Briefspiel:Kinder der Nacht (5)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: in einer Nacht zwischen 17.-20. Travia 1038 BF Schauplatz: Gasthaus Firdayoner und die Katakomben Urbasis Entstehungszeitraum: ab August 2014
Protagonisten: siehe Übersichtsseite Autoren/Beteiligte: Familie ya Malachis.png Cassian, Familie Flaviora.png Flaviora, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Familie di Bassalo.png Klimpermädchen,
Familie di Bassalo.png Neli, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy
Zyklus: Übersicht · Finnian & Sanjana · Shafiro & Ivica · Cavalliera Yandriga · Das Vorhaben mit den Tunneln · Der Zusammenstoß vor der Tür · Ein Lachanfall · Blanker Stahl · Katakom... · Aufbruch · Beim Bestiarium · Unter der Erde · In die Tiefe · Verfolgung I · Verfolgung II · Angriff · Flucht · Verhör · Tumult · Rettende Begegnung

Der Zusammenstoß vor der Tür

Autor: Cassian

In der Tür drehte sich Sanjana noch einmal um, ohne stehen zu bleiben und gestand: „Feuerstein und Stahl, das hab ich vergessen, Shafiro, könntest du … oh Verzeihung.“
Sanjana war in jemanden hineingelaufen, der soeben seinerseits das Gasthaus hatte betreten wollen. Es war eine hochgewachsene Frau, wohl etwas älter als Sanjana selbst, mit angenehmen Gesichtszügen, die von dunkelblondem Haar umrahmt wurden. Die Dame blickte überrascht und unschlüssig auf das junge Ding, dass sie gerammt hatte und Sanjana fühlte sich genötigt zu erklären: „Verzeihung Signora, ich wollte euch nicht rempeln, aber mir ist soeben aufgefallen, dass unsere Unternehmung ohne Feuerstein und Stahl zum Scheitern verurteilt sein wird. Daher achtete ich nicht auf meinen Weg.“


Autor: Gonfaloniere

Den Blick gedankenverloren zum Tavernenschild über ihr gerichtet, wurde auch Yandriga der in sie hinein laufenden Dame erst gar nicht gewahr. Der Aufprall ließ sie jedoch sogleich instinktiv nach dem Schwert an ihrer Seite greifen, ohne es sofort zu ziehen, freilich. Dann besah sie sich die junge Dame erstmal. Gefährlich sah sie eigentlich nicht aus, nennenswerte Waffen führte sie keine bei sich, nur einen großen Rucksack, der nicht so recht ins Bild der unbeschwerten Nachtschwärmerin passen wollte, für die Yandriga sie sonst wohl gehalten hätte. Kurz runzelte die Cavalliera die Stirn.
„Nein, entschuldigt mich“, gab sie schließlich zurück, „ich hätte mir auch wahrlich einen besseren Platz zum Verweilen aussuchen können, als ausgerechnet den direkt vor der Tavernentür.“
Sie wich einen Schritt zurück, als wollte sie sich diesbezüglich nun bessern.
„Und wie mir gerade bewusst wurde, steht mir an diesem schönen Abend ohnehin nicht der Sinn nach Zecherei und Gegröle.“
Neugierig musterte sie noch immer den Rucksack ihres Gegenübers, und versuchte sich aus der ihr seltsam erscheinenden Kombination einen Reim zu machen …


Autor: Toshy

Mit einem Griff an ihre Schultern und dem darauf folgenden, leichten Stoß, schob Finnian die vor ihm stehende Schönheit der ya Malachis aus dem Weg, und begutachtete mit runzelnder Stirn die vor ihm stehende Yandriga.
"Ja, schau an", sagte er mit ungewohnter Härte in der Stimme. "Ich war der Meinung, die Sippschaft der Urbet-Marvinko wäre in Urbasi ausgestorben?"
Finnan musterte abfällig die vor ihm stehende Cavalliera.
"Seid vorsichtig, meine Liebe", sagte er zu Sanjana, doch seine Augen ruhten auf der Hand Yandrigas, die immer noch ihren Schwertknauf umschloss. "Diese Brut hier ist bekannt dafür, schnell und rücksichtslos mit Waffen zu hantieren und diese gegen Unbewaffnete einzusetzen."
Der unbewaffnete [Sic!] Finnian breitete die Arme aus und stellte sich schützend vor die Gruppe der jungen Patrizier. Seine Augen fest auf Yandrigas Gesicht fixiert, überkam den jungen Zorgazo grade Zweifel, ob sich die junge Dame vor ihm überhaupt noch so gut an ihn erinnern konnte, wie er sich an sie.
Taffe junge Damen, die es verstanden mit dem Schwert umzugehen, waren Finnian schon immer die Liebsten und so hatte er in jener Nacht, die als Feuernacht in die Geschichte eingehen sollte, seine Augen auch kaum von Yandriga lassen können, wenn sie sein Blickfeld gekreuzt hatte. Welche Schuld die junge Urbet-Marvinko an der Verletzung von Finnians Schwester auf sich geladen hatte, konnte er hingegen nicht sagen. Er selbst war mit seinem Vater Fulvio auf Anweisung Duridanyas bereits auf dem Weg hinaus aus dem brennenden Palazzo gewesen, als der schändliche Bastard von Panthino auf Duridanya geschossen hatte.


