinde.

Am Abend des 26. TSA:
Musste heute Nachmittag einige Söldlinge hart disziplinieren lassen. Neue Rekruten, die nicht wussten, wie der Hase läuft und auf Ruhm und Reichtum hoffen. Phex sei dank ist die Stimmung in der Truppe im großen Ganzen wesentlich besser, als unserer Kontrahenten wohl annehmen werden. Es lohnt sich doch, wenn man zu seinen Leuten eine persönliche Bindung aufbaut; auch in schwierigen Phasen, würden die meisten der Männer und Frauen mit mir durch Feuer gehen – so etwas wird Alessandero dell’Arbiato nie verstehen, der seine Truppen verheizt, als ob es Vieh sei.

Mittag des 27. TSA:
Zum Namenlosen mit diesem Feldzug! Hat sich denn alles gegen uns verschworen? Nachdem mir von einigen vorbeikommenden Tagelöhnern, die ich vernehmen liess, zugetragen wurde, dass der Alicorner jetzt uns als Verräter an der gemeinsamen Sache darstellen will (nur: wer wird ihm glauben?) und die Verbände aus Acciaiola wohl scheinbar auf Santa Ricarda rücken, war es noch immer nicht genug der Schicksalschläge: der Späher aus Regredia kehrte übel zugerichtet zu uns zurück. Signor Orphiles d’Auspizzi zieht mit seinen Gefolgsleuten auf Pievara. Bei Trescano, wo der Tross Quartier genommen hat, konnte unser Späher aus der Gefangenschaft, in die er unglücklicherweise geraten war, entfliehen und sich zu uns durchschlagen. So ist wenigstens das Überraschungsmoment nicht auf der Seite dieses Firdayon-Knechts! Es sieht düster aus! Anstatt wie gewünscht die Nord-Süd-Demarkationslinie zwischen uns und dem Arbiato zu etablieren, befinden wir uns nun in einem klassischen Arivorer Zangenangriff. Rondra sei dank, sind unsere Nachschublinien nach Süden frei. Habe soeben Boten an Signor Leomar (der wird auch ganz schön überrascht sein – oder auch nicht) und an Constabler Gonzalo von Urbet-Marvinko geschickt. Letzterer wird erfreut seien, dass Orphiles nicht direkt nach Sibur zieht. So bleibt ihm die Möglichkeit uns zu Hilfe zu kommen und die Auspizzi schon vorher abzufangen.

Am Abend des 28. TSA:
Ha! Die ersten Scharmützel sind geschlagen, siegreich! Wir haben nur minimale Verluste zu beklagen, während unsere Armbrustiere teilweise recht blutige Ernte unter den Anstürmenden halten konnten. Die erste Welle hier in Pievara ist zurückgeschlagen. Mag sein, dass auch meine FORTIFEXI und der gut gezielte IGNIFAXIUS auf den Leutnant ihr Übriges getan haben, so dass sich die Auspizzi erst einmal neu sammeln müssen. In Santa Ricarda, das ich nach dem zurückgeschlagenen Angriff auch noch einmal aufsuchte, lief es ähnlich zufrieden stellend ab. Hier erfolgte der Ansturm schon am Morgen, doch auch hier konnten die ineffizient geführten Truppen des Gegners nur wenig gegen unserer erprobten Stellungskämpfer ausrichten. Allerdings steht zu befürchten, dass es nicht überstanden ist. Wir richten uns auf weitere Angriffe ein. Ich hoffe meine aufmunternde Rede an die Gemeinen hat noch einmal einen Motivationsschub für meine Jungs und Mädels gebracht.

Nachmittag des 29. TSA:
Ein schwarzer Tag! Wir wanken, doch wir fallen nicht! Einer leider doch: Leutnant Ramon di Valdracanti hat es erwischt. Leomar wird toben, wenn er erfährt, dass der Neffen seiner Frau vor Boron gerufen wurde. Der Angriff auf Santa Ricarda fiel ungewöhnlich hart aus. Die Verluste sind gravierend, aber noch nicht völlig bedrohlich, die Schanzen halten. Viel schwerer wiegt der Verlust meines zweiten Befehlshabers! Kurze Zeit werden wohl auch die Veteranen in der Besatzung die Lage halten können, doch es braucht eine starke Hand vor Ort. Hier in Pievara sah es auch nicht viel besser aus. Ich habe zwei Corazzi Plänkler verloren, die ich einen Ausfall wagen liess. Der Hinterhalt der zwölfmal verfluchten Auspizzi war leider nicht vorherzusehen. Ich musste drastische Massnahmen ergreifen, um die Situation danach zu unseren Gunsten zu klären. Nach dem IGNISPHAERO (der einen erklecklichen Teil von Angreifern vom Angesicht Deres tilgte) muss ich zwar mit meinen Astralkräften nun gut haushalten, doch diese pyromanischen Effekte sind immer gut für die Moral der Truppe – und schlecht für die des Gegners.

Mittag des 30. TSA:
Potztausend! Rondra, Hesinde, Phex und den anderen neun sei Dank. Thalionmel! Meine Schwägerin ist angekommen, mit einer Eskadron frischer, ausgeruhter Berittener aus Gerrich. Sie ist wohl wegen eines anderen Anliegens mit diesen gerade in Urbasi angekommen, als Leomar meine Nachricht erhielt und mein Schwiegervater hat nicht lange gezögert und seine älteste Tochter auf dem schnellsten Weg zu unserer Verstärkung geschickt. Und was Thalionmel zu berichten hatte, war auch nicht uninteressant: sie war über Cassiena gekommen und es sieht wohl so aus, als habe sich der Verrat des Alicorner Signors schon weiter herumgesprochen, denn in Cassiena sicherte man bereits die Strasse nach Norden, damit von Acciaiola keine bösen Überraschungen ihren Weg praioswärts fänden. Thalionmel übernimmt jetzt den Befehl in Santa Ricarda, während ich mit einem Teil der neuen Truppen weiter Pievara halte. Es sieht zwar besser aus, aber es wird Zeit, dass der Gransignor und seine Truppen uns in dieser misslichen Situation zu Hilfe eilen, in die wir ohne ihn und seine ambitionierten Pläne nie gekommen wären. Ich baue persönlich auf Gonzalo und seine Truppen am Sikram. Er könnte leicht einige Corazzi als Entsatz schicken und sich dabei einen taktischen Vorteil für später vor Sibur erwerben.

Mittag des 1. PHEX:
Weitere Scharmützel. Sowohl die unheilige Allianz aus dem dell’Arbiato und den di Punta als auch Signor Orphiles d’Auspizzi üben sich in einer Zermürbungstaktik. Die Verluste halten sich in Grenzen – auf beiden Seiten. Dennoch schmerzt natürlich jeder der drei Getreuen, die heute zu Boron gerufen wurden. Meine Schwägerin hält die Flanke in Santa Ricarda aufrecht und wenn es stimmt was die Boten mir berichten, dann macht Thalionmel ihrer Namenspatronin alle Ehre und steht mit gezücktem Schwert an vorderster Front. Es wundert mich immer wieder, wie zwei Schwestern sich so unterscheiden können, wie Thalionmel und meine zarte Frau Lutisana. Ach Lutisana, was vermisse ich dich…

In der Nacht des 1. PHEX:
Constabler Gonzalo von Urbet-Marvinko ist soeben im Schutz der Dunkelheit eingetroffen. Und ihm auf dem Fuß folgt eine Hundertschaft schweres Fußvolk. Es müsste schon mit den Niederhöllen zugehen, wenn er mit dieser Streitmacht nicht sowohl Alessandero, als auch Orphiles besiegen könnte. Ich sage bewusst ‚er’, denn ich werde mich morgen im Laufe des Tages mit einigen Getreuen nach Siburetta begeben. Die dortige Festung Castello Salmanya bereitet dem guten Gonzalo einiges Kopfzerbrechen und so hat er diesen Stellungstausch ersonnen, denn ich als erprobter Kampfmagier kann da vielleicht mehr ausrichten. Dieses Manöver – den heimlichen Tausch der Positionen im Felde – haben wir eben bei einem Glas Wein scherzende die Rochade von Pievara getauft. Ja, mit diesem Gonzalo verstehe ich mich wirklich gut.

Am Mittag des 2. PHEX:
So, bin nun in Siburetta angekommen. Wir haben es nichtmal gewagt Thalionmel zu informieren, damit unser Garadan-Zug möglichst lange geheim bleibt. Werde mich gleich an die Auskundschaftung des Gebiets machen. Haben ein provisorisches Lager im Wald aufgeschlagen und von hier kann man Siburetta schwer überblicken, doch auch schon von weitem sieht man, dass das Castello Salmanya eine harte Nuss ist. Keine besonders große Feste…nein, aber die Lage mitten im Fluss gibt ihr einen strategischen Vorteil, der die Burg auf konventionelle Art praktische uneinnehmbar macht. Doch Hesinde sei Dank bin ich kein konventioneller Soldat…

Vormittag des 3. PHEX:
Das Auskundschaften war ziemlich kräftezehrend. Bin gestern Abend zurück im Lager sofort in tiefen Schlaf gefallen. Ich muss vor allem mit meinen astralen Kräften besser haushalten, die letzten Tage haben mir da einiges abverlangt. Vor der Eroberung des Castello muss ich unbedingt wieder zu Kräften kommen. Auf jeden Fall habe ich erfahren, was ich wollte: wenn ich mit einem kleinen Stoßtrupp auf magischem Wege in die Festung eindringe, ist es wohl möglich durch schnelles Zuschlagen das Torhaus zu stürmen und die Truppen in die Festung zu lassen. Der genaue Schlachtplan muss freilich noch genau ausgefeilt werden, ebenso, wie ich noch die richtigen Männer und Frauen für die Mission auswählen muss.