Autor: Klimpermädchen

Ivica schaute neugierig über Finnians Schulter. Yandriga von Urbet-Marvinko war ihr selbstredend ein Begriff, auch wenn sie die Dame erst einmal gesehen hatte, als sie selbst noch recht jung gewesen war.
Eine beeindruckende Frau, schoss es ihr durch den Kopf. Aber Finnians aggressives Verhalten ihr gegenüber ließ nichts Gutes ahnen. Sie unnötig so zu provozieren war sicherlich keine gute Idee.
Sie trat einen Schritt nach vorn. „Finnian, bitte, wir sind doch nicht auf Streit aus.“ Sie deutete eine Reverenz an in Richtung Yandriga. „Die Dame darf ebenso ihrer Wege gehen wie wir, nicht wahr? Und damit möchte ich euch erinnern, dass wir auch ein Ziel haben und uns nicht unnötig die Beine vor der Schenke in den Bauch stehen müssen.“
Selbst ob ihrer kühnen Worte erstaunt, die sonst gar nicht ihre Art waren, blickte sie nun leicht unsicher von Finnian zu Sanjana und Yandriga.


Autor: Rondrastein

„Euer Begleiter, junge Dame, hat nicht nur die Familie der Signora beleidigt und das mehrfach, sondern auch sie persönlich.“ Die Worte kamen aus der Dunkelheit, waren ruhig gesprochen und hatten dennoch einen kaum hörbaren bedrohlichen, ja einschüchternden Unterton. So als ob Finnian eigentlich etwas ausgesprochen hatte, was nur eine Antwort bedeuten konnte.
Aus der Dunkelheit schälte sich ein großer, dunkelhaariger Mann, der näher kam. Als Erstes dürfte an dem gutaussehenden Mann die Waffe an seiner Seite auffallen. Trug er doch an der Linken ein ungewöhnliches, scheinbar altes Schwert, dass sogar nicht in das Horasreich passen wollte. Seine Kleidung schien eher praktisch als modisch zu sein, war aber dennoch aufeinander abgestimmt.
Er bewegte sich mit fließenden Bewegungen, wie sie, was, das fiel selbst einem Unerfahrenen auf, eigentlich nur ein Krieger haben konnte, der wohl auch mehrere Jahre des Kampfes hinter sich hatte. Als er näher kam, war das Wappen auf seiner linken Brust, im Halbdunkel der Straße, mehr zu erahnen, als zu erkennen. Die Blasonierung schien dunkel zu sein, war es gar rot? Helle Flecken zeichneten sich auf der dunklen Farbe ab, waren es weiße Tiere? Mit etwas Fantasie konnte man sie vermutlich als Wölfe identifizieren.
Der Neuankömmling wirkte sichtlich entspannt, so als ob er solche oder ähnliche Situationen schon des öfteren gesehen hatte. „Man möge ihm zu Gute halten, dass er eventuell schon einige Becher Wein oder Bier heruntergespült hat, aber dennoch hat er Beleidigungen ausgestoßen, die eigentlich nur eine Antwort nach sich ziehen können.“
Der Mann fixierte Finnian, bevor er weitersprach. „Zu dieser Antwort sollte er nicht unbewaffnet kommen....“ Die Ruhe in der Stimme des Kämpfers wirkte fast gespenstisch, als er dieses doch recht ernste Thema ansprach, erfolgte doch für gewöhnlich auf solche Beleidigungen eine Duellforderung, wenn die Beleidigte ihr Gesicht beziehungsweise ihre Ehre oder die ihrer Familie nicht schmälern wollte.
„Euer Begleiter sollte sein Mundwerk besser im Zaum halten, bevor er eine Frau beleidigt, die das Große Gestech für sich entscheiden konnte und noch dazu einen ehrhaften Ruf ihr Eigen nennt.“
Was dem aufmerksamen Zuhörer auffallen konnte war, dass er das Haus Yandrigas nicht mit einem Wort erwähnte und es scheinbar bewusst vermied dies zu tun.