Abend des 3. PHEX:
Boten Gonzalos sind eingetroffen: Signor Orphiles konnte vernichtend geschlagen werden, daher sind die Truppen der della Pena jetzt auf dem Weg zu mir, um unter meiner Führung Siburetta einzunehmen. Daher muss ich nun alles bereit machen, um die Unterbringung und Versorgung der Truppe zu gewährleisten. Das ist nicht leicht, wenn es verborgen geschehen soll und gleichzeitig die Gardisten jederzeit bereit sein sollen, die Festung zu stürmen…

Am Nachmittag des 4. PHEX:
Dass gerade die Tamarsco für uns vor Sibur Entlastungsangriffe durchführen…das hätte sich Leomar auch nicht träumen lassen. Ist doch das Haus di Tamarasco seit Generationen unser härtester Konkurrent um die Gunst der Marvinko…aber im Gegensatz zu den dell’Arbiato kann man sich bei ihnen darauf verlassen, dass sie dem Bündnis die Treue halten. Nun, wie dem auch sei: die Truppen sind alle eingetroffen, in verborgenen Stellungen einquartiert und alle Pläne sind durchdacht und mehrfach durchgesprochen. Auch ein magisches Elixier zur Stärkung meiner Astralmacht liess sich noch auftreiben. In wenigen Stunden ist es soweit, ich werde mit vier meiner erfahrensten Veteranen ins Castello Salmanya eindringen und das Torhaus stürmen. Morgen um diese Zeit sollte Siburetta dann endgültig fest in unserer Hand sein…oder wir sind alle tot.

Am Mittag des 6. PHEX:
Die Kämpfe waren hart…trotz unseres phexgefälligen Überfalls auf das Torhaus haben wir viele tapfere Kämpfer verloren. Doch der Blutzoll unserer Gegner war ungleich höher. Und seit dem frühen Abend waren dann unsere Siegesfeierlichkeiten im Gange…ein rauschendes Fest, bei Rahja! Immer noch wütet der Wolf in meinem Schädel! Doch es war gut, dass wir gestern kräftig gefeiert haben. Der Jubel wird uns schon heute kräftig vergällt. Kaum hatten wir uns heute morgen dann vernünftig im Castello Salmanya einquartiert und auch die Befestigungen der Stadt bemannt – wir wollen die Stadt ja nicht direkt wieder an etwaige Truppen aus Sibur verlieren –, erreichten uns wieder Boten von Gonzalo: Santa Ricarda ist gefallen, und das bereits am 3.Phex! Als ich dies vernahm, fürchtete ich bereits das Schlimmste für das Leben meiner Schwägerin Thalionmel. Doch Rondra seis gedankt, sie ist nur gefangen genommen worden. Aber welche Schmach: in Gefangenschaft von Alessandero dell’Arbiato möchte ich nicht geraten…Aber Gonzalo denkt nicht daran, sie zu befreien. Er hat von seinem Verwandten Traviano die Anweisung erhalten das Punta/Arbiato-Bündnis zu Verhandlungen zu bitten. Sicher hatte er diese Informationen weit länger und hat sie mir vorenthalten, dieser Schuft! Nun, wenn ich alles richtig überblicke sind die größten Schlachten geschlagen und jetzt ist das Geschick am Verhandlungstisch gefragt. Und während ich dies schreibe, verraucht auch mein Zorn auf Gonzalo. Es war ja durchaus vernünftig von ihm, mich nicht mit der Nachricht von Thalionmel aufzuwühlen bevor Siburetta gesichert war. Gedacht wie ein wahrer Feldherr! Und natürlich würde es ihr Leben auch stärker gefährden einen Befreiungsversuch zu wagen, als auf diplomatischen Wege einen Ausgleich für ihre Freigabe zu finden. Und wer wäre dafür besser geeignet als meine Frau! In jedem Fall habe ich soeben bereits einen Boten nach Urbasi gesandt, um meinen Schwiegervater Leomar über alles in Kenntnis zu setzen. Nun müsste er ja endlich stolz auf mich sein, bei allem, was ich auf diesem Feldzuge vollbracht habe…und eine Belohnung habe ich mir auch schon überlegt: ich habe ihm mitgeteilt, er solle auf jeden Fall dafür sorgen, dass bei der Verteilung der Eroberungen Siburetta an die della Pena fällt. Das Castello gefällt mir und ich könnte mir gut vorstellen hier, auf dieser trutzigen Feste, meine Residenz zu beziehen…

Franz Janson


